In diesem Thread werde ich nach und nach mein australisches Rollmaterial etwas näher vorstellen. Sowohl Loks als auch Wagen werden hier zu sehen sein. Die Reihenfolge ist mehr oder weniger willkürlich und ohne weitere Bedeutung.

Es handelt sich hierbei um Modelle aus verschiedenen Staaten und Epochen. Die Eisenbahn hat sich je nach Staat unterschiedlich entwickelt, von der Wahl der Vorbilder für Lokomotiven, bis zur Spurweite - so verwendet Queensland hauptsächlich die Meterspur (1067mm), New South Wales und Südaustralien vornehmlich die 1435mm-Standardspur, und Victoria auf mehr als der Hälfte des Bahnnetzes die Breitspur 1600mm, auf dem Rest die Normalspur. In Westaustralien gibt es sowohl Meter- als auch Standardspur, im Northern Territory Standardspur, und in Tasmanien Meterspur.

Die Modelle passen daher nicht zwangsläufig zusammen. Wir modellieren aber nichts konkretes, unsere Moba ist eine Spielbahn, bei der fährt, was Spass macht. Ich versuche, in sich stimmige Züge zusammenzustellen, also Lok und Wagen passend zueinander, das ist aber auch nicht immer möglich.

Kommentare, Fragen etc. sind ausdrücklich erwünscht.

Heute stelle ich meine kürzlich erworbene B Class von Auscision Models vor.



Die B Class is die erste Streckendiesellok, die speziell für das Breitspurnetz im Staat Victoria gebaut wurde. Zwischen 1952 und 1953 wurden von Clyde Engineering in Granville 26 Exemplare hergestellt, unter Lizenz von der Electro Motive Division (EMD) und basierend auf der EMD F7. Die B Class war die erste EMD-lizensierte Lok mit beidseitigen Führerständen, und gilt als Vorlage für die Nohab AA16. Als Motor kam der von der F7 bekannte und auch in der AA16 verwendete 16-Zylinder-Motor vom Typ EMD 16-567 zum Einsatz. Die Numerierung begann aus mir bislang unbekannten Gründen bei 60, was vermutlich auch der Grund dafür ist, dass sie in der deutschen Wikipedia als Victorian Railways Class B 60 geführt wird.

Die B Class gilt als Erfolg, weil sie im grossen Stil die bis dahin eingesetzten Dampfloks verdrängte - es wurde gesagt, dass eine B Class die Arbeit von drei Dampfloks erledigte. Die Loks wurden vor allen möglichen Zugtypen eingesetzt, bis sie in den 80er Jahren durch neuere Typen ersetzt wurden. 11 Exemplare der B Class wurden in die modernere A Class umgebaut, von den übrigen sind einige mittlerweile verschrottet, andere wurden betriebsfähig erhalten, es sind sogar noch welche im Einsatz.

B65 gehörte anfänglich der Victorian Railways bzw. V/Line, bevor sie 1994 an die West Coast Rail und 2004 an die CFCLA überging. Zu dem Zeitpunkt waren schon Risse im Rahmen festgestellt worden, und sie wurde zeitweilig stillgelegt. 2007 erhielt sie in einem Werbedeal mit der Southern Shorthaul Railroad (SSR) die Promo-Lackierung des Modellbahnherstellers Auscision Models, die sie bis heute trägt. 2008 wurde sie auf Normalspur umgebaut und bei SSR in Sydney eingesetzt. Heute ist B65 aufgrund schwerwiegender mechanischer Probleme dauerhaft stillgelegt.

Dieses Modell stammt aus der zweiten Auflage, die ca. 2020 von Auscision Models hergestellt wurde. Das Modell ist schön detailliert, sauber lackiert, und weist viele Feinheiten auf. So bestehen z.B. die Aussenspiegel und Griffstangen aus Metall. Eine Fahrerfigur kennzeichnet den Führerstand 1. Das Modell ist mit einem ESU LokSound 5 und Auscision's Vandersound-Doppellautsprecher versehen. Die B Class wurde von Auscision in in 32 Varianten hergestellt, diese umfassen sowohl die originale blau-goldene Victorian Railways Lackierung, die spätere orange-graue V/Line Lackierung, als auch Lackierungen diverser Privatbetreiber und Sonderlackierungen wie diese, oder die 2016er Streamliners Variante.

Im Folgenden einige Detailfotos. Alle Bilder können durch Draufklicken vergrössert werden.











Die Lichtfunktionen sind überschaubar. Fahrlicht, weisse und rote Marker sowie Nummernschilder sind einzeln schaltbar, es gibt auch für jede Seite unter einer separaten Funktion eine programmierte Sequenz mit verschiedenen Kombinationen. Alle Lichter leuchten gleichmässig hell und sind gut sichtbar.





Das Highlight des Modells ist sicher der Sound, der satt und klar aus den Lautsprechern tönt. Das folgende Video zeigt eine kleine Demo:

Hi,
recht interessante Lok.
Eine Frage zu australischen Modellen:
Neulich war in einem Forum, weiß nicht mehr welches, zu lesen, das eine Neuauflage der EUREKA Garratt geplant sei. Gibts da schon weiter reichende Infos ? Auf der Eureka Seite konnte ich nichts dazu finden. Oder ist die Info gar Fake ? Am 1. April war es nicht im Forum
fragt
Fcrostifan

Hallo Fcrostifan,

Die Neuauflage der Eureka AD60 wurde in deren Juni-Newsletter angekündigt, daher sicher kein Aprilscherz. Es sollen wohl acht Loknummern produziert werden. Einen Liefertermin oder Preisdetails gibt es noch nicht.

Seit der Ankündigung sind auch schon einige AD60 auf dem Gebrauchtmarkt aufgetaucht. Die gibt es sonst so gut wie gar nicht gebraucht zu kaufen.

G´day,
ich habe noch eine EUREKA Garratt aus der ersten Serie, auch wenn es neue gibt würde ich diese nicht verkaufen.
Was mich wundert ist das EUREKA jetzt auf Zimo Decoder gewechselt hat.

See you
Thomas

Hallo Alex

das Thema australisches Rollmaterial finde ich hochspannend. Bin auf weitere Bilder gespannt. Ein Super Video. Die Fahreigenschaften der B Class sind wirklich hervorragend.

Dietmar

Zitat von MBF No.1 im Beitrag #5

---

Was mich wundert ist das EUREKA jetzt auf Zimo Decoder gewechselt hat.

---

Im heutigen Beitrag ist die IDR Models X200 an der Reihe.



Die X200 wurde in den 60er Jahren von der New South Wales Government Railways (NSWGR) eingeführt und bis Anfang der 90er betrieben, vornehmlich im Rangierbetrieb, aber gelegentlich auch für leichte Streckendienste. Sie war eine Weiterentwicklung der X100, insgesamt gab es 18 Exemplare in zwei Ausführungen. Die erste Serie (X201-X206) hatten eine rundere Form, einen 260PS-Motor und eine Höchstgeschwindigkeit von 39km/h. Die zweite Serie (x207-x218) hatte 290PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 51km/h. Beide Serien wurden auf Drehgestellen der AD60 Garratt gebaut. Die Unterschiede in den Formen kann man auf der Wiki-Seite sehen.

Diese Modelle stammen vom australischen Kleinhersteller IDR Models, welcher sich auf Nischenmodelle konzentriert, die sonst nicht gebaut werden. Im Modell befindet sich ein 5poliger Motor mit Schwungmasse, der beide Achsen antreibt. Eine 8polige Digitalschnittstelle ist vorhanden. Es gibt eine Lichtfunktion, ein wechselseitiges , fahrtrichtugnsabhängiges Rangierlicht. IDR hat die X200 in mehreren Nummern und Lackierungen produziert, allerdings erst ab der X207, also die zweite Serie.

Meine Modelle sind die X214 im typischen 'Indian Red' der NSWGR, und X216 im Grün der State Rail Authority, die von 1980 bis 2003 den Bahnbetrieb in New South Wales verwaltete. X214 war meine erste X200, die ich schon seit einigen Jahren habe. Sie hat gute Fahreigenschaften, allerdings ist sie sehr klein und leicht, und daher im Digitalbetrieb ziemlich anfällig gegenüber Stromunterbrechungen - wenn die Schienen nicht blitzblank sind, kommt sie doch recht schnell ins Stocken. Ich hatte ursprünglich einen ESU Lokpilot Micro verbaut, aber für ein Powerpack ist ohne weiteres kein Platz in der Lok.

IDR bieten als Service den Umbau der Lok mit einem TCS Decoder und Keepalive an, zu einem recht vernünftigen Preis ($100, ca 65 Euro). Das Angebot habe ich bei der X214 vor einigen Monaten endlich angenommen. Bei dem Umbau muss das Gehäuse zerlegt werden, um in den Führerstand zu kommen - das habe ich mir selbst nicht zugetraut. IDR haben den Umbau sauber erledigt, der Keepalive sitzt im Führerstand, der Decoder ist ein DirectPlug-Typ ohne Kabelbaum. Nach diesem Umbau fährt die Lok auch bei niedrigen Fahrstufen butterweich, und nach Stromverlust geht es noch für bis zu zehn Sekunden weiter, das Licht kann sogar bis zu 30 Sekunden lang weiterbrennen.

Nach diesem Umbau, mit dem ich sehr beeindruckt war, habe ich mir noch die X216 bestellt und sofort den gleichen Umbau vornehmen lassen. Auch diese Lok fährt sehr schön. Die Zugkraft ist natürlich nicht übermässig gross, aber sechs Märklin-Werbewagen kriegen sie allemal von der Stelle. Damit sind die X200 gut geeignet als Werks- und Rangierloks und für kleinere Güterzüge.

Im Folgenden ein paar Fotos, die alle durch Anklicken vergrössert werden können.





Hier die X214 in Indian Red. Der Keepalive versperrt den Durchblich durch den Führerstand, aber das nimmt man für die beträchtliche Verbesserung der Fahreigenschaften gern in Kauf.







Und hier noch die X216:







Hoffe, es hat euch gefallen. Bis zum nächsten Mal!

Hallo australischer Namensvetter

Das sind ausgesprochen interessante Lok-Vorstellungen, besonders weil du sie auch mit den Geschichten der Orginale kombinierst

Bitte gerne mehr davon

Heute stelle ich meine Queensland Railways 2300 Class von Southern Rail Models näher vor.



Das war meine erste 'richtige' H0-Lok, nach einem anfänglichen Experiment mit britischem Rollmaterial in OO. Die 2300 fährt quasi bei mir vor der Haustür auf und ab, und 2336D habe ich mehrfach im Betrieb gesehen und gefilmt.

Das interessante an der 2300 ist, dass sie Teil eines ziemlich regen Lok-Recycling-Programms ist, das bei Queensland Railways und später Aurizon betrieben wurde. Die Baureihe hat ihren Ursprung in der 1550 Class, welche auf der EMD GL22C basiert. Einige 2300er wurden direkt aus 1550-Spenderloks gebaut, andere nahmen den Umweg über die 2400 Class und ihre Weiterentwicklungen, bevor dann 2300er draus wurden. Mittlerweile sind einige 2300er schon als Spenderloks für die neuere 2700 Class verwendet worden.

2336D ist ein Teil der Unterbaureihe 2300D, welche gegenüber der regulären 2300 mit grösseren Treibstofftanks und Toiletten versehen wurden. Aufgrund ihrer höheren Masse von 96 Tonnen sind die D-Modelle i.d.R nur vor Kohlezügen anzutreffen, während die reguläre 2300 im generellen Güterbetrieb Dienste leistet, u.a. im Getreidetransport. Die Loks sind etwas über 18m lang, der EMD 645E3C-Motor leistet 1850kW. Insgesamt gab es 60 Exemplare der 2300 Class, 34 davon waren/sind D-Modelle.

Da Queenslands Schienennetz in Meterspur gehalten ist, werden Queensland-Modelle in H0 i.d.R in zwei Versionen hergestellt, mit 12mm Spurweite entsprechend der Meterspur, und in 16.5mm Spurweite. Mein Modell hat 16.5mm Spurweite, da ich ohnehin Mischbetrieb veranstalte.

Die Lok ist sehr schön detailliert, die Druckqualität ist hervorragend, selbst die kleinen Beschriftungen sind grösstenteils mit der Lupe oder auf vergrösserten Fotos lesbar. Die Lüftergitter und Lüfter bestehen aus geätzten Metallteilen. Die Lackierung der 2336D entspricht einem früheren Betriebszustand, als noch 'QR National' auf der Seite stand. Mittlerweile prangt bei der echten 2336D ein Aurizon-Schriftzug, ansonsten ist die Lackierung die gleiche. Das Farbschema hat den Spitznamen 'Banana'. Southern Rail Models haben einen ganzen Schwung 2300 und 2300D Modelle hergestellt, die leider restlos vergriffen sind. Die Modelle wurden entweder als Analog-Version oder mit einem ESU LokSound 4 ausgeliefert. Das schöne an den Analog-Versionen ist, dass sie schon mit Lautsprechern ausgerüstet sind, und man daher nur einen Sounddecoder einbauen muss.

Der Decodereinbau gestaltet sich auch sehr einfach, da Southern Rail Models hier eine ziemlich clevere Idee umgesetzt haben. Ein Teil des Gehäuses lässt sich abnehmen und bietet direkten Zugang zum Decodersteckplatz. Das kennt man auch von einigen amerikanischen Modellen, aber sonst habe ich eine solche Lösung noch nicht oft gesehen.





Leider erstreckt sich der Detailreichtum nicht auf die Lichtfunktionen. Ditch Lights wurden bei diesen Modellen nicht umgesetzt, und es lässt sich fabrikseitig nur die fahrtrichtungsabhängige weiss-rote Beleuchtung schalten. Nummernkästen und Rücklichter können nicht separat geschaltet werden, was den vorbildgerechten Betrieb etwas erschwert.

Hier noch ein paar Detailfotos:











Ein Fahrvideo mit Sound reiche ich nach, aber vorher braucht mein Modell eine gründliche Radreinigung Als kleinen Bonus gibt es hier ein Video der echten 2336D in Doppeltraktion vor einem Kohlezug.

In diesem Beitrag ist die ebenfalls von Southern Rail Models hergestellte Queensland Railways 2170 Class an der Reihe.



Im Gegensatz zur 2300 Class ist die 2170 nicht aus vorherigen Baureihen hervorgegangen, sondern war eine Neuentwicklung auf Basis der EMD G26C. Die Entwicklung begann in den frühen 70er Jahren mit der 2100 Class, von der 24 Exemplare gebaut wurden, die sowohl im Personen- als auch Güterbetrieb Einsatz fanden. Die Loks wurden jeweils in der 2130, 2150 und zuletzt 2170 weiterentwickelt, es wurden aber keine existenten Loks umgebaut. Von der 2170 Class wurden ab 1982 45 Exemplare gebaut, und noch heute sind davon einige in Betrieb. In den Loks ist ein 16zylindriger Motor vom Typ EMD 16-645E verbaut, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 100km/h - schneller können sie auf den meisten Strecken in Queensland auch nicht fahren.

Die ursprünglich zu Queensland Railways gehörenden Loks gingen im Zuge der Privatisierung an QR National, welche später in Aurizon umbenannt wurde. Aurizon hat sich mittlerweile vom Grossteil der 2170 getrennt, einige der Loks sind aktuell beim Privatbetreiber Watco im Einsatz. 12 Loks wurden nach Chile verkauft.

Bei diesem Modell handelt es sich um die 2190D, welche im Betriebszustand von ca. 2005 mit der als 'Eagle' bekannten frühen QR-National-Lackierung umgesetzt wurde. Am Detailgrad und der Druckqualität gibt es auch hier nichts auszusetzen, die Modelle wurden zeitgleich mit der 2300 Class produziert. Auch dieses Modell hat den Schnellzugang zum Decodersteckplatz und die gleichen Lichtfunktionen wie die 2300. Allerdings habe ich diese Lok gebraucht ohne Decoder erworben, und bislang steckt da nur ein LokPilot drin.

Die reale 2190D ist nicht mehr in Betrieb, sondern wurde als Spenderlok für die neue Aurizon 2700 Baureihe verwendet.

Moin Alex.

Ein feiner Faden ist das. Die Kohlezüge in QLD sind schon Monster.

Aber sag, müssten die Loks nicht eigentlich auf Kapspur laufen? Es ist ja eigentlich gut, wenn die Modellhersteller sich da auf eine Spurweite einigen, sonst wird da ja auch der Kunde nicht happy. Aber interessieren interessiert es mich ja doch...

Grüße nach Down Under

Jörg

Hallo Jörg,

Wie in meinem Post angegeben, kann man die Queensland-Modelle entweder mit 12mm Spurweite oder 16.5mm Spurweite erwerben. Das war bei Southern Rail Models der Fall, wird bei Wuiske Models so gemacht, und auch die demnächst bei SDS erscheinenden Queensland-Loks werden in beiden Spurweiten erhältlich sein. Ich denke mal, auf diese Art erreicht man mehr Kunden.

Ich habe halt die 16.5mm-Modelle gekauft, weil ich nicht nur und ausschließlich Queensland-Modelle laufen lassen wollte.

Hier ist das versprochene Fahrvideo der 2336D. Des Spasses halber mit den passenden Kohlewaggons, von denen ich leider 'nur' acht Stück mein eigen nenne, die sind sowas von vergriffen. Detaillierte Vorstellung der Wagen folgt demnächst.

(Man verzeihe mir das flackernde Video - eine der LED-Deckenleuchten in meinem Modellbahnraum musste vor ein paar Tagen ersetzt werden, und der Ersatz war nicht exakt das gleiche Modell, und verursacht in der iPhone-Kamera dieses Flackern. Muss mal sehen, ob sich das irgendwie beheben lässt...)

Der Vollständigkeit halber sei hier noch mal die SDS Models NR Class genannt, obwohl ich jene in diesem Thread schon ausführlich vorgestellt habe.



Diese Lok hat sich trotz ihrer kleineren Schwächen mittlerweile zu einer meiner absoluten Lieblingsloks entwickelt. Sie ist einfach eine Augenweide, läuft super und liegt wie ein Brett auf den Schienen. Durch meinen neuen Gleisbau, wo die B Class und an einigen Stellen auch die 2300 Probleme hatten, fährt die NR ohne Mucken durch, und mit engeren Kurven kann sie auch umgehen, auch wenn Rollmaterial angehängt ist.

Ich hatte ursprünglich vor, noch eine zweite NR in den Fuhrpark aufzunehmen, aber daraus ist leider nichts geworden.

G´day Alex,
eine schöne Lok. Die NR Class gibt es in sovielen Lackierungen. Da fällt diese besonders auf, gab es nicht eine 2te NR die von Ureinwohnern gestaltet worden ist.

See ya,
Thomas

Hallo Thomas,

Ja, es gab eine weitere NR mit ähnlicher Lackierung, das war die NR30 'Warmi'. Beide wurden 1997 mit diesen Lackierungen in Dienst gestellt und fuhren ca. zehn Jahre damit (NR30 bis 2009, NR52 bis 2007). Danach wurden sie umlackiert, NR30 hat heute die orangene 'Great Southern' Farbgebung, NR52 das blau-gelbe Farbschema der Pacific National.

Auf der SDS-Seite kann man beide Originallackierungen sehen.

Sehr schöne Modelle. Danke auch für die Hintergrundinformationen.

Viele Grüße
Dietmar

Nach längerer Pause kann ich jetzt endlich mal anfangen, mein restliches Rollmaterial vorzustellen. Den Anfang machen heute meine kürzlich erworbenen NLBX Bananenwaggons von On Track Models.

Diese Wagen sind selbst nach australischen Masstäben exotisch. Es gibt relativ wenig Informationen oder Bilder über sie. Diese Wagen wurden ab 1987 aus älteren Güterwagen gebaut, und wurden von der damals existierenden Banana Growers Federation ausschliesslich für den Transport von Bananen in New South Wales eingesetzt. Allerdings dauerte der Spass nur gute fünf Jahre, bevor diese Waggons wieder zurückgezogen wurden.

Sie waren aber wohl bemerkenswert genug, denn On Track Models hat insgesamt neun individuelle Modelle in drei Packungen produziert. Diese waren zwar offiziell schon eine Weile ausverkauft, aber wie das manchmal so ist, fanden sich bei einem Händler noch einige Packungen, von denen ich mir zwei gesichert habe.

Das interessante an diesen Wagen ist, dass keine zwei genau gleich aussehen. An jedem Wagen sind die gelben Linien und die Beschilderung ein bisschen anders. Das war wohl auch bei den Vorbildern so, wobei es jene wohl auch in mehreren Grundfarben gegeben haben soll (rot, grau und blau). On Track Models haben sich auf die blauen Wagen beschränkt. Manche Wagen haben das BGF-Logo, manche das 'Unzip a Banana' Schild, manche haben beide Schilder und andere gar keine.

Hier ein Foto von jedem Wagen:













Und hier ein Video, das dein kompletten Zug von beiden Seiten zeigt. Hier sieht man auch, dass beim ersten und vierten Wagen auf einer Seite die gelbe Linie den ganzen Wagen umrandet, während sie auf der anderen Seite nur an der unteren Kante vorhanden ist.

Heute sind die VAK Kohlewaggons und VGK Getreidewaggons von Southern Rail Models an der Reihe.

Die VAK Kohlewaggons wurden ab 1979 von Queensland Railways eingeführt, und werden noch heute im Südosten des Staates zum Kohletransport eingesetzt. Mit der Zeit wurden an dem gesamten Fuhrpark Modifikationen vorgenommen, u.a. mit Selbstentladeklappen.

Die VGK Waggons wurden ab 2001 aus VAK Waggons umgebaut, um die bis dahin im Getreidetransport verwendeten offenen Waggons zu ersetzen. VGK Waggons unterscheiden sich von VAK Waggons dadurch, dass an beiden Enden des Waggons Bremsausrüstung verbaut ist. Ausserdem werden die Wagen im Einsatz mit einem Ecofab-Glasfaserdeckel versehen.

Ich schummle bei diesen Waggons ein wenig und setze sie allesamt als Kohlewaggons ein. Ich hatte ursprünglich einen Satz VGK-Waggons erstanden, und dann fand sich irgendwann noch ein Satz VAKs auf dem Gebrauchtmarkt. Aber diese Modelle sind vergriffen, tauchen nur extrem selten(und dann extrem teuer) auf dem Gebrauchtmarkt auf, und eine Neuauflage ist auch nicht in Sicht.

Hier noch ein paar Fotos:



VAK mit Aurizon Logo - man beachte den Richtungspfeil und die nur einseitig verbaute Bremsausrüstung



VGK mit QR Logo - beidseitge Bremsausrüstung, kein Richtungspfeil



VGK mit Graffiti - vom Hersteller wurden einige Waggons in verschiedenen Sets damit ausgestattet



VGK mit Ecofab-Deckel

Was genau es mit den Richtungspfeilen bei den VAKs auf sich hat, ist mir noch unklar. Ich vermute, es hat etwas damit zu tun, wie die Selbstentladeklappen betätigt werden, aber ich habe auch schon ganze Züge gesehen, bein denen die Pfeile in die andere Richtung zeigten.

Hier noch jeweils ein Video vom Vorbild:

Heute stelle ich meine kürzlich erworbenen RQTY Containerwaggons von SDS Models vor.



Die RQTY-Flotte wurde von der National Rail Corporation in der Mitter der 90er Jahre angeschafft. Zumindest ein Teil des Fuhrparks wurde aus älteren Modellen umgebaut und umgezeichnet. Die Umbauten zielten vor allem auf Massereduktion ab, so wurde z.b. die vorher durchgängige Deckfläche reduziert. Die knapp 20m langen Waggons nehmen bis zu drei 20' Container oder eine Mischung aus kürzeren und längeren Containern auf.

National Rail verwendete diese Waggons u.a. in der SeaTrain-Abteilung. welche Containerdienste von Sydney nach Brisbane betrieb - Containerfracht konnte so schneller im Land transportiert werden als mit dem Schiff. Als National Rail 2002 privatisiert und zu Pacific National umbenannt wurde, war auch der RQTY-Fuhrpark dabei.

SDS Models hat diese Waggons in drei Varianten hergestellt: die blau-orange Farbgebung der National Rail SeaTrain, und zwei Varianten wie von Pacific National betrieben. Das ist die unten gezeigte grau-gelbe Version, und eine ausschliesslich graue Version. Von beiden gab es jeweils nur einen Dreierpack, und sie sind mittlerweile nicht mehr erhältlich. Von der SeaTrain-Version gab es vier Packungen, und sie sind hier und da noch bei Händlern zu finden.

Ich beabsichtige diese Waggons mit meiner NR52 zu verwenden. Das sollte vorbildtechnisch gesehen zumindest plausibel sein - als aus National Rail die Pacific National wurde, dauerte es sicher noch eine Weile, bis der gesamte Fuhrpark umgezeichnet war (falls das überhaupt je passiert ist). NR52 hatte ihre originale National Rail Lackierung noch bis 2007, also kann ich mir eine Mischung bei den Containerwagen auch ganz gut vorstellen.

















Während die Oberseite der Waggons aus Plastik besteht, wurde das 'Rückgrat' aus Druckguss hergestellt. Das verleiht den Waggons sowohl ausreichend Masse als auch Stabilität. Die Waggons liegen sehr gut auf den Schienen und haben auch in meinen engeren Kurven keine Probleme. Die Bremsausrüstung besteht aus Stahldraht, wie auch bei anderen australischen Modellen üblich.



Zum Anbringen von Containern wurden kleine Zapfen beigelegt (Foto unten, Bleistiftspitze als Grössenvergleich), die in Löcher im Deck eingesetzt werden. Container diverser australischer Hersteller haben dann passende Löcher, um klebefrei auf den Waggons zu sitzen. Wie genau das funktioniert, werde ich sehen, wenn ich mir Container anschaffe, das dauert aber noch ein Weilchen - nach diesen Anschaffungen bin ich erst mal blank



Vielen Dank für's Mitlesen!