Eigenbau einer BR 46 der BDŽ`
Hersteller: Cegielski, Poznań und BMAG, Berlin
1939 legte die BDŽ ihr eigenes Einheitslokprogramm endgültig fest. Die Reihe 46 sollte demnach weiter beschafft werden, vorwiegend für die schweren Güterzüge auf dem gebirgigen Streckennetz der BDŽ. Eine erste Serie wurde in acht Exemplaren bei der BMAG, vormals L. Schwartzkopf in Berlin bestellt, wobei die BDŽ „ohne besondere Gründe“ die Loks mit drei Zylindern bestellten. In vergleichbaren Fällen wie bspw. den Baureihen 43 und 44 der Reichsbahn oder der DR-Baureihe 84 war der Übergang zur eigentlich wartungsaufwändigeren und teureren Drillingsbauart durch bei den Zwillingsbauarten auftretende Triebwerksschäden und deren schlechtere Laufruhe ausgelöst worden. Es ist außerdem davon auszugehen, dass die guten Ergebnisse der Baureihe 02, die ab 1936 als erste Dreizylinderlokomotive beschafft wurde, diese Entscheidung beeinflusst haben.
Die zweite Bauserie der Reihe 46 erhielt einen Zweiachsantrieb, wobei der Innenzylinder auf die zweite Kuppelachse und die Außenzylinder auf die dritte Kuppelachse wirkten. Weitere Unterschiede zur ersten Bauserie von 1931 waren kürzere seitliche Wasserkästen und ein Außenrahmen für das hintere Drehgestell. 1943 wurden die Loks mit den Fabriknummern 11.794 bis 11.801 geliefert. Eine der letzten Lokomotiven wurde in Deutschland vor Auslieferung durch das Lokomotiv-Versuchsamt Grunewald eingehend untersucht. Es zeigte sich, dass sie das vorgesehene Leistungsprogramm, das die Beförderung von 420 t schweren Kohlezügen über eine Steigung von 2,5 % mit mindestens 20 km/h vorsah, problemlos erfüllte. Die Baureihe 46 war die größte Tenderlokomotive der BDŽ und ihre stärkste Dampflokbaureihe überhaupt, sie gehört auch zu den größten einrahmigen Tenderlokomotiven weltweit.
Alle Lokomotiven überstanden den Zweiten Weltkrieg und wurden entsprechend ihrer Bestimmung vor allem vor schweren Güterzügen eingesetzt. Vor den 1.200 Tonnen schweren Kohlezügen von Pernik nach Sofia wurden teilweise drei dieser schweren Lokomotiven eingesetzt, neben der Zuglok eine Vorspannlokomotive an der Spitze und eine weitere Schublokomotive am Zugschluss. Noch 1965 waren alle Exemplare im Einsatz, bereits 1969 waren allerdings zahlreiche Loks kalt abgestellt. Die letzten Lokomotiven der Baureihe 46 wurden 1975 ausgemustert.
Zwei Lokomotiven, die 46.03 und die 46.13, blieben museal erhalten. Die 46.03 wird seit März 2014 im Ausbesserungswerk Sofia wieder betriebsfähig aufgearbeitet.