SpDrS60 Gleisbildstellpult selber bauen

#1 von lennart_k , 11.09.2022 20:56

Hallo Stummis,
ich bin schon seit längerer Zeit neugieriger Leser hier im Forum. Nun möchte ich mal etwas zur Community im Forum beitragen.

Kurz zu meiner Person:
Ich fahre Analog im Dreileitersystem. Noch zumindest Zurzeit liebäugle ich mit dem Umstieg auf digital.
Das soll allerdings nicht das Thema des Threads sein. Seit einiger Zeit entwickle ich eine Software welche die Steuerung der Anlage nach Vorbild des SpDrS60-Stellwerk ermöglichen soll. Ich stehe noch am Anfang und habe bei weitem noch nicht alle Funktionen implementiert.

Ich möchte euch hier einen „kurzen“ Überblick geben, wie das Stellpult funktioniert.

Das Stellpult:
Viele kennen bestimmt die Bausteine von Ebert. Die waren mir allerdings zu teuer. Also habe ich ein eigenes Stellpult entworfen und beim Werbestudio bei uns um die Ecke auf Klebefolie drucken lassen.

Die Löcher für die LEDs und Taster habe ich mit einem passenden Locheisen in die Klebefolie gestanzt und die Folie auf eine ABS-Platte geklebt. Dann wurden die Löcher für die LEDs mit einem Metallbohrer in der passenden Stärke in der Platte nachgebohrt und die LEDs und Taster mit Heißkleber verklebt.


Hier die Platte von hinten mit eingeklebten Tastern und Leds. Ich hatte bereits angefangen die Massebeinchen der LEDs zusammenzulöten und begonnen erste Vorwiderstände zu verlöten.


So sah das Stellpult verkabelt und anschlussfertig aus. Erkennen kann man auch die Platine mit den Schieberegistern. Ein Versuch meinerseits den vielen Leds Herr zu werden und mit weniger Pins am Arduino auszukommen.


Die ganzen Kabel werden dann an einen Arduino Mega angeschlossen. Auf diesem Läuft die Software, die das Stellpult steuert.

Software:
Der Arduino emuliert ein Spurplanstellwerk, bzw. dessen Oberfläche. Das Projekt ist in C++ geschrieben und modular aufgebaut. Somit lässt es sich theoretisch auf verschiedene Stellpulte mit einem anderen Gleisplan anwenden.
Implementiert habe ich zurzeit folgende Funktionen:

• Das Stellen der Weichen über Weichentasten
• Das Stellen von Fahrstraßen mit Start- und Zieltasten
• Automatisches Auflösen von Fahrstraßen beim durchfahren des Zuges
• FTÜ-Melder
• Signalhalttaste: Stellt Signale auf hp0
• Lichtsignalsperrtaste

Es gibt also noch reichlich Potenzial zur Weiterentwicklung. Zuletzt habe ich die Fahrstraßensteuerung optimiert. Diese Arbeitet jetzt mit dem Backtrackingverfahren und bietet so mehr Flexibilität bei unterschiedlichen Stellpulten.

Weichen:
Begonnen habe ich die Entwicklung auf diesem Breadboard. Hier sieht man auch die Relais, die bisher die Weichen und den FTÜ-Melder steuern. Die Schaltdauer der Weichen lässt sich manuell einstellen und ist bei meinen Spulenweichenantrieben entsprechend kurz


Besetztmelder:
Die Besetztmeldermodule finden sich hier Rechts und Links in schwarz auf meiner Testanlage(Siehe Bild unten), zu der auch das Stellpult vom Anfang gehört. Da ich mit Wechselstrom im Dreileiterbetrieb fahre ist die Besetztmeldung recht einfach. Ein Schienenstrang wird isoliert. Wenn die Stränge durch einen Zug verbunden werden, wird ein Relais geschaltet. Der Schaltzustand des Relais wird dann vom Arduino abgefragt.


… und so sieht das ganze zurzeit aus. Leider habe ich kein anderes Foto mit besserer Qualität Hinzugekommen ist eine Halterung für das Stellpult aus dem 3D-Drucker.


Zukünftiges:
Neben neuen Stellwerksfunktionen denke ich schon länger über eine Konfigurationssoftware für unterschiedliche Stellpulte nach. Bisher ist das allerdings nur ein loser Gedanke.
So, nun habe ich schon viel erzählt. Ich freue mich auf eure Fragen und Anregungen zu meinem Projekt.

Viele Grüße
Lennart


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RE: SpDrS60 Gleisbildstellpult selber bauen

#2 von Volvivo , 11.09.2022 22:16

Hallo Lennart,
spannendes Thema, hier klinke ich mich mal ein.


Gruß aus Niederbayern
Michael

Die gute alte Bundesbahn in den 70igern und 80igern ... schön war's in der Epoche IV


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zuletzt bearbeitet 11.09.2022 | Top

SpDrS60 Gleisbildstellpult selber bauen

#3 von lennart_k , 07.10.2022 20:46

Hallo Stummiland,

Es gibt etwas neues zum SpDrS60-Stellwerksnachbau
Zuerst einmal vielen Dank für das Feedback von Volvivo und den anderen im Forum.

Nun aber zu den Neuerungen:

Im vorherigen Post hatte ich es ja schon durchklingen lassen, das ich über eine GUI, also ein Grafikprogramm, zum Konfigurieren eines Stellpults nachdenke. Naja, dieser „lose“ Gedanke hat in der letzten Zeit doch sehr konkrete Formen angenommen. Mal schauen wie weit das Projekt kommt. Der Aufwand war bisher doch etwas größer als es zuerst erwartet hatte. Hier ein paar erste Bilder von der Oberfläche.

Mit ein paar klicks kann man sich ein neues Stellpult nach SpDrS60 Bauart in der eigenen Größe erstellen und aus den Modulen oben zusammenklicken. Über einen Doppelklick auf das Modul lassen sich dann die Ein- und Ausgänge für das jeweilige Tischfeld festlegen.
Die Oberfläche funktioniert soweit. Es fehlt allerdings noch der Unterbau des Programms, wie zum Beispiel das Speichern eines Stellpults, das Erzeugen des Quellcodes etc.. Es bleibt also noch einiges zu tun.


Das soweit meine Erweiterungen des Projekts SpDrS60.

Gruß
Lennart

PS: Ich Freue mich immer über Fragen, Anregungen, …


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RE: SpDrS60 Gleisbildstellpult selber bauen

#4 von Kurt Harders , 08.10.2022 09:56

Hallo Lennart,

kennst Du die Lösungen mit SRCP-Servern? Da ist z.B. SPDRS60, DDL ... Zu finden bei modellbahnsoftware.de
An den Java-basierten Lösungen für SRCP (jSRCPD) und SPDRS60 habe ich damals, so vor ca. 20 Jahren, mitgemacht.

Einige technische Fragen:
- Flankenschutz realisiert?
- Rangierstraßen?

Auf jeden Fall ein interessantes Projekt. Insbesondere die Codeerzeugung füp den Arduino ist interessant. Hast Du schon mal an Python für den erzeugten Code gedacht? Dann kämen auch Bausteine wie der Raspberry Pi Pico als Prozessor in Frage. Eventuell dann noch die Kommunikation über SRCP.

Viele Grüße, Kurt


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RE: SpDrS60 Gleisbildstellpult selber bauen

#5 von Klaus3 , 08.10.2022 11:12

Guten Morgen,

wenn wir auch auf andere Projekte verweisen, dann verweise ich auch noch Mal auf meins 😀

SpDrS60 jetzt mit Fahrstraßenwahlgruppe und Folgeabhängigkeit bei Weichen

Gruß
Klaus


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RE: SpDrS60 Gleisbildstellpult selber bauen

#6 von lennart_k , 08.10.2022 21:34

Hallo zusammen,

danke für die Tipps und Ideen.

Zitat von Kurt Harders im Beitrag #4
kennst Du die Lösungen mit SRCP-Servern? Da ist z.B. SPDRS60, DDL ... Zu finden bei modellbahnsoftware.de
An den Java-basierten Lösungen für SRCP (jSRCPD) und SPDRS60 habe ich damals, so vor ca. 20 Jahren, mitgemacht.



Hi Kurt,
Ja, die kenne ich und habe auch schon ein wenig darüber gelesen. Ein wirklich spannendes und tolles Projekt. Eine Kommunikation über SRCP wäre natürlich super und vorallem sehr elegant. Insbesondere, da man die Weichenlagen, Signale, etc. einfach über den Server abfragen kann und eigene Schaltvorgänge an den Server senden kann. Verstehe ich das richtig?
Das Protokoll läuft ja über das Netzwerk oder?

Was mich bisher davon abhält SRCP zu verwenden ist, das ich gerne eine Gleisbox mit Mobile Station von Märklin verwenden möchte. Diese unterstützt den CAN-Bus über den man auch eigene Hardware anschließen kann. Das finde ich ziemlich interessant. Drei kleine CAN-Module sind auch schon aus der Bucht bei mir eingetrudelt. SRCP funktioniert allerdings nicht mit der Gleisbox soweit ich informiert bin. Ansonsten wäre das natürlich perfekt.


Zitat von Kurt Harders im Beitrag #4
Einige technische Fragen:
- Flankenschutz realisiert?
- Rangierstraßen?


Bisher gibt es nur Zugstraßen. Die sind vorbildgerecht mit Flankenschutz ausgestattet. Dabei findet jede Weiche ihre Flankenschutzweiche selbstständig. Die Tasten auf dem Stellpult aus dem ersten Beitrag sind also alle Fahrstraßentasten. Rangiertasten sollen dann in Zukunft dazu kommen.

Die Verbindungen von Start- zu Zieltaste werden mittels Backtracking verfahren ermittelt. Die Verbindungen sind also nicht hardcodiert sondern das Programm auf dem Microcontroller ermittelt den Weg von der Start- zur Zieltaste während der Laufzeit des Stellpults, anhand eines Graphen.

Zitat von Kurt Harders im Beitrag #4
Auf jeden Fall ein interessantes Projekt. Insbesondere die Codeerzeugung füp den Arduino ist interessant. Hast Du schon mal an Python für den erzeugten Code gedacht? Dann kämen auch Bausteine wie der Raspberry Pi Pico als Prozessor in Frage. Eventuell dann noch die Kommunikation über SRCP.

Viele Grüße, Kurt


Danke für die Blumen! Welche Vorteile siehst du in Bausteinen wie dem Raspi Pico/Python? Ich habe mich bisher nicht mit dem Board/der Programmiersprache beschäftigt.

@Klaus3 HI Klaus, da scheinst du schon etwas weiter zu sein. Das Projekt hört sich sehr interessant an. Da werde ich auf jeden Fall mal vorbeischauen was du da so treibst

Grüße
Lennart

PS: Wer Informationen zu SpDrS60 Stellwerken sucht, wird auf der Homepage joguts-eisenbahnwelt fündig. Dort findet sich ein Scan einer alten Vorschrift mit detaillierten Beschreibungen für das SpDrS60 Stellwerk. Einfach mal nach "DB_DS-482-9 Vorschrift für die Bedienung Spurplanstellwerken" googlen. Die Vorschrift hat mir sehr geholfen


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SpDrS60 Gleisbildstellpult selber bauen

#7 von lennart_k , 21.03.2023 19:55

Hallo Stummis,

nach einiger Pause geht es jetzt weiter mit dem Projekt Gleisbildstellpult.
Ich konnte noch einige Fehler in der Software ausmerzen und habe kleinere Teile optimiert; besonders beim Flankenschutz und der Fahrstraßensuche.
Die Dokumentation und Aufarbeitung des Quellcodes ist damit erstmal abgeschlossen. Der Code und eine ausführliche Dokumentation finden sich auf GitHub. Außerdem findet sich dort neben einer klassischen Dokumentation noch eine schriftliche Ausführung meiner Arbeit als PDF, die vielleicht auch für nicht Informatikaffine interessant sein könnte. Schaut also gerne vorbei!

Zum Repository
Alle Klassen, die zu diesem Projekt gehören, sind auf GitHub veröffentlicht. Zusätzlich findet sich dort eine beispielhafte Implementierung eines Stellpults. Für andere Stellpulte muss lediglich die Datei /src/main.cpp abgeändert werden. Bei Interesse, wie das genau funktioniert würde ich schauen, dass ich noch eine etwas ausführlichere Erklärung schreibe, wie das funktioniert.






Zur Software
Die Software ist open source und als freie Software lizensiert. Es kann also jeder, der Lust hat das Projekt erweitern, ergänzen und für seine eigenen Zwecke abändern und natürlich gerne wieder veröffentlichen.

Bei Fragen zur Software, Anwendung, etc. meldet euch gerne! Ich freue mich auf den Diskurs über das Thema!

Grüße
Lennart


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zuletzt bearbeitet 21.03.2023 | Top

RE: SpDrS60 Gleisbildstellpult selber bauen

#8 von Remo Suriani , 21.03.2023 23:11

Hallo Lennart,

sehr beeindruckend, was Du da leistest. Mit der Simulation eines Stellwerkes bei Jugend Forscht mitzumachen, da muss man auch erst einmal drauf kommen.

Da Du in Deinem Bericht noch einige Fragen aufwirfst, die zeigen dass Du Dich auch technisch tiefer mit dem Thema auseinandersetzen willst, wie zum Beispiel der richtige Weg bei mehreren möglichen Wegen gefunden wird, könnte ich Dir noch dieses Buch empfehlen: https://www.bahn-fachverlag.de/shop/fach...-s60-stellwerk/

Im Gegensatz zum Regelwek, dass Du schon gefunden hast, zeigt es weniger den Aspekt, wie man es bedient, als eher wie es funktioniert. Die Modellierung als Graph kommt dem Vorbild natürlich im Grundprinzip schon sehr Nahe, allerdings verbergen sich in den Knoten des Graphens bestimmte Relaisgruppen (Weichengruppen/Signalgruppen usw.), die noch einige Sachen mehr können, wie auch das Ende des Durchrutschweges festlegen usw, oder die klar definieren, welche Übergänge einer Weiche zulässig sind und welche nicht. Da es für diese Gruppen auch Symbole gibt, kann man das ganze Stellwerk auch grafisch darstellen, nennt sich dann Gruppenverbindungsplan und ist quasi ein hochdetaillierter Graph. Ein paar Hintergrundinformationen zur Fahrstraßenbildung anhand des Gruppenverbindungsplan kannst Du in Kapitel 3 dieser Bachelorarbeit finden: https://www.inf.fu-berlin.de/inst/ag-se/...ahrwegsuche.pdf

Und zu der konkreten Frage, wie das Stellwerk bei mehreren Fahrwegen den richtigen Weg findet: Das muss man ihm tatsächlich beibringen. Du hast ja sicher von der Umfahrzugstraße gelesen, bei der man einen anderen Fahrweg fahren kann als den Hauptfahrweg. Was der Hauptfahrweg jedoch ist, wird in einer speziellen Relaisgruppe, der "Fahrstraßenwahlgruppe" einprojektiert. Wie das genau geht, kann Dir Klaus sicher besser erklären. Eine ebenfalls für Dich vielleicht interessante Gruppen mit "Zusatzfunktionenen" ist die Signalwahlgruppe, die entlang des Weges die Geschwindigkeiten der Fahrwegelemente abprüft um daraus den passenden Fahrtbegriff abzuleiten.


Viele Grüße
Dirk

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RE: SpDrS60 Gleisbildstellpult selber bauen

#9 von Klaus3 , 22.03.2023 08:49

Moijn,


Zitat von Remo Suriani im Beitrag #8
Und zu der konkreten Frage, wie das Stellwerk bei mehreren Fahrwegen den richtigen Weg findet: Das muss man ihm tatsächlich beibringen. Du hast ja sicher von der Umfahrzugstraße gelesen, bei der man einen anderen Fahrweg fahren kann als den Hauptfahrweg. Was der Hauptfahrweg jedoch ist, wird in einer speziellen Relaisgruppe, der "Fahrstraßenwahlgruppe" einprojektiert. Wie das genau geht, kann Dir Klaus sicher besser erklären. Eine ebenfalls für Dich vielleicht interessante Gruppen mit "Zusatzfunktionenen" ist die Signalwahlgruppe, die entlang des Weges die Geschwindigkeiten der Fahrwegelemente abprüft um daraus den passenden Fahrtbegriff abzuleiten.


Na dann nehme ich den Ball mal auf :-)

Ist ein Fahrweg von einem Start zu einem Ziel über mehrere Fahrwege möglich, so werden bei SpDrS60 Stellwerken die ungewünschten Fahrwege manuell verhindert. Es wird also nur das projektiert, was NICHT gewünscht ist. Dazu gibt es die sogenannte "Fahrstraßenwahlgruppe". Die ist aber viel primitiver, als man sich vorstellen könnte. Da passiert nichts anderes, als das auf ein Kriterium, zum Beispiel Zugstraßentaste Signal N2 gedrückt, eine oder mehrere Weichen bei der Fahrwegsuche auf bestimmte Lagen "voreingestellt" werden. Das geht genau mit einem einzigen Relais! Die Fahrwegsuche Start-Ziel läuft dann bei diesen Weichen von der Spitze aus nur noch über den projektierten Weg. Bei Umfahrzugstraßen spielt diese Projektierung dann keine Rolle mehr, da beim Suchstrom alle spitz befahrenen Weichen nur noch in der jeweils eingestellten Lage "durchsucht" werden. Einen weiteren Fall sollte man auch bedenken: Es gibt manches mal Gleise, die werden in der Regel nur in eine Richtung befahren und Rangiert wird auch nicht "andersrum". Münden solche Gleise in Zugfahrstraßen, kann von da kein Flankenschutz kommen, weil es weder ein Signal mit Lichtschutz, noch eine Schutzweiche gibt. In dem Fall wird "Flankenschutzersatz" projektiert. Das ist technisch eine Drahtbrücke in einem Zwischenstecker in der Spur ( Also der Verbindung der Gruppen untereinander gemäß der Fahrwegtopologie ). In solchen Gleisen darf dann weder rangiert werden, noch dürfen da Wagen abgestellt sein usw.

Zur Technik und inneren Funktionsweise eines SpDrS60 gibt es eine Menge an Literatur, die auch über Büchereien ausleihbar ist:


"Erläuterungen zu den Fahrstraßenschaltungen", Herausgegeben von Siemens. Sehr gute Erklärung zu den Abläufen von der Fahrwegsuche, Flankenschutz, Auflösung usw. durch die Spuren. Das Ding ist Pflicht :-) Fernleihe: 82/218 [Aachen] 218:Ebas 037

Hab gerade gesehen, daß dieses Heft gerade für rund 80 Euro bei Ebay steht :-). Wenn dies es einem Wert ist? :-) Wie gesagt, Fernleihe ist billiger.

"Ratgeber über die wesentlichen Schaltungen des SpDrS60" GdED, auch gut, eigentlich Inhaltsgleich, aber mit dem obigen Text eine jeweils gute Ergänzung der jeweiligen Lücken. Fernleihe sagt bestellbar, aber nicht von wo... lustig!

"1x1 der Spurplantechnik, Signaldienst" GdED. Auch prima! Nummer in Dortmund: EGM EGM 23192

Bei dem Thema Flankenschutz ist allerdings mehr zu sagen, als "die nächste Weiche macht das schon". Da gibt es noch "Lichtschutz", in dem Fall reicht ein Signal aus, um Flankenschutz zu gewähren. Dabei sind bestimmte Bedingungen einzuhalten, zum Beispiel maximale Geschwindigkeiten und Mindestabstände zum schützenden Punkt usw. Da weiß wiederum Dirk gut Bescheid! Und der sogenannte Fall "Zwieschutz", also wenn eine Weiche von beiden Flanken aus als Schutzweiche beansprucht wird. Dann muß diese Weiche die Schutzanforderung als Transportschutzweiche weiterleiten, natürlich nur, wenn so projektiert. Diesen Fall hatte ich auch mal in meinem Faden gezeigt:SpDrS60 Zentralblock ZB65

Bei konkreten Fragen gerne Melden! Wenn es nicht ganz kurios wird, finden wir sicher eine Antwort. Bei manchen Sachen wissen aber selbst LSTler nicht immer Bescheid. So ist meine Frage zur Ausleuchtung der Gleise bei Kurzzugabhängigkeit bis heute ein Rätsel geblieben. Aber die Forschung geht weiter. Auch wenn die S60 Stellwerke langsam sterben, noch gibt es sie und Leute, die sich damit auskennen. Aber die werden bei der Bahn von Tag zu Tag weniger.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen :-)

Gruß
Klaus


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zuletzt bearbeitet 22.03.2023 | Top

RE: SpDrS60 Gleisbildstellpult selber bauen

#10 von lennart_k , 15.04.2023 16:59

Hallo Zusammen,
hallo Remo und Klaus,

Danke erstmal für eure ausführlichen Erklärungen. Eure Anworten und der Kontakt zu Stephan (Südbahner) hat an einigen Stellen schon Klarheit geschaffen und viele Fragen beantwortet.

Danke dafür!

Zitat von Remo Suriani im Beitrag #8
Da Du in Deinem Bericht noch einige Fragen aufwirfst, die zeigen dass Du Dich auch technisch tiefer mit dem Thema auseinandersetzen willst, wie zum Beispiel der richtige Weg bei mehreren möglichen Wegen gefunden wird, könnte ich Dir noch dieses Buch empfehlen: https://www.bahn-fachverlag.de/shop/fach...-s60-stellwerk/

Nach dem Buch und anderer Literatur werde mich auf jeden Fall mal umschauen, in der Bucht und auch in der Fernleihe, super Tipp, daran habe ich gar nicht gedacht.


Zitat von Klaus3 im Beitrag #9
Bei dem Thema Flankenschutz ist allerdings mehr zu sagen, als "die nächste Weiche macht das schon". Da gibt es noch "Lichtschutz", in dem Fall reicht ein Signal aus, um Flankenschutz zu gewähren. Dabei sind bestimmte Bedingungen einzuhalten, zum Beispiel maximale Geschwindigkeiten und Mindestabstände zum schützenden Punkt usw. Da weiß wiederum Dirk gut Bescheid! Und der sogenannte Fall "Zwieschutz", also wenn eine Weiche von beiden Flanken aus als Schutzweiche beansprucht wird. Dann muß diese Weiche die Schutzanforderung als Transportschutzweiche weiterleiten, natürlich nur, wenn so projektiert. Diesen Fall hatte ich auch mal in meinem Faden gezeigt:SpDrS60 Zentralblock ZB65

Sehr gut. Danke, damit ist das Thema auch etwas klarer. Das habe ich so in meinen Unterlagen nicht gefunden. Da kann ich auf jeden Fall noch viel erweitern.

Bei Fragen melde ich mich


Wie es mit dem Projekt weitergeht, weiß ich noch nicht genau. Ersteinmal stehen jetzt die Abiturprüfungen an.

Gruß
Lennart


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