Wie funktionierte eine Heizlok am BW genau?

#1 von Zwiebel , 31.07.2024 10:03

Wieder eine für mich und vielleicht auch für andere interessante Frage: Wie funktionierte eine Heizlok im BW? Einfach nur eine alte Lok nehmen und je nach dem ob der Dampfspender noch selbst fährt oder stationär betrieben wird stellen sich da schon unterschiedliche Fragen. Mir schwebt eine stationäre Heizlok vor. Ich meine vom Vorbild auf Fotos einen verlängerten Schornstein gesehen zu haben und das der Tender fehlte. Da stellst sich mir schon die Frage wie kommt die Kohle überhaupt in den Kessel? Wurde ein Tender vom Kohlebansen immer hin und her gefahren? Wie funktionierte das Ausschlacken? Wie waren allgemein die Betroebsabläufe am Dampfspender? Und wo waren die Stutzen die den Dampf aufnahmen an der ehemaligen Lok verbaut? Was muss man alles beachten das ein solches Modell vorbildgerecht wird?

Ich danke euch schon mal für eure Hilfe.


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RE: Wie funktionierte eine Heizlok am BW genau?

#2 von E_41 , 31.07.2024 10:23

Zitat von Zwiebel im Beitrag #1
Da stellst sich mir schon die Frage wie kommt die Kohle überhaupt in den Kessel?


Wie sie bei einer Lok normalerweise in den Feuerbüchse kommt.

Nicht in den Kessel.

Gleich das erste Bild hier ist eine Heizlok:
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?017,8927690


Das waren Zeiten: „Die festliche Eröffnung der nun vollendeten württembergischen Eisenbahn fand am 29. Juni statt. Morgen ¾ auf 6 Uhr ging die Locomotive „Alp“ von Heilbronn ab, überstieg das gleichnamige Gebirge und langte um 12 Uhr auf dem mit Flaggen geschmückten Bahnhof von Ulm an, wo Geschützdonner und Jubelruf sie begrüßte. Nach 20 Minuten wurde die Fahrt an den Bodensee fortgesetzt.“ (Illustrirte Zeitung, 13. Juli 1850)


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RE: Wie funktionierte eine Heizlok am BW genau?

#3 von Zwiebel , 31.07.2024 12:03

Gut ok, meine Formulierung war etwas irreleitend mit ,,Kessel,,. Dein Fotolink ist natürlich Klasse, man sieht die ganzen Aparturen die die Lok zur Heizlok machen. Ist der Tender da nun immer dran an der Lok oder wird der hin und her rangiert? Schön ist auch zu sehen was alles abgebaut wurde von der Lok. Bitte noch mehr davon ;)


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RE: Wie funktionierte eine Heizlok am BW genau?

#4 von ThKaS , 31.07.2024 12:17

Zitat von Zwiebel im Beitrag #1
....Mir schwebt eine stationäre Heizlok vor. Ich meine vom Vorbild auf Fotos einen verlängerten Schornstein gesehen zu haben und das der Tender fehlte. ...


Moin,

bzgl. Schornstein: vllt so: Heizkamin / Heizgestell - Hersteller gesucht ?

auch dort beschrieben: 3D-Druck - Ein Heizkamin fürs BW


lieben Gruss von südlich des Weisswurst-Äquators
Thomas

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RE: Wie funktionierte eine Heizlok am BW genau?

#5 von JoWild , 31.07.2024 12:49

Hallo @Zwiebel,
lese dir dazu mal den Artikel durch: https://de.wikipedia.org/wiki/Heizlokomotive
Alleine vom Begriff her wird das "Heizlok" vielfach falsch verwendet.


Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn
Joachim


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RE: Wie funktionierte eine Heizlok am BW genau?

#6 von Stahlblauberlin , 31.07.2024 12:52

Bei Heizloks ist fast alles erlaubt was gefällt. Auf Bildern sieht man verschiedenste Formen von Schornsteinverlängerungen, auch der Zustand der Lokomotiven variiert gewaltig. Von fast vollständiger Lok bis in zu nur noch Kessel, Rahmen, Kuppelachsen und Reste des Führerhauses. Manchmal hängt auch der Tender noch dran bzw. steht dahinter um als mobiler Kohlebunker noch auf dem BW-Gelände zwischen Dampfspender und Kohlebunker bewegt zu werden.


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RE: Wie funktionierte eine Heizlok am BW genau?

#7 von Thinkle , 08.08.2024 13:50

Ich kenne halt auch solche Dinge wie "lok wurde sehr stationär aufgestellt und fährt auf keinen Fall mehr, weil sie als Ersatzteilspender missbraucht wird" hin zu "vollfunktionsfähige Lok als fahrende Weichenheizung."

Service der Lok funktioniert halt wie sonst auch immer. Wenn die Lok nicht zum Blasgerüstkommt, kommt das Blasgerüst halt zur Lok, sie steht dann dort ja auch etwas länger...


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RE: Wie funktionierte eine Heizlok am BW genau?

#8 von Schienenbus , 11.08.2024 10:25

Moin,

nun wie so eine Lok auszusehen hat bleibt dem Bw-Schlosser überlassen. Das geht von komplett und über die Heizkupplung angeschlossen bis zum unkenntlichen Torso in einem Gebäude oder auf einem Sockel. Verwendet wurde alles was genug Energie liefern konnte. Von der zweiachsigen Schmalspurlok bis hin zum "Schwarzen Schwan" der BR 10.... Hauptsache der Kessel ist noch in Ordnung. Auch ist die Heizlok, Heizanlage oder die provisorische Heizanlage keine Erfindung der DDR Reichsbahn. Zu finden waren solche Maschinen überall und das zum Teil bis in die Modellbahnepoche 5..

Bei stationären Anlagen kann man alles abbauen was ein Kessel zum Arbeiten nicht braucht. Steht das Ding noch auf seinen Rädern baut man die Achse(n) aus die bei Wartungsarbeiten im Weg herum gehen. Eine solche "Lok" wird mit einer fest angebauten Wasserleitung versorgt. Brennstoffe werden entweder mit einem Tender bei bedarf zugestellt oder, wenn dieser fehlt, auch einfach nur in greifbarer Nähe abgekippt. Ob die Maschine von einem Heizer versorgt wird oder mit einer Förderschnecke aus den findigen Händen des Bw-Schlossers ist dann wieder jedem selbst überlassen...

Sehr zu empfehlen sind die Sonderhefte des EK aber auch des EJ zum Thema Bahnbetriebswerk. Diese findet man immer wieder auf Börsen oder im www. In ihnen wird auch das Thema Heizlok behandelt.

Achtungspfiff
Stephan


 
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