Moin,
einerseits verstehe ich das Gejammer von euch durchaus. Alles in allem macht das einen absolut unprofessionell Eindruck.
Auf der anderen Seite stehen solche Verlagshäuser mit dem Rücken zur Wand. Die Zahl der zahlenden Abonnenten wird täglich weniger, die vielen Übernahmen von Zeitschriften aus anderen Verlagen der letzten Zeit müssen auch erst einmal gehandhabt werden.
Und wenn dann das Geld nicht sprudelt, ist es auch nicht einfach eine uralt IT ans laufen zu bringen. Und was da an Dienstleistern für teures Geld am Markt ist, ist auch oftmals ein Graus. Und die Software, die man heute kaufen kann, ist doch komplett nur noch in Bananenstatus. Wenn ich sehe, wie stabil einst ein Linux lief, bin ich heute alle drei Minuten dabei irgendwelche angeblichen Updates wieder zurück zu drehen. Mal ganz abgesehen davon, dass es im Moment schick zu sein scheint, dass aus Software immer mehr Funktionen verschwinden, statt diese zu verbessern.
Wenn dann Betreiber von digitalen Services sich auch noch einer hochgerüsteten mafiösen Hackerszene oder gar staatlichen Angriffen ausgesetzt sehen, dann wird es echt schwer. Man darf nicht vergessen, dass unsere IT Systeme eine große Zahl von Lücken haben müssen, weil von CIA bis Bundestrojaner ja alles offen zu sein hat. Und diese geplanten Lücken werden auch von den Hackern genutzt. So wie Telefonanlagen ab 20 Teilnehmern eine Abhörschnittstelle haben müssen, so müssen auch Webservices und Betriebssysteme entsprechend Schnittstellen haben.
In den Umfeld aus geringer Finanzdecke, schlechten Dienstleistern, extrem professionellen, teils staatlichen Hackern und teilweise Pflicht zur Öffnung für Angriffe von IT Systemen überhaupt klar zu kommen, ist eine Herausforderung, die so manche Firma nicht mehr leisten kann.
Allein das der Staat sich der Strafverfolgung von IT Straftaten faktisch durch Tatenlosigkeit verweigert, zeigt doch, wo die Reise hingeht.
Ich bin jedenfalls froh, jeden Monat noch ein paar gedruckte Zeitschriften im Kasten zu haben. Und die Qualität des redaktionellen Inhalts finde ich immer noch ordentlich, wenngleich die Zahl der völlig desaströsen Beiträge ansteigt. Da gibt es wohl ein paar neue Leute, die weder den Hintergrund, das Fachwissen, noch den Stil beherrschen und die versuchen sich mit Vermutungen und Phantastereien durchs Schreiben zu retten.
Wie auch immer, so katastrophal die Firma hier online aufgestellt ist, so sehr bin ich aber froh, daß es die noch gibt!
Gruß
Klaus