Hallo zusammen
Auch ich bin ganz neu hier, die Situation in Teilen vergleichbar mit der des "Isländers" Polar_Express... Ich möchte mal meine Situation schildern und um euren Rat fragen:
Eigene Geschichte
Noch in der unteren Hälfte der 40er, mit Frau und zwei Kindern (er 5, sie 3) und viel Modellbahnerfahrung "damals" in den 90ern in Süddeutschland: Märklin H0, M-Gleis, analog. Damals wurde die Bahn immer in den Wochen vor Weihnachten aufgebaut und Ende Januar wieder abgebaut. Die Pläne habe ich nach wenigen Jahren immer selber gemacht - natürlich mit Lineal und Zirkel auf Karopapier, ohne Gleisplanspiel, und sie sind fein säuberlich abgeheftet worden und ja, es gibt sie heute noch. Beim Aufbau der Anlage habe ich dann meinen Vater angeleitet...
Landschaft gab es schon auch, Häuser auch, aber mir ging es immer ums Technische: Gleise rauf und runter, Tunnel, teilweise Blockabschnitte mit Kontaktgleisen. Dazu kam dann später auch ein zweispuriger Gleiswendel, um eine zweite Platte unterhalb der Hauptplatte (2.5 x 1.4 m) platzieren zu können, mit Bahnhof, aber nicht automatisiert. Das Spielen hat Spass gemacht, vor allem wenn möglichst viele Züge gleichzeitig fuhren und ich richtig was zu tun hatte. Dabei hiess das eigentlich immer Weichen und Signale schalten - ich habe nicht so sehr mit dem Trafo Geschwindigkeiten reguliert.
Für mich war das - neben Lego(technik) und fischertechnik (habe ich auch noch) - "mein" Spielzeug, und damit habe ich viel gelernt. Später habe ich dann Mathematik studiert, mit Informatik im Nebenfach (kann also Programmieren, setze nur Linux zu Hause ein, selbst meine Frau musste von ihrem Mac weg (nee, aber sonst administriere ich ihre Maschine halt nicht...)).
Zielsetzung heute / in Zukunft
Ich möchte nun und in den kommenden 1.5 Jahrzehnten die guten und wertvollen eigenen Erfahrungen meinen Kindern ermöglichen, d.h. Lernen von Technik, aber auch was Kreatives (Gleisplan entwerfen, Landschaft), und das ohne überall immer nur auf Bildschirme starren zu müssen. (Das müssen sie später noch genug.) Aufbau so November bis Januar oder so, dann wieder weg und Zeit für andere Spielsachen.
Es geht explizit nicht darum, eine superrealistische Anlage zu bauen, die immer im Keller stehen bleibt und genau den historisch korrekten damaligen Epoche-X-Betrieb nachstellt (ich möchte hiermit niemandem zu nahe treten, der das macht - aber mir geht es ums Spielen und Lernen, gerade auch für Kinder), mit perfektem Fahrverhalten aller Fahrzeuge. Aber vielleicht wollen die Kinder später mal selber festlegen, was sie wollen?
Vorhandenes Material
13 Lokomotiven:
BR 003 (3085), T 18 (3305), BR 024 (3003), BR 038 (3099), BR 041 (3392), BR 086 (3096) mit Telex, BR 089 (3000), BR 18.4 (33184) und T 5(3312)
BR 212 (3072) und BR 216 (3075)
BR 191 (3329) und Re 4/4 IV (3330)
Davon sind - wenn ich es richtig anhand der Nummern zusammengetragen habe - die 041 und die 18.4 mit Deltadecoder, alle anderen analog.
52 Waggons, teils mit der damaligen Innenbeleuchtung oder Schlusslichtern; und ein Steuerwagen der Silberlinge.
Das gibt 7 Personen- und 2 Güterzüge
Gleise (alles M-Gleis):
203 gerade, 354 gebogen, 17 spezielle
1 automatischer Bahnübergang
23 Weichen
8 Signale (davon eins Licht, eins Vorsignal, alle anderen Flügel)
"Einige" Häuser, alle beleuchtet, und auch einige Strassenlampen. Dazu hatte ich damals (nach der Elektronik-AG in der Schule) selber eine Zeitsteuerung gebaut: 4 oder 5 Relais, die immer wieder an- und ausgeschaltet haben ("ich stolz damals"!).
Trafos:
220 V, 10 VA, blauer Rand (37540)
220 V, 30 VA, blauer Rand (6631)
"Uralt-Trafo" dunkelblau 220 V "Märklin Super"
Aber jetzt kommt's: das ist "nur" mein Teil. Seitens Schwiegervater kommt aber noch einiges mehr dazu: grob gesagt alles älter (geschätzt 70er/80er-Jahre, 8 - 10 Loks, M-Gleise, Waggons) und teilweise verrostet, da lange im (feuchten?) Keller gelagert (Waggonachsen, Kupplungen, Gleise). Ich meine, nicht alle Loks sind von Märklin. Und seine Modelle passen besser in die Schweiz, wo ich mittlerweile wohne.
Nun zu meinen Fragen:
1. Analog vs. digital
Da ich gelesen habe, man solle diese 220 V-Trafos wegen heutiger 230 V-Netzspannung nicht mehr benutzen, hiesse analog weiterfahren neue Analogtrafos kaufen (oder natürlich Gebrauchte). (Letzte Weihnachten durfte er halt nur mit ein paar Analog-Loks spielen, das ging problemlos.)
Steige ich auf digital um, so wäre die Frage, wie schnell ich die 13 Loks umrüsten kann und ob ich auch digital schalten möchte. Was empfiehlt sich da heute in meiner Familiensituation / bei obiger Zielsetzung?
Meine Überlegung: analog lernt sich einfacher, ist besser nachvollziehbar, aber für die (berufliche) Zukunft praktisch wertlos?
Aber vielleicht muss man da auch das Alter der Kinder berücksichtigen? Also z.B. noch ein paar Jahre analog fahren und dann umstellen?
Momentan tendiere ich schon zum Digitalumbau, da zeitgemässer (Fahrtrichtungswechsel!) und die Zusatzfunktionen (Licht) vielleicht auch Spass machen?
Wenn Digitalumbau:
2. Wann soll ich umbauen? Gibt es ein Analogalter der Kinder und ein Digitalalter?
3. Zentrale:
Die sind ja richtig teuer! Gerade auch die Tams mc2. Die scheint mir aber eher auf der Höhe der Zeit als andere (Netzwerk); und ich möchte eigentlich etwas, das reicht bis die Kinder die Lust verlieren, also idealerweise so in 15 Jahren. Und vielleicht kann man dann selber was dazu programmieren (wenn die Kinder das gelernt haben) und so Computer und Eisenbahn verbinden?
4. Steuerungen:
Ehrlich gesagt gefallen mir diese Handregler alle nicht so recht: die sehen nun wirklich - für mich - angestaubt und wie aus den 90ern aus. Da gefällt mir eine mögliche Handy/Tabletsteuerung (wie bei der mc2 möglich) besser, auch wenn sie nicht meinem "Kinder spielen ohne Bildschirm"-Ansatz genügen. Wie reagieren denn Kinder heute (!) auf z.B. eine HandControl 2? Ich denke auch, dass so was physisches (Drehrad) bei kleineren Kindern hilfreich ist. (Das Handy könnte ich ja für mich selber benutzen...)
5. Motoren und Decoder:
Da wirds - soweit ich das bislang verstanden habe - endgültig unübersichtlich. Ich habe hier gelesen, dass
a) ein Umbau mit Tams LD-W mich (und die Kinder) eher nicht glücklich machen dürfte
b) daher die Frage ist: nur mit Magnet auf DC umbauen oder gleich auf HLA? Was soll ich da machen bei meiner Zielsetzung (s.o.)? Allenfalls je nach Lok unterschiedlich (z.B. für eine 191 oder 18.4 nur das Beste, für eine BR 089 nur Magnet)?
c) welcher Decoder??? ("Hilfe!") Ich habe gelesen, dass oft der ESU LokPilot benutzt wird, der aber seit v5 mit Märklins eigenem gleich teuer ist. Also den Märklin nehmen? Warum nicht Tams LD-G, fährt der schlechter? Es geht mir (Stand heute!) nicht um Rauchgeneratoren, nur ums Licht und bei der einen Lok Telex.
6. Wie Schalten? Wenn ich lese, dass Analogtrafos für die Weichenbeleuchtung genau korrekt angeschlossen werden müssen klingt das für mich nicht kindgerecht sondern "gefährlich"! Also gleichzeitig auch auf digital umstellen?
So, das war jetzt vielleicht etwas viel, aber danke fürs Lesen, fürs Antworten und Empfehlen!
Bernd