Mehr zum Thema Galvanisierung, insbesondere Lebensdauer.
Ich hatte im ursprünglichen Beitrag die Frage der Lebensdauer erwähnt. Ich habe zum Zeitpunkt des Beitrags eine Nutzungsdauer von 10 Stunden angegeben, was einer Klärung bedarf. Ich hatte einige Stunden lang mehrere Teststücke auf der Anlage im Einsatz und habe einfach alles zusammengerechnet. Dies ist nun keine echte Darstellung der Nutzung. Lokomotiven fahren eine Weile, halten dann an und fahren dann wieder weiter. Die Zeit, die ein Gegenstand physisch auf der Strecke verweilt, ist daher keine verlässliche Zahl.
Um eine bessere Vorstellung zu bekommen, habe ich beschlossen, einen "kleinen" Stresstest durchzuführen. Um die Fahrbedingungen auf meiner Anlage in kleinerem Maßstab nachzubilden, habe ich ein Testoval inklusive Weiche aufgebaut (Weiche = höhere Belastung des Schleifers). Bei gleicher Betriebszeit verursacht dieses Oval für einen Schleifer mehr Belastung als meine Anlage, da der Abstand zwischen den Weichen auf der Anlage größer ist als auf diesem Oval.
Ich habe dann eine Lokomotive (Märklin 3075) mit dem Schleifer ausgestattet, den ich in meinem ursprünglichen Beitrag gezeigt habe, und sie einfach jeweils eine Stunde laufen lassen, wobei ich zwischen den einzelnen Fahrten die Richtung gewechselt habe. Ich habe eine ähnliche Geschwindigkeit verwendet wie auf der Anlage. Ich wiederholte den Zyklus über ein paar Tage.
Gut, dass ich von zu Hause aus arbeite …
Ich habe während des Tests ein paar Bilder des Zustands des Schleifers gemacht:
Nach 2 bis 5 Stunden
Nach 7 bis 15 Stunden
An diesem Punkt wurde es mir langweilig und da zwischen 9 und 15 Stunden optisch kein Unterschied wahrnehmbar war, beschloss ich aufzuhören. Ich denke, man kann davon ausgehen, dass das Experiment noch viel länger hätte weitergehen können ... aber das Ergebnis reicht aus, um eine Vorstellung zu bekommen.
Ich habe den Teil schnell grob gereinigt:
Erstens: nach 15 Stunden Dauereinsatz ist kein Messing zu sehen, Ich habe berechnet, dass die Lokomotive während dieser Zeit 12,87 km zurückgelegt hat, also hat diese Hobby-Vernickelung das ganze Theater gut überstanden.
Nun, was würden diese 15 Stunden unter normalen Betriebsbedingungen bedeuten?
Nehmen wir meine Anlage als Beispiel:
Die Grundlagen:
Die Fahrzeit einer einzelnen Lokomotive auf der längsten Strecke beträgt 90 Sekunden ( einfache Durchfahrt, kein Halt).
Diese Strecke ist für den automatischen Betrieb von 7 Zügen ausgelegt. In diesem Szenario wird eine einzelne Lokomotive diese Strecke nur 12 Mal pro Stunde zurücklegen.
Das entspricht einer Fahrzeit von 18 Minuten pro Stunde.
Ich weiß nicht, ob es allen so geht wie mir, aber meine Züge fahren nicht 15 stunden pro Tag. Normalerweise organisiere ich Fahrsitzungen (english=running sessions, keine Ahnung, ob meine Übersetzung stimmt...), die etwa 4 Stunden dauern, und das mache ich 8 Mal im Jahr. Ich versuche dabei, durch meinen Fuhrpark zu gehen, aber da ich etwa 100 Lokomotiven besitze, bedeutet das, dass die überwiegende Mehrheit meiner Lokomotiven nur alle zwei Jahre auf die Schiene kommt, und manchmal dauert es sogar noch länger …
So, alle zwei Jahre kommt eine Lok für eine 4-stündige Fahrt heraus, wobei sie jede Stunde nur 18 Minuten unterwegs ist. Das sind zusammengerechnet 72 Minuten.
Daher, unter diesem Nutzungsmuster würden die 15 Stunden ununterbrochener Nutzung das Äquivalent von 12,5 Fahrsitzungen abdecken.
Bei einer Lokomotive, würde ich 25 Jahre brauchen, um die 15 Stunden Dauerbetrieb zu erreichen
Fazit:
- Lebensdauer beträgt mehr als 15 Stunden
- "keine Hart Vernickelung wie vom Werk Aus", aber trotzdem nutzbar, und für meine Verhältnisse völlig ausreichend.
Trivia:
- Die alte Märklin 3075 aus der Ersatzteilkiste, die ich für den Test benutzt habe, ist unzerstörbar
- Ich hasse Mathe
Ich hoffe das alles verständlich war,
Gruss aus London