Schmal auf ´nem Regal ... mein Schweiz Experiment in N

#1 von kodo , 06.06.2024 12:41

Moin Stummi Modellbahner!
Ich lese seit vielen Jahren, mal mehr, mal weniger hier im Forum mit. Ich bin immer wieder begeistert, was viele hier präsentieren und wieviel "Qualität" und Ausdauer hier unterwegs ist. Leider hab ich es trotz mehreren Anläufen bisher nicht geschafft, etwas vorzeigbares zu präsentieren. Das hat verschiedene Gründe. Mangelnder Platz, Ausdauer, Kosten etc. Mein Thema ist und war "Eisen und Stahl" in H0. Das ließ sich bisher nicht zufriedenstellend umsetzen. Liegt aber immer noch auf Halde. Man braucht ja noch Ziele
Nun hatte ich Anfang des Jahres eine andere spontane Idee: Wie schmal kann man eine Anlage bauen um sie bei wenig Platz dekorativ in einem IKEA Regal unterzubringen? Der Gedanke ließ mich nicht los. Ich hatte ein bisschen Zeit, wollte aber kein großes Geld ausgeben und so begann ich Ideen zu sammeln:
- Welche Spurgröße? Ich wollte die Anlage nicht mit der Lupe betrachten - also wählte ich Spur N
- Ich bin ein Freund von möglichst realitätsnaher Modellbahn und da gibt´s ja immer das Problem mit den (unschönen) zu kleinen Gleisradien. Mir fielen nur drei Scenarien ein, die auch in echt mit engeren Gleisradien auskommen: Feldbahnen u.ä., Industriebahnen und ... die RhB in der Schweiz! Da ich es seit Jahren nicht schaffe mit dem Rad in die Schweiz zu fahren, hol ich mir die Schweiz also ins Wohnzimmer.

- Wieviel Platz hab ich? Ein IKEA Regal von 190x26cm.
- Natürlich sollte die Bahn im Kreis fahren und nicht nur hin und her. Also auf 26 cm eine 180 Grad Wende ?!

Das wird eng. Aber ich wusste aus Versuchen mir meinen Montanzügen dass viel geringere Radien möglich sind als üblicherweise empfohlen. Also entschied ich mich nach einigem Überlegen für eine Glacier Express Startpackung von KATO. Der zugelassene Radius für den Zug ist 150mm, aber es gibt auch Gleise mit 117 mm, das wird knapp. Also ein paar Gleise kaufen und ausprobieren. Ich find das KATO Unitrack System gar nicht schlecht. Und was soll ich sagen: Lok und Wagen schaffen auch den kleinen 117er Radius, wenn auch ein bisschen gequält. Und je länger der Zug, desto mehr stieg das Risiko einer Entgleisung. OK, ein Kompromiss soll es richten: der Kreisbogen beginnt jeweils mit sanftem R150mm, verengt sich dann auf R117mm und läuft in R150mm aus. Zig Runden getestet - "Läuft" Die Anlage wird als ein wenig überstehen: 29cm, weniger geht halt nicht.

- Was will ich darstellen? Wie soll der Zugverkehr aussehen?

OK, die RhB bietet alle Möglichkeiten, vom Glacier Express über Güterverkehr bis zum Bauzug. Und KATO bietet da ein vielfältiges Programm. Natürlich soll Schweiz Feeling rüberkommen: Schöne lange Züge in herrlichen langgezogenen Tälern, Berge, Wälder, Bergflüsse, typische Gebäude, Brücken, interssanter Zugverkehr, saftig grüne Wiesen, herrliche Schneelandschaften, das will ich alles haben!
Ja nee is klar! ... Und alles auf 190x29cm ... Wie soll das denn gehen?
Ach Strom und so muss ja auch noch... wie bring ich das denn unter? Das Ganze soll ja frei an der Wand hängen und nicht zu massig aussehen. Also eine bekloppte Idee, die so nicht zu realisieren ist. Aber nun hatte ich ja schon meine Startpackung mit ein paar extra Gleisen ... und ein wenig Ehrgeiz etwas zu bauen was ich so noch nicht gesehen hab. (Allerdings gibt es hier im Forum so viele tolle Ideen und Anlagen, die hab ich nicht alle auf dem Zettel).

... Fortsetzung folgt


Gruß aus Hamburg
André


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RE: Schmal auf ´nem Regal ... mein Schweiz Experiment in N

#2 von schnufel , 06.06.2024 14:49

Ich bin sehr gespannt, was du zauberst. So eine schmale Anlage interessiert mich ehrlich gesagt auch etwas


Grüße,
Peter

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RE: Schmal auf ´nem Regal ... mein Schweiz Experiment in N

#3 von Paul60 , 06.06.2024 14:59

Moin André,

nettes Thema, da bleibe ich dran, vor allem, weil ich grade etwas Ähnliches vorhabe. Meine Regalanlage "Hochbahn in Köln oder Berlin" ist grade frisch im Bau (auch unter "Anlagenbau" hier im Forum zu finden). Sie ist vom Maßstab allerdings etwas größer (H0) und länger. Aber ich habe mit denselben Themen zu kämpfen wie Du.

Eine Überlegung, um einige wenige Zentimeter Platz in der Tiefe zu gewinnen, wäre, das Regal etwas von der Wand abzurücken und wenn das Regal eine Rückwand hat, diese dann im Bereich der Kehrschleife aufzuschneiden. Wenn Du die Rückwand nicht beschädigen willst, kannst Du sie im Bereich der Kehrschleife auch "ausbeulen". Die IKEA-Rückwände werden üblicherweise genagelt und bestehen aus sehr biegsamem Material. An der Position der Kehrschleife könntest Du die Nägel entfernen und die Wand nach hinten drücken. Damit sie da bleibt, würde ich an die betreffende Stelle ein Distanzklötzchen zwischen die Seitenwand und die Rückwand kleben.

Viele Grüße

Paul

PS: ein Gleisplan von Deiner Bahn wäre nicht schlecht...


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RE: Schmal auf ´nem Regal ... mein Schweiz Experiment in N

#4 von Paul60 , 06.06.2024 15:47

Kleiner Nachtrag: meine Hochbahn könnte natürlich auch Hamburg zum Vorbild haben.


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RE: Schmal auf ´nem Regal ... mein Schweiz Experiment in N

#5 von kodo , 06.06.2024 16:02

Hallo Paul,
ja stimmt: U- S- und Straßenbahn hatte ich noch vergessen. Die haben auch enge Radien und fahren ja sogar über Land. KATO hat da auch ein ganz schönes Modell.


Gruß aus Hamburg
André


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RE: Schmal auf ´nem Regal ... mein Schweiz Experiment in N

#6 von kodo , 06.06.2024 16:37

Ok, also ich schreib noch kurz, warum ich das Ganze so gemacht hab wie ich es gemacht hab, bevor ich mich mit Fotos der öffentlichen Kritik stelle
Paul, danke für deine Ideen zum Regal. Die gleichen Gedanken hatte ich auch durchgespielt. Aber da meine Wohnung nur noch eine freie Wand an einem Raumteiler bot, hab ich mich für das IKEA Lackregal entschieden, mit 190cm x 26cm. Hab ich für kleines Geld in der Nachbarschaft bekommen. Wenn das ganze Experiment nicht so toll aussieht, kann ich immer noch ein paar Krimis aufs Regal stellen :-)

Also folgender Plan: Eine lange schlanke Anlage, Motiv Schweizer Berge mit Bahn der Rhb. Kompakt und nicht zu hoch, damit es den Raum optisch nicht erschlägt. Der Trafo und evtl. Elektrik sollte in einer Schublade in die Anlage integriert werden. Die Anlage soll zwei Seiten haben, eine Winter- und eine Sommerseite. Also das Ganze zum Wenden um 180 Grad. Wichtiger als ein interessanter Eisenbahn Spielbetrieb war mir nach langem Überlegen die Optik der Landschaft und der schöne Lauf eines Zuges über eine möglichst lange Strecke. Bis zuletzt hab ich versucht mehrere Weichen und Gleise unterzubringen. Das scheiterte dann doch an den möglichen Steigungen, Zuglängen und anderen Dingen. Außerdem hätte es die ganze Sache nur zerstückelt und immer aufwändiger gemacht. Sollte ja ein Spaßprojekt für zwischendurch und keine Mammutaufgabe für mehere Jahre werden. Also ist es leider ein ziemlich "langweiliger" Gleisplan geworden:


Gruß aus Hamburg
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RE: Schmal auf ´nem Regal ... mein Schweiz Experiment in N

#7 von Paul60 , 07.06.2024 09:21

Der Gleisplan wird "spannender", wenn das vordere Gleis nicht parallel zum Anlagenrand verlaufen würde. Ich könnte mir zwischen den beiden außen liegenden engen Kurven eine einzige weit geschwungene Kurve aus Flexgleis vorstellen. Diese Kurve startet ja jeweils am äußeren vorderen Rand der Anlage und bei der Überquerung des Bachlaufs wäre sie dann vielleicht auf einem Drittel der Anlagentiefe. Man könnte dies mit einer Kurvenüberhöhung (kippen des Gleises) verbinden, so dass sich die Züge ein bisschen wie Motorradfahrer in die Kurve hineinlegen. Das schmeichelt dem Auge, weil durch die Kurve und die Überhöhung die Wagenabstände kürzer erscheinen und von der Oberseite des Zugs mehr zu sehen ist. "Untenrum" finde ich die N-Modelle oft nicht so attraktiv.

Vielleicht kannst Du Dich dazu überwinden, den hinteren Teil des Gleisplans durch das aufsteigende Gelände zu verdecken und dort einen "Schattenbahnhof" mit einer oder zwei Ausweichen zu installieren. Der Betrieb wäre etwas abwechslungsreicher und die kurzen engen Kehren würden bei längeren Zügen nicht entlarvt. Ich weiß, es gehört viel Mut dazu, nur ein Gleis darzustellen und den größten Teil der Anlage in Tunnels verschwinden zu lassen. Aber es gäbe noch den Vorteil, dass Du die Züge im Schattenbahnhof nach Betriebsende staubgeschützt parken könntest.


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RE: Schmal auf ´nem Regal ... mein Schweiz Experiment in N

#8 von kodo , 07.06.2024 12:27

OK Leute, ich hatte ehrlicherweise nicht an die engagierte Mitarbeit des Forums hier gedacht. Ja Paul, alles richtig und gute Überlegungen. Ich wollte aber auf Sommer und Winter auf meiner Anlage nicht verzichten. Insbesondere eine Winteranlage hab ich noch nie gemacht und wollte ich mal probieren (ist schwieriger als gedacht...). Lange Rede kurzer Sinn: Die Gesamtanlage im Grundaufbau steht und die Winterseite ist weitgehend erstmal fertig. Im Detail gibts noch einiges nachzuarbeiten und zu ergänzen. Und die Sommerhälte ist noch im Rohbau. Ich zeig einfach mal wie es jetzt aussieht:





Man sieht in der Draufsicht oben die "gelbe" Hälfte wird die Sommerseite und unten die in der Ansicht gezeigte Winterseite. Die Anlage wird mittig duch den Höhenzug geteilt. Auf dem stehen oben die Nadelbäume. Von der Sommerseite kommen noch ein paar dazu, auch einige Laubbäume etc. Mittig der Gebirgsfluss, weil RhB ohne Steinviadukte geht halt gar nicht...
Die Klippe mit der Burg kam beim Bauen neu dazu. Ich wollte nie eine Burg! Wie auf gefühlt jeder Anlage die einen Hügel aufzuweisen hat. Und dann sah ich bei google Maps die Burg Campell. Der Glacier Expresss fährt unten durch und die Größe passte exakt auf die Klippe. Also hab ich sie nachgebaut - und jetzt hab ich auch ne Burg :-)
In der linken Hälfte sieht man die Schublade. Darin befindet sich der Trafo. Ich kann die Lade zu beiden Seiten rausziehen, weil ich ja die Anlage um 180 Grad drehen will wenn es Sommer werden soll.
Wenn ich diese Sommer/Winter Wendenummer nicht unbedingt hätte haben wollen, dann hätte ich den hinteren Raum schön fü einen Schattenbahnhof nutzen können. So blockiert die Schublade einfach mehrere Optionen. Denn ich wollte einfach eine kompakte all-in-one-eierlegende-Wollmilchsau-Anlage. Ok, hat nicht ganz geklappt, aber dafür, dass es meine ersten Spur N-Versuche sind, find ich es gar nicht soo schlecht.


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RE: Schmal auf ´nem Regal ... mein Schweiz Experiment in N

#9 von schnufel , 07.06.2024 13:41

Hallo Andrè,

die Winterseite sieht auf dem Foto sehr gut aus! Gerne ein paar Detailbilder, sowohl vom Bau, wie auch von der bisher fertigen Seite. Die Idee mit der wandelbaren Anlage gefällt mir ebenfalls sehr gut.

Kannst du sagen, wie schwer die Anlage ist? Bei so einem Projekt ist das Thema Leichtbau ja auch ganz wichtig.


Grüße,
Peter

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RE: Schmal auf ´nem Regal ... mein Schweiz Experiment in N

#10 von kodo , 07.06.2024 20:41

Ja, Peter, Gewicht war ein Thema! Ich muss das Ding ja alleine bewegen können. Zwischenzeitlich bekam ich Angst beim Gipsen der Schneelandschaft. Da kommt ganz schön was drauf an Gewicht. Aber bisher geht es, ich hab jetzt 8 kg.

Grundsätzlich hab ich das Ganze aus Styrodur gebaut, weil ich das Material mag und die entsprechenden Werkzeuge da hab. Außerdem ist es formstabil bei geringem Gewicht. ...Bilder hochladen klappt irgendwie nicht. Kommen später ;-I












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RE: Schmal auf ´nem Regal ... mein Schweiz Experiment in N

#11 von kodo , 09.06.2024 20:22

So, hier kommen noch ein paar Fotos. Vorher noch kurz zur Erklärung der Bauweise.

ich hatte noch eine 10cm Styrodurplatte. Das passte gut zur Höhe der Schublade für den Trafo und ich konnte für das Flussbett einige cm rausschneiden. Aber nicht zuviel, denn das Ganze sollte ja mobil bleiben und nicht in der Mitte auseinanderbrechen. Ich konnte das echt schlecht abshätzen, darum hab ich das Tal so schräg wie möglich angelegt um den schwächsten Punkt in der Mitte zu entzerren.

Eigentlich hab ich gedacht "erst Gelände und dann eins nach dem andern"... Pustekuchen. Wichtig war ja, dass der Zug die Kurven und Steigungen unfallfrei meistert. Also mussten Testfahrten möglich sein. Also erst die Schublade mit der Elektrik, dann die Trassen schneiden, dann die Viadukte bauen, dann Gleise legen, dann Probefahrten, dann Stück für Stück das Gelände und die Lage der Tunnel ausprobieren.







Eigentlich hätte ich den Höhenunterschied der Viadukte gern noch höher gehabt. Aber erstens wäre die Anlage zu massig geworden und was ich nicht bedacht habe: Der Zug hätte zwar noch mehr Steigung geschafft (lt. Hersteller 4%, getestet hab ich 7% - das ging!) aber der Tempounterschied bergauf / bergab wäre noch größer geworden. Man hätte permanent nachregeln müssen. Ich hab jetzt so ca. 3% Steigung/Gefälle über die gesamte Strecke, das geht grad so. Außerdem muss man ja zwischen Steigung und Gefälle eine gewisse Ausrundung berücksichtigen. Insgesamt bin ich mit dem Kompromiss in der Streckenführung ganz zufrieden.

Das Gelände hab ich dann direkt im Modell entwickelt. Eigentlich wollte ich die engen Kurven am Ende verdecken mit Tunneln. Das hätte aber das Gelände am Anlagenende optisch zu massiv werden lassen. Also sollte der Zug am Ende in Einschnitten und evtl. dur Bäume verdeckt laufen. So kommt man auch besser ran bei Entgleisungen.

Wie oben schon erzählt kam dann die spontane Idee mit der vorbildnahen Burg mit kleiner Siedlung auf der Klippe und den entsprechenden kurzen Tunneln unten drunter:



Und gegenüber am Hang hab ich noch ein Lehnenviaduckt eingebaut. Das machte die Seite ein bisschen spannender. Damit ich die Größenverhältnisse planen konnte, hab ich zwischendurch einige Testbäume gebaut. Ich hab verschiedene Varianten ausprobiert und mich dann für gedrehte Sisaltannen entschieden. Spärlich mit Kaffesatz beflockt und gespritzt gibt das ganz schöne Winterlärchen.



So, das wars vorerst mit Baubildern. Das nächste Mal zeig ich noch ein paar Details der halbwegs fertigen Winterseite.


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RE: Schmal auf ´nem Regal ... mein Schweiz Experiment in N

#12 von kodo , 11.06.2024 09:14

So, hier jetzt noch ein paar Ausschnitte. Mit einigen Dingen bin ich noch nicht zufrieden, z.B. mit dem Schnee. Es ist gar nicht so einfach mit Gips eine schöne frische Schneedescke hinzubekommen. Grade an den Stellen wo man schlecht rankommt. Da landet der Gips erstmal da wo man ihn eigentlich nicht haben wollte. Auch hab ich die Variante "Abstreuen mit Natron" zur Darstellung von Pulverschnee probiert. Aber der wollte in manche Bereiche einfach nicht reinschneien oder haftete nicht... also hab ich kurzerhand drauf verzichtet und nur mit weißer Wandfarbe gestrichen.

Die Fahrleitungsmasten hab ich stilisiert gezeichnet und aus PS gefräst. Eine Variante zum Einstecken neben dem Gleis und eine zum Bestücken der Viadukte.


















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RE: Schmal auf ´nem Regal ... mein Schweiz Experiment in N

#13 von Y-Weiche , 11.06.2024 10:41

Wow,

du hast das großartig hinbekommen und alle Skepsis, die auch bei mir beim ersten Betrachten des Gleisplans aufkam, zerstreut.

Lerneffekt: bei extremen Platzverhältnissen hilft nur extreme Fokussierung, und wenn dann noch ein sicheres gestalterisches Händchen dazukommt, zahlt sich der Mut aus!

Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß mit dieser tollen Kleinanlage
Andreas


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