Liliput Wien, Bühler-Motoren

#1 von Stahlblauberlin , 10.08.2022 14:28

Beim Abarbeiten meines to do-Stapels ist mir meine BR 95 von Liliput wieder auf den Tisch gekommen. Nach mühseliger Fahrwerksjustage hatte ich sie wegen der trotz gründlichster Reinigung des Motors mieser Fahreigenschaften und nervigen Lärmpegel zur Seite gelegt.
Gestern Abend habe ich mir den Motor nochmal vorgeknöpft. Durch einen Zufall habe ich das vordere Lager mit SR24 geflutet während der Motor mit 5V lief. Schlagartig würde die Drehzahl höher und der Lauf weicher. Gleichzeitig wurde das auf dem Lager stehende SR24 trüb und gelblich-grün. Daraufhin habe ich beide Lager ein paar Mal mit SR24 geflutet laufen lassen, rechts und links herum. Nachdem das Tuch nicht mehr die Farbe änderte ein kleines Tröpfchen frisches Öl an die Lager und der Motor war nicht wiederzuerkennen.
Das gleiche Spiel mit der S3/6, gleiches Ergebnis.
Beide Lokomotiven haben keine (BR95) bzw. sehr wenig Laufleistung und dürften mindestens die letzten 20 Jahre in ihren Schachteln gelegen haben.
Was da aus den Sinterlagern ausgewaschen wurde dürfte gut verharztes Schmiermittel gewesen sein das beim einfachen Reinigen nicht erwischt wurde.
Mit so gereinigte Lagern laufen die Motoren für Dreipoler butterweich.
Bei der S3/6 hatte ich auch das Problem mit ausgehärtetem Gummieinsatz für die Motorkupplung. Die harten Reste entfernt und Ersatz aus dichtem 2mm Moosgummi geschnitten. Mit Pattex eingeklebt, läuft 😁. Die S3/6 hat dann gleich noch einen Appel-Decoder verpasst bekommen von dem sie schon zwei verheizt hatte. Jetzt hält er...


md95129 und Orber Bimmel haben sich bedankt!
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RE: Liliput Wien, Bühler-Motoren

#2 von Dampf-Jo , 08.12.2022 00:05

mit den alten Liliput Motoren und Antriebskupplungen mache ich grundsätzlich kurzen Prozess
und schmeiss die raus, Schwungscheiben und Schnecken werden abgezogen und zusammen mit
einem Glockenankermotor wieder eingebaut. Die Loks sind anschliessend kaum wiederzuerkennen,
mal ganz abgesehen vom sehr stark reduzierten Geräuschpegel. Die alten Bühlermotoren sind einfach
zu laut. Ich hab so schon einige IVh/18.3, Rh12/214, S3/6 und auch die 95er und andere Loks
aufgearbeitet, die 95er wird aber angesichts der Roco und Trix Modelle wohl jetzt ausgeschlachtet
und der Motor in eine andere Lok wandern...

Jo

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RE: Liliput Wien, Bühler-Motoren

#3 von Stahlblauberlin , 08.12.2022 08:52

@Dampf-Jo Meine Bühler sind nach der Überholung so leise das bis zu halbwegs vorbildlichen Geschwindigkeiten das Motorgeräusch im Geräusch der Räder auf Roco Line mit Bettung völlig untergeht, die Laufeigenschaften mit Glockenanker (bei einer Liliput 52 eingebaut weil Bühler dank Ölbad verbrannt) sind nicht spürbar besser... Da ist kein vertretbares Kosten-Nutzen-Verhältnis gegeben. Was die 95 angeht: Zumindest von der Zugkraft her zieht sie die Roco-95 vom Teller, dank Ganzmetallbauweise ist das Gestänge wesentlich robuster. Ausserdem wirken die Räder der Wienerin deutlich besser, spätestens wenn man sie incl. Radreifen lackiert. Man liest im Forum ja regelmäßig das neue Roco-Dampfer immer mal wieder Teile unterwegs verlieren...
Mein Schwiegervater hat mir inzwischen auf's Auge gedrückt doch mal nach der Liliput in der Bucht zu fischen, der ist Betriebsbahner wo die Maschinen auch richtig arbeiten müssen. Das Mätrix-Modell hatte ich mir nur beim Händler angesehen, sehr schön gemacht aber spürbar leichter als die Wiener Schwester und mit chinesischem Winzmotor. Da befürchte ich ein ähnliches Fiasko wie bei der Piko 78, die hat mein Schwiegervater wieder gegen eine alte von Fleischmann ersetzt..


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RE: Liliput Wien, Bühler-Motoren

#4 von Dampf-Jo , 10.12.2022 00:55

jeder hat seine eigene Meinung zum Kosten Nutzen Verhältnis, da hab ich keine Probleme damit. Ich bin hier
nicht der Modellbahn Moses mit den 10 Geboten in 1:87. Es ist aber auch so
dass es mittlerweile nicht nur Faulhaber/Maxxon Motoren sein müssen, da gibt es jetzt Alternativen die preislich
sehr interessant sind. Die Fertigeinbausätze von SB nehme ich schon lange nicht mehr, höchstens einen Motor
wenn ich sonst keinen passenden finde. Von SB nehme ich auch Adapterrohre und gelegentlich Schwungmassen.
Im Vergleich zu Glockenankermotoren haben die alten Bühler eine wesentlich höhere Stromaufnahme was diverse
Nachteile hat, aber, wie schon gesagt, muss jeder selber entscheiden. Ein alter Bühler ist jedoch definitv lauter
als ein Glockenanker, höchstens neuere Bühler wie in FLM verbaut sind ruhiger als die alten.
Meine diversen IVh/18.3 etc. gleiten jetzt über die Strecke in einer Weise die ich mit den alten Bühlern nie erreicht
hätte, einfach wunderbar.
Zur Piko 78er kann ich nur sagen bei mir läuft die super, eine FLM hätte nur dann vergleichbare Eigenschaften
wenn sie mit dem SB Umbausatz mit Schneckenantrieb läuft, da durch den Wegfall eines Teils des Getriebes sich
dessen Geräuschkulisse verkleinert und auch noch eine Schwungmasse dazukommt. Natürlich hab ich auch
einige FLM 78er umgebaut, das ist schon was, zumal die FLM Qualität allgemein natürlich eine andere ist
als die Reisschüsseln aus China.
Ich weiss schon dass es hier einige prinzipielle Roco Hasser gibt, macht nichts. Mir ist noch kein Teil weggefallen
und meine Roco 95er lässt die Liliput stehen, vor allem an Steigungen, hohes Gewicht hilft halt auch nicht immer.
Und die Detaillierung der Roco 95er ist schon eine andere Liga als der alte Liliput Gussklumpen. Die Trix 95er hab ich
auch, bin zufrieden damit. Man muss ja auch mal sehen was die normalerweise für Züge hatten, die Übergaben
nach Unterwellenborn waren eher die Ausnahme als die Regel. Allerdings meistern alle meine 95er mit Ausnahme der
Liliput auch eine 42cm Gleiswendel mit langen Zügen, ca. 1,80m, das reicht.

Jo


Arno hat sich bedankt!
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