Zitat von Conducteur im Beitrag #1
ich plane, mich von meiner alten Märklinbahn zu trennen und auf 2-Leiter GS (Gleichstrom) umzusteigen. Bei Ebay finde ich oft schöne Modelle, aber die diesbezüglichen Begriffe verwirren mich, zumal es diese in meiner Jugend (Sechziger Jahre) noch nicht gab.
Der Fehler wird oft aus Bequemlichkeit begangen: es gibt keine 3L mehr. Das von Trix seit Mitte der 1930er angebotene 3-Schienen/3-Leiter Gleis hatte in der Mitte gemeinsame Masse und Links wie rechts einen Pluspol. Man konnte also auf einem Gleis zwei unanhängige Züge fahren.
Auch Märklin hatte immer nur zwei Leiter, nur, dass hier einer in der Gleismitte (Pukos z.B. plus) und der andere (z.B. minus) auf beiden Gleisen liegt; das heisst, auf beiden Gleisen (!) liegt dasselbe Potential, im Gegensatz zu Gleichstromanlagen, wo es keine Mittelleiter gibt und eine Gleisseite plus, die andere minus hat. Deshalb gibt es auch bei System Mä kein Kehrschleifenproblem, bei System Gleichstrom sehr wohl. Aber das ist längst durch entsprechende Elektronik lösbar.
Zitat von Conducteur im Beitrag #1
Hier mal ein fiktives Beispiel:
Angeboten wird Lok XY Spur H0, DC wie neu, DSS und DCC
Was ist DCC und DSS ? Ich will einfach nur eine Lok, die ich auf meine Fleischmann Gleise stelle, Plus und Minus an den Trafo und losfahren. So wie früher; mehr brauche ich nicht.
Geht das mit DCC und DSS Loks überhaupt ?
Ohne Ahnung und ohne Lust auf Elektrikfrickelei sollte Dein Kaufwille stets auf Loks mit DSS, also Schnittstelle gerichtet sein. Es sei denn, Du willst ganz sicher nie auf Digitalbetrieb (andere Zentrale, nix Trafo) umstellen, dann kannst Du auch Loks ohne Schnittstelle kaufen; die kann man meist auch auf digital umrüsten, ist aber aufwendiger und erfordert geringe Kenntnisse.
Eine Lok mit DSS wird oft auch ohne Decoder geliefert, dann ist ein Brückenstecker in der Schnittstelle, diese Lok verhält sich also wie eine normale Gleichstromlok: aufs Gleis und ab dafür.
Schnittstellen (DSS) gibt es inzwischen eine ganze Menge: NEM 651, 652, MTC, PluX, Next 18 und so weiter; hier müssen natürlich Decoder und DSS zusammen passen. Im Zweifel fragen, aber hier solltest Du Dich wirklich selber schlau machen, ist nicht soo schwierig :) Welchen Schnittstelle Du hast, ist für den Betrieb im DCC irrelevant.
DCC ist das weltweit meistverbreitete System, unabhängig von der Baugröße. Alles andere (auch Selectrix) sind nur noch Nischensysteme, würde ich nicht verwenden. DCC bedeutet, Du hast IMMER, egal welcher Hersteller, bestimmte Grundeigenschaften standardisiert, zum Beispiel, wo, in welchem Register, ist die Adresse? Da weiß jede DCC-Digitalzentrale, egal von welchem Hersteller, wo, in welcher CV (Register heißen so: configuration variable) sie nach der Adresse "suchen" muss.
Märklin hatte früher ausschließlich das Motorola-System, obwohl DCC vom Erfinder eigentlich für Märklin entwickelt wurde, heute, soweit ich weiß (!), bevorzugt Mä das mfx, sagt aber nichts darüber aus, dass Mä Loks natürlich mit entsprechendem Decoder auch DCC verstehen. Das ist inzwischen eine Glaubensfrage, alle Systeme haben Vor- und Nachteile, ein eindeutig bestes gibts nicht. Ich persönlich habe mich aus verschiedenen Gründen vor vielen Jahren schon für das damals noch junge DCC entschieden, hauptsächlich weil ich keine Pukos im Gleis mag und sehr schlanke Weichen bevorzuge (da is dann schwierig mit Mittelleitern...). Ich mische auch möglichst keine Hersteller, Ausnahme: meine Meldebausteine sind von Littfinski, weil ich angesichts der benötigten Menge da den allerbesten Preis bekam.