Angeregt durch einen kleinen Beitrag hier im Forum zum Thema "Meßwagen" habe ich mit an die Realisierung eines solchen Meßwagens begeben. Das Objekt der Begierde wird im Forum DSO ==> hier in alten Fotos gezeigt.

Geschichtliches ...
Um die neuen elektrischen Lokomotiven und Triebwagen testen zu können und so Meßwerte zu erfassen, entwickelte die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) Anfang der 1930er Jahre eine Reihe von Meßwagen. Basis für die Meßwagen waren ausgemusterte sechsachsige Salon-Wagen, die noch in reichlicher Anzahl auf den Abstell-/Verschrottungs-Gleisen standen. Als Nebenbemerkung wäre zu erwähnen, das beim Umbau der Salon-Wagen in Meßwagen oft nur das Mobiliar und die Teppiche entfernt und durch Meß- und Steueranlagen ersetzt wurden. Die Wandvertäfelungen, die Gas-Beleuchtung und die Glasarbeiten der Oberlichter blieben erhalten.

Der Meßwagen A (Betriebsnummer Bln 700 564; Gattung: Dienst 6ü) für elektrische Lokomotiven entstand durch Umbau aus dem 1923 gebauten Salon 6ü, Bln 12 (ab 1934 trug der Meßwagen durch Umstationierung die Nummer Mü 700 601).


Das Modell:
Da sich bei mir mittlerweile so viele elektrische Triebwagen aus den Anfängen der DRG-Zeit angesammelt haben, sollte die nun auch, mit einem passenden Meßwagen gekoppelt, "getestet" werden. Die Wahl fiel dabei auf den bereits erwähnten "Meßwagen A".

Und so beginnt nun der Umbau eines Modellbahnwagens in den Meßwagen A:

Wagen zerlegen ...
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Dach modifizieren ...
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Fahrwerk umrüsten auf die üblichen 6-achsigen Salonwagen-Drehgestelle (amerik. Bauart) ...
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Wagenkasten dem neuen Zweck anpassen. Stellplätze für die elektr. Ausrüstung schaffen, heißt, es müssen einige Fenster dauerhaft verschlossen werden ....
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Inneneinrichtung, (in etwa) dem neuen Zweck anpassen (das sieht hinterher niemand mehr und dient nur der eigenen Gewissensberuhigung). Zur Aufteilung: Büro für den Leiter der Messeinrichtung, Messraum sowie der Trakt der Aufenthalts- und Schlafunterkünfte ....
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Kleinigkeiten zum Dachgarten ...
Klar kann man die Isolatoren für die Dachleitung auch kaufen ... kann man!
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der Dachgarten ...
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... und montiert sieht der Meßwagen A dann so aus ...
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... noch die Decals drauf ...
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Fertig ist der Meßwagen ...
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Ausgemustert wurde der Wagen 1958 bei der DB.


Ergänzung zum Ursprung des Meßwagens A:
Ursprüngliche Gattung "SalWR4ü-pr91", Baujahr 1891, alte Ordnungs-Nummer "Berlin 12"; 1905 umgebaut zum "SalWR6ü-pr91"; verwendet als Hofspeise-und Küchenwagen, Farbgebung: grün

Hallo Wolfgang,

ein bisschen gemogelt hast Du aber schon... Denn den Messwagen hatte ich auch schon im Visier. Und eigentlich bräuchte man einen Wagen aus dem Hofzug des Kaisers als Ausgangsprodukt. Der war/ist mir schlicht zu teuer. Und nach der Umlackierung (die mir eher leid täte) müßten auch noch Zierlinien angebracht werden. Es sei denn, der Wagen wurde in den dreißiger Jahren nochmals (einfacher) überlackiert.
Woher hast Du die Beschriftung?

Gruß Roland

Moin Wolfgang,

das ist ja ein interessanter Wagen. Ansich kann ich mit solch alten Fahrzeugen nicht viel anfangen, aber den find ich interessant. Generell ist die ganze Thematik "alte Messfahrzeuge" bisher völlig an mir vorbeigegangen, aber dein Projekt könnte dafür sorgen, dass ich mich damit mal näher beschäftigen sollte.
Wie hast du letztens mal gesagt: "ich hab schon so viele Projekte...". Joa, ich eigentlich auch, aber wenn die Projektliste kurz wäre, wär's ja langweilig.
Ich behalt mir das jedenfalls im Hinterkopf. Vielleicht wandert nicht dieser Wagen auf die Projektliste, aber irgendwas aus der Richtung wird es wohl irgendwann mal werden.


beste Grüße
Morris

Hallo Wolfgang,

Gratulation, dein Messwagen hinterlässt ein prächtigen Eindruck

Ich hätte mich wahrscheinlich in Details ertrunken ... um am Ende etweder nichts zu haben, oder weniger schön. Deine Realisierung ist klar als Messwagen erkennbar, und wenn man daneben nicht das Originalbild hat ist es mehr als realistisch.

Auch die Innensicht finde ich so beeindruckend als erstaunlich.

Die Dienstwagen der SBB aus den 1950-70-Jahre (aus Wagen, die Ende 18xx bis Anfang 19xx gebaut wurden), die ich gesehen habe wurden innen
- entweder fast/gar nicht gändert, um als Begleitwagen genutzt zu werden
- nach den Trends dieser Jahren umgebaut, daher mit modernere Materialen überdeckt oder sogar die schöne Sitze, Holzwände, Lampen ... durch modernere (und für mich Interesse lose) ersetzt.

Zitat von Rollnitz im Beitrag #2

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Woher hast Du die Beschriftung?

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Zitat von dlok im Beitrag #4

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Deine Realisierung ist klar als Messwagen erkennbar, und wenn man daneben nicht das Originalbild hat ist es mehr als realistisch.

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Hallo Wolfgang,
vielen Dank für Deinen Umbaubericht. Das sieht ja wirklich
super aus. So ein Fahrzeug wäre eine echte Bereicherung
für jede Anlage.
Leider habe ich von diesem Wagentyp nur einige makellose
GFN Wagen die ich nicht ruinieren möchte. Aber ich hätte
einige Roco Hechtwagen (z.T. Duplikate mit gleicher Betriebs-
nummer) die ich für einen "Umbau" verwenden könnte.
Daher meine Frage an die Experten : Gab es umgebaute
Hechtwagen als Messwagen ??
Gruss
regalbahner

Hallo Regalbahner,

es gab zumindest einen als Mess- und Laborwagen, dann einen als Messgerätewagen (von Roco in H0 und N aufgelegt) - für mehr Infos guckstu hier .

VG
Sascha

Zitat von d3lirium im Beitrag #8

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Hallo Regalbahner,

es gab zumindest einen als Mess- und Laborwagen, dann einen als Messgerätewagen (von Roco in H0 und N aufgelegt) - für mehr Infos guckstu hier .

VG
Sascha

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Zitat von Schwanck im Beitrag #9

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Den dort abgebildeten 6-achsigen Meßwagen 58 80 99 - 60 013-3

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Zitat von Schwanck im Beitrag #9

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Moin,

danke für den Beitrag mit dem Link.

Den dort abgebildeten 6-achsigen Meßwagen 58 80 99 - 60 013-3 kenne ich sehr gut und habe ihn in den 60er-Jahren als Fotolabor benutzt. Hinter der rot verglasten Fensterscheibe war die Dunkelkammer, die eigentlich zur Entwicklung der Meßstreifen aus den Lichtstrahloszillographen diente. Ich hatte es da leicht. weil mein Vater der Gruppenleiter L3 war. Sein Meßingenieur R.Buchhardt hatte mich in die Fotolabor-Technik eingewiesen. Ihm sind hauptsächlich die vielen Fotos von den Meßfahrten im In- und Ausland zu verdanken.

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Zitat von d3lirium im Beitrag #11

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Zitat von Schwanck im Beitrag #9

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Moin,

danke für den Beitrag mit dem Link.

Den dort abgebildeten 6-achsigen Meßwagen 58 80 99 - 60 013-3 kenne ich sehr gut und habe ihn in den 60er-Jahren als Fotolabor benutzt. Hinter der rot verglasten Fensterscheibe war die Dunkelkammer, die eigentlich zur Entwicklung der Meßstreifen aus den Lichtstrahloszillographen diente. Ich hatte es da leicht. weil mein Vater der Gruppenleiter L3 war. Sein Meßingenieur R.Buchhardt hatte mich in die Fotolabor-Technik eingewiesen. Ihm sind hauptsächlich die vielen Fotos von den Meßfahrten im In- und Ausland zu verdanken.

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Hallo Schwanck,

klingt, als hättest du aus Sicht eines Eisenbahnfans einen guten Zugang zur Materie gehabt! Auch auf die Gefahr hin, dass ich nun einen Printklassiker nicht kenne, aber: kann man diese Fotos irgendwo ansehen? Gerade Mess- und Versuchsfahrten sind ja was wirklich interessantes.

VG
Sascha

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Moin Schwanck,

danke für die Info und die Literaturtipps! Da schau ich mal, ob ich was finde.

Viele Grüße
Sascha