Hallo.
Ich kann aktuell nichts drucken, da mir ein paar Verschleißteile des Druckers fehlen, die im Moment in Europa kaum aufzutreiben sind. Also beschäftige ich mich einfach mal ein wenig mit der CAD.
Für 0e gibt es zwar einige fertige motorisierte Fahrwerke, die aber oft zu kleine Räder und/oder zu große Preise haben. Daneben sind die möglichen Achsstände auch eingeschränkt. Speziell bei längeren Achsständen, wie sie bei Triebwagen vorkommen, gibt es fast gar nichts zu kaufen. Alte H0 Schätzchen wie den Piko VT 135 bekommt man zwar, aber der Antrieb ist dann so klobig, das man kaum noch eine Inneneinrichtung in den Triebwagen hinein bekommt. Was mir vorschwebt, ist ein Antrieb, der (fast) komplett in und unter dem Rahmen verschwindet. So etwas gibt es fertig nicht, also muss ich meine grauen Zellen entsprechend quälen.
Als erstes stand die Suche nach einem passenden Motor auf dem Programm. Bei Aliexpress bin ich dann fündig geworden in Form eines 816 D Glockenanker- Motors für 3-12 Volt Betriebsspannung. Der Motor kostet knapp 4€ und es gibt ihn in zwei Geschwindigkeiten. Die langsame Variante liefert 13500 U/min, die Schnelle 18000 U/min. Die kraft des Winzlings recht locker aus für einen Triebwagen, der höchstens mal 1 oder 2 Anhänger ziehen muss… Als Räder dachte ich an die leicht und günstig zu bekommenen 14,1mm Hornby Räder, die ich sowieso (fast) immer vorrätig habe. Die Größe entspricht in 1:45 etwa 650mm Vorbildgröße. Ein durchaus gängiges Maß bei Triebwagen.
Bei einer Getriebe- Übersetzung von 1:18 (Schnecke mit einem 18 Zähne Schneckenrad) und dem “langsamen” Motor ergibt sich mit den 14,1 mm Rädern eine Vorbild- Höchstgeschwindigkeit von knapp 100 km/h bei 12 Volt. Bei Akku- Betrieb sind das dann nicht mal mehr 40 km/h. Deswegen werde ich wohl die 18000 U/min Variante einsetzen. Schließlich ist selbst das Schweineschnäuzchen schon 56 km/h schnell… Bei 12 Volt wird der Antrieb mit dem “schnellen” Motor dann 133 km/h schnell. Das ist für ältere Triebwagen sicher zu viel, doch bei Akku- Betrieb passt das mit etwa 50 km/h dann ziemlich gut.
Um kein zu riesiges Schneckenrad zu bekommen, wurde als Modul M0.4 ausgewählt. Das Schneckenrad mit 18 Zähnen hat dann 8 mm Durchmesser, was hinter den 14 mm Rädern gut funktionieren sollte.
Die Getriebeteile habe ich eben schnell mit der an anderer Stelle bereits erwähnten OpenSCAD Bibliothek erstellt. Dann habe ich den Motor zwar nur grob, aber mit seinen exakten Abmessungen erstellt. Um die Schnecken und den Motor passend auszurichten, habe ich zunächst die Wellen deutlich zu lang gemacht. So ließ sich alles zueinander genau ausrichten.
Die schwarzen Scheiben stellen die Radsätze dar, hier im Abstand von 80mm angeordnet. Den Abstand kann man aber relativ leicht auf andere Maße einstellen. Auch lässt sich das Fahrwerk später mit längeren Achsen problemlos für 0m und sogar 0 Regelspur verwenden. Schließlich muss man die Radscheiben (zumindest eine) sowieso von den Achsen abziehen und später wieder aufschieben. Sonst bekommt man die Schneckenräder nicht montiert. Dann kann man auch gleich eine längere Achse verwenden. Ist ein Abwasch.
Nachdem ich die Motor- Wellen wieder auf das “echte” Maß gebracht habe, sieht man das sich doch Lücken zwischen den Motor- und Schnecken- Wellen ergeben. Da ich den Motor wohl verkleben werde, macht eine starre Verlängerung z.B. mit einem Messingrohr nicht ganz so viel Sinn, Ich werde einen Silikonschlauch verwenden, der kleine Höhen und Längen- Differenzen problemlos ausgleichen kann. Die Schnecken- Wellenstücke sollen mit Mini- Kugellagern befestigt werden. Eigentlich hatte ich das gleiche auch mit den Radsätzen vor. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob das geht, weil ich befürchte, die Kugellager tragen zu dick auf. Außerdem soll eine Achse pendelnd gelagert werden, damit man eine Dreipunkt- Auflage bekommt. Für die Leute mit Schienenstrom werde ich Aufnahmen für 2,5 mm Kugelkontakte vorsehen, wie es sie z.B. bei Schnellenkamp gibt. Ich werde selbst aber sicher keine einbauen..
Eigentlich schon “bekloppt”. Alles, was ich bis hierhin konstruiert habe, wird später nicht mit gedruckt. Die Schnecken und Schneckenräder will ich zwar auch drucken, aber separat. Der Rest dient nur dazu, die eigentlichen Druckteile konstruieren zu können. So weit erst mal für heute.