Zitat von Petz1 im Beitrag #100
Nuja - ich stelle doch mal die These auf das Loks praktisch aller Hersteller, die aus einem Zeitraum stammen als die Pukos aufkamen, zum Unterschied zu den neueren Erzeugnissen bei angemessener Wartung gute Chancen haben auch heute noch zu laufen.
Da habe ich so meine Zweifel, es sei denn bis auf die Gehäuse ist alles durchgetauscht. Gibt eine Menge Lokomotiven bei denen z.B. die Achsen direkt im Zinkdruckguss des Rahmens laufen oder die Räder "nur" aus vernickeltem oder verchromten Zinkdruckguss bestehen. Auch die Messing-Radreifen und Räder von z.B. Roco-Loks verschleißen wenn die harte Chrom- bzw. Nickelschicht erstmal runter ist. Auch die Standfestigkeit der Zahnräder und Schnecken ist sehr unterschiedlich, korrekt gefettet habe ich noch kein verschlissenes Roco-Zahnrad oder Schnecke aus Kunststoff gesehen, wohl aber reichlich spitz gelaufene Metallzahnräder bei Märklin oder Fleischmann (Motorritzel).
Ebenso die Motorlager, die üppig dimensionierten Sinterlager in alten Fleischmann-Motoren halten gepflegt praktisch unendlich lange, ebenso die Teflon-Lager in diversen Märklin-Motoren. Die sind auch eigentlich wartungsfrei. Läuft aber wie bei vielen älteren Märklin-Loks die Motorwelle direkt im Zinkdruckguss sieht das anders aus, Kugellagerumbau ist da angesagt. Die halten übrigens auch nicht ewig, erst recht wenn man sie nicht sehr sorgfältig einbaut (exakt winklig, beim Einpressen nur Druck auf den Außenring).
So über den Daumen würde ich den meisten Modellen nach Erfahrungswerten eine Laufleistung von echten 100-400 km bis zur Totalreparatur zumuten. Dabei sind selbst Einfachstmodelle oft erstaunlich zäh, hab eine PIKO-Hobby-218 die in einer Schaufensteranlage vier Jahre den "Weihnachtsverkehr" erledigte, also vom 1.12. bis 24.12. sieben Tage die Woche stur für ca. acht Stunden ihre Kreise zog, das entspricht ca. 250 km. Das wären real 21.750 km, also gut halb um den Globus. Man sieht es der Lok kaum an, hört es aber. Sie läuft noch recht ordentlich, trotz "billig"-China-Dreipoler und Kunststoff-Achsen in Kunststoff-Lagern. Vermutlich würde ein neuer Motor reichen und die Lok läuft wieder fast wie neu, im Gegensatz zu manch einem älteren Märklin-Modell mit vernickelten Zinkdruckguss-Rädern sehen die Räder mit Messing-Radreifen sogar noch ganz ordentlich aus, die äußeren Achsen sind etwas scharf gelaufen. Die Radschleifer haben an den Kuppen die am Rad schleifen kleine Löcher, tut der Funktion keinen Abbruch. An Wartung hat die Lok außer der Reinigung der Räder in der Zeit nichts gesehen, nach der ersten Saison hatte ich nur die Glühlämpchen durch LEDs ersetzt.