Ich habe mit Andreas Schönfeld öfter ausgiebig telefoniert. Er war und betitelte sich damals als einen der größten Egger-Bahn-Sammler Deutschlands und daher lernte ich ihn auch kennen. Er erzählte mir viel über seinen damaligen Traum und dessen Umsetzung, die Egger-Bahn neu zu beleben und wie kompliziert das sei, usw., usw.. Auch über die Interna der Umsetzung bekam ich Auskunft / Einblick.
Andreas liebte die Egger-Bahn und er war insofern Modellbahner, als ihm klar war, dass die Original-Antriebe nicht so das Gelbe vom Ei waren und es heute besser umgesetzt werden kann und muss, um eine erfolgreiche Neuauflage zu starten. So konstruierte er das alles neu und er hatte großes Glück (!), er fand im "fernen Osten" einen Gewerblichen, der das nicht nur umsetzen wollte und konnte - nein, auch dieser Mensch war sich der liebevollen Umsetzung im Klaren, da auch dieser Mann ein Modelleisenbahner ist. Des Weiteren erhielt Andreas die Genehmigung von den Erben der "Egger-Bahn" diese prinzipiell wiederzubeleben. Und so kam es, wie wir es erlebt haben.
Allerdings gab es vor einigen Jahren doch Probleme mit der chinesischen Firma, sodass die Geschäftsbeziehungen beendet wurden und die Produktion wieder nach Deutschland geholt wurde. Andreas hatte dadurch aber das Problem der Kostendeckung, da in Deutschland doch ganz andere Fertigungspreise aufgerufen werden.
Wie es letztendlich ausging, das weiß ich nicht, aber wie wir es selber erlebt haben = es ging ja weiter, demzufolge wird es eine Lösung gegeben haben. Aber das entzieht sich meiner genaueren Kenntnis!
Nachdem aber der geistige Urvater nun leider nicht mehr unter uns weilt, mutmaße ich, die Weiterführung wird wohl eher schwierig werden. Denn derjenige, der das jetzt in die Hand nimmt, sollte nicht nur den Firmengewinn im Kopf haben, sondern auch sein Herzblut in die Sache investieren. Ich meine konkret, die einwandfreie Umsetzung der mechanischen Funktion der Antriebe / Modelle. Es sollte Wert auf die Kontrolle der Umsetzung gelegt werden, damit die Fahreigenschaften der Modelle sich nicht verschlechtern. Und vergesst nicht, Andreas hatte eine Firma, die ganz andere Sachen entwickelt und produziert hat - Minitrains war mehr oder weniger sein Traum / Hobby, den er sich auch leisten konnte!
Auch die Neuentwicklung der Modelle lagen in Andreas' Hand und Vorgaben und war nicht unbedingt an maßstäbliche Vorgaben verknüpft. Auch, welche Modelle er herausbringen wollte, entsprach zeitweise zumindest seiner persönlichen Vorliebe. Er wollte z. Bsp. nie den "Feurigen Elias" umsetzen (sagte er mir damals), eher den amerikanischen Stil weiterentwickeln - da er dorthin viele Beziehungen hatte. Und es kam doch anders, wie wir heute wissen.
Es wurde sogar ein neues 2024er-Modell geplant und vorgestellt, aber dann ist leider der "geistige Antrieb / der Urvater der Minitrains" von uns gegangen. Und ob daher nun noch weitere Modelle entwickelt und gefertigt werden (?), dass kann man nur mutmaßen und abwarten. Ich weiß (von Andreas selber, dass die Spritzformen einen gewissen Verschleiß unterliegen und erneuert werden müssen und die Umsetzung dessen wahnsinnig teuer ist. Und ob das in Deutschland kostendeckend machbar ist? Und wenn, ist der Endverbraucher bereit, die Preise dann noch mitzutragen? Daher wäre es möglich, dass das ein Resteverkauf ist und bedauerlicherweise die Firma nicht mehr ihr Sortiment erweitern wird. Aber das sind nur meine Mutmaßungen / Schlussfolgerungen aus den Gesprächen mit Andreas und muss nicht der Realität entsprechen. Wir werden es erleben!