Moin!
Gleisbauthreads locken mich immer an! 
Zitat von Uwe Koller im Beitrag #16
Ich für meinen Teil finde, das die grossen Hersteller Ihre Gleissysteme mal überarbeiten sollten, insbesondere die Weichen und Kreuzungen.
Die Gleise werden nach wie vor sehr Stiefmütterlich behandelt.
Auf jeden Fall. Zum Teil arbeiten unsere Hersteller noch nach Normen der 50er. Die erste Version der NEM 310 ist von 1958 und legte damals 14,3 mm als Innenspurmaß fest. 1977 kam 14,3 +0,2 und 2009 14,4 bis 14,6 mm.
Zitat von Uwe Koller im Beitrag #16
Radkranzlauf in den Weichen und Kreuzungen ist einfach nicht mehr Zeitgemäss, das zeigt auch Tillig, Peco und Weinert, das wär auch bei den Mittelleitergleisen möglich.
Ich weiß nicht. Dafür müßten die Spaltmaße an Herzstück und Radlenker verringert werden, was wiederum ein größeres Innenspurmaß erfordert. Und da fängt es doch an! Ich meine mich zu erinnern, daß Märklin noch in den 50ern ein Innenspurmaß von 13,8 mm hatte. Solche Modelle, von denen noch tausende existieren, werden auf ewig eine Fortschritt im AC-Bereich verhindern. Und auch bei DC sieht es nicht besser aus. Fleischmanns Profigleis wird im Westen als das perfekte Gleis angesehen, im Osten ist Pilz Standard immer noch weit verbreitet (obwohl die Gußformen für Herzstücke und Zungen schon 1995 verschlissen waren). Selbst die "modernen" Gleissysteme wie Tillig, Weinert und mit Einschränkungen Roco line sind zum Teil auch schon wieder Jahrzehnte alt.
Vielleicht würde der eine oder andere Hersteller gern die alten Zöpfe abschneiden um das Schicksal von Trix Express zu vermeiden, aber die Bestandskunden sind zu mächtig.
Zitat von Uwe Koller im Beitrag #16
Insbesondere entwickelen sich die Modelle von Loks und Wagen weiter, was auch gut ist, was die Vorbildlichkeit angeht, dazu gehören auch die Radsätze.
Grundsätzlich richtig, aber dann müßten wir auch an die Normschächte und Kupplungen ran. Ich behaupte mal keck, daß 90% der Modellbahner einen trockenen Husten auf das Aussehen der Räder geben. Diese werden weiter nach Großväterart gestaltet, von solch löblichen Ausnahmen wie Gützolds Sachsenstolz mal abgesehen. aber Bernd Gützold hat ja damals klar formuliert, wie sehr ihn die Wünsche der AC-Bahner nach einem Einsatz der Lok berühren.
Zitat von Uwe Koller im Beitrag #16
Da wäre es Wünschenswert, dass sich die Gleise in gleichem Tempo weiterentwickeln.
Tun sie aber nicht. Gleise sind ein notwendiges Übel, kaum einer verlegt sie gern, die Beschäftigung mit der Physik ist lästig, hauptsache das Gleisbild ist an einme Sonnabendvormittag komplett verlegt.
Gleise sind nur die Bühne für die wahren Stars, die Lokomotiven. Bis auf die paar Irren, die Spaß an vorbildgetreuen Gleisanlagen haben, sind die meisten froh, wenn das Thema durch ist.
In meinen Augen hängen die Gleise (bis auf Weinert) der Fahrzeugentwicklung mindesten 30 Jahre hinterher.
Zitat von Uwe Koller im Beitrag #16
Und die Spurkränze haben nichts mit der Betriebssicherheit zu tun, denn richtig eingestellte Radsätze reichen Vollkommen.
Unter der Vorraussetzung, daß die Gleise ordentlich liegen. Wie schon mehrfach erwähnt, ich fahre seit knapp 20 Jahren mit RP25 rum, auch auf Ausstellungen und im Fremo. Und da merke ich dann im Ausstellungsbetrieb, wenn wir ein gemeinsames Arrangement aufstellen (um auf 170 m Strecke zu kommen), gerade im Bereich der krumpelig verlegten engen Weichen meine Fahrzeuge an ihre Grenzen kommen, baugleiche Wagen mit NEM-Spurkränzen dagegen die Holperstellen noch meistern.
Und ich mache mir nicht vor, im 360er Radius, verlegt auf schlecht geklebten Kork auf den Teilen alter Kinderzimmermöbel, noch ein bißchen gezerrt um "um die Kurve zu kommen", dabei jeden fünften Schienenfußverbinder unter die Nachbarschiene gewürgt, da sind selbst 1,35er Märklin-Spurkränze schnell am Ende.
Gruß
Andreas