RE: Märklin-Drosseln/Induktivitäten - Änderung?

#26 von Stahlblauberlin , 04.01.2023 09:42

Zitat von Petz1 im Beitrag #23
Die Motoren die ich dem Bestandsschutz zuordne sind um die 100 Jahre alt (betreffen auch nicht den Modellbereich) und deshalb sehe ich keine auf die überhaupt anwendbaren Vorschriften.

Bestandsschutz ja, aber: Kommt es zu Störungen und die werden offiziell belegt kann der Betrieb trotzdem untersagt werden wenn die Störungen nicht durch technische Maßnahmen abgestellt werden können.
Zitat von Petz1 im Beitrag #25
Und nach der Mehrheitsmeinung hier müssten sich dann alle jene die, als die Entstörelemententfernung noch Usus war, strafbar gemacht haben;

Haben sie auch. Das ist keine Mehrheitsmeinung sondern Gesetzeslage. Die entsprechenden Gesetze stammen im Kern noch aus der Zeit als der Funkmesswagen noch ein T1 mit geteilter Frontscheibe war. Das es nicht zu massenhaften Bußgeldbescheiden kam und kommt liegt eher an der alten Weisheit "Wo kein Kläger da kein Richter".
Würde ich es drauf anlegen könnte ich meinem Lieblingsgebrauchtmodellbahnhändler mit Sicherheit gehörig ans Bein pi..en wenn ich mir die eine oder andere dort gekaufte Lok ansehe, von wegen Inverkehrbringen von nicht den gesetzlichen Vorschriften entsprechenden Modellen, u.a. entfernter Funkenststörung. Alleine unter dem Aspekt des Wiederverkaufs würde ich mir unnötige Modifikationen aus Aberglauben verkneifen, entdecke ich solche Modifikationen beim Gebrauchtkauf kriege ich immer mindestens 10% alleine deshalb rausgehandelt. Dann wird nämlich aus normale Gebrauchtware automatisch Bastelware.
Dazu die schon beschriebenen technischen Aspekte die rein gar nichts mit irgendwelchen Vorschriften zu tun haben und Motor wie auch Elektronik schaden. Wäre beides nicht regelmäßig reichlich überdimensioniert gäbe es da ständig Ausfälle. Ziemlich krasses Beispiel dafür sind die 5-poligen Z-Motoren von Märklin, die winzigen Bürsten halten normalerweise locker 50-60 Stunden. Ist der Entstörkondensator nicht mehr vorhanden bzw. wie in meinem Fall eine Lötstelle gebrochen waren nach etwa einer Stunde die Bürsten weg und der Kollektor deutlich verschlissen und angelaufen.... Leider wurde ausgerechnet bei diesem Modell das Bürstenfeuer vom Gehäuse sehr gut abgeschirmt.


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RE: Märklin-Drosseln/Induktivitäten - Änderung?

#27 von Petz1 , 04.01.2023 10:33

Mit "kein Kläger da kein Richter" liegst Du sehr richtig denn ich erinnere mich nur zu gut an den Fall, das bei meinem Ex-Arbeitgeber die Hälfte der funkgesteuerten Hallenkräne versagten und ich die Fernsteuerungen zuerst nachweislich von einem Techniker checken lassen musste, bevor sich die Funküberwachung gnadenhalber mal bequemte mit dem Meßwagen zu erscheinen. Die haben dann festgestellt das ein benachbarter landwirtschaftlicher Großbetrieb einen Funkmast der die Bearbeitung der Felder überwachte, ohne Genehmigung in Betrieb genommen hatte und die Funkverbindungen störte.

Ich mach die Digitalisierungen ausschließlich kostenlos, die Besitzer wissen über meine Methode Bescheid und ich lass mir auch zusichern das nicht die Absicht besteht die Loks später zu verkaufen denn sonst würd ich mir den Freundschaftsdienst erst gar nicht antun.
Meine Erfahrungen bez. Kohle-, und Kommutatorverschleiß im Analogbetrieb gehen eigentlich in die Richtung das dieser umso größer ist je unpräziser die Bürstenführungen sind. Tante Mä´s Scheibenkollektormotoren fressen auch mit Entstörelementen noch deutlich mehr Bürsten als die DCM´s und trotz der Bauähnlichkeit sind auch alte Fleischmänner und Limas da meiner Beobachtung nach viel genügsamer. Den geringsten Verschleiß sehe ich bei jenen Motortypen bei denen die Kohlebürsten spielfrei in Federblechen eingesetzt sind.


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RE: Märklin-Drosseln/Induktivitäten - Änderung?

#28 von Stahlblauberlin , 04.01.2023 10:50

Bürstenführungen sind ein ganz eigenes Thema.. Alte Piko/Gützold-DDR-Motoren z.B. sind mit korrekt nachgebogenen Blechbürstenführungen nicht wiederzuerkennen.. meine 86er z.B. läuft damit praktisch ohne hörbares Motorengeräusch butterweich, die E44 mit immerhin zwei Motoren lässt auch nur noch ihre Zahnräder sirren, und das sehr leise.


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RE: Märklin-Drosseln/Induktivitäten - Änderung?

#29 von Petz1 , 04.01.2023 13:13

Da kann ich Dir nur 100%ig zustimmen; nach solchen Feinabstimmungen glaubt man nen anderen Motor vor sich zu haben. Leider sind einem bei Rundführungen ziemlich die Hände gebunden; zumindest ich hab es nicht geschafft z. B. SFCM - Kohlen ihre "Tanzbärenambitionen" auszutreiben und wenn dann sitzen sie wiederum zu streng in ihren Führungen...


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RE: Märklin-Drosseln/Induktivitäten - Änderung?

#30 von Stahlblauberlin , 04.01.2023 13:28

Das geht auch da, zumindest bei der Graphitbürste. Mit gaaaaaanz viel Gefühl und Geduld. Aber in einen alten Piko Blockmotor (BR52 kon, V118..) mit im Plastik geführten Kohlen Metallführungen und Kugellager einzubauen geht schneller, das will schon was heißen. Und der läuft dann sogar besser als der Mä-Motor..


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RE: Märklin-Drosseln/Induktivitäten - Änderung?

#31 von Petz1 , 04.01.2023 13:52

Versucht hab ich das schon auch aber meine Feinmotorik reicht für diese Tüftelarbeit altersbedingt leider nicht mehr aus um wirklich befriedigende Resultate zu erzielen. Die Kupfernetzbürsten hab ich wegen ihres "Eigenlebens" grundsätzlich ersetzt weil die Motoren mit zwei Graphitbürsten meiner Meinung nach besser laufen; merkbaren Kommutatorreinigungseffekt hab ich motorherstellerunabhängig auch keinen bemerkt, ganz abgesehen davon das die meisten anderen Motoren auch ohne Kupferdinger auskommen.


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RE: Märklin-Drosseln/Induktivitäten - Änderung?

#32 von jkn , 13.01.2023 09:31

Hallo,
als kleiner Hobbyelektroniker kann ich den bisherigen Beiträgen hinsichtlich Funkfestigkeit und Betriebssicherheit unter Verwendung von erprobten Entstörmitteln nur zustimmen.
Zu den rechtlichen Gegebenheiten in A, über D wurde ja bereits geschrieben, sollte man sich diesen kurzen Artikel durchaus mal durchlesen:Funkpolizei im Einsatz
Einen schönen und ungestörten (entstörten) Morgen noch.
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RE: Märklin-Drosseln/Induktivitäten - Änderung?

#33 von JoWild , 13.01.2023 10:22

Zitat von Petz1 im Beitrag #31
Versucht hab ich das schon auch aber meine Feinmotorik reicht für diese Tüftelarbeit altersbedingt leider nicht mehr aus um wirklich befriedigende Resultate zu erzielen. Die Kupfernetzbürsten hab ich wegen ihres "Eigenlebens" grundsätzlich ersetzt weil die Motoren mit zwei Graphitbürsten meiner Meinung nach besser laufen; merkbaren Kommutatorreinigungseffekt hab ich motorherstellerunabhängig auch keinen bemerkt, ganz abgesehen davon das die meisten anderen Motoren auch ohne Kupferdinger auskommen.

Hallo
Ich weis nicht wie lange du schon Märklin-Modellbahn betreibst. Ich kenne aber die Zeit, in der Märklin noch alternativ 2 Kohlebürsten in den Scheibenkollektormotoren nutzte für bessere Langsamfahreigenschaften und damit niedrigerer Betriebsspannung. Die Teilenummer war 60033 für derartige Bürsten. Ganz einfach kannst du dafür geeignete alte Modelle daran erkennen, dass die beide Bürstenandrückfeder einen geraden Schenkel zur Auflage an der Kohlebürste hatten, der in die Nut der Büste einrastet, damit diese nicht beim Betrieb um ihre Längachse rotiert. Die neueren Modelle haben an der Feder für die Kupferbürste einen zum Kollektor gebogenen Haken. Wenn man da jetzt auf die Position mit dem Haken eine Kohlebürste setzt, kann diese rotieren.

Ein Aspekt der nicht betrachtet ist:
Der Innenwiderstand der Kohlebürsten geht auch deutlich in das Entstörkonzept ein. Märklin hat deshalb für die Hamo-Schiene 2 Kohlebürsten mit höherem Innenwiderstand geliefert. Sucht mal mit der Teilenummer 60033 hier im Forum und ihr findet Beiträge von Döllerich Hirnfiedler zu Messwerten der Kohlebürsten.

Edit:
Übrigens wurden Anfang der 1960er unter der Nummer 60030 freibleibend sowohl 2 Kohlebürsten wie ein Set aus einer Kohlebürste und einer Kupferbürste von Märklin angeboten.


Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn
Joachim


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RE: Märklin-Drosseln/Induktivitäten - Änderung?

#34 von chrilu , 13.01.2023 10:37

Guten Morgen,

mit dem Austausch der Kupferbürste durch eine zweite Kohle kauft man sich aber auch eine verstärkte Verschmutzung der Kommutatoren ein ...


Viele Grüße
Christian

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RE: Märklin-Drosseln/Induktivitäten - Änderung?

#35 von Stahlblauberlin , 13.01.2023 11:09

Zitat von chrilu im Beitrag #34
mit dem Austausch der Kupferbürste durch eine zweite Kohle kauft man sich aber auch eine verstärkte Verschmutzung der Kommutatoren ein ...

Bei Fleischmann-Motoren gab es nie diese Kupferdrahtbürsten, und die Kollektoren verdrecken auch nicht schneller als bei den Märklin-Motoren... Wichtig, egal welcher Motor, ist das der Kollektor-Bereich frei von Öl und sonstigen Schmiermitteln bleibt.


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RE: Märklin-Drosseln/Induktivitäten - Änderung?

#36 von Petz1 , 13.01.2023 12:00

Zitat von JoWild im Beitrag #33

Ich weis nicht wie lange du schon Märklin-Modellbahn betreibst. Ich kenne aber die Zeit, in der Märklin noch alternativ 2 Kohlebürsten in den Scheibenkollektormotoren nutzte für bessere Langsamfahreigenschaften und damit niedrigerer Betriebsspannung. Die Teilenummer war 60033 für derartige Bürsten. Ganz einfach kannst du dafür geeignete alte Modelle daran erkennen, dass die beide Bürstenandrückfeder einen geraden Schenkel zur Auflage an der Kohlebürste hatten, der in die Nut der Büste einrastet, damit diese nicht beim Betrieb um ihre Längachse rotiert.
Kleinbahn seit 1968 (deshalb kenn ich das System mit Kupfernetz,- und Kohlebürste); Märklin sprich in meinem Fall Hamo erst seit wenigen Jahren. Bei Kupferbürstenersatz hab ich immer den abgewinkelten Andruckfederteil geradegebogen um die Kohlebürsten gegen Verdrehen zu sichern. Allerdings hatten die alten Rivarossitopfmotoren zwei abgewinkelte Andruckfederenden und deren Kohlebürsten dafür eine mittige Bohrung - es ist also alles möglich... Besonders bei meinen alten Märklinkränen hab ich festgestellt, daß die mit zwei Kohlebürsten etwas schneller laufen was von mir gewüscht ist da man deren Antriebe im Gegensatz zu den alten Lokomotiven meiner Meinung nach für praktikablem Materialumschlag zu hoch untersetzt hat.


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