Hallo Stummis,
ich bin schon seit längerer Zeit neugieriger Leser hier im Forum. Nun möchte ich mal etwas zur Community im Forum beitragen.
Kurz zu meiner Person:
Ich fahre Analog im Dreileitersystem. Noch zumindest Zurzeit liebäugle ich mit dem Umstieg auf digital.
Das soll allerdings nicht das Thema des Threads sein. Seit einiger Zeit entwickle ich eine Software welche die Steuerung der Anlage nach Vorbild des SpDrS60-Stellwerk ermöglichen soll. Ich stehe noch am Anfang und habe bei weitem noch nicht alle Funktionen implementiert.
Ich möchte euch hier einen „kurzen“ Überblick geben, wie das Stellpult funktioniert.
Das Stellpult:
Viele kennen bestimmt die Bausteine von Ebert. Die waren mir allerdings zu teuer. Also habe ich ein eigenes Stellpult entworfen und beim Werbestudio bei uns um die Ecke auf Klebefolie drucken lassen.
Die Löcher für die LEDs und Taster habe ich mit einem passenden Locheisen in die Klebefolie gestanzt und die Folie auf eine ABS-Platte geklebt. Dann wurden die Löcher für die LEDs mit einem Metallbohrer in der passenden Stärke in der Platte nachgebohrt und die LEDs und Taster mit Heißkleber verklebt.
Hier die Platte von hinten mit eingeklebten Tastern und Leds. Ich hatte bereits angefangen die Massebeinchen der LEDs zusammenzulöten und begonnen erste Vorwiderstände zu verlöten.
So sah das Stellpult verkabelt und anschlussfertig aus. Erkennen kann man auch die Platine mit den Schieberegistern. Ein Versuch meinerseits den vielen Leds Herr zu werden und mit weniger Pins am Arduino auszukommen.
Die ganzen Kabel werden dann an einen Arduino Mega angeschlossen. Auf diesem Läuft die Software, die das Stellpult steuert.
Software:
Der Arduino emuliert ein Spurplanstellwerk, bzw. dessen Oberfläche. Das Projekt ist in C++ geschrieben und modular aufgebaut. Somit lässt es sich theoretisch auf verschiedene Stellpulte mit einem anderen Gleisplan anwenden.
Implementiert habe ich zurzeit folgende Funktionen:
• Das Stellen der Weichen über Weichentasten
• Das Stellen von Fahrstraßen mit Start- und Zieltasten
• Automatisches Auflösen von Fahrstraßen beim durchfahren des Zuges
• FTÜ-Melder
• Signalhalttaste: Stellt Signale auf hp0
• Lichtsignalsperrtaste
Es gibt also noch reichlich Potenzial zur Weiterentwicklung. Zuletzt habe ich die Fahrstraßensteuerung optimiert. Diese Arbeitet jetzt mit dem Backtrackingverfahren und bietet so mehr Flexibilität bei unterschiedlichen Stellpulten.
Weichen:
Begonnen habe ich die Entwicklung auf diesem Breadboard. Hier sieht man auch die Relais, die bisher die Weichen und den FTÜ-Melder steuern. Die Schaltdauer der Weichen lässt sich manuell einstellen und ist bei meinen Spulenweichenantrieben entsprechend kurz
Besetztmelder:
Die Besetztmeldermodule finden sich hier Rechts und Links in schwarz auf meiner Testanlage(Siehe Bild unten), zu der auch das Stellpult vom Anfang gehört. Da ich mit Wechselstrom im Dreileiterbetrieb fahre ist die Besetztmeldung recht einfach. Ein Schienenstrang wird isoliert. Wenn die Stränge durch einen Zug verbunden werden, wird ein Relais geschaltet. Der Schaltzustand des Relais wird dann vom Arduino abgefragt.
… und so sieht das ganze zurzeit aus. Leider habe ich kein anderes Foto mit besserer Qualität Hinzugekommen ist eine Halterung für das Stellpult aus dem 3D-Drucker.
Zukünftiges:
Neben neuen Stellwerksfunktionen denke ich schon länger über eine Konfigurationssoftware für unterschiedliche Stellpulte nach. Bisher ist das allerdings nur ein loser Gedanke.
So, nun habe ich schon viel erzählt. Ich freue mich auf eure Fragen und Anregungen zu meinem Projekt.
Viele Grüße
Lennart