RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb

#26 von kartusche , 28.09.2022 16:03

Hallo,
Mir gefallen solche selbst gemalten Kulissen. Worauf und wie hast Du gemalt? Direkt auf z.B. Presspappe, oder Sperrholz, mit oder ohne Grundierung, Wasser oder Ölfarbe?


Gruss, Ralf
—————————
RE: Personenwagen im Bau: Meine Eigenbauten nach Vorbild der DR


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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb

#27 von plusplus , 29.09.2022 15:00

Zitat von kartusche im Beitrag #26
Worauf und wie hast Du gemalt?

Hallo Ralf

Vor längerer Zeit konnte ich mit "Vitamin B" einige Quadratmeter Polystirol von 1 mm, 1,5 mm und 2 mm organisieren. Daraus entstanden sind nebst vielem anderen (Gebäude, Viadukt, Tunnelportale) auch die Hintergrundkullissen. Dazu schnitt ich Teile von 1,5 mm Stärke auf die nötige Höhe zu. Die Befestigung erfolgte ganz pragmatisch direkt auf die Rückwand.
Vor der Farbgebung habe ich das Material leicht angeschliffen/aufgeraut. Danach erfolgte mit breitem Pinsel ein erster Auftrag mit Dispersion weiss, gegen oben etwas mit blauer und gegen unten mit ganz wenig grauer Farbe abgetönt.
Für die Fichten u.ä. verwendete ich wasserlösliche Acrilfarben Decormatt von Marabu. Diese sind in Gebinden von 15 ml sehr dickflüssig im Bastelbedarf erhältlich. Mit etwas entspanntem Wasser verdünnt eignen sie sich bestens zum Bemalen der senkrecht stehenden Kullissen. - Meiner Erfahrung nach mit eher grobborstigen Flachpinseln (mittel und klein) nur wenig Farbe auf einmal aufpinseln...
Ich hatte bis anhin null Erfahrung, doch gerade diese Fichten waren m.E. relativ einfach zu malen. Zudem werden vor diesen zweidimensionalen Darstellungen noch einige (!) dreidimensionale Selbstbau-Fichten, -Weisstannen, -Kiefernusw. zu stehen kommen. Möglicherweise sieht man dann von dieser "Malerei" gar nicht mehr viel...


Beste Grüsse
René, ++

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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb

#28 von plusplus , 05.10.2022 09:13

Zitat von cougar1234 im Beitrag #25
Nach meinem Geschmack wäre natürlich auch eine Bildergeschichte, welche die Rangierfahrten zu den verschiedenen Anschlussgleise beschreibt. Solche finde ich immer sehr unterhaltsam und auch inspirierend.

Hallo allerseits
Eine detaillierte Beschreibung des Betriebs zwischen den Schattenbahnhöfen-Abzweigbahnhof-Nebenbahn mit Einsatz der Wagenkarten wird folgen. Doch in nächster Zeit haben "Baumschule" und Landschaftsgestaltung des "alten" Anlagenteils Priorität - es gilt, die Zeit der Motivation zu nutzen

Bild entfernt (keine Rechte)Das Bild zur momentanen Baustelle zeigt u.a. auch den Baubeginn im Jahre 1978:
Alter Anlageteil mit eingleisiger Hauptbahn, Ausfahrt in Richtung Schattenbahnhof "Grün" mit Selbstbaugleisen Code 70 von Old Pullman, Stäfa (Schweiz); Bogenweiche mit Radius 280 mm aussen/220 mm innen, erstellt aus Bausatz 7°-Weiche; Tunnelportal aus Polystirol und Prägeplatten. Das Gleis am linken Bildrand führt hoch zum Industrie-Diorama...


Beste Grüsse
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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb

#29 von KaBeEs246 , 05.10.2022 23:19

Hallo René,

deine Anlage
Aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit belass ich es mal bei diesem Türoffenhalter.

Gruß von Ruhr und Nette (liegt direkt neben der Hinsbecker Schweiz) in die Schweiz
Hans


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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb

#30 von Bacharach , 03.11.2022 08:49

Hallo René,

Tolle Anlage, Epoche 3 in der Schweiz ist hier im Forum ja eher eine Rarität.

Bin sehr gespannt wie du den Übergang zum Hintergrund final löst, das sieht ja schon wirklich vielversprechend aus. Auf den ersten Blick hätte ich auch gesagt, dass sie Bäume auf der Kulisse etwas dunkler sein sollten.

Grüße
Chris


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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb

#31 von plusplus , 03.11.2022 17:51

Zitat von Bacharach im Beitrag #30
Auf den ersten Blick hätte ich auch gesagt, dass sie Bäume auf der Kulisse etwas dunkler sein sollten

Danke Chris
Nun, z.Z. denke ich, dass nach der Fertigstellung des "Waldes bzw. Waldrands" die aufgemalten Fichten nicht mehr "sehr präsent" sein werden. Wir werden sehen ...


Beste Grüsse
René, ++

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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb

#32 von plusplus , 07.12.2022 09:42

Guten Tag allerseits

Aus Kibri-Mauerplatten in Kombination mit Polystirolprofilen und -platten (Portaleinfassung, Mauerkronen) baute ich vor einiger Zeit zwei Tunnelportale. Etwas unentschlossen über die Art und Weise der Bemalung verwendete ich erstmals Oelfarben aus der Tube, dies auf Anraten eines erfahrenen Modellbaukollegen (Zitat: Versuch's doch mal).

Vorgehensweise:

Schritt 1: Grundfarbe gespritzt oder gepinselt mit hellem Grau auf Lösungsmittelbasis (Revell, Humbrol u.ä.). S.a. Bild in #28

Schritt 2: Fugenfüller (Washing): Aufpinseln stark verdünnter wasserlöslicher Farbe in hellem beige/grau

Schritt 3: Für die darauf folgende eigentliche Farbgebung (Oelfarben) habe ich drei Ausgangsfarben verwendet: Schwarz, Weiss, Siena gebrannt. Zum Anmischen bzw. Verdünnen kein Terpentin, sondern "White spirit" verwenden. Sonst dauerts Wochen, bis das Zeugs trocken ist...
Zu harte Kontraste können mit einem weiteren Schritt 'Fugenfüller' korrigiert werden. Nötigenenfalls kurz vor dem vollständigen Trocknen den Fugenfüller auf der Oberfläche der Steine mit einem feinporigen weichen Schwamm leicht weg- bzw. verwischen.

Schritt 4: Mit Pulverfarben möglichst dezent noch einige Schattierungen anbringen (hellgrau, beige, rost, dunkelgrau/schwarz).

Wichtig: Vor jedem neuen Arbeitsschritt die Farben des vorausgegangenen Schritts gut trocknen lassen.

Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
Die unterschiedlichen Farb- und Strukturkontraste der Portale sind gut zu erkennen.


Beste Grüsse
René, ++

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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb - Güterverkehr

#33 von Alarich vuz Piefkas , 08.12.2022 10:29

Hallo René,

deine Tunnelpotale sind der Wahnsinn.
Gefallen mir super gut.

Dietmar


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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb - Güterverkehr

#34 von Der Dampfer , 08.12.2022 11:51

Hallo Rene

Die Portale sind super gemacht.Viel Aufwand und noch besseres Ergebniss
Beste Grüße ,gerne bis später und schöne Vorweihnachtszeit im Röstigraben wünscht Willi...Der Dampfer


Durch dieses Wurmloch gelangen Sie nach Neustadt am Wald in den 1950ern

Zeitreisen sind möglich....bitte hier klicken
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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb - Güterverkehr

#35 von plusplus , 08.12.2022 18:20

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen

Immer wieder werde ich von Modellbahnkollegen auf den auf meiner Modellbahn praktizierten Güterverkehr angesprochen – auf den Teil des Fahrbetriebs also, welcher für mich jeweils das "Salz in der Suppe" bedeutet. Nachstehend einige Gedanken und Tipps über Ursprung, Sinn und Zweck, Methodik und benötigte Hilfsmittel.

Vom Vorbild zum Modell
Der beim Vorbild übliche Güterverkehr kann auf der Modellbahn im Hinblick auf die betrieblichen Grundprozesse (Züge und Rangierfahrten) annähernd vorbildgerecht nachgebildet werden. Das heisst, ein bestimmter Güterwagen verkehrt ab der Ladestelle via Abgangsbahnhof und evt. via Zwischenbahnhof (z.B. RB) nach dem Zielbahnhof zur Abladestelle.
Problematischer wird’s hingegen beim logistischen Teil des Schienengüterverkehrs: Das Bestellen, Bereitstellen, Beladen und Entladen der Wagen ist physisch schwierig oder gar nicht möglich und muss demnach irgendwie simuliert werden.

Ivo Cordes
Vorab: Das meiste, was ich hier über den simulierten Güterverkehr schreibe, ist nicht „auf meinem Mist“ gewachsen. Vor vielen Jahren liess ich mich nämlich durch eine im ‚em‘ erschienene Artikelserie von Ivo Cordes dazu inspirieren, ein System mit Wagenkarten und Frachtkarten einzuführen. Solche Systeme wurden schon lange vorher vor allem auf der andern Seite des grossen Teichs angewendet. Ivo Cordes hat diese Methode europäisiert und meines Wissens damals erstmals in einer deutschsprachigen Zeitschrift veröffentlicht.
Auch beim FREMO wird seit längerer Zeit ein ähnliches System angewendet. Die FREMO-Kollegen mögen mir verzeihen, dass ich ihr System noch nie vertieft angeguckt habe…

Bild entfernt (keine Rechte)Die Infrastruktur
Alle Bahnhöfe und weitere betriebliche Dienststellen tragen bei mir nicht Phantasienamen, sondern sind im Hinblick auf den Güterverkehr mit Farben bezeichnet [= Ziel-Code für Frachten]. So trägt der grosse Bahnhof an der Hauptstrecke beispielsweise die Bezeichnung ROT.
Da für meine Anlage in Sachen Gleispläne nur wenige Bleistiftskizzen existieren bzw. einige digitale Entwürfe mangels funktionierenden Programmen nicht mehr gelesen werden können, habe ich an deren Stelle vor einiger Zeit einen schematischen Plan des zentralen Bahnhofs ROT erstellt, ergänzt mit einer schematischen Skizze des Verlaufs der eingleisigen Haupt- und der Nebenbahn.

Der Bahnhof ROT befindet sich bereits in urbaner Gegend in der Nähe einer grösseren Ortschaft. Auf der Hauptbahn verkehren zwischen den Abstellbahnhöfen SCHWARZ und GRÜN und umgekehrt Reisezüge jeglicher Art, dazu Fern- Eil- und Nahgüterzüge. Auf der Nebenbahn verkehren einige Personenzüge sowei einige Güterzüge zum Bedienen der Anschliesser, insbesondere der Seifenfabrik und des Zementwerks in BLAU (Betriebsdiorama).

Der Bahnhof ROT besteht aus einer A-Gruppe und einer B-Gruppe, das Aufnahmegebäude befindet sich in Insellage. Die Gleise A1 und A2 wie auch das Gleis B1 sind für den Reiseverkehr mit Perronkanten (Bahnsteigen) ausgerüstet.

Bild entfernt (keine Rechte)Der Weg des Kesselwagens mit Kalilauge
Damit ihr euch besser vorstellen könnt, wie der Güterverkehr im Hinblick auf die vorhandene "Infrastruktur" abläuft, hier ein Beispiel: Die Seifenfabrik Schnyder, Anschliesser in BLAU, bestellte vor einigen Tagen eine grössere Menge Kalilauge. Der mit dieser Lieferung beladene Kesselwagen durchfährt heute eingereiht in den mittäglichen Ferngüterzug aus SCHWARZ kommend den Bahnhof ROT ohne Halt über Gleis A2 in Richtung GRÜN; eine Einfahrt aus SCHWARZ in die B-Gruppe von ROT ist nicht möglich. Folglich: "Die Zuglok umfährt danach im virtuellen Nachbar-Bahnhof den Zug" und fährt (aus Richtung GRÜN kommend) in die B-Gruppe von ROT ein (Notabene: GRÜN ist mit einer Wendeschleife versehen, vom Ablauf her gesehen eigentlich ein Schhönheitsfehler, aber ich kann damit leben).
Der eingefahrene Ferngüterzug wird von der in der B-Gruppe eingesetzten Rangierlok zurückgezogen, die Zuglok fährt aufs Abstellgleis. Danach werden die Wagen des Ferngüterzugs je nach Zielbahnhof sortiert: BLAU; GRÜN, ROT A-Gruppe (Ortsgüteranlage), Anschl. Sägewerk, PINK (Anschl. Lagerhaus, virtuell in SCHWARZ, näheres dazu später). Ein nachmittäglicher Nahgüterzug befördert nun alle für den Zielbahnhof BLAU aussortierten Wagen dorthin, wo die ortsansässigen Rangierlok E 3/3 gleich den Rangierdienst übernimmt: Abfuhr beladener G-Wagen, Zufuhr eines G-Wagens und des Kesselwagens mit Kalilauge.

Bild entfernt (keine Rechte)Zum Wagenkartensystem
Jeder Güterwagen besitzt seine eigene Wagenkarte, dort wird bei einem vorhandenen Frachtauftrag die entsprechende Frachtkarte befestigt. Die Wagenkarte reist zusammen mit seinem Wagen von Bahnhof zu Bahnhof. Die links abgebildete Wagenkarte gehört zu einem zweiachsigen E, der eingesteckte Frachtauftrag weist anhand der Farb-Codes auf eine in ROT an der Freirampe zu verladene grössere Menge Mostäpfel hin, welche nach SCHWARZ zu transportieren sind.



(der Bericht zum Güterverkehr wird fortgesetzt)


Beste Grüsse
René, ++

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zuletzt bearbeitet 09.12.2022 | Top

RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb - Güterverkehr

#36 von plusplus , 09.12.2022 16:26

Hallo allerseits
Nachfolgend die Fortsetzung aus #35 zum Thema Güterverkehr.

Die Wagenkarte
Die Wagenkarten können aus festem Karton hergestellt werden.
Abmessungen: b x h = 10 x 9 cm
Zum Befestigen der Frachtkarten habe ich alte Einstecktaschen aus Plastik auf die Masse b x h = 6,5 x 9 cm ausgeschnitten und diese rechtsbündig auf die Wagenkarte geheftet.
Bild entfernt (keine Rechte)Der Raum auf dem linken Teil der Frachtkarte dient der genauen Beschreibung des Wagens.
Obschon ich sozusagen nur Fahrzeuge der Epoche IIIb einsetze, habe ich auf den Wagen- und Frachtkarten praktischerweise das ab 1968 geltende Bezeichnungssystem nach UIC verwendet. Einerseits sind diese Bezeichnungen heute den meisten Modellbahnern geläufig, andererseits vereinfacht das auch auf der Modellbahn den einheitlichen Einsatz von Fahrzeugen verschiedener europäischer Bahnunternehmungen.
Oben ist quer in grosser Schrift und eingerahmt der Wagentyp gemäss UIC vermerkt, daneben klein die alte Bezeichnung vor 1968 (sofern bekannt).
Links ist hochkantig der zugehörige Wagen im Detail beschrieben:
- Wagentyp
- Eigner Vorbild, Typenbezeichnung, Achszahl
- Hersteller, Farbe
- besondere Merkmale

Besondere Merkmale: Gleiche Wagentypen gleicher Hersteller sollten zur Identifizierung besondere Merkmale aufweisen. Solche können sein: Mit/ohne Bremserhaus; stark/schwach verwittert; Flickstellen am Kasten links/rechts/oben/unten; offene/geschlossene Lüfter usw.

Bei mir sind rund 50 Wagenkarten im Einsatz. Also etwas weniger als der effektive Bestand an Güterwagen, da für (regelmässig verkehrende) Blockzüge oder bestimmte immer in Gruppen verkehrende Wagen jeweils eine einzige zugehörige Wagenkarte genügt.

Die Frachtkarte (Frachtbrief)
Die Frachtkarten können aus unbedruckten (Post)karten aus dem Schreibwarenbedarf hergestellt werden.
Abmessungen: b x h = 6 x 8 cm
Bild entfernt (keine Rechte)Am linken Rand der Frachtkarte sind in grosser Schrift die für den Frachttransport möglichen Wagentypen aufgeführt. Unten bzw oben werden die Farbcodes von Verlade- und Zielbahnhof angebracht. Der Farbcode des Verladebahnhofs trägt zudem ein grosses L in weissem Feld; der betroffene Wagen ist noch leer aber für einen Transportauftrag bestellt und reserviert.
Mittig zwischen den Farbcodes sind aufgeführt:
- Transportgut
- evt. Transportgebinde
- evt. Versender bzw. Empfänger
- evt. Lade- bzw. Abladestelle

Mit den Jahren hat sich bei mir ein Stapel von etwa 90 verschiedener Frachtkarten angehäuft...

Bild entfernt (keine Rechte)Organisation und betriebliche Umsetzung
Die Wagenkarten sollten sich sinnvollerweise immer in der Nähe der zugehörigen Wagen befinden, egal ob ein Transportauftrag vorliegt oder nicht (d.h. mit oder ohne eingesteckter Frachtkarte).
Dazu habe ich Ablagefächer aus Polystirol angefertigt und diese im Bereich der zugehörigen Bahnhöfe bzw. Anschlussgleisen montiert. Bei der „Leitstelle“ der Anlage, dem Bahnhof ROT, befindet sich eine etwas grössere Ablageeinrichtung, da dort auch die jeweils nichtbenützten Frachtkarten abgelegt sind.

Die Anzahl Transportaufträge je Zeiteinheit (dazu mehr im Abschnitt ‚Fahrplan‘) ermittle ich mittels einem Spielwürfel. In der Regel würfle ich zwei Mal, das heisst, dass ich ab dem gut gemischten grossen Stapel von Frachtkarten je nach Augenzahl deren zwei bis zwölf entnehme.

Danach suche ich anhand des dem Verladebahnhofs zugehörigen Codes je gezogene Karte nach leeren noch nicht reservierten Wagen des entsprechenden Typs.
Brauche ich z.B. in ROT zum Verlad von Mostäpfel einen leeren E und steht dort ein solcher rum, wird die Karte mit dem L nach oben in die Wagenkarte des E-Wagens gesteckt und dieser nötigenfalls bei nächster Gelegenheit an die Verladestelle rangiert. Eine Leerfahrt mit Nah- und evt. Ferngüterzug fällt demnach aus.
Bild entfernt (keine Rechte)Steht der nächste freie E in einem Abstellbahnhof, muss er ab diesem als Leerfahrt mit den entsprechenden Güterzügen zum Verladebahnhof geführt werden.
Auf eine Leerfahrt kann man zudem auch verzichten, wenn der benötigte Wagen in einem Abstellbahnhof steht und letzterer auch als (hier virtueller) Verladebahnhof vorgesehen ist. Dann wird der Wagen gleich als beladen gekennzeichnet und die Frachtkarte mit dem Code des Zielbahnhofs nach oben in die Wagenkarte gesteckt.

Nach einer bestimmten Zeiteinheit werden sämtliche leeren Wagen als beladen gekennzeichnet, d.h. die Frachtkarten werden gedreht; nun ist der Code des Zielbahnhofs oben. Gleichzeitig werden die Frachtkarten der jetzt entladenen Wagen aus den Wagenkarten entfernt und unter den Stapel geschoben.

(der Bericht zum Güterverkehr wird fortgesetzt)


Beste Grüsse
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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb - Güterverkehr

#37 von Badaboba , 09.12.2022 17:01

Zitat von plusplus im Beitrag #35


Ivo Cordes
Vorab: Das meiste, was ich hier über den simulierten Güterverkehr schreibe, ist nicht „auf meinem Mist“ gewachsen. Vor vielen Jahren liess ich mich nämlich durch eine im ‚em‘ erschienene Artikelserie von Ivo Cordes dazu inspirieren, ein System mit Wagenkarten und Frachtkarten einzuführen. Solche Systeme wurden schon lange vorher vor allem auf der andern Seite des grossen Teichs angewendet. Ivo Cordes hat diese Methode europäisiert und meines Wissens damals erstmals in einer deutschsprachigen Zeitschrift veröffentlicht.
Auch beim FREMO wird seit längerer Zeit ein ähnliches System angewendet. Die FREMO-Kollegen mögen mir verzeihen, dass ich ihr System noch nie vertieft angeguckt habe…



Hallo René,
ja, die legendäre Artikelserie von Ivo Cordes im em zum Betrieb - musste ich mir damals im Copyshop fotokopieren, weil ich nicht mehr an die alten Hefte kam.
Kenne aber niemand, der auch die Wagen- Frachtkarten so 1:1 umgesetzt hat - Respekt!
FREMO - im Prinzip ähnlich - geht aber deutlich weiter und hat hervorragende Werkzeuge zur Kartenerstellung.
Aktuell befindet sich ein neues Programm in der Anwendung.
Ich bewundere aber Deine Konsequenz, Deinen Weg weiterzugehen.
Diese Konzentration spart mächtig Zeit und bringt Projekte voran.


Liebe Grüße
Volker

FREMO-Puko: 3-Leiter-Gleisbau und Betrieb - am Vorbild orientiert
https://www.fremo-net.eu/home/modulsyste...-europa/h0-puko


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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb - Güterverkehr

#38 von plusplus , 10.12.2022 15:02

Hallo allerseits
Nachfolgend die Fortsetzung aus #36 zum Thema Güterverkehr.

Bild entfernt (keine Rechte)Blockzüge, Kurswagen
Blockzüge (in D = Ganzzüge) transportieren in der Regel eine grosse Menge eines bestimmten Ladeguts vom Versender zum Empfänger. Sofern die Zusammensetzung dieser Züge (in der Regel) nicht ändert, genügt für alle in solchen Zügen eingereihte Wagen eine einzige gemeinsame Wagenkarte.
Auf meiner Anlage verkehrt von Zeit zu Zeit zwischen dem Abstellbahnhof SCHWARZ und BLAU ein Blockzug gebildet aus neun älteren E-Wagen. Diese sind beladen mit Kohle (oder Koks?), welche dem Zementwerk als Brennstoff für die Brennöfen dient. Natürlich verkehren auch die später "entladenen" Wagen als Blockzug zurück in den Abstellbahnhof. Mit nur einer einzigen Wagenkarte können analog den Blockzügen auch bestimmte Wagengruppen eingesetzt werden. Solche Wagengruppen verkehren in irgendeinem Güterzug, werden aber nie aufgelöst.

Bild entfernt (keine Rechte)Eine Gruppe von Bierwagen der ehemaligen 'Brauerei Anker' verkehrt beispielsweise täglich als 'Kurswagen' zwischen dem Abstellbahnhof SCHWARZ und PINK, einem virtuellen Lager- und Verteilzentrum eines grösseren Lebensmittelhändlers. PINK ist ein virtuelles 'Anschlussgleis auf der Strecke' und befindet sich angenommenermassen östlich des Bahnhofs ROT. Tatsächlich wird auf der Anlage für den Verkehr von und nach PINK jeweils ein Gleis in SCHWARZ freigehalten.
Die sogenannten Kurswagen verkehren in einem festen Umlauf, dies ganz entgegen dem üblichen Güterverkehr, wo einzelne Wagen oder Blockzüge nur einem einzigen bestimmten Transportauftrag dienen.
Kurswagen werden von der Bahnunternehmung gestellt und transportieren in der Regel sog. Stück- oder Eilgut. Diese - meist G-Wagen - sind bis weit in die Epoche IV im täglichen Erscheinungsbild des Güterverkehrs anzutreffen. Sie werden, insbesondere für Eilgut, oftmals auch in Reisezügen transportiert. Wie vorgängig am Beispiel der Wagen der Brauerei Anker beschrieben, können Kurswagen auch vom Kunden für täglich anfallende Transportaufträge eingesetzt werden.
Frachtkarten für Kurswagen erhalten diagonal einen dicken roten Strich. Diese werden auf Grund des fahrplanmässig festen Einsatzes am Zielbahnhof nur gewendet, aber nie aus der zugehörigen Wagenkarte entfernt.






Ladegüter
Für das Festlegen von Ladegütern müssen wir uns am vorhandenen Wagenpark orientieren, können innerhalb dieser Vorgaben aber unserer Fantasie freien Lauf lassen. Ich wiederhole: Mit den Jahren hat sich bei mir ein Stapel mit etwa 90 verschiedenen Frachtkarten angehäuft...
In Ortsgüteranlagen (Schuppen, Rampe, Freiladegleis, Krangleis) wird vor allem Allgemeingut verladen und entladen, in den Anschlussgleisen von Industrie und Gewerbe grösstenteils nur die spezifisch benötigten oder hergestellten Güter.

Beispiel verschiedener Transportgüter
- Stammholz lang und kurz, Holz in Spälten, Schnittholz, Fourniere
- Getreide, Mostäpfel, Zuckerrüben, Rübenschnitzel, Futtermittel, Dünger
- Altpapier, Altmetall
- Betriebsmittel, Schmierstoffe, Gebinde, leere Paletten, Verpackungsmaterial
- Vieh lebend (als Eilgut),
- Frischfleisch, Wurstwaren, Gemüse, Früchte, Bier, Wein, Schnittblumen
- Armierungseisen, mittelschwere und schwere Geräte für Landwirtschaft und Gewerbe, Traktoren
- Heizöl, Kohle, Koks
- Chemikalien
- Seifen- und Reinigungsprodukte (Schnyder)
- Zement lose und in Säcken
- usw.

Fahrplan, Zeiteinheiten
Über Fahrpläne und deren Umsetzung im Modell wurde schon sehr viel geschrieben. Den Interessierten empfehle ich, sofern notwendig, ein wenig in den zahlreich dazu vorhandenen Aufsätzen der Fachliteratur zu schmöckern.
Bild entfernt (keine Rechte)Persönlich schätze ich die oft praktizierte Modellzeit (z.B. 15 Min. = 1 Stunde) überhaupt nicht und pflege deshalb im Modellbahnbetrieb eine total restriktive Form des Zeitmanagements.
Auf Grund der komplexen Struktur meiner Anlage könnten die zahlreich anfallenden Aufgaben wegen dem (meist) praktizierten Einmann-Betrieb nie im zugehörigen Zeitfenster erledigt werden. Auch die umfangreichen Formations- und Rangieraufgaben können unmöglich innerhalb einer modellmässig verkürzten Zeitspanne erledigt werden – vorbildgerechtes Rangieren geht meines Erachtens nur in Echtzeit…

… und trotz den vorgängigen Aussagen habe ich einen Fahrplan erstellt. Allerdings geht es mir dabei nicht um pünktliches Verkehren von Zügen sondern nur um logische Abläufe und machbare Zugfolgen. Das heisst, mein Fahrplan hat im Prinzip nur den (Zitat) "Charakter eines Drehbuchs". Das Schlüsselelement dazu ist die Tabelle 'Ein- und Ausfahrten Bhf. ROT'. Mit dem gleichzeitig manuell erstellten graphischen Fahrplan prüfe ich vor allem die Machbarkeit im Hinblick auf Zugfolgen, Kreuzungen, Gleisbelegung usw. Bild entfernt (keine Rechte)Das ganze Geschehen (Züge, Rangierfahrten, virtuelles Bestellen, Beladen und Entladen) geschieht demnach auf einer Zeitachse ohne die beim Vorbild verwendeten Zeiteinheiten (Stunde, Minute). Als Zeiteinheiten verwende ich auf meiner Anlage nur Vormittag und Nachmittag, begrenzt durch den morgendlichen Dienstbeginn, den Mittag und den Dienstschluss am Abend.

Zu diesen Zeitpunkten werden auch neue Transportaufträge rausgewürfelt, Wagenkarten gekehrt oder entfernt.

(der Bericht zum Güterverkehr wird fortgesetzt)


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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb - Güterverkehr

#39 von der Wedeler , 10.12.2022 16:45

Hallo René,

vielen Dank erstmal für die detaillierte Beschreibung der Abläufe im Güterverkehr auf Deiner Anlage. Ich stehe da vor dem selben Problem, nämlich auf meiner Anlage, die aus einem zentralen Durchgangsbahnhof mit abzweigender Nebenbahn sowie drei fiktiven "Fernzielen" besteht, einen abwechslungsreichen und vor allem nicht vorhersehbaren Güterverkehr durchzuführen. Die beschriebene Würfelmethode zur Bestimmung der Anzahl der Frachtaufträge liest sich schon mal interessant. Ich bleibe dran und schaue mal, ob das Wagenkartensystem etwas für mich ist. Die alten EM-Artikel habe ich natürlich nicht zur Hand, obwohl ich mal eine größere Sammlung dieser Zeitschrift hatte.

Eine Bitte hätte ich: Könntest Du vielleicht einen Gleisplan Deiner Anlage hier einstellen, das würde meiner Meinung nach das Verständnis verbessern.

Besten Dank und viele Grüße
Heiko


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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb - Güterverkehr

#40 von cougar1234 , 12.12.2022 16:27

Hallo René

Auch ich bedanke mich herzlich fürs Zeigen deiner Wagenkarten und Betriebsabläufe. Genau so etwas in der Art möchte ich dann irgendwann auch bei mir einführen. Dein System wird dabei sicher eine Inspirationsquelle sein!

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!


Herzliche Grüsse aus der Schweiz!

Rolf

Meine H0-Anlage:
viewtopic.php?f=64&t=151620

Meine ehemalige H0e-Anlage:
viewtopic.php?f=64&t=148291


 
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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb - Güterverkehr

#41 von Elokfahrer160 , 12.12.2022 16:37

Hallo, Rene

danke für`s Zeigen und Beschreiben deines Systems mit den Wagenkarten, toll gemacht.
Von deinen Bildern schätze ich das Bild mit dem grünen Krokodil ( Roco ? ) vor deinem Kohlezug , das gefällt mir sehr

SBB Grüsse - Elokfahrer160/Rainer


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zuletzt bearbeitet 12.12.2022 | Top

RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb - Güterverkehr

#42 von plusplus , 13.12.2022 17:29

Hallo allerseits
Nachfolgend die Fortsetzung aus #38 zum Thema Güterverkehr.

Gleisplan
Schon oft wurde ich von Forumskollegen darum gebeten, einen Gleisplan meiner H0-Anlage hochzuladen; das ist vor allem zum Verstehen der bei mir praktizierten Betriebsprozesse sicher ein berechtigtes Anliegen.
Aber wie schon mal erwähnt, Gleispläne existierten bei mir bis heute höchsten in Form von alten (Bleistift)skizzen; zudem sind einige digital erstellte Detailpläne auf Grund eines nicht mehr funktionierenden Programms (freeware) auch nicht mehr abrufbar.
Bild entfernt (keine Rechte)Also, hier nun eine annähernd massstäbliche Skizze:
Auf dem Dachboden stand mir eine maximale Breite von 5,50 m zur Verfügung. In der Mitte des Raums befinden sich zwei Kamine und die Arbeitsplätze (Tisch, Ständerbohrmaschine, kleine Drehbank von Emco-Unimat). Für mich war schon damals unbestritten, dass für den Bau nur ein Konzept „An der Wand entlang“ in Frage kommt. Der Dachboden kann allerdings auf Grund von Dachschrägen auf zwei Seiten nicht optimal genutzt werden. So befinden sich hinter dem Bahnhof ROT sowohl der Abstellbahnhof GRÜN (inkl. den Kehrschleifen) wie auch der Schattenbahnhof der Nebenbahn mit der Zufahrt zum Sägewerk nicht mehr in Stehhöhe. Auch der Zugang zu diesen Bereichen ist nur auf allen Vieren kriechend möglich.

Der Bahnhofplan von ROT mag von seiner Ausführung her etwas seltsam aussehen. Der Grund dafür liegt an den eher engen Platzverhältnissen in der früheren Wohnung. Der Teil zwischen den Einfahrweichen des ehemaligen ROT hat in weiser Voraussicht des Erbauers den Umzug an den jetzigen Standort zum Glück geschafft.
Das heutige Trassee der Nebenbahn war ursprünglich für die RhB in H0m reserviert, wurde dann aber trotz der im Pflichtenheft vermerkten Mindestradien für H0 (mind. 100 cm) umgespurt - und dort, wo sich früher der Abstellbahnhof der Schmalspurbahn befand, wurde später das Betriebsdiorama BLAU gebaut.





Aufbau und Aufgaben der Bahnhöfe im Bezug auf den Güterverkehr
Der Bahnhof ROT ist die Drehscheibe des betrieblichen Geschehens. Wie schon in #35 beschrieben, besteht dieser Bahnhof im Prinzip aus einer A-Gruppe und einer B-Gruppe, das Aufnahmegebäude befindet sich in Insellage. Die Gleise A1 und A2 wie auch das Gleis B1 sind für den Reiseverkehr mit Perronkanten (Bahnsteigen) ausgerüstet.
Die A-Gruppe dient hauptsächlich dem Verkehr auf der Hauptbahn. Die Ortsgüteranlage von ROT (Schuppen, Rampe, Kopframpe, Freiverladegleis) befindet sich ebenfalls auf der A-Seite.
Neben einem der rechtsseitigen Abstellgleise befindet sich ein Wasserkran; evt. werde ich eines der beiden Gleise noch mit einer Untersuchungsgrube für Loks versehen.

Bild entfernt (keine Rechte)Die B-Gruppe gilt insbesondere als operative Drehscheibe
- für den Güterverkehr mit der Nebenbahn (BLAU, Sägewerk),
- für die Nahgüterzüge nach GRÜN und
- für den Ortsverkehr (ROT, PINK).
Ferngüterzüge von bzw. nach SCHWARZ können aus gleistopografischen Gründen nicht direkt in die B-Gruppe ein- oder ausfahren. Demnach verkehren Güterzüge der Destination SCHWARZ immer zum Umfahren via GRÜN (Kehrschleife). Die Zuglok umfährt dort (im virtuellen Nachbar-Bahnhof) den Zug und kann danach in die B-Gruppe von ROT einfahren bzw. nach der A-Gruppe verkehren.
Rangierfahrten zwischen A- und B-Gruppe sind nur erlaubt, wenn zum Ausziehen nicht in den im Gefälle liegenden Tunnel eingefahren werden muss.
In der B-Gruppe werden Ferngüterzüge nach Ankunft zu Nahgüter- und Überfuhrzügen zerlegt; aus ankommenden Nahgüter- und Überfuhrzügen werden Ferngüterzüge gebildet.

Das 'Sägewerk' befindet sich auf der linken Seite des Raums über dem Weichenkopf von SCHWARZ. An die Nebenbahn unter der Dachschräge angeschlossen wird das Sägewerk über eine die B-Gruppe überspannende Gitterbrücke; letztere lenkt das Auge von den stumpf an der Wand endenden Gleisen der B-Gruppe ab.

Der Abstellbahnhof SCHWARZ liegt gut zugänglich ebenfalls auf der linken Seite des Raums. Er ist als Kopfbahnhof ausgeführt und besteht aus 4 langen und 2 eher kurzen Gleisen. Eine zusätzliche Kehrschleife ist seit längerer Zeit in Planung …
In SCHWARZ werden alle nicht im Einsatz stehende Güterwagen abgestellt (ausgenommen leere Blockzüge).
Hier ist fallweise ein Gleis für das Lager- und Verteilzentrum eines grösseren Lebensmittelhändlers reserviert - Zielcode PINK.

Der Abstellbahnhof GRÜN liegt unter der Dachschräge und ist, wie schon erwähnt, nur kriechend zu erreichen. Er besteht aus 4 eher kurzen und 2 langen Gleisen und ist als Kehrschleife ausgeführt.

Der Abst.-Bhf. der Nebenbahn liegt ebenfalls unter der Dachschräge auf gleicher Höhe wie ROT, aber verdeckt durch deren zukünftige Hintergrundkulisse. Er ist als Kopfbahnhof ausgeführt und besteht aus 2 langen und 3 eher kurzen Gleisen. Nebst dem Reiseverkehr auf der Nebenbahn dient er auch zum Abstellen von Blockzügen (Kohle, Zementsilos).

Der kleine Industriebahnhof BLAU (mit wenig Personenverkehr) dient insbesondere der Versorgung von Rohstoffen wie auch dem Abtransport von Erzeugnissen der Anschliesser:
- Seifenfabrik Schnyder
- Zementwerk BETONIA.
Beide Betriebe besitzen mehrere Anschlussgleise (Eingang/Ausgang).

(der Bericht zum Thema Güterverkehr wird fortgesetzt)


Beste Grüsse
René, ++

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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb - Güterverkehr

#43 von plusplus , 14.12.2022 16:38

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen
Nachfolgend die Fortsetzung aus #42 zum Thema Güterverkehr.

Bild entfernt (keine Rechte)Südfrüchte, Stammholz u.v.a.m.
Hier zum Abschluss der Serie über vorbildgerechten Güterverkehr noch zwei weitere Beispiele über den Einsatz von Güterwagen und deren Weg vom Start bis zum Ziel.
Für die Nachverfolgung füge ich noch mal den Streckenplan wie auch einen Auszug der Tabelle 'Ein- und Ausfahrten Bhf. ROT' (Frühdienst) bei.

Beim Erfassen mehrerer Transportaufträge mittels Würfel werden vom Stapel mit Wagenkarten u.a. je eine Frachtkarte für einen Kühlwagen zum Transport von Südfrüchten sowie für einen Flachwagen mit Rungen für Stammholz entnommen.

Bild entfernt (keine Rechte)Südfrüchte
Die Südfrüchte (Bananen) sind mit dem Schiff von weit her gekommen und werden nun in einem Kühlwagen von SCHWARZ (bedeutet hier die weite Welt) nach dem Lager- und Verteilzentrum eines grösseren Lebensmittelhändlers in PINK befördert.
Ein benötigter Kühlwagen befindet sich ungenutzt bereits in SCHWARZ, also wird die Frachtkarte mit dem Zielcode PINK nach oben in dessen Wagenkarte gesteckt.
Unser Kühlwagen verlässt eingereiht in den von einer Ae 6/6 gezogenen Ferneilgüterzug 15505 den Abst.-Bhf. SCHWARZ, fährt um 05.21 ohne Halt in ROT über Gleis A2 durch, um in GRÜN (virtueller Nachbarbahnhof) die Fahrrichtung des Zugs zu kehren (Kehrschleife). Die nun fahrplanmässig als Überfuhrzug (Ü15505) verkehrende Komposition aus Kühl-, Eilgut- und Kurswagen fährt in ROT B-Gruppe um 05.42 in Gleis B1 ein.
Die zum Sortieren der Ferngüterzüge eingeteilte Bm 6/6 zieht den eingetroffenen Zug sofort in Richtung Viehrampe aus, die Ae 6/6 kann weggestellt werden. Danach werden die Wagen anhand ihres Zielcodes umgehend auf die verschiedenen Gleise der B-Gruppe verteilt.
In der Regel werden dem Verteilzentrum des Lebensmittelhändlers jeden Morgen eine grössere Anzahl Wagen zugestellt, deshalb ist für diese Destination (PINK) das Gleis B2 reserviert.
Um 06.08 macht sich unser Kühlwagen mit dem Überfuhrzug Ü7214 (bespannt mit einer Ae 4/7) wieder auf den Weg nach dem Nachbarbahnhof (zum Wenden, Kehrschleife in GRÜN). Von daher kommend durchfährt Ü7214 um 06.48 ohne Halt den Bahnhof ROT über Gleis A2 in Richtung PINK (virtuell, freigehaltenes Gleis in SCHWARZ). Der Wagen ist am Ziel angekommen und wird entladen – die Bananen müssen umgehend im "Reiferaum" deponiert werden. Nach dem Entladen der Fracht kann die Frachtkarte aus der Wagenkarte entfernt und unter den Stapel gelegt werden.
Die Zuglok des Ü7214 verkehrt als Lokzug 22226L von PINK zurück nach ROT A-Gruppe, Ankunft um 07.18.

Stammholz
Anhand der Frachtkarte wird ein zweiachsiger Flachwagen mit Rungen vom Typ K benötigt; Fracht: Stammholz. Startbahnhof ist SCHWARZ (irgendwo in der Schweiz...), Empfängerbahnhof ist das zu ROT gehörende Sägewerk.
Der einzige demnächst verfügbare Rungenwagen, ein Ks, befindet sich noch an der Kopframpe der Ortsgüteranlage in ROT. Die Frachtkarte mit 'SCHWARZ + L' nach oben wird in dessen Wagenkarte gesteckt und der Wagen bei nächster Gelegenheit in Richtung ROT B-Gruppe transportiert, d.h. mit Überfuhrzug Ü7237, ab 10.56 via GRÜN nach ROT B-Gruppe, an 11.12. Dort wird unser Rungenwagen anlässlich des Zerlegens des angekommenen Überfuhrzugs mit der Rangierlok ins Gleis B3 zu weiteren für SCHWARZ bestimmten Wagen geschoben.
Der nächste Ferngüterzug mit Ziel SCHWARZ, ab B-Gruppe um 12.00, fährt via GRÜN zum Wenden und danach ohne Halt in ROT (Durchfahrt 12.16) nach SCHWARZ - der Rungenwagen hat sein Zwischenziel erreicht und kann beladen werden.
Nach dem (fiktiven) Beladen des Ks wird die Frachtkarte in der Wagenkarte gedreht. Der nächstmögliche Ferngüterzug nach ROT fährt erst früh am Morgen des folgenden Tages. Es handelt sich um den 5509 mit Durchfahrt in ROT A2 um 05.45, um – wie könnte es auch anders sein – via GRÜN zum Wenden danach um 06.06 in ROT B1 einzutreffen. Die Bm 6/6 zerlegt wie geplant den angekommenen Ferngüterzug; die Wagen mit Bestimmung Sägewerk werden direkt auf die in einem der kurzen Gleise B10 – B12 bereits wartende Zuglok Ce 4/4 mit Begleitwagen geschoben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass dem Sägewerk aus Platzgründen je Zug höchsten 3 Wagen aufs Mal zugestellt werden können.
Der Nahgüterzug 8226P ist für Reisende zugelassen, somit muss der vorerst noch rückwärts fahrende Zug (geschobener Zug) an der Perronkante von Gleis B1 einen kurzen Halt einlegen. Abfahrt um 07.32 in Richtung 'Abzweigung Weiche 41'; ab dort fährt der Nahgüterzug mit der Zuglok an der Spitze weiter zum Sägewerk.
Das Stammholz hat sein Ziel erreicht, der Ks steht nach dem Entladen für weitere Transporte zur Verfügung. Sind für diesen Wagen danach keine weiteren Aufträge vorhanden, wird er bei nächster Gelegenheit nach SCHWARZ zum Abstellen befördert.
__________________________________

Wenn ich mit diesem, zugegebenermassen etwas umfangreichen, Beitrag den einen oder andern Kollegen dazu inspirieren konnte, auf seiner Anlage den quasi vorbildgerechten Güterverkehr einzuführen, wäre das Ziel trotz 'der langen Rede kurzer Sinn' erfüllt...

Ich bedanke mich für die bereits erhaltenen Feedbacks, welche ich nachfolgend kurz beantworten möchte:

@Badaboba
Die Artikelserie von Ivo Cordes habe ich damals mit dem Japanmesser ausgeschnitten. Die sollten, irgendwo in einem Ordner abgeheftet, noch vorhanden sein. Das FREMO-Wagenkartensystem werde ich nun wirklich mal studieren müssen...

@der Wedeler/Heiko und cougar1234/Rolf
Nun habe ich doch noch einen einigermassen massstäblichen Gleisplan gezeichnet, dank euch.
Seid couragiert, was es braucht, ist eine gehörige Portion Fantasie. Und ihr müsst ja zu Beginn nicht gleich den ganzen Güterwagenpark ins Wagenkartensystem integrieren. Zudem funktionierts auch ohne Fahrplandokumente.

@Elokfahrer160/Rainer
Das vor dem Kohlenzug abgebildete Krokodil ist von Roco.


Beste Grüsse
René, ++

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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb - Güterverkehr

#44 von SupmaKni , 09.01.2023 12:54

Hallo René,
jetzt muss ich doch mal etwas in deinem Thread schreiben, die Aufnahmen gefallen mir sehr gut.
Vielen Dank auch für deine ausführliche Beschreibung des Betriebsablaufs, es wird mir sicher eine gute Hilfestellung sein.
Gruß Heiko


Nebenbahn Kopfbahnhof


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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb - Kaverne

#45 von plusplus , 08.03.2023 08:52

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen

Eigentlich war geplant, diesen Winter den Wald hinter dem Viadukt und der Nebenbahn fertigzustellen. Aber irgendwie hatte ich dazu keine Lust ... soll's geben.

Beschäftigt hat mich eher der Abschluss zwischen dem Hügel, welcher von der Nebenbahn unterquert wird - Streckenplan s. #42 - und dem anschliessenden Bahnhofgelände. Siehe auch Bild in #28.
Viele Ideen schwirrten mir durchs Oberstübchen, z.B. auch die Möglichkeit einer betrieblichen Integration (Gleisanschluss) - aber alles für mich eher nicht befriedigend: Es sah nie so aus, wie ich's mir vorgestellt hatte.

Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte) Bilder Kaverne 1 bis Kaverne 3: Stellprobe des Rohbaus

Da war z.B. die Variante mit dem Eingang zur Kaverne eines unterirdischen Wasserkraftwerks.
Vorbilder solcher Kaverneneingänge habe ich schon mehrere gesehen; im Internet fand ich auch ein brauchbares Bild eines solchen Tors, dessen Vorbild vermutlich in Oestereich zu finden ist. Dieses Tor in 1:87 nachzubilden und einzusetzen war relativ einfach ...
Allerdings fand diese Variante von meiner Seite keine Zustimmung, denn der Eingang in die Tiefen des Berges schien mir zu dominant.
Fazit: Projekt wurde abgebrochen ... oder geändert (!) ... und das oben gezeigte "Riesentor" ging zurück ins Materialmagazin - weggeworfen wird's aber (noch) nicht.
Bild entfernt (keine Rechte)
Eigentlich wollte ich beim abgebrochenen Projekt links des Tors noch ein kleines Pumpen- bzw. Ventilatorenhäuschen hinstellen (angenommenermassen zur Entwässerung und Belüftung der Kaverne). Und genau dieses aus Teilen von Auhagen gebaute und eigentlich ebenso überflüssige Gebäude könnte es nun richten...





Dazu inspiriert wurde ich durch ein kleines aber sehr gelungens Projekt eines äusserst talentierten Modellbauers aus einem Nachbarforum: Der Eingang zu einer Trinkwasserfassung bzw. einem Trinkwasserreservoir.

Bild entfernt (keine Rechte)


Aber vorab musste das Gelände mit eingefärbtem Moltofill schon mal grob gestaltet werden. Das ist im Hinblick auf mögliche Beschädigungen der bereits installierten und fertig bemalten Bauteilen (z.B. Tunnelportal) nicht immer ganz einfach.
Die anschliessende erste Stellprobe hat mich überzeugt - so ist's besser! Das Reservoir geht jetzt zurück auf den Basteltisch zum "finetuning" (Tür, Handlauf und so), dazu kommt die Erschliessung durch einen Pfad/Weg rechts von der Strasse kommend - und später sollte auch die Begrünung des Hügels mit Büschen und Bäumen das ihrige dazu beitragen.


Beste Grüsse
René, ++

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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb - Abstellgleis für Dampflok

#46 von plusplus , 29.10.2023 07:31

Guten Morgen allerseits

Auf dem in einigen Bildern in #45 rechts zu sehenden Stumpengleis werden während den Betriebsphasen ggf. Dampfloks abgestellt. Nun, da Dampfloks zwischendurch nebst dem Wasser fassen auch sonst ein gewisses Mass an Unterhalt benötigen, habe ich mich entschieden, in diesem Gleis eine einfache Unterhaltsgrube einzubauen. Allerdings habe ich festgestellt, dass die Distanz zwischen (dem zukünftigen) Grubengleis und dem Stützmäuerchen rechts davon etwas zu eng ausfallen wird - der Heizer soll in den Betriebspausen auch auf dieser Seite Zylinder, Stangenlager u.v.a.m schmieren und pflegen können.

Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)

Zudem weist das Natursträsschen zum Forstweg unter dem Viadukt hindurch und zum Wasserreservoir im Bereich der Stützmauer eine unrealistische Breite ähnlich einer Landstrasse auf.
Im Bereich dieses Gleises befand sich früher die Grube für eine (geplante aber nicht realisierte) Drehscheibe. Dieses (nicht mehr benötigte) Loch füllte ich seinerzeit einfach mit Styropor. Somit habe ich an dieser Stelle problemlos mit Trennscheibe, Japanmesser und Stechbeitel Platz für die zukünftige Untersuchungsgrube schaffen können; gleichzeitig ist der Raum rechts des Gleises gegen die Stützmauer hin um etwas 1.5 cm erweitert worden. Entsprechend enger - und vorbildgerechter - wird jetzt das Natursträsschen ausfallen.

(Wird fortgesetzt)


Beste Grüsse
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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb - Abstellgleis für Dampflok

#47 von Hachzer , 29.10.2023 08:20

Zitat von plusplus im Beitrag #35
Vorab: Das meiste, was ich hier über den simulierten Güterverkehr schreibe, ist nicht „auf meinem Mist“ gewachsen. Vor vielen Jahren liess ich mich nämlich durch eine im ‚em‘ erschienene Artikelserie von Ivo Cordes dazu inspirieren, ein System mit Wagenkarten und Frachtkarten einzuführen. Solche Systeme wurden schon lange vorher vor allem auf der andern Seite des grossen Teichs angewendet. Ivo Cordes hat diese Methode europäisiert und meines Wissens damals erstmals in einer deutschsprachigen Zeitschrift veröffentlicht.


Hallo René, Ivo Cordes hat erstmals in em 4/80 über den organiserten Güterverkehr geschrieben, dann erneut in seiner Serie "Spielen mit Sinn" einige Jahre später. Als dann der FREMO gegründet wurde, hat er das Güterwagenumlaufsystem in der allerersten Ausgabe von Hp1-Modellbahn noch einmal in überarbeiteter Form vorgestellt.
Ein Kondensat dieses Grundsatzartikels kommt in der nächsten Ausgabe von ADJ (Anlagen Design Journal, s. Signatur) und zwar im Vergleich mit zwei anderen praxisbewährten Systemen.
Ich freue mich, dass du deinen Güterverkehr organisierst und dass du so ausführlich darüber berichtest.
Gruß

Otto

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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb - Güterverkehr

#48 von plusplus , 30.10.2023 08:34

Zitat von Hachzer im Beitrag #47
Ivo Cordes hat erstmals in em 4/80 über den organiserten Güterverkehr geschrieben, dann erneut in seiner Serie "Spielen mit Sinn" einige Jahre später.

Guten Tag Otto und Kollegen

Bild entfernt (keine Rechte)
Die Seiten mit der Artikelserie "Spielen mit Sinn" von Ivo Cordes habe ich damals mit dem Japanmesser aus dem em ausgeschnitten.

Dasselbe geschah mit seinen auf dieser "Philosophie" beruhenden Anlagenideen; letztere waren zudem mit inspirierenden schwarz/weiss-Skizzen versehen. Die meisten dieser Artikel sind noch - in einem Ordner abgeheftet - vorhanden.

Weitere in dieser Zeit massgebende Autoren sollen hier nicht unerwähnt bleiben, so z.B. Dr C. Rühenbeck, G. Balcke, J. Auerbacher, Dr P. Reinthaler (Aufzählung vermutlich nicht vollständig).


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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb - Güterverkehr

#49 von sbbfan , 30.10.2023 08:47

Hallo Rène, hallo Kollegen,
kann da nur aus eigener Erfahrung beipflichten.
Nicht nur zu dem System des Herrn Cordes, nein es waren in dieser Zeit besonders diese Skizzen und Zeichnungen die viel mehr die Phantasie und die eigene Vorstellung angeregt haben.
Viel mehr als Fotos!
Der EK Verlag hatte in seinen Themen Heften immer die collorierten Handskizzen von "Loisel" ,die waren ein wahrer Quell an Inspiration... stundenlang konnte ich mir die anschauen, gedankenversunken wuchen die Bilder im Kopf wie die eigene Anlage aussehen und funktionieren soll.
Den Fahrten auf der Anlage einen nachgespielten Sinn zu geben ist eine sehr reizvolle Aufgabe und erfüllt im Spiel viel mehr und viel länger als Unmengen an rollenden Material endlos im Kreis zu fahren..
Meine Meinung
Toller Faden!
Gruß Uwe


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RE: Schweiz: Betrieb in Epoche IIIb - Abstellgleis für Dampflok

#50 von plusplus , 13.11.2023 10:56

(Forts. aus # 46)

Hallo Kollegen

Nachstehend Bilder der Stellprobe der umgebauten Stützmauer und der Untersuchungsgrube.Bild entfernt (keine Rechte)










Obschon wir uns hier in einem eher schmutzigen Bereich bewegen, scheint mit der Farbton der Mauer eher zu dunkel - muss noch angepasst werden.Bild entfernt (keine Rechte)










Zwischen Gleis bzw. Fahrzeugen und Mauer ist nun mehr Platz vorhanden - der Heizer wird das zu schätzen wissen...


Beste Grüsse
René, ++

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Wandelbares Rangierspiel nach meckl. Motiven DR Ep.4: „Malchow am See“ -> KFZ/NFZ IV
„Pumpernudl“ und ein Maler der Illusionen – Folge 3: Diebe, Raub und Entsetzen im Ort

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