Moin,
südlich von Kiel verkehrte zwischen 1910 und 1938 die Kleinbahn Kirchbarkau-Preetz-Lütjenburg (KPL). Die Firma http://www.lok-schlosserei.de/ ist mit Sicherheit bekannter als die KPL. Die http://www.lok-schlosserei.de/ fertigte exklusiv für uns eine kleine Serie von Personenwagen der KPL. Neben den Salonwagen (Wagen 1) wurden auch die Personenwagen mit der KPL-Nummer 2-4 gefertigt. Hier ist ein Foto vom Wagen 3. Als nächstes kommen von Schlosser die Gepäck- und Postwagen der KPL. Wer Interesse an einem Gepäck- Postwagen hat, kann sich gerne über unsere Homepage melden.
http://www.eisenbahninluetjenburg.de/
Viele Grüße
Olaf
Katalogfoto, im Gegensatz zum hier gezeigten Wagen, hatten die KPL-Wagen zusätzlich noch eine Blechverkleidung.
Geschichte der Kleinbahn
Gegründet wurde die Kleinbahn am 21. Juni 1908 als Aktiengesellschaft Kirchbarkau – Preetz – Lütjenburg (KPL). Ausgegeben wurden 1460 Aktien zu je 1000 Mark. Größter Aktionär war der Kreis Plön mit 730 Stück, die Stadt Lütjenburg hingegen war erstaunlicherweise neben dem Gutsbesitzer Hirschberg mit nur je einer Aktie einer der beiden kleinsten Aktionäre; weitere Aktionäre waren die Stadt Preetz und die Baufirma Habermann & Guckes aus Kiel mit je 364 Stück.
Die landespolizeiliche Abnahme erfolgte am 27. September 1910, der fahrplanmäßige Betrieb zwischen Preetz und Lütjenburg wurde am 1. Oktober 1910 aufgenommen, einen Tag zuvor fand unter dem Jubel der Bevölkerung die Einweihung für geladene Gäste statt. Die Aufnahme des Planbetriebes zwischen Preetz nach Kirchbarkau erfolgte am 2. April 1911. Die Betriebsführung wurde an die Firma Lenz übertragen. Die beiden Strecken hatten zusammen eine Länge von 41,1 km. Insgesamt gab es 23 Haltestellen mit dem Betriebsmittelpunkt in Preetz.
Die KPL verfügte bei der Betriebsaufnahme über vier Lokomotiven vom Typ preußischer T3, diese wurden neu von der Firma Humboldt aus Köln geliefert, dazu ein Salonwagen, drei Personenwagen der 2./3. Klasse, vier Personenwagen der 3. Klasse und zwei Post- Gepäckwagen sowie 21 Güterwagen, die bei der Königlich Preußischen Eisenbahn-Verwaltung (KPEV) eingestellt waren. Alle Wagen sowie auch ein Eisenbahnfahrrad und vier Bahnmeisterwagen wurden neu von der Waggonfabrik Lindner aus Ammendorf an die KPL geliefert. Für den Binnenverkehr kamen noch drei gedeckte Güterwagen und sechs Kieswagen hinzu, alle gebraucht.
Die KPL verfügte bei der Betriebsaufnahme über vier Lokomotiven, 8 Personen- und 2 Packwagen, 9 Güterwagen für den Binnenverkehr sowie 21 Güterwagen, die bei der Staatsbahn eingestellt waren. Für Wartungsarbeiten an den Gleisanlagen standen ein Eisenbahnfahrrad und vier Bahnmeisterwagen zur Verfügung.
Haupteinnahmequelle war der Güterverkehr, zu den Transportgütern zählten: Düngemittel, Fleisch- und Wurstwaren, Futtermittel, Getreide, Kohlen, Malz, Milch, Sand, Kies und Holz.
Leider konnte die KPL nie ihre Erwartungen erfüllen, daher wurde der Personenverkehr auf der Strecke zwischen Preetz und Kirchbarkau am 1. April 1931 eingestellt, Güterzüge verkehrten noch bei Bedarf, was zwei- bis dreimal pro Woche der Fall war. Die KPL stellte ihren Gesamtbetrieb am 15. Mai 1938 ein, danach wurde die Bahn abgebrochen. Die Abwicklung zog sich noch bis 1965 hin, erst dann war das letzte Grundstück verkauft.
Aus wirtschaftlichen Gründen hätte die KPL nie gebaut werden dürfen, nicht umsonst hatte der Plöner Kreistag am 2. Dezember 1902 den Bau einer Strecke zwischen Preetz und Lütjenburg abgelehnt. So ist es nicht verwunderlich, dass bereits 1918 erstmals über eine Stilllegung der Bahn nachgedacht wurde, die nur deshalb verhindert werden konnte, da der Kreis abermals einsprang. So schleppte sich die KPL dann noch bis zum Mai 1938 durch, bis sie erlöst wurde. Sie wurde ein Opfer ihrer eigenen Streckenführung.