Platine/Decoder defekt?

#1 von FTrain , 05.01.2023 18:48

Liebe Stummis,

gestern hat sich bei einem gebraucht gekauften Märklin-Pendolino (BR 610, Artikelnummer 3776) folgendes Problem gezeigt:

Der Triebwagen summt und fährt ganz langsam, obwohl er im Digital-Modus ist und der Regler auf Null steht. Hierzu habe ich im Stummiforum auf Anhieb nichts gefunden, ich recherchiere weiter. Ich hoffe, dass die Decoder- und Lichtplatine nicht defekt ist.

Das Motorgeräusch klingt wie bei einer Lok mit altem Delta-Decoder und dreipoligem Anker im Allstrommotor, der auf einer niedrigen Fahrstufe zu wenig Strom erhält, um das Losbrechmoment zu überwinden, sodass er nur brummt. Ich habe auch schon die beiden Potentiometer für Höchstgeschwindigkeit und Anfahr- und Bremsverzögerung in unterschiedlichen Positionen ausprobiert, der Effekt ist aber nicht beseitigt worden. Kurz nach dem Einschalten der Gleisspannung hört man noch nichts, dann geht es los. Zusätzlich habe ich auch in allen AC-Dreileiter-Protokollen (14 Fahrstufen, 27 Fahrstufen, 28 Fahrstufen) die Fahrstufe "0" gesendet, um sicherzustellen, dass es auch kein Missverständnis zwischen Decoder und Zentrale sein kann, weshalb der Decoder noch eine geringe Fahrstufe annimmt. Meine Befürchtung ist aktuell, dass der Decoder "einen weg" hat und deshalb den Motor nicht "auf Null" setzt. Auch das "Mäuseklavier" zur Einstellung der Decoderadresse habe ich einmal durchprobiert (einzelne DIP-Schalter ein- und ausgeschaltet).
Vielleicht hat ja jemand von diesem Problem schonmal gehört und eine Idee, wo der außerplanmäßige Strom für den Motor herkommt. Wenn es einen Weg gibt, die "Verschrottung" der Spezialplatine mit Decoder und Beleuchtung zu vermeiden, wäre das natürlich schön. Aktuell gehe ich davon aus, dass der Motor - warum auch immer - Strom bekommt, weil der Decoder denkt, es sei eine Fahrstufe bestellt oder weil irgendwo Strom abgegriffen wird, der zum Motor gelangt. ... Schade, dass der Triebwagen gerade solche Probleme bereitet...

Vielleicht kennt ja jemand das Problem und hat eine Lösung?

Vielen lieben Dank für Eure Zeit, sich die Problembeschreibung durchzulesen. Falls jemand Ideen hat, bin ich sehr gespannt auf Anregungen.

Herzliche Grüße

Ferdi


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RE: Platine/Decoder defekt?

#2 von X2000 , 05.01.2023 19:04

Motor DG ausbauen und Anker reinigen. Die Kollektorspalten müssen sauber sein. Testen mit einem DC Fahrpult. Natürlich vom Decoder trennen.


Gruß

Martin


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RE: Platine/Decoder defekt?

#3 von Volldampf , 05.01.2023 19:05

Moin,

versuche mal eine andere Digitaladresse.


Liebe Grüße
Michael


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RE: Platine/Decoder defekt?

#4 von FTrain , 05.01.2023 20:12

Guten Abend Martin, guten Abend Michael,

danke für Eure Tipps. Das mit den unterschiedlichen Decoderadressen habe ich auch schon ausprobiert. Ich habe das "Mäuseklavier" auch komplett auf "off" geschaltet, sodass der Triebwagen ja im analogen Modus sein müsste. Auch da brummt er. In der Bedienungsanleitung ist die Adresse 61 grau hinterlegt, die Bedeutung für diese Markierung kenne ich aber nicht. Ich habe auch diese Adresse gezielt ausprobiert - der Triebwagen brummt weiterhin.
Einen Lötkolben habe ich nicht zur Hand, sodass ich zunächst einmal vorsichtig das Drehgestell ausbauen und das Motorschild abheben werde, um zu prüfen, ob zwischen den Kontaktplatten Kohlestaub zu finden ist, der einen Stromübergang verursacht.

Es bleibt spannend, die Ursache ist noch nicht gefunden. Wenn es sich um ein "Wartungsproblem" handelt, ist das halb so schlimm. Ich versuche noch einzugrenzen, ob das der Fall ist, oder ob der Decoder "einen weg" hat, was ich nicht hoffe. Denn dann wäre das ein "elektronischer Totalschaden" und der Zug müsste mit einem neuen Decoder, einer neuen Leiterplatine etc. versehen werden...

Jegliche Hinweise, die dabei helfen, den Fehler einzugrenzen und ihn (im Idealfall) auf ein "harmloses Problem" zurückzuführen, sind willkommen. Wenn sich zweifelsfrei zeigen sollte, dass es ohne neuen Decoder und die Platine nicht geht, wäre das nicht schön aber eben zumindest ein Befund. Diese "Maximallösung" versuche ich (noch) zu vermeiden.

Viele Grüße und danke

Ferdi


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RE: Platine/Decoder defekt?

#5 von kurtbroer , 05.01.2023 20:29

Hallo Ferdi!

Zitat von FTrain im Beitrag #4
[...] In der Bedienungsanleitung ist die Adresse 61 grau hinterlegt, die Bedeutung für diese Markierung kenne ich aber nicht. [...]


Die grau hinterlegte Adresse in der Anleitung ist die ab Werk eingestellte Adresse, das hat Märklin immer derart gekennzeichnet. Das hat darüber hinaus keine funktionstechnische Bedeutung.
Leider kann ich jetzt zum eigentlichen Problem keinen Beitrag leisten. Ich wünsche dir aber, dass du das Problem in den Griff bekommst.

Gruß


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RE: Platine/Decoder defekt?

#6 von FTrain , 05.01.2023 20:43

Guten Abend Kurt,

danke für diese Erläuterung, der Hinweis ist eigentlich einleuchtend, aber ich bin nicht darauf gekommen. Vielleicht war es die Hoffnung, dass hier ein spezieller Modus aktiviert wird, der das Problem löst. Aber dieser "besondere" Modus dürfte vermutlich mit der Adresse 40 verbunden sein, hierfür steht nämlich in der Bedienungsanleitung "Modus für alle Betriebsarten", woraus ich schlussfolgere, dass der Triebwagen in diesem Modus sowohl digital als auch analog betriebsfähig ist (was ich eigentlich für den Standard gehalten habe) oder aber auch unter DELTA fahren kann.

Es ist interessant, welche vielfältigen Möglichkeiten die alte Decoder-Technik doch bietet - wenn sie funktioniert bzw. es keinen anderweitigen Defekt am Fahrzeug gibt...

Herzliche Grüße

Ferdi


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RE: Platine/Decoder defekt?

#7 von Volldampf , 05.01.2023 20:59

Bist du sicher, dass dein Zug ein echter 3776 ist? Schalter auf OFF legen gibt es nur in der DELTA Version. Ein 37er Dekoder erkennt die Betriebsarten automatisch. Wieviel Schalter hat denn dein Dekoder 4 oder 8 ? Bei 4 ist es ein DELTA Zug.

Stell doch mal ein Foto des Dekoders hier ein.


Liebe Grüße
Michael


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RE: Platine/Decoder defekt?

#8 von trapper.hardy , 05.01.2023 21:17

Hallo Ferdi,
der Motor brummt, schreibst Du. Vielleicht hast Du einen 9-Volt Block zur Hand?
Dann müsstest Du Dir einen Lötkolben leihen und die Motoranschlüsse ablöten.
Krokoklemmen auf die Batteriepole und dann versuchen, die Kabelenden an die Motoranschlüsse zu halten. Dreht
der Motor, hat der Decoder ein Problem. Ich schätze Licht funktioniert? Bei meinem hatten die Motorausgänge der Decoders
einen Totalausfall, da kam gar nichts mehr an. Ersatz wird schwierig, da wirst Du ein Problem haben, Märklin hat in der Ersatzteilliste
mehr als die Hälfte der Teile inzwischen nicht mehr gelistet, auch der Decoder (Leiterplatine mit Beleuchtung) ist werksseitig nicht mehr lieferbar.
Für alle Fälle: die Leiterplatine mit dem Decoder hat die Teilenummer (E) 66587
Ich habe dann einen LoPi 5 eingesetzt, warmweiße LED Leisten - ist etwas Arbeit gewesen, aber hat sich gelohnt. Ausleuchtung ist deutlich besser geworden,
Laufeigenschaften natürlich auch.
Gruß
Hardy


Märklin 3-Leiter im Aufbau, Steuerung, Schalten LoDi Rektor, Rückmelden IB 2, Itrain 5, Loks meist auf ESU LoPi & HLA umgerüstet,


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RE: Platine/Decoder defekt?

#9 von kurtbroer , 05.01.2023 21:24

Zitat von Volldampf im Beitrag #7
Bist du sicher, dass dein Zug ein echter 3776 ist? Schalter auf OFF legen gibt es nur in der DELTA Version. Ein 37er Dekoder erkennt die Betriebsarten automatisch. Wieviel Schalter hat denn dein Dekoder 4 oder 8 ? Bei 4 ist es ein DELTA Zug.

Stell doch mal ein Foto des Dekoders hier ein.



Hallo Michael,

gegen einen Delta mit vier Schaltern spricht die Adresse 61, die offensichtlich auch getestet wurde. Die 61 kann man bei einem Delta-Decoder mit vier Dip-Schaltern nicht einprogrammieren.
Aber wie Du schreibst, ein Foto würde helfen...

Gruß


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RE: Platine/Decoder defekt?

#10 von Krokodil , 05.01.2023 21:32

Hat der Zug denn überhaupt mal reagiert? Richtige Decoderadresse bekannt/eingestellt/aufgerufen? Lassen sich die Lichter mit f0 schalten?


Niemals ein selbstfahrender Tender mit geschobenem Plastik auf meiner Anlage!

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RE: Platine/Decoder defekt?

#11 von FTrain , 05.01.2023 21:45

Guten Abend Michael, Hardy, Kurt und "Krokodil", liebe Stummis,

erstaunlicherweise hat der Triebwagen auf die eingestellten Adressen jeweils reagiert und ist auch gefahren, Licht hat sich an- und ausschalten lassen. Das heißt, das Verhalten des Fahrzeugs ist normal. Einzige Ausnahme ist der "Stillstand", der eben kein richtiger Stillstand ist.

Ich versuche, das Drehgestell auszubauen und auch ein Foto des Decoders zu schicken. Vielleicht gelingt ein Blick auf den Kollektor, um zu sehen, ob sich hier ein Defekt findet.

Ein echter "Krimi" mit diesem Triebwagen, aber manchmal macht das ja auch den Reiz des Hobbys aus, wenn fahrende Züge eben keine Selbstverständlichkeit sind - wie im echten Leben, wo ja auch einiges an Arbeit dahintersteckt.

Viele Grüße

Ferdi


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RE: Platine/Decoder defekt?

#12 von FTrain , 05.01.2023 22:00

Liebe Stummis,

hier ein Foto der Platine mit DIP-Schalter (siehe zweites Foto) und der aktuelle Stand der Drehgestellmontage (siehe erstes Foto) Leider hängt der Motor oder das Drehgestell fest, ich bekomme ihn nicht raus. Muss man das Ganze seitlich einschlage oder die Platine und die Sitze ausbauen, um die notwendige Bewegungsfreiheit zu haben, um das Drehgestell herauszunehmen? Irgendwie hänge ich fest (siehe erstes Foto).

Viele Grüße

Ferdi

Angefügte Bilder:
Sie haben nicht die nötigen Rechte, um die angehängten Bilder zu sehen

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RE: Platine/Decoder defekt?

#13 von FTrain , 05.01.2023 22:08

Ok, Drehgestell ist draußen, der vordere Haltestift saß fest drin (was er ja soll…). Ich gehe nur sehr behutsam vor, will das Fahrzeug nicht beschädigen


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RE: Platine/Decoder defekt?

#14 von alexus , 05.01.2023 22:20

Hallo Ferdi

Zum Drehgestellausbau, da sollte eigentlich auf der Seite zum Fahrgastraum eine kleine Schraube sein die den Getriebeblock im Pendelrahmen festhält.
Schraube aus Getriebeblock rausdrehen, diesen etwas hochklappen, vorne aus dem Stift ziehen.

Den Drehgestellrahmen besser im Chassis drinn lassen, da hängt die Pendelei dran, dort sind die kleinen Messinghülsen drauf.
Vorsicht, die können, wenns blöd läuft, ohne Aufbau auch rausfallen.
Ein gefundenes Fressen für das "Teppichmonster".

Zur Decoderplatine, ich hab meine alte noch, falls Bedarf.


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RE: Platine/Decoder defekt?

#15 von alexus , 05.01.2023 22:29

Hallo Ferdi

Nachtrag: Hab mal in dein Bild gemalt:


Da sollte eine versenkte Schraube sitzen.


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RE: Platine/Decoder defekt?

#16 von FTrain , 05.01.2023 22:43

Guten Abend Alexander,

danke für den Tipp mit der Schraube am Drehgestell. Den Motor habe ich jetzt zerlegt, er war mechanisch in Ordnung und es gab auch keinen Übergang zwischen den Kontaktplatten am Kollektor.

Damit verdichtet sich der Verdacht, dass die Platine einen Defekt hat... sehr schade...

Viele Grüße und einen schönen Abend

Ferdi


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RE: Platine/Decoder defekt?

#17 von FTrain , 07.01.2023 23:54

### BREAKING NEWS ### Unerwartete Entwicklung ### BREAKING NEWS ###

Liebe Stummis,

nachdem ich schon mit der Verkäuferin des Triebwagens in Kontakt getreten bin, um mich über den - vermeintlichen - Defekt des Pendolinos auszutauschen, hat sich heute eine interessante Wendung ergeben.

Die Verkäuferin hat mir - absolut glaubhaft - versichert, dass der Triebwagen getestet worden ist und keine Auffälligkeiten gezeigt hat. Das hat mich zu der Vermutung geführt, dass der Triebwagen vielleicht "nur analog" getestet worden ist, sodass ein Geräusch "im Stand" ja prinzipbedingt nicht möglich gewesen wäre.

Deshalb habe ich ein analoges Testgleis aufgebaut und parallel dazu ein digitales, um dann ein "Vergleichsvideo" zu drehen. Aus Gründen der Einfachheit habe ich das digitale Testgleis mit einer Mobile Station 2 angesteuert, während meine Anlage mit einer ECoS gesteuert wird.
Und nun kommt es: Der Triebwagen funktionierte analog und digital einwandfrei.
Ich habe das kaum glauben können und anschließend nochmal einen Vergleichsaufbau erstellt, diesmal ein isoliertes Testgleis mit der ECoS und ein isoliertes Testgleis mit der Mobile Station 2.
Und hier zeigt sich ganz eindeutig: Auf dem Gleis mit der ECoS hat der Triebwagen im Stand ein Störgeräusch erzeugt, auf dem Gleis mit der Mobile Station 2 nicht.
Da ich zunächst den Programmiergleisanschluss nehmen und hierzu an der ECoS eine Umstellung habe vornehmen wollen, bin ich - eher zufällig - auf die Einstellungsseite zum Gleissignal gekommen. Hier habe ich das DCC-Signal inklusive RailCom-Rückmeldung ausgeschaltet. Und jetzt kommt es: Das ist die Lösung gewesen. Der Triebwagen macht kein seltsames Geräusch mehr, wenn RailCom ausgeschaltet ist. DCC stört ihn nicht bzw. zumindest nicht hörbar. Aber RailCom verträgt der Decoder des 3776 nicht, da erzeugt er seltsame Geräusche.

Da ich keine RailCom-tauglichen Fahrzeuge nutze, ist es kein Problem, dass der 3776 hiermit Probleme hat. Sollte ich irgendwann RailCom in meinen Betrieb integrieren, sind vor diesem Schritt sicher schon alle alten Decoder ausgetauscht. Aktuell fahre ich noch munter mit den alten Decodern und bin froh, dass meine Fahrzeuge überhaupt einen Decoder haben. Am Anfang ist man sicher weniger anspruchsvoll als später einmal mit mehr Erfahrung im Hobby.

Fazit: Der Decoder des Märklin-Pendolinos 3776 ist noch intakt, er "mag nur kein RailCom" (zumindest bei mir auf der Anlage nicht) und wird damit jetzt einfach in Ruhe gelassen.

Liebe Grüße und weiterhin viel Freude beim Eisenbahnfahren

Ferdi


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RE: Platine/Decoder defekt?

#18 von Stahlblauberlin , 08.01.2023 10:31

Eigentlich kein Wunder was da passiert. Für Railcom wird eine Austastlücke im Gleissignal erzeugt. Sprich: Strom aus und Gleise kurzgeschlossen. Ohne ausreichenden Pufferkondensator schlägt diese Lücke gerade bei älteren Sounddecodern übel durch, von Störgeräuschen bis Totalausfall.. Decoder mit und ohne Sound, egal welcher Hersteller, vor 2010 sind da mit Vorsicht zu genießen, allerdings hab ich auch steinzeitliche Tams-Decoder die Railcom problemlos tolerieren.


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RE: Platine/Decoder defekt?

#19 von alexus , 08.01.2023 10:38

Hallo Ferdi

Danke für diese Rückmeldung, an diese Möglichkeit hab ich gar nicht gedacht. Railcom hab ich bei meiner Tams MC noch nie aktiviert gehabt und in den modernen Decodern wird es immer abgeschaltet weil ich es nicht brauche.
Ist doch gut das „Kommissar Zufall“ mitgeholfen hat.


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RE: Platine/Decoder defekt?

#20 von FTrain , 09.01.2023 00:02

Guten Abend Alexander,

"Kommissar Zufall" trifft es perfekt. Wären nicht ein paar Umstände zusammengekommen, hätte ich a) meinen Fleischmann-Pendolino fälschlicherweise für schlechte Fahreigenschaften verantwortlich gemacht - dabei ist er technisch einwandfrei und b) den Märklin-Pendolino für defekt gehalten - dabei gab es nur einen Konflikt mit RailCom.

Jetzt ist - fast - wieder alles gut, nur muss ich meine alten M-Gleis-Weichen überarbeiten oder ganz austauschen, weil die Züge da entgleisen. Meine Strategie ist jetzt: Aufbau einer C-Gleis-Anlage als Basis (mit vorhandenem Material aus Startpackungen etc.) und schrittweise Aufarbeitung der M-Gleis-Weichen zur Erhöhung der Betriebssicherheit. Wenn mit die C-Gleis-Basis-Anlage zu klein sein sollte, würde ich sie ggf. zeitweise durch (noch nicht) aufbereitete M-Gleise ergänzen, dann eben mit einem "Streckenverbot" für die betroffenen Fahrzeuge.

Somit nächste Etappenziele: 1. Umplanung auf C-Gleis - zumindest anteilig; 2. (Video-/Foto-)Tutorial für die Aufarbeitung von M-Gleisen zur Erhöhung der Betriebssicherheit finden

Es bleibt spannend, aber gerade die Auseinandersetzung sowohl mit dem beweglichen Material als auch mit der Infrastruktur - also einem komplexen Gesamtsystem - macht ja den Reiz einer Modelleisenbahnanlage aus und unterscheidet sie wesentlich von anderen "verkehrsbezogenen" Modellbau-Hobbys wie RC-Modellbau (Flug-/Schiffs-/Fahrzeugmodelle).

Viele Grüße und einen guten Start in die Woche

Ferdi


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RE: Platine/Decoder defekt?

#21 von FTrain , 09.01.2023 22:15

Guten Abend in die Runde,

und schon wieder gibt es eine gute Entwicklung. Der Tipp mit den Radlenkern war zu einleuchtend, um ihn nicht sofort in die Tat umzusetzen. Hierzu habe ich ein vielleicht ungewöhnliches Experiment durchgeführt:

1. Größenmodell aus Papier
Zunächst habe ich mir ein Bild von einem verlängerten Radlenker in der Einbausituation machen wollen, um eine ungefähre Vorstellung von den Abmessungen zu erhalten. Dazu habe ich einfach ein Stück Papier kleingeschnitten und ins Gleisbett gelegt. Anschließend bin ich mit einem Waggon darübergefahren, um zu schauen, ob das Papier in Position bleibt, oder ob es mit den Rädern in Konflikt kommt. Diese "Stellprobe" hat gut geklappt, keine Auffälligkeiten. Natürlich hat dieses "Größenmuster" noch keine Funktion gehabt, sodass ich nur mit einem "unproblematischen" Wagen darübergefahren bin, die "Radlenkerfunktion" ist noch nicht zum Tragen gekommen.

2. Radlenker-Probe mit Kabelbinder
Anschließend habe ich mir die Frage gestellt, mit welchem Material ein Radlenker möglichst unkompliziert erstellt werden kann, wobei mir wichtig ist, keinen irreversiblen Eingriff ins Gleismaterial vorzunehmen. Dabei ist mir der Gedanke gekommen, die Radlenker-Konstruktion zwischen den Schwellen unter dem Gleis hindurchzuschieben und dann innerhalb des Gleisbettes zu verbinden. Dann gibt es keine Klebe- oder Lötstelle am Gleis und die Radlenker-Ergänzung kann bei Bedarf wieder entfernt werden, wobei nur die verwendeten Plastikstreifen beschädigt werden, sofern sich das ganze nicht einfach unter den Gleisen herausziehen lässt (aus der Mitte heraus) - das muss noch erprobt werden.
Als Testmaterial habe ich sodann Kabelbinder verwendet, die ich am Gelenk der Weichenzunge eingeklemmt habe. Natürlich ist das keine Dauerlösung es ist mir nur darum gegangen, die "radlenkende" Funktion des Kabelbinders einmal auszuprobieren (selbstverständlich lässt sich so auch die Weiche nicht schalten, aber es geht ja nur um einen Test). Und siehe da: Der Pendolino fährt ohne Probleme über die ablenkende Weiche, es gibt keine Entgleisung mehr. Sowohl die Parallelgleis-Weichen (24 Grad) als auch die Bogenweiche werden mit diesem Trick befahrbar.

Neues Fazit: Ich muss keine C-Gleis-Strecke aufbauen und ein "Streckenverbot" für manche Fahrzeuge auf dem M-Gleis aussprechen. Die Fahrzeuge dürfen die modifizierten Weichen befahren, ich muss "nur" überall diese Radlenker-Konstruktion einbauen.

Falls jemand das ganze ausprobieren möchte: Es sind die kleinsten Kabelbinder gewesen, die ich bei mir gefunden habe. Aber nicht alle Fabrikate passen, bei manchen ist die Materialstärke zu groß. Der Kabelbinder, den ich zwischen Gleisbett und Gleis habe schieben können, ist 0,58 mm "dünn" gewesen. Er sitzt gut fest, d. h. ein Kunststoffstreifen von 0,5 mm könnte ggf. auch noch passen.

Vielleicht hilft diese Information ja jemandem.

Wenn ich diesen Tipp anderswo im Forum beisteuern soll, gebt mir gerne einen Hinweis, dann teile ich das auch dort mit den anderen Stummis, die es (vielleicht ja) interessieren könnte.

Herzliche Grüße und Euch eine gute Woche

Ferdi


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