Digitalisierung Liliput Wien BR95, Loksound 5

#1 von Draisine , 04.06.2024 12:59

Aufgrund des Berichts von Eisenbahnnobbi Anfang des Jahres, seiner BR95 mittels Powercaps manierliche Fahreigenschaften beizubringen (Fischer Ladeschaltung mit 7 Goldcaps in BR 95 - Ergebnis ?), bin ich auf die BR95 aufmerksam geworden und hatte mir prompt ebenfalls eine 95iger in Reichsbahnausführung von Liliput als Vitrinenmodell in optisch einwandfreiem Zustand für wenig bares zugelegt (mittlerweile besitze ich noch eine zweite Lok in DB-Ausführung).



Die nun über 30 Jahre alte Lok erst einmal zerlegt, den Antrieb gesäubert, den festen Sitz der Räder und den Leichtlauf des Gestänges kontrolliert, leicht geölt bzw. abgeschmiert und auf's Analog-Gleis gesetzt. Die Lok fuhr, der alte Bühler-Motor mit riesiger Schwungscheibe wurde allerdings sehr heiß. Also Motor mit Waschbenzin ausgewaschen und nach dem Trocknen nochmal probiert. Mit wenig Erfolg, der Motor wurde immer noch sehr heiß. Die Messung an Labornetzgerät ergab eine Stromaufnahme von 800 mA bei 10 V, was der von mir vorgegebenen Strombegrenzung entsprach. Normalerweise müßte der Strom im Leerlauf deutlich unterhalb von 200 mA liegen. Motor auseinander genommen und Wicklungen durchgemessen. 6 Ohm. Vergleichsmessungen mit einem der Bauart ähnlichen Motor ergaben einen Widerstandswert von ca. 60 Ohm. Motorwicklungen defekt! Schade, also wohl nicht nur ein Vitrinenmodell, trotz kaum sichtbarer Laufspuren. Was tun?

Gebrauchte Bühler gab es für ca. 30 Euro, mit unklarem Erhaltungszustand. Passende neue, vereinzelt findet man die noch, für unverschämt über 100 Euro. Ein passender Umbausatz von SB für ebenfalls über 100 Euro. Bei Modellbahn Union fand ich einen passenden Glockenankermotor (Micromotor 2030D) der mich mit Schwungscheibe und und 2 mm Wellenhülsen knapp 30 Euro gekostet hat. Das Schneckenzahnrad verwendete ich vom alten Motor.

Zur Befestigung an der Original-Halteplatte der Lok hatte ich mir eine Adapterplatte aus 4 mm Aluminium gefräst.




Die vorhandenen Glühlampen habe ich vorne und hinten durch LED ersetzt. Die Lichtleiter habe ich der Einfachheit halber und weil ich vorne die verklebte Platte über dem Lichtleiter nicht abbekommen habe beibehalten. Fahrlicht weiß in Fahrtrichtung wechselnd. Die Wirkung der Beleuchtung ist jedenfalls schon mal wesentlich besser als mit den fast nicht sichtbaren original Funzelbirnchen. Den Dampfer habe ich, entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten, ebenfalls beibehalten und ein Seuthe-Verdampfereinsatz Nr. 10 eingesetzt. Der ist eigentlich für Analog-Modelle gedacht, kann aber auch digital verwendet werden, da ich die Rückleitung über den Lokrahmen realisiert habe. Er funktioniert jedenfalls. Ob ich den allerdings verwende, steht noch nicht fest. Hierzu wäre evtl. noch ein Röhrchen zum Schornstein einzubauen, da der Verdampfer doch recht tieft im Lokgehäuse sitzt.

Wie bei den meisten Dampfloks bei mir üblich, habe ich auch ein Kesselfeuer über eine gelbe LED vorgesehen. Aus Platzgründen an der Adapterplatine des Motors.


Die Wirkung ist, na ja bescheiden. Besser wäre es gewesen diese oben im Führerhaus am Ballastgewicht zu plazieren.

Den Laussprecher, ein Zimo 13x18 habe ich im Kessel untergebracht. Hierzu habe ich das Kesselgewicht passend ausgefräst, den Lautsprecher eingeklebt und die Zuleitungen oberhalb des Kesselgewichts ins Führerhaus geführt.



Der Lautsprecher strahlt nach unten ab. Hierzu habe ich den Kessel (Plastik) mit Löchern versehen.


Ein Stützkondensator 2200 uF/16 V mit Lade-/Entladewiderstand, Schottky-Bypassdiode und Zenerdiode 15 V habe ich hinten im abnehmbaren Führerhausdach untergebracht. Dort sitzt auch eine kleine LED für die Führerhausbeleuchtung. Die Verbindung zum Decoder erfolgt über Steckverbindungen. Dto. für den Lautsprecher.



Beim Decoder habe ich mich für einen Loksound 5 von Esu entschieden, für den es auch ein aktuelles Soundfile aus 2024 gibt. Der Decoder ist neben dem Motor im Führerhaus untergebracht. Passt gerade so. Ein wenig schaut er raus, aber unmerklich. Dies gilt auch für den Stützkondensator im Dach. Der freie Durchblick im Führerhaus (über den schwarz angestrichenen Motor) ist gewährleistet.


Und zu guter Letzt, das Lokpersonal (teilweise ohne Beine).


Zur Anpassung der Motoreinstellung habe testhalber ich die Empfehlungen von Esu für Faulhabermotoren übernommen. Damit fährt die Lok auch mit dem Micromotor sehr gut. Die Höchstgeschwindigkeit wurde natürlich deutlich reduziert. Der Sound ist "gigantisch" im Vergleich zu manch anderer Lok bei der serienmäßig Sound verbaut ist. Außerdem ist der Soundablauf recht ordentlich gemacht, mit deutlich wahrnehmbaren und harten Auspuffschlägen beim Anfahren und Gestängeklappern beim Ausrollen. Sowas bin ich von Esu bislang nicht gewohnt gewesen, weshalb ich meist D&H-Decoder verbaut habe.

Sobald ich die Lok wieder komplett zusammengebaut habe (das Lokpersonal muß sich erst noch richtig einleben), drehe ich ein kleines Fahrvideo und stelle es hier ein.

Daß man auf die saubere Trennung der Ausgangsstromkreise des Decoders achten muß versteht sich von selbst und wird von mir auch nicht weiter beschrieben.

Ein kleines Mißgeschick ist mir allerdings passiert:
nach mehrmaligen Ab- und Anbau des Zylinderblocks (die vordere LED wollte einfach nicht leuchten) ist das Niet für die Kuppelstange zum Zylinder abgebrochen. Neuvernieten war leider nicht mehr möglich, das war schon mal ab und wurde von mir notdürftig repariert. Das ist auch der Grund warum ich mir eine zweite Lok ursprünglich als Ersatzteilträger gekauft habe. Zwischenzeitlich habe ich in mikrochirurgischer Weise den vom Stumpf vom Niet abgefeilt, ein 0,8 mm Loch durch den Schieber gebohrt und mit einem Stück gestauchtem Messingdraht 0,8 mm und Loctite Schraubensicherung die Kuppelstange wieder befestigt. Mal sehen wie lange das hält. Also höllisch aufpassen bei Arbeiten am Gestänge. In der Hitze des Gefechts vergißt man sowas schon mal.

Die Lok fährt recht ordentlich und bringt aufgrund ihres Ganzmetallgehäuses und des großen Bleigewichts ordentlich Radlast auf die Achsen. Was auch notwendig ist, da die Räder über keine Haftreifen verfügen. Als Fünfkuppler sollte der Mindestradius nach meiner Einschätzung nicht unter 420 mm betragen. Den 360iger Radius meines Testgleises befährt sie zwar aber nur ohne Vorlaufräder. Sind die Vorlaufräder dran, hebeln diese die Lok in der Kurve raus. Also größere Radien ab schätzungsweise 420 mm.

Grüße Thomas


Die Sucht nach Bahn/Modellbahn hat mich nie losgelassen, ich habe sie aber auch nie richtig ausgelebt. Nun erfülle ich mir all die Wünsche der letzten Jahrzehnte.

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Fahrvideo Liliput Wien BR95, Loksound 5

#2 von Draisine , 04.06.2024 17:18

Hier nun das Fahrvideo.
Die Ansteckteile sind noch zuzurüsten und die Front-LED strahlt noch durch das rote Plastik des Vorbaus durch. Das ist aber relativ leicht zu beheben. Ansonsten ist der Umbau abgeschlossen. Die Lok fährt gut, vorausgesetzt die Schienen sind sauber verlegt und Radien ab ca. 420 mm.

Der Sound kommt auf meinem Laptop schlecht rüber. Der Lautsprecher in der Lok ist besser als der im Laptop.

https://youtu.be/efRgzoH5BZ4

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RE: Fahrvideo Liliput Wien BR95, Loksound 5

#3 von Stahlblauberlin , 05.06.2024 08:29

Zu den Bühler-Motoren: Nur auswaschen bringt nicht viel wenn der Motor verölt war. Die Bürstenhalter samt Bürsten und Federn raus, den Kollektor direkt reinigen (Nuten!) und die Bürsten ohne Federn mit einem geregelten Lötkolben bei 300-350° auskochen. Ansonsten verkleistert einem das in den Poren des Sintermaterials gespeicherte Öl den Kollektor sofort wieder. Zusammenbauen, Lager sparsam! ölen. So gewartet zieht die 95er solo rollend bei 12V um die 100 mA. Die Laufeigenschaften mit Originalmotor sind, vor allem mit korrekt eingestellter Lastregelung, annähernd auf Glockenankerniveau. Bis umgerechnet 100 km/h hört man praktisch nichts vom Motor, ein billiger Appel-Dekoder lässt sich da sehr flach unsichtbar und ohne jede Metallbearbeitung unter dem Motor verstecken. Der Appel lässt sich auch mit wenig Aufwand auf den Bühler einstellen und lässt eine Dauerschleichfahrt zu die beim Original extrem geschickte Hände am Regler erfordert hätte. Das Problem mit der durchscheinenden Beleuchtung habe ich mit etwas Alufolie um den Lichtleiter gelöst. Sound ist für mich in H0 allerdings kein Thema, physikalisch bedingt ist mir das einfach zu dünn.


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RE: Fahrvideo Liliput Wien BR95, Loksound 5

#4 von Draisine , 05.06.2024 09:37

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #3
Zu den Bühler-Motoren: Nur auswaschen bringt nicht viel wenn der Motor verölt war. Die Bürstenhalter samt Bürsten und Federn raus, den Kollektor direkt reinigen (Nuten!) und die Bürsten ohne Federn mit einem geregelten Lötkolben bei 300-350° auskochen. Ansonsten verkleistert einem das in den Poren des Sintermaterials gespeicherte Öl den Kollektor sofort wieder. Zusammenbauen, Lager sparsam! ölen. So gewartet zieht die 95er solo rollend bei 12V um die 100 mA. Die Laufeigenschaften mit Originalmotor sind, vor allem mit korrekt eingestellter Lastregelung, annähernd auf Glockenankerniveau. Bis umgerechnet 100 km/h hört man praktisch nichts vom Motor, ein billiger Appel-Dekoder lässt sich da sehr flach unsichtbar und ohne jede Metallbearbeitung unter dem Motor verstecken. Der Appel lässt sich auch mit wenig Aufwand auf den Bühler einstellen und lässt eine Dauerschleichfahrt zu die beim Original extrem geschickte Hände am Regler erfordert hätte. Das Problem mit der durchscheinenden Beleuchtung habe ich mit etwas Alufolie um den Lichtleiter gelöst. Sound ist für mich in H0 allerdings kein Thema, physikalisch bedingt ist mir das einfach zu dünn.

Ich weiß, das hatten wir schon mal im Beitrag zur BR95 Anfang des Jahres. Wie Du dich vielleicht erinnerst, hatte ich den Motor komplett auseinander genommen, wobei mir eine Haltefeder von den Feldmagneten rausgesprungen ist, die ich nicht wieder rein bekam. Ich hatte damals allerdings später die Wicklungen durchgemessen und festgestellt, daß diese wohl einen Wicklungs-/Windungsschluß hatten. Ansonsten wäre der Bühler drin geblieben, da ich verschiedene andere Loks von Liliput Wien habe, die sehr gut laufen und trotz 3Poler sich mit den verbauten Decodern sehr gut und fein regeln lassen.
Der jetzt eingebaute Glockenanker kam aus wirtschaftlichen Gründen rein und weil ich den einfach mal testen wollte. In Spur N hatte ich schon verschiedene Umbauten mit Micromotor gemacht und war mit den Ergebnissen sehr zufrieden.
Mit meiner Adapterplatte ist ein problemloser Rückbau auf den Originalzustand mit Bühler möglich aber nach derzeitigem Stand nicht erforderlich. Die Lok läßt sich sehr fein regeln und das fast ohne Geräusche. Bei dem Video kommt das halt nicht rüber, da der Loksound alle übrigen Geräusche überdeckt. Außerdem war im Video meine Hand am Regler weniger sensibel als es der Motor zuläßt.

Und ja, die selbstklebende Alu-Folie kam nun auch bei mir zum Einsatz. Nur vorne an der Pufferbohle, dort wo die Lichtleiter nach links ind rechts zu den Lampen gehen habe ich noch ein Durchscheinen. Das werde ich versuchen mit schwarzer Farbe abzudecken und anschließend in rot zu übermalen.

Grüße Thomas


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RE: Fahrvideo Liliput Wien BR95, Loksound 5

#5 von Stahlblauberlin , 05.06.2024 09:51

Zitat von Draisine im Beitrag #4
Das werde ich versuchen mit schwarzer Farbe abzudecken und anschließend in rot zu übermalen.

Lichtleiter aus der Pufferbohle raus, diese von innen mattschwarz auslegen, gut trocknen lassen. Normale Haushaltsalufolie mit der glänzenden Seite um den Lichtleiter, nicht kleben! und das ganze zusammenbauen. Insbesondere an den Stellen wo das Licht "um die Ecke" muss bringt die Alufolie auch noch ein gewisses mehr an Licht.


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RE: Fahrvideo Liliput Wien BR95, Loksound 5

#6 von Draisine , 05.06.2024 09:56

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #5
Zitat von Draisine im Beitrag #4
Das werde ich versuchen mit schwarzer Farbe abzudecken und anschließend in rot zu übermalen.

Lichtleiter aus der Pufferbohle raus, diese von innen mattschwarz auslegen, gut trocknen lassen. Normale Haushaltsalufolie mit der glänzenden Seite um den Lichtleiter, nicht kleben! und das ganze zusammenbauen. Insbesondere an den Stellen wo das Licht "um die Ecke" muss bringt die Alufolie auch noch ein gewisses mehr an Licht.

Das war auch mein Ansatz gewesen, neben der direkten Ausrüstung der Laternen mit 603er LED. Wie ich aber eingangs schon schrieb, hatte ich die schwarze Plastikabdeckung über den Lichtleitern auch mit Verwendung einer Rasierklinge nicht abbekommen. Ich habe dann aufgehört, weil mit Gewalt wollte ich das Teil nicht zerstören. Ersatzteile für alte Loks zu bekommen ist halt schwierig. Und wird meistens sehr teuer.

Und ja, die Negativ-Klebeerfahrung mit Alu-Folie um die Lichtleiter hatte ich an anderer Stelle auch schon machen dürfen. Es sei denn man nimmt selbstklebende Alu-Folie. Das löst den Lichtleiter nicht auf und funktioniert.

Grüße Thomas


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RE: Fahrvideo Liliput Wien BR95, Loksound 5

#7 von Draisine , 06.06.2024 14:18

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #3
Zu den Bühler-Motoren: ..... So gewartet zieht die 95er solo rollend bei 12V um die 100 mA.

Hallo!
Meine 2.Lok in DB-Ausführung, die eigentlich als Ersatzteilträger gedacht war, ist heute gekommen. Neuwertig und zu schade um irgendwelche Teile dort auszubauen. Ist nach meiner Reparatur des Gestänges bei der ersten Lok mittlerweile auch nicht mehr notwendig. Die neue hat noch den original Bühler drin. Vergleichstest bei 12 V ca. 130 mA, allein rollend und ohne Wartung. So wie die aus der Schachtel kommt. Also kann ich Deine Angaben nur bestätigen. Im 360-mm-Radius geht die Stromaufnahme kurzzeitig auch auf 260 mA hoch, dort klemmt es halt ein wenig. Klar ist, daß bei meiner ersten der Motor definitiv kaputt war.

Den Motor werde ich voraussichtlich drin lassen, auch wenn der deutlich sichtbarer ist als der Micromotor. Mal sehen was ich mit der mache. Eigentlich zu schade für die Vitrine. Interessanterweise läuft die auch mit Vorlaufrädern durch den kleinen Radius ohne zu entgleisen. Aber man merkt, daß sie dies nur unwillig macht und das Vorlaufrad kurz davor ist hochzusteigen. Die andere entgleist. Mal schauen woran das liegt. Aber eigentlich unnötig, der Radius ist für die Lok eh zu klein.

Hatte die in DB-Ausführung eigentlich Dreilicht-Spitzenlicht. Bei der Reichsbahnausführung war das Spitzenlicht wohl nur als Signallaterne gedacht. Ich hatte es jedenfalls dran gebaut allerdings ohne Beleuchtung. Bei der DB-Variante würde ich möglicherweise eine Beleuchtung vorsehen. Diesmal vermutlich mit separaten LED in den Laternen. Sofern ich bei der die Abdeckung über den Lichtleitern abbekomme.

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RE: Fahrvideo Liliput Wien BR95, Loksound 5

#8 von Stahlblauberlin , 06.06.2024 15:16

Zitat von Draisine im Beitrag #7
Im 360-mm-Radius geht die Stromaufnahme kurzzeitig auch auf 260 mA hoch, dort klemmt es halt ein wenig. Klar ist, daß bei meiner ersten der Motor definitiv kaputt war.

Ich meine in der Anleitung steht auch was von "ab 420 mm empfohlen", bei einem E-Kuppler mit starrem Rahmen sind 360mm arg eng. Von Glockenankermotoren bin ich etwas geheilt wenn es um Lokomotiven geht die auch wirklich mal arbeiten müssen. Mir ist gestern Abend meine mit dem Umbausatz von Micromotor umgerüstete Roco E50 mit eingeschaltetem Warnblinker stehen geblieben, mit 25 vierachsigen Güterwagen in der Ebene (Teppichbahning halt) war nach etwa 15 min. Schluss. Hab mich erst wie Bolle gefreut das sie praktisch geräuschlos und seidenweich über die Gleise gleitet, solo hat sie das auch bei knapp 100 mA ziemlich ausdauernd getan. Mit dem Zug am Haken waren es dann rund 250, also das was eine Fleischmann-151 mit dem Zug auch braucht. Beim Sezieren des Motors kam eine verfärbte Glocke (überhitzt?!) und ein deutlich angelaufener Kollektor zum Vorschein. Zwischen den Anschlüssen war nur noch etwas zwischen 0
und 3 Ohm zu messen, also massive Windungsschlüsse. Übrigens zieht die Liliput-95er diesen Zug auch noch problemlos auch wenn man vorsichtig anfahren muss.
In wieweit der Kunststoff-Motoradapter von Micromotor mangels Wärmeableitung da mit reingespielt hat ist eine Frage. Die Überlastung des Kollektors hätte aber auch eine Metallaufnahme für den Motor nicht verhindert.


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RE: Fahrvideo Liliput Wien BR95, Loksound 5

#9 von Draisine , 07.06.2024 10:06

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #8

Ich meine in der Anleitung steht auch was von "ab 420 mm empfohlen", bei einem E-Kuppler mit starrem Rahmen sind 360mm arg eng. Von Glockenankermotoren bin ich etwas geheilt wenn es um Lokomotiven geht die auch wirklich mal arbeiten müssen. Mir ist gestern Abend meine mit dem Umbausatz von Micromotor umgerüstete Roco E50 mit eingeschaltetem Warnblinker stehen geblieben, mit 25 vierachsigen Güterwagen in der Ebene (Teppichbahning halt) war nach etwa 15 min. Schluss. Hab mich erst wie Bolle gefreut das sie praktisch geräuschlos und seidenweich über die Gleise gleitet, solo hat sie das auch bei knapp 100 mA ziemlich ausdauernd getan. Mit dem Zug am Haken waren es dann rund 250, also das was eine Fleischmann-151 mit dem Zug auch braucht. Beim Sezieren des Motors kam eine verfärbte Glocke (überhitzt?!) und ein deutlich angelaufener Kollektor zum Vorschein. Zwischen den Anschlüssen war nur noch etwas zwischen 0
und 3 Ohm zu messen, also massive Windungsschlüsse. Übrigens zieht die Liliput-95er diesen Zug auch noch problemlos auch wenn man vorsichtig anfahren muss.
In wieweit der Kunststoff-Motoradapter von Micromotor mangels Wärmeableitung da mit reingespielt hat ist eine Frage. Die Überlastung des Kollektors hätte aber auch eine Metallaufnahme für den Motor nicht verhindert.

In der Anleitung steht 360 mm, knickfrei verlegt. Das ist aber wohl mehr Wunsch als Realität. Die 360 mm sind auch nur in meinem Testgleis. Im Wesentlichen aus Platzgründen und nebenbei sehe ich auch beim Testen der Loks was geht und was nicht. Bei der 95 geht es halt nicht oder nur mit Glück. Bei meiner Anlage habe ich auf den Hauptgleisen eh Radien ab 420 mm vorgesehen. Dort wo es räumlich paßt auch mehr. In der Zu- und Abfahrt zum BW habe ich auch min. 420 mm vorgesehen. 360iger Radien nur auf der Nebenbahn.

Was die Überlastfähigkeit des Micromotors anbelangt hast Du vermutlich recht. Ich hatte die bislang nur in N-Loks eingebaut. Dort halten sie. Wie sich das in H0 verhält werde ich sehen. Zum Glück kann ich das mit wenig Aufwand zurückbauen, obwohl es dann mit ESU-Loksound und Steckverbindungen eng wird. Vielleicht dann doch wieder den SD16A von D&H verwenden. Der baut deutlich kleiner und hat auch eine relativ hohe Belastbarkeit. Der Dampfer kommt dann raus. Das war m. E. eh unnötig und wird von mir vermutlich auch nie benutzt werden. Die neue bekommt jedenfalls keinen Dampfer, was als Nebeneffekt Platz für eine Steckverbindung vorne im Kessel zum Anschluß der Frontbeleuchtung bei Dreilicht-Spitzensignal schafft. Und der Bühler bleibt drin. Wie bereits gesagt hatte ich, wider oft zu hörender anderweitiger Meinungen und bis auf den letzten Motor, nur gute Erfahrungen mit den Bühler-Motoren gemacht.

Bei der DB-Ausführung kommt nun auch ein Dreilicht-Spitzensignal rein. Hierzu hatte ich folgendes im I-Net gefunden:

Wenn ich mir das so anschaue, passen da schwach leuchtende 603er LED wie die Faust aufs Auge.

Meine Lok ist die 95-013. Ich unterstelle einfach mal, daß die das 3L-Spitzensignal auch hatte. Falls nicht, dann ist das auch kein Problem. Wird von mir dann einfach so festgelegt. Die Radreifen könnte ich noch rot anmalen. Nur aus Erfahrung weiß ich, daß das bei mir trotz sorgfältigen Entfettens nie richtig gehalten hat.

Ansonsten ist das eine recht schöne Lok mit guten Fahreigenschaften. Zumindest solo. Allerdings mit steckbaren Zurüstteilen, die zudem noch in recht unpassende Löcher gepackt werden müssen, ist sie auch recht filigran und zerbrechlich. Mit Zurüstteilen eigentlich nur was zum Anschauen. Von den vier Handrädern an den Ventilen sind mir drei wieder abgebrochen, trotz vorsichtigem Umgang mit der Lok. Eines ist vermutlich unwiederbringlich verloren gegangen. Jetzt bleiben die erst einmal ab, zumindest so lange bis ich eine bessere und dauerhaftere Befestigungsmöglichkeit gefunden habe.

Ob Sound sein muß ist sicherlich Geschmacksache. Den tiefen Bass der Auspuffschläge beim Anfahren bekommt man mit Lautsprecherchen, deren untere Grenzfrequenz bei vielleicht 400 Hz liegt, sicherlich nicht hin. Dennoch bin ich immer wieder über das Klangvolumen der mit den größeren Zimo-Würfeln ausgerüsteten Loks erstaunt. Vielfach nicht zu vergleichen mit herstellerseitig Sound-Loks. Passen dann auch noch die Soundfiles vom Ablauf her, kann man sich mit etwas Phantasie durchaus vorstellen wie das geklungen haben mag. Aber wie gesagt, das ist Geschmackssache. E-Loks sind bei mir alle ohne Sound. Habe auch nur ältere konventioneller Antriebstechnik.

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RE: Fahrvideo Liliput Wien BR95, Loksound 5

#10 von Stahlblauberlin , 07.06.2024 10:25

Zitat von Draisine im Beitrag #9
Allerdings mit steckbaren Zurüstteilen, die zudem noch in recht unpassende Löcher gepackt werden müssen, ist sie auch recht filigran und zerbrechlich. Mit Zurüstteilen eigentlich nur was zum Anschauen.

Ich lasse bei Loks die auch wirklich fahren sollen die ganz filigranen Zurüstteile im Beutel. Nur das was aus normalem Betrachtungsabstand auffällt kommt ran. Pufferbohle bestücken, bei der 95er den Kamin drauf und gut. Auf einen Meter Abstand sieht niemand die Handräder der nicht gezielt danach sucht.


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RE: Fahrvideo Liliput Wien BR95, Loksound 5

#11 von Settebello , 29.06.2024 09:41

Hallo Thomas,

vielen Dank für den Umbaubericht, ich finde den Umbau sehr gelungen. Ich schätze die alten, schweren Liliput Modelle. Ich freue mich, wenn es gelingt, eines wieder flottzumachen, auch wenn das nicht immer einfach ist.

Viele Grüße von Sebastian


zu meinem Anlagenthread: "klick"

schaut mal hier 27. Stummi - Treffen in Berlin am Freitag, 18. Oktober 2024, ab 17:00 Uhr (22)


 
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