Liebe Freunde der italienischen Bahnen
Die charakteristische Automotrice der Baureihe ALn 556 hat mich schon seit geraumer Zeit angesprochen. An verfügbaren Modellen war mir immer wieder die Sound-Version begegnet. Sound will ich aber nicht. Auf eine neue Gelegenheit gewartet ... und kürzlich bei ricardo (schweizerische Variante von Ebay) fündig geworden. Die sehr schöne Modellpräsentation beinhaltete sogar ein Foto von der Unterseite. Damit hatte ich die Gewissheit, dass für den Schleifer genug Platz ist (auch wenn sich noch eine kleine Überraschung einstellen sollte - siehe unten).
Das Modell ist liebevoll umgesetzt, sehr fein detailliert und obendrein wartungsfreundlich - und damit auch umbaufreundlich - konstruiert. So sieht der Dieseltriebwagen aus:
Blick auf die Stirnseite:
Das nicht angetriebene Drehgestell sieht so aus (Getriebeboden bereits demontiert):
Ich hatte zunächst geglaubt, ein kurzer Märklin-Schleifer 7164 passe perfekt hinein. Er war aber deutlich zu lang. Vermutlich gibt es noch kürzere, aber ich habe dann den Weg mit einem angeklebten Brawa 2225 gewählt. Denn ein beliebig kurzer Schleifer ist der Kontaktsicherheit nicht eben zuträglich. Mit Schleifer sieht das Modell so aus:
Die "Innereien" des Modells sind sehr gut zugänglich: Mittels 4 Schrauben lässt sich eine Bodenplatte entfernen, und dann hat man bequem Zugang zur Elektrik und Elektronik. Die Platine ist tief versenkt, kann aber mit Schrauben gut herausgeholt werden, sodass die für einen AC-Umbau üblichen Lötarbeiten (alle Radkontakte auf TRKL zusammen, Schleifer auf TRKR) ohne Risiko gehen.
Die 21-polige Schnittstelle habe ich mit einem LokPilot V5 bestückt. Die Fahreigenschaften sind sehr fein. Die Stirn-/Schlussbeleuchtung lässt sich mit einem kleinen (von aussen zugänglichen) Schalter auf einer Seite abstellen, wenn Doppeltraktion gefahren wird. Die Packung HR2037 enthält eine 2., nicht angetriebene Automotrice. Diese musste die selben Umbauten über sich ergehen lassen. Dort genügt dann natürlich ein Funktionsdekoder. Die beiden Automotrici werden durch eine feine Kuppelstange (einzuklipsen an der Stirnseite) verbunden. Das sieht dann so aus:
Die Kuppelstange ist etwas gar lang - engen Modellbahnradien aus Gründen der Betriebssicherheit geschuldet. Es hat eine kürzere aus Metall dabei. Die erwies sich beim Einrasten allerdings als so schwergängig, dass ich Bedenken hatte, den Noppen aus Kunststoff am Fahrzeug zu verletzen. Man müsste die Metall-Kuppelstange etwas bearbeiten. Bislang liess ich das bleiben und konnte deshalb nicht ausprobieren, ob die kürzere Verbindung auch mit meinen Radien geht.
Etwas aufpassen muss man bei der Kabelführung vom Schleifer zur Platine im Innern des Drehgestells. Ist das Kabel ungünstig geführt, verklemmt es eine Achse. Evtl. muss man den Getriebeboden nochmals entfernen und das Kabel geschickter durchführen.
Im Vergleich mit "normalen" HO-Modellen sieht der Triebwagen geradezu niedlich aus, was aber durchaus vorbildgetreu ist.
Beste Grüsse
ETR