Benötige einmal Hilfe zum Antrieb der BR 103 mit HLA (Stirnradgetriebe). Die Lok läuft nur noch in eine Richtung normal, ruhig und leise. In der anderen Richtung etwas lauter und unrund. Also Motor und Getriebe zerlegt, gereinigt und nachgeschmiert. Die Kollektorspalten waren nicht zugesetzt. Bürsten habe ich auch ersetzt. Alles wieder zusammengebaut und keine Änderung im Fahrverhalten.
Servus, hast du ein regelbares Gleichspannungs-Netzteil? Dann könntest du den Motor mal ohne Decoder betreiben und beobachten ob sich beim Umpolen was ändert. Andernfalls mal die beiden Kabel vom Decoder am Motor vertauschen und beobachten. Damit kannst du feststellen, ob das Problem am Decoder oder Motor liegt. Wenn sich nach dem Vertauschen die schlecht laufende Richtung ändert, liegts am Decoder.
Das ist ein aus meiner Sicht typisches HLA Symtom. Die Ursachen können vielfältig sein.
Eine kleine Auswahl: Je nach Drehrichtung verändert sich durch das Lagerspiel des ersten Zahnrades ein klein wenig der Winkel zum Ankerritzel. Wenn der Anker noch in dem Kunststofflager sitzt kann das da auch vorkommen. Dadurch verändert sich die Geräuschkulisse etwas. Sehr ausgeprägt ist das wenn die Lok schon einige (viele) Betriebsstunden auf dem Buckel hat und dabei hauptsächlich nur in eine Richtung gefahren ist.
Eine weitere Möglichkeit dafür liegt im Bereich der Kohlenbürstenführungen. Die sind nicht unbedingt die Exaktesten (eher nur grobe Halterungen, von Führungen würde ich hier nicht reden), auch hier kann es durch die Drehrichtung zu unterschiedlichen Winkeln der Kohlen zum Kollektor kommen. Auch wie stark die Andruckfedern der Kohlen sind kann mitspielen.
Abhilfe können (müssen nicht) Kugellager für den Anker sein. Am ersten Zahnrad hat bei einer meiner Loks auch schon mal eine feine Shim-Scheibe aus Phosphorbronze geholfen. Das Polieren der seitlichen Zahnflanken kann etwas bringen, da sind auch schon mal Grate vorhanden. Bei anderen half ein neuer Lagerbolzen und neues Zahnrad. Bei einer BR 86 half nur der Austausch des 1. Zahnrades (org. Metall) gegen eines aus Kunststoff. Beim Anker hat das anfasen der Kollektorspalten schon mal geholfen. Bei den Kunststofflagern des Ankers funktioniert manchmal auch die sparsame Schmierung mit Fett (bei mir B52) um die Schwingungen zu dämpfen.
Und gerade auch bei der 103 mit ihrem großen, leeren Gehäuse ist genügend Resonanzraum vorhanden.
Ein guter Test ist das Antriebsdrehgestell ohne Decoder an einem Netzteil z. B. bei 5V DC laufen zu lassen und dabei mit einem Amperemeter den Strom zu messen. Wenn der in beide Richtungen stärker abweicht (meine Grenze sind 10-15mA) stimmt irgend etwas nicht. Meine besten HLA Drehgestelle (komplett) ziehen im Leerlauf nicht mehr als 80-100mA bei 12V, gleichmäßig in beide Richtungen.
Und das schöne ist, es ist bei nahezu jedem HLA anderst
Alexander aus dem südlichsten Allgäu Digital mit altem Blechgleis auf dem Boden TamsMC, Booster B4, alte Digitalkisten Bekennender ATF-Öl Anwender