Fotos des Wiener Walzers (EN 467 Basel–Wien–Budapest) auf der Anlage
Liebe Fans der Modellbahn und dessen Vorbildes,
Der EN 466/467 Wiener Walzer [1] ist einer der klassischen, etablierten Nachtzüge Europas, der Wien nach Westen mit Basel (ab 1995 mit Zürich) und nach Osten mit Budapest verbindet [2–5]. Typischerweise gibt es drei bis vier von der Schweiz bis Budapest durchgehende Wagen im Zug. Auf dem Abschnitt Schweiz–Wien laufen im Zug normalerweise zwei Schlafwagen, drei bis fünf Liegewagen und mehrere Reisezugwagen ohne Betten. Zumindest im letzten Jahrtausend wurde immer auch noch ein Gepäckwagen eingereiht. Hin und wieder gelangte je nach Fahrplanperiode auch ein ungarischer Speisewagen bis in die Schweiz.
Während die Zugbildung des Wiener Walzers über längere Zeit bis in die Neunzigerjahre auf dem westlichen Ast (Basel–Wien) von UIC-X-Wagen der SBB dominiert wurde (Am, ABm, Bm, Bcm, Dms und ab 1991 auch Bpm) [2,3], wechselte der Schwerpunkt im neuen Jahrtausend auf den österreichischen Wagenpark mit signifikanter MÁV-Unterstützung [2–4,6,7]. In der zweiten Hälfte der Neunziger wurde der Zug für eine kurze Zeitspanne von der DACH AG als CityNightLine-Hotelzug (CNL) geführt [3,8,9].
Bild 1. Bis in die erste Hälfte der Neunziger bestand der Wiener Walzer Basel–Wien vorwiegend aus SBB-, danach vorwiegend aus ÖBB- (und MÁV-) Wagen.
Da ich Nachtzüge liebe und mir die Mond-und-Sterne-Bemalung von Schlafwagen der Neunzigerjahre gut gefällt, habe ich eine kleine H0-Sammlung von SBB-Nachtzugwagen in diesem Design. Deshalb bietet es sich an, den Wiener Walzer Basel–Wien der Fahrplanperiode 1994/95 nachzustellen [2a]. In dieser Periode waren nämlich sechs bis sieben SBB-Wagen in Mond-und-Sterne-Bemalung im Zug eingereiht (2 Schlaf-, 1 Liege-, 3–4 Ruhesesselwagen).
Zu den Mond-und-Sterne-Wagen gesellten sich 1994/95 noch folgende Wagen: zwei bis drei Liegewagen der ÖBB, ein Schweizer Eurofima-Liegewagen in Blau und ein grüner UIC-X-Gepäckwagen der SBB. Auf dem Schweizer Streckenabschnitt kamen noch ein oder zwei Verstärkungswagen (ein AB oder je ein A und B) dazu [3]. Die typische Zugslok des EN 466/467 ist (in der Schweiz) die Re4/4 II bzw. Re420/421, obwohl in einzelnen Jahren (2000, 2016) auch einmal eine Re460 zum Einsatz kam [3,4].
Bild 2. EN 466/467 Wiener Walzer 1994/95 nachgestellt im Modell Spur H0.
Dies ist also die Wagenfolge meines Wiener Walzers:
SBB Bcm51 UIC X Liegewagen Mond&Sterne Basel-Budapest LS Models
SBB Bcm61 Eurofima Liegewagen blau Basel-Budapest ACME
SBB Bpm51 UIC X Ruhesessel Mond&Sterne Basel-Budapest LS Models
SBB Bpm51 UIC X Ruhesessel Mond&Sterne Basel-Wien LS Models
SBB Bpm51 UIC X Ruhesessel Mond&Sterne Basel-Wien Liliput
ÖBB Bcmz 59-91.1 Liegewagen blau/grau Basel-Wien LS Models
ÖBB Bcmz 59-91.1 Liegewagen blau/grau Basel-Wien ACME
SBB WLABmh AB33 Schlafwagen Mond&Sterne Basel-Wien Roco
SBB WLABm MU Schlafwagen Mond&Sterne Basel-Wien Rivarossi
SBB Dms UIC X Gepäckwagen grün Basel-Wien Jouef
SBB ABm UIC X Verstärker grün Basel-BuchsSG Jouef

Bild 3. Spitze des Zuges mit Re4/4 II (Roco 73370) und dem Wagenblock Basel–Budapest.
Die ersten drei Wagen sind direkte Wagen Basel-Budapest. Es handelt sich hier um drei SBB-Wagen, und zwar einen UIC-X-Liegewagen Bcm 51, einen Eurofima-Liegewagen Bcm 61 und einen UIC-X-Ruhesesselwagen Bpm 51 ("Sleeperette").

Bild 4. Die Lok wird von je einem Bcm 51, Bcm 61 und Bpm 51 gefolgt.

Bild 5. Liegewagen Bcm 51 der SBB (LS Model 47209).

Bild 6. Liegewagen Bcm 61 der SBB (ACME 52410).

Bild 7. Sleeperette Bpm 51 der SBB (LS Models 47226).
Dahinter folgt ein Block von sieben bis neun Wagen, die auf dem Abschnitt Basel–Wien verkehren. In diesem Block sind als erstes zwei bis drei Sleeperette-Wagen eingereiht.

Bild 8. Drei Sleeperette-Wagen Bpm 51 der SBB (2× LS Models 47226 und 1× Liliput, Nr. unbek.).

Bild 9. Die selben drei Sleeperette-Wagen aus anderer Perspektive.
Darauf folgen zwei bis drei Liegewagen der ÖBB, wovon zwei dem Typ Bcmz 59-91.1 entsprechen. Der dritte Wagen des Typs Bcmz 59-70 fehlt in meinem Zug und wird beim Vorbild nur in verkehrsstarken Zeiten eingesetzt.


Bild 10. Zwei Liegewagen Bcmz 59-91.1 der ÖBB (LS Models 47181, ACME 52550).
Hinter den ÖBB-Wagen sind zwei Schlafwagen der SBB eingereiht. Leider habe ich keine Bilder des Vorbilds gefunden, die eindeutig festlegen, welche SBB-Wagentypen eingesetzt wurden. Sowohl die gezeichneten Minibilder, die bei Vagonweb verwendet werden, als auch diejenigen von Röschu Gerber deuten eindeutig auf den Typ WLABmh (AB33) hin, aber die Wagenbezeichnung wird in beiden Quellen für beide Wagen mit WLABm angegeben, was eher für die Typen MU und T2S spricht [10]. In meinem Zug laufen nun je ein Wagen von den Typen WLABmh und MU, analog zu einer Zugnachstellung von FaCivas [11].


Bild 11. Den beiden ÖBB-Wagen folgt ein Schlafwagen WLABmh der SBB (Roco 45073).

Bild 12. SBB-Schlafwagen WLABm des Typs MU (Rivarossi 3602).

Bild 13. Gepäckwagen Dms der SBB (Jouef 574900).
Hinter dem letzten Wagen des Blocks Basel–Wien, dem SBB-Gepäckwagen Dms, läuft ein UIC-X-Verstärkerwagen des Typs ABm, der nur auf dem Abschnitt Basel–Buchs verkehrt [3,12].

Bild 14. ABm-Wagen der SBB (Jouef 5783).
Obwohl mir der Zug des Jahres 1994 wirklich sehr gut gefällt, stört mich, dass kein Speisewagen dabei ist. Wie oben angedeutet, führte der Wiener Walzer gelegentlich auch auf dem Schweizer Abschnitt einen Speisewagen, aber eben nicht in 1994/95 und anscheinend nie zusammen mit den Mond-und-Sterne-Wagen. Für den Fall, dass sich hier unter den Anhängern der vorbildgerechten Bahn trotzdem das eine oder andere Spielbahnermitglied verirrt hat, verfolge ich die Idee eines Speisewagens im folgenden versteckten Anhang weiter.

Bild 15. Wagenblock Basel–Budapest bestehend aus zwei Liegewagen (UIC X und Eurofima), Speisewagen und—hinten im Bild—Ruhesesselwagen.

Bild 16. MÁV-Speisewagen WRm 88-81 (Roco 74824).
Links
Als Kulisse für obige Bilder diente eines meiner Segmente. [→ Link (zum Thread des betreffenden Segmentes)]
Die Anregung zu diesem Beitrag wurde von Klaus (@maybreeze) beim Bau meiner Bahnhofshalle gegeben. [→ Link]
Anmerkungen und Quellenverzeichnis
[1] Im Verzeichnis der Wagenreihungen von vagonWEB (https://www.vagonweb.cz/) wird der EN 466/467 bis zum Jahre 2014 als Wiener Walzer geführt. Danach erscheint der Nachtzug Zürich–Wien–Budapest zwar weiterhin zuerst als EN 466/467 und ab 2018 als NightJet NJ 466/467, aber ohne speziellen Namen.
[2] Wagenreihungen. vagonWEB.
https://www.vagonweb.cz/
a) Historische Wagenreihung 1994/1995, Wiener Walzer.
https://www.vagonweb.cz/razeni/vlak.php?...ok=1995&lang=de
b) Historische Wagenreihung 1992/1993, Wiener Walzer.
https://www.vagonweb.cz/razeni/vlak.php?...lo=466&rok=1993
c) MÁV-START WRm 51 55 88-81.
https://www.vagonweb.cz/fotogalerie/H/MAV_WRm.php
[3] Roger Gerber, Archiv Zugbildung Personenzüge Schweiz. Röschus Webseite.
https://gerberro.ch/eisenbahn/zugbildungen
[4] Auflistung der Zugskomposition von Zug 466. Reisezüge.ch
https://www.reisezuege.ch/index.php?znum..._id=23&action=5
[5] List of named passenger trains of Europe. Wikipedia.
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_na...rains_of_Europe
[6] FilmemacherKilowatt, EuroNight 466 "Wiener Walzer" von Wien, Budapest und Prag erreicht Zürich HB, Sa, 23. Januar 2010. YouTube, 2015.
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=NYoEWRFxNL4
[7] Wesley van Drongelen, EN 466 Wiener Walzer @ Sevelen. flickr, 2015.
https://www.flickr.com/photos/wesleyvandrongelen/20729996112
[8] ÖBB–Gästebefragung EuroNight EN 466 Wiener Walzer. Creativ Research.
https://www.marktforschung.co.at/euronight_wiener_walzer.htm
[9] Y.Nishino, CNL "Wiener Walzer" October 5, 1995. rig.
http://www.rig-bahn.jp/db-page/j-cnl.htm
[10] Zumindest mein Roco-Modell des AB33 ist mit WLABmh beschriftet, während mein Rivarossi-Modell des MU die Beschriftung WLABm trägt.
[11] FaCivas, EN 467 Wiener Walzer 1995. YouTube, 2023.
https://www.youtube.com/watch?v=dJQsHtDhQuE
[12] Bezüglich der Wahl des Verstärkerwagens auf dem Schweizer Abschnitt in 1994 muss ich mich auf Röschus Daten von 1989-92 als einzige Quelle abstützen (Quelle 3). Zum Thema SBB-Logo auf dem Wagen wäre anzumerken, dass Röschu den ABm des Wiener Walzers in 1992 immer noch mit altem Logo (wie in meinem Bild 14) darstellt.