Anfang der 70er-Jahre sah ich zum ersten mal in München den 633 803 (VT 33 803) an einem Bahnsteig des Starnberger-Flügelbahnhofs stehen. Einmal "Blut geleckt", standen ab der Zeit die Fahrzeuge auf meiner "Jagdliste". Das Fotografieren war etwas problematisch, da die Fahrzeuge und deren Standort als "geheim" eingestuft waren, war oft eine MP-Streife in der Nähe. Später traf ich die Triebwagen dann Garmisch-Partenkirchen, Berchtesgaden, Heidelberg und Frankfurt wieder.
Steckbrief des USATC-VT 33.8:
Die, nach 1945, in Europa stationierten US-Streitkräfte "United States Army Europe" (USAEUR) nutzten ihre Logistikeinheit "United States Army Transportation Corps" (USATC) für Transportaufgaben aller Art. Diese Einheit unterhielt u.a. eigene Eisenbahnfahrzeuge und verfügte in einigen ausgewählten Bahnhöfen über eigene Areale. Zur Beförderung hochrangiger Militärangehöriger gab es darüber hinaus eine kleine Flotte von "Salontriebwagen", die im Bereich der DB beheimatet war. Diese Fahrzeuge waren europaweit einsetzbar und konnten mit ihrer funktechnischen Ausrüstung auch als mobile Leitstellen genutzt werden. Fahrpläne und Einsätze der Fahrzeuge unterlagen allgemein der Geheimhaltung.
Die "Deutsche Waggon- und Maschinenfabrik" (DWM) in Berlin lieferte 1957 drei einteilige Salontriebwagen an das USATC, die im DB-Nummernplan als Baureihe VT 33.8 (ab 1969: 633.8) geführt wurden. Dabei handelte es sich um Drehgestell-Triebwagen, deren äußere Erscheinung den DB-Akkutriebwagen der Baureihe ETA 150 (ab 1968: Baureihe 515) ähnelte. Die doppelt vorhandene Antriebsanlage der VT 33.8 war unter Flur angeordnet. Je ein liegender Dieselmotor Daimler-Benz MB 846 B wirkte über ein Voith-Turbogetriebe Type T 33 yA und ein Mylius-Achswendegetriebe Type Dh 15 auf die innen liegende Achse eines Drehgestells. Auch die Kühlanlage war unter dem Fahrzeugboden angeordnet, der Kraftstoffvorrat von 1000 l wurde im Hohlraum der Kastenlängsträger mitgeführt. Im Regelfall wurden beide Antriebsanlagen verwendet, die Fahrzeuge ließen sich aber auch mit nur einem Motor betreiben. An beiden Enden der Fahrzeuge war ein Führerstand eingerichtet, gefolgt von einem Einstiegsraum. Die Aufteilung des Nutzraumes richtete sich nach dem besonderen Verwendungszweck: An einem Ende war eine Küche eingerichtet, an der ein Seitengang vorbeiführte. Hierauf folgte ein Speise- und Konferenzraum, der die gesamte Wagenbreite ausnutzte und 9 Sitzplätze bot. Die weiteren Räume waren wieder von einem Seitengang aus zu erreichen, wobei es sich um einen Salon mit zwei Betten, 4 Schlafwagenabteile mit 2-3 Betten sowie Dusch- und WC-Räume handelte. Die Fahrzeuge waren voll klimatisiert und mit einer weitreichenden Funkanlage ausgerüstet.
Alle drei VT 33.8 waren auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland stationiert. Der VT 33 801 in Heidelberg, der VT 33 802 in Stuttgart und der VT 33 803 in Frankfurt a. M.. Die Fahrzeuge wurden europaweit eingesetzt und zumindest VT 33 801 wurde 1959 auch für den Betrieb in Dänemark zugelassen. Bei Lieferung erschienen die Triebwagen in dunkelgrün, VT 33 803 erhielt um 1970 ein neues Farbschema in Königsblau mit dem Fensterband in creme und ca. 1985 in rot mit dem Fensterband in creme.
Der 1985 ausgemusterte 633 801 stand lange in Maldegem/Belgien auf einem Werksgelände neben einem Fußballplatz (Ecke Konigin Astridlaan/Bogaardestraat) und ist in Privatbesitz. Aktuell steht er auf dem Gelände der Verbeke Foundation in Kemzeke (B).
Der 1973 ausgemusterte 633 802 landete in Udine (I) bei der Firma Friul Motor Alfredo Bulfone, Udine (wo zahlreiche ehemalige DB-Dieselfahrzeuge aufgekauft wurden), nachdem er für ein paar Jahre als verschollen galt und wurde dort als Lagerraum benutzt. Er wurde 1994 verschrottet.
Der 633 803 wurde nach seiner Ausmusterung 1990 an die Gleisbau-Firma Cronau, Bad Homburg (D) verkauft und dort in ein gelb lackiertes Gleisbau-Fahrzeug umgebaut. Durch eine Verwechselung wurde dieser Triebwagen Mitte der 1990er Jahre "versehentlich verschrottet".
Make long sentence short" - folgen jetzt die Bilder vom Werdegang des Modells: So, oder so ähnlich, soll der "Amerikaner" VT 33.8 später mal aussehen ....
... so ähnlich? Ja, beim Literaturstudium ist mir aufgefallen, dass die verfügbaren Skizzen und die im WWW vorhandenen Bilder nicht wirklich gleich sind.
Zur Erinnerung, hier noch eine Skizze mit den Hauptmaßen zum ETA 150 / 515 bzw ESA 150 / 815 ...
Als Basis nehme ich zweimal den ETA150/515 von Lima (für die Kopfteile, Chassis und Dach) und einen Interregio-Wagen von Fleischmann (für die "neuen" Seitenteile). Und dann ist wieder die Säge dran ....und wenige Stunden später kann man schon erkennen, was aus dem vorherigen Teile-Puzzle werden soll ...
.. weiter geht´s: ... ritsche ... ratsche ... macht die Säge ... Pfeffer ... und schon geht´s ans neue Tw-Chassis.
Hier gilt wieder "aus Zwei mach Eins". Eine "Hälfte" vom ex-ETA150-Triebwagen und eine "Hälfte" vom Steuerwagen ...
.... je sauberer der/die Sägeschnitt(e), desto weniger Lücken müssen später verspachtelt werden ...
... gespachtelt und auf dem Weg zur ersten Fahrt ...