Moin,
endlich wieder jemand, der das Thema "Rangierspiele" bzw. "Kleinstanlagen" für sich entdeckt hat. Als DC/DCC-Fahrer betreibe ich einen "Timesaver" in H0e und einen "Inglenook" in H0. Die nächste Anlage wird wohl wieder ein "Inglenook". Allerdings im Schneewittchensarg bzw. in der Vitrine unter Glas. Staub ist ja schon ein schlimmer Gegner, drei neugierige Katzen dürften das allerdings noch toppen. Also geht das nur noch unter Glas, was aber aufgrund des gewünschten Rangierbetriebes - mehr ist ja auch auf geringer Fläche nicht möglich - ziemlich tricky wird.
Bisher war ich sowohl beim Timesaver wie auch beim Inglenook mit den Standardbügelkupplungen zufrieden. Beim Timesaver hat man ein Rangierwerkzeug, mit dem die Bügel manuell aufhebelt. Ok, funzt einigermaßen prozessfest und gereicht zu Zeiten, die bei etwa 5-6 Minuten liegen, um eine vollständige Rangieraufgabe (alle Wagen wechseln ihre Gleise) zu lösen. Allerdings ist das wenig komfortabel und sorgt bei etwas ungeschickter Handhabung des Rangierwerkzeuges regelmäßig zu Betriebsstörungen (Entgleisungen). Das taugt also nur bedingt, war aber eine wertvolle Erfahrung für den Inglenook in H0. Bei diesem verwende ich Fleischmann Standardbügelkupplungen #6511 in Kombination mit REPa/Herkat/Uhlenbrock Entkupplern, die zwischen den Schienen eingebaut sind und wie Bohlenübergänge aussehen. Die Kupplungen nahm ich, weil diese die bestfunktionierende Standardbügelkupplung auf dem Markt ist. Keine kuppelt weicher ein, keine entkuppelt weicher und funktioniert ex box besser, sofern der Normschacht auf der richtigen Höhe sitzt und nicht hängt.
Die Entkuppler sind als Bohlenübergänge getarnt. Die Entkuppelbohle wird elektromagnetisch angehoben. Das funzt recht prozessfest, wenn die zu lösenden Kupplungen entspannt sind bzw. nicht unter Zug stehen. Das ist aber die Grundeigenschaft aller mir bekannten Kupplungen. Trotzdem ist das alles nicht besonders komfortabel, weil sich die Entkuppelbohlen manchmal am Wagenboden verhaken. Ist also auch noch nicht der Weisheit letzter Schluss.
Also müssen wir mal auf anderen Märkten als dem europäischen herumschauen. In den USA gibt es Kadee. Ok, wir Europäer sind ein bisschen in den Hintern gekniffen, weil wir konstruktiv getrennte Zug-und Stoßvorrichtungen haben. Ohne Seitenpuffer sehen Waggons hier etwas kaputt aus oder sind schmalspurig. Aber trotzdem geht das mit Puffer-an-Puffer-Fahren, wenn man seinen Fahrzeugen Federpuffer einbaut und die Radien entsprechend groß wählt. Demnächst folgt die Überprüfung meiner Gedanken in Form eines Inglenooks. Ich habe noch eine Peco C83 Doppelweiche, die nie in eine "normale" Anlage würde einbauen wollen. Aber für einen physikalischen Laborversuch wie auch anschließend als Testgleis reicht das Ding allemal. Berührungsfreies Entkuppeln über unsichtbaren Magnetfeldern gehört eingehend untersucht. Kein Radius unter 90cm, kein Abzweigwinkel >12°. Wenn das wie gedacht funzt, dann können wir den Vitrinenschrank darum herumzimmern. Mit Schiebeverglasung und Beleuchtung.
Konfutsius sagt, dass der Mensch auf drei Arten lernt:
1. Der einfachste Weg ist der der Nachahmung.
2. Der bitterste ist der der eigenen Erfahrung.
3. Der schwierigste ist der Weg eigenen Nachdenkens.
Bisher ging ich überwiegend die ersten beiden Wege zur Erkenntnis. Aber gerade erst das sorgte für das nötige Erfahrungsfundament, auf dem man beim Nachdenken aufbauen kann. Schließlich benötigt man zum Denken ein solides Wissen. Sonst kommt da noch so ein Tinniff wie die Bundesregierung heraus...
mfg
acecat
Ich muss wohl irgendwie kaputt sein.
Nie funktioniere ich so, wie andere es gern hätten.