Zitat von Petz1 im Beitrag #3
Zitat von supermoee im Beitrag #2
Ich verstehe die Frage nicht wirklich. Was hat die Temperatur der Oberleitung mit der Verkehrsdichte zu tun?
Ich finde die Frage ebenfalls völlig irritierend weil für mich nicht nachvollziehbar ist wie man überhaupt auf so nen Gedanken kommen kann. Einerseits sind die von Oberleitungen erreichbaren Temperaturen bei normaler Dimensionierung um Lichtjahre von der Schmelztemperatur entfernt und thermisch bedingte Längenänderungen kompensiert bekanntlich die Abspannung; andererseits dürfte es dann z. B. in Äquatorialgebieten gar keine oberleitungsbetriebenen Züge und nichtmal Stromleitungen geben.
Hi,
Es geht nicht um die Schmelztemperatur - es geht um die Temperatur, die dauerhaft ertragen werden kann, ohne Veränderungen.
Die wird bei den Kupferwerkstoffen im der Oberleitung im Bereich von 120 bis 150 Grad Celsius liegen. Vielleicht, wenn Kunststoff mit im Spiel ist, sogar unter 80 Grad Celsius.
Dann, ja ich kenne Strecken, die eine Oberleitungstemperaturüberwachung haben, und nicht im Alpenraum liegen: die Malmbanan im Norden Europas (Schweden und Norwegen). Die dort erbrachten Zugleistungen liegen seit Anbeginn (1890er Jahre) weit oberhalb dessen, was wir Mitteleuropäer gewohnt sind.
Zum Beispiel, als die DB mit viel Tamtam in den späten 70er die 5000 Tonnen Erzzüge von HH Hansaport nach Salzgitter mit 2 151 eingeführt hat, wurden in Schweden schon 20 Jahre lang 5400 Tonnen schwere Züge gefahren, und das auf einer Gebirgsstrecke, nicht im Flachland, wie Hamburg-Salzgitter.
Heute fahren dort Züge mit einer Bruttomasse von 10 bis 11 tausend Tonnen, gezogen von Abkömmlingen der traxx Loks (IORE, 6 achsig, 30 Tonnen Achslast, 5400 kw - in Doppeltraktion).
In einem Speiseabschnitt der Oberleitung dürfen maximal 3 (an)fahrende Züge sein, ansonsten wird die Oberleitung geschädigt.
Viele Grüße, Michael