Zitat von Werner_1960 im Beitrag #34
Ich habe mir vor 2 Jahren einen Messschieber mit Uhr gekauft, also richtig analog, schnell, ohne Batterie.
Zudem:Made in Germany, ja, das gibt es noch im nicht-elektronischen Bereich.
Das Gerät in stabiler Box zu einem total harmlosen Preis. Das waren für mich die Argumente, kein Aldi-Teil aus dem fernen Osten zu kaufen. Wir Sponsoren dorthin schon genug, wenn auch unfreiwillig.
Ausserdem habe ich noch meine ca. 50 Jahre alte, einfache, mit Nonius. Immer noch super aber für Innenmaße seit einem Sturz nicht mehr brauchbar.
Damit bin ich also bestens gerüstet. Vor Jahren hatte ich mal in einem Kurs eine elektronische in der Hand, aber das Ruckeln und ein Bereich ohne Messung hinterliessen bei mir keinen Grund, damit die zuverlässigen analogen Geräte zu ersetzen.
Du möchtest aber nicht erzählen, welchen du wo gekauft hast, damit wir anderen herum rätseln dürfen, was ein harmloser Preis ist?
Zitat von ChristianR im Beitrag #15
Ich habe eine digitalen Meßschieber der ersten Generation (90er Jahre) von Mitutyo im Betrieb. Läuft und läuft und läuft...Die Batterie muss ich nur alle .. 8? 10 Jahre? wechseln.
Das Wort "Schieblehre" wurde mir schon mitte der 80er(!) in der Lehre ausgetrieben. O-Ton Meister damals, daran erinnere ich mich bis heute:
"Eine LEHRE ist z.b. ein 90° Winkel oder eine Radiuslehre, damit kann man aber nur festellen "zu groß - passt - zu klein", aber nicht messen! Der Meßschieber ist aber ein Messinstrument, es liefert genau präzise Messergebnisse, daher ist es keine Lehre und wir nennen es Meßschieber!"
Recht hatte er. Eine Messuhr ist ja auch keine "Uhrlehre".
Mir wurde auch in der Ausbildung eingebläut, dass der Messschieber ein wertgebendes Messwerkzeug und keine maßverkörpernde (Schieb)Lehre ist, aber das ist schlicht komplett falsch und völliger Blödsinn!
Das Gerät ist gleichzeitig ein Messschieber UND eine Schieblehre! Beides ist korrekt, es kommt einzig auf den Einsatzzweck an.
Wird mit dem Gerät ein Maß von einem Werkstück abgenommen, dann ist es ein Messschieber!
Wird das Gerät auf ein Zielmaß eingestellt und als Hilfswerkzeug zum Anzeichnen von Maßen auf einem Werkstück benutzt, dann ist es eine Schieblehre.
Eigentlich ganz einfach. Ich muss ja hoffentlich nicht erwähnen, dass man mit den Klingen des Messschiebers selbst NICHT anreißt, oder? Wenn ich alleine im Keller bin und keiner zuschaut, dann mache ich das auch schon mal sehr zaghaft auf weichen Nadelnhölzern, aber bei allen anderen Werkstoffen (außer vielleicht Knete und diesen Schwämmen für Blumengestecke) ist das komplett tabu und ein absolutes No-Go!
Es spricht aber sicher wenig dagegen, sich einen günstigen Fernost-Metallmessschieber zu besorgen und zum Anreißen auf Holz zu missbrauchen - hauptsache man glaubt danach nicht, dass man mit der Gurke noch was messen könnte!
Ich persönlich besitze aus meiner Lehre noch einen analogen 150mm Holex, den wir damals geschenkt bekommen haben und aus einer Werkstatt-Auflösung einen 150mm Mitutoyo Digimatic, den ich da vergleichsweise günstig erstehen konnte. Er frisst aber in der Tat recht viel Batterie, könnte aber auch daran liegen, dass dort eine langlebige SR44 rein soll, ich aber eine eher kurzlebige LR44 eingesetzt habe, weil es die SR44 nicht and er Supermarktkasse zu kaufen gibt.
Ich habe keine Probleme mit meinen Augen und emfpinde den analogen Nonius nicht als zu nervig, weswegen ich die allzeite Einsatzbereitschaft des analogen Modells charmant finde, während der digitale ein paar Tricks im Ärmel hat wie etwa "Diese Kante ist 12,46 mm vom Rand entfernt und ich will 4,89mm von der Kante entfernt anreißen!" Einfach Messschieber mittendrinn Nullen und auf -4,89 mm einstellen, dann anreißen, fertig. Kommt zugegebener Maßen nicht so häufig vor, ist aber möglich!
Beides hat seine Berechtigung, Vor-und Nachteile, aber für den Kostenbewussten Einstieg würde ich normalsichtigen Personen einen ~35€ Analog-Messschieber der Einstiegsklasse empfehlen, wie man ihn in jedem gut sortierten Werkzeughandel finden kann. Mein Holex ist auch so einer und er tuts halt.