Frohe Ostern zusammen!
Weiter geht es mit einem legendären Breitspurbahnwagenentwurf, nämlich dem Gepäck-, Post- und Autoverladewagen mit Flakeinrichtung.
Aufgrund steigender alliierter Luftangriffe auf die deutsche Eisenbahn im 2. Weltkrieg wurde die Mitnahme von Flakwagen zur Abwehr dieser bei Güter- und Personenzüge notwendig. Neben der Flugzeugabwehr bewährten sich die mit 2-cm- Vierlingsschnellfeuerkanonen ausgerüsteten Sonderwagen auch im Kampf gegen Partisanenangriffe. Dazu waren die Regierungssonderzüge von Adolf Hitler und Hermann Göring schon ab 1938 mit Flakbatterien versehen worden. Dies wohl vor Augen forderte Adolf Hitler auch einen solchen für die Breitspurbahn. Ihm erschien dieser so wichtig, daß er am 5. April 1943 entschied, daß bei der Breitspurbahn keine Oberleitung der freien Schußbahn der Flakgeschütze wegen zu verbauen war. Dies stellte die verantwortlichen Konstrukteure vor schwere Probleme, denn damit standen die geplanten Elektrolokomotiven erst einmal außen vor. Die von Adolf Hitler geforderte Stromzuführung nur von unten oder von der Seite ließ sich nicht so einfach verwirklichen. Es ist auch die Frage unbeantwortet geblieben, wofür man in Friedenszeiten, denn dann erst sollte die Breitspurbahn gebaut werden, man Flakwagen in Personenzügen bräuchte. Ab 1950 wären vermutlich Luftangriffe auch mit Düsenflugzeugen, die weitreichende Rakensalven abschießen, erfolgt. Der Flakwagen hätte demnach auch mit Radargeräten und Flugabwehrraketen nachgerüstet werden müssen. Von daher ist der von Adolf Hitler befehligte Flakwagen schon ein Unikum in der Reihe von Breitspurbahnentwürfen. Die Verantwortlichen kamen der Forderung des Führers mit dem folgenden Entwurf notgedrungen nach, jedoch wohl wenig überzeugt von der Dringlich- und Notwendigkeit des Entwurfes.
Bei diesem war die verglaste Flakkuppel des freien Schußfeldes wegen in die Mitte des Wagens plaziert worden. Zu beiden Seiten des Wagens war das Dach zur Flakkuppel hin abgeschrägt worden. Die Flakkuppel selbst war durch ein witterungsdichte Tor, ähnlich wie bei den Teleskopen zur Sternenbeobachtung, verschlossen. Im Verteidigungsfall wurde dieses nach links und recchts schnell zur Seite geschoben und die im Zentrum liegende Vierlingsflak hatte freies Schußfeld. Die Flakkuppel war der Vierlingsflak folgend um 360 Grad frei drehbar. Da die Flakkuppel mit der Dacheinschnürung den Luftwiderstand des Wagens stark erhöhte, als auch das architektonische Außenbild des Wagens störte, erhielt er zusätzlich herabklappbare Wagenaußenseiten, die im Verteidigungsfall erst betätigt werden mußten. Unter der Flakkuppel befand sich die Munitionskammer und darunter, im Untergeschoß die Schlafräume und der Tagesraum der Flakbedienung. Zu beiden Wagenseiten war dazu auch eine Tür zum seperaten Betreten des Eisenbahnwagens vorhanden. Die Räume der Flakbedienung im Untergeschoß waren mit der Munitionskammer und der darüber liegenden Flakkuppel mittels Steigleitern verbunden.
Da der Eisenbahnwagen für eine Flak und deren Bedienung alleine zu groß gewesen wäre, waren die weiteren Räume für Aufgaben vorgesehen, die man auch für den Gepäck-, Post- und Autoverladewagen (ohne zusätzliche Flakkuppel) vorgesehen hatte. Im Untergeschoß waren links ein Gepäck- und Expreßgutraum, auf der anderen Seite ein Postraum zu finden. Beide Räume reichten bis zum abgeschrägten Dach, unterbrochen durch eine Galerie auf Bodenhöhe des Obergeschosses. Dann folgten an beiden Enden des Wagens je ein PKW-Raum für jeweils 2 PKWs, quer zur Fahrtrichtung des Zuges geparkt. An den Stirnseiten des Wagens waren die Treppen zum Obergeschoß, Wagenübergänge und verschiedene Hundeställe eingeplant.
Im Obergeschoß gab es gleichfalls auf beiden Seiten Wagenübergänge, 2 Personal-WCs, 2 Waschräume, eine Personalkantine, 4 Personal-Schlafräume, 1 Raum für den Zugführer und den Ladeschaffner, sowie einen Kühlraum zur Versorgung der gesamten Klimanlage des Zuges. Inwieweit der Raum über den Galerien des Post- und Expreßgutraumes, sowie des Postraumes, genutzt werden sollte, ist unbekannt.
Folgend nun der Gepäck-, Post- und Autoverladewagen mit Flakeinrichtung in drei hypothetischen Anstrichen:

In größerer Auflösung: 3-Meter-Breitspur-Gepaeck-_Post-_u_Autoverladewagen_m_Flakeinrichtung_weinrot_stummi.png

In größerer Auflösung: 3-Meter-Breitspur-Gepaeck-_Post-_u_Autoverladewagen_m_Flakeinrichtung_Chromoxidgruen_stummi.png

In größerer Auflösung: 3-Meter-Breitspur-Gepaeck-_Post-_u_Autoverladewagen_m_Flakeinrichtung_Kobaltblau_stummi.png
VG Thorsten