Piko BR 64 "will nicht" - Antriebshemmung -> ruckeliger Lauf -> Taumeln

#1 von Langsamfahrer , 01.08.2024 17:49

Hallo!

Ich kümmere mich gerade um eine Dampflok BR 64 von Piko / Gützold, die Konstruktion aus DDR-Zeiten mit zwei einzeln eingesetzten Glühlampen. Sie wurde mal gebraucht gekauft, die Vorgeschichte ist unbekannt.
Ursprüngliches Symptom: Bei Stromzufuhr leuchten die Lampen, aber der Motor dreht nicht.

Für eine genauere Diagnose habe ich die Lok geöffnet und den Motor entnommen (wegen der Hemmung der Schnecke).
Auch danach ließen die Räder sich nicht drehen, sie hatten nur etwas Spiel für ein kleines Hin und Her.
Als erstes hatte ich den Verdacht, dass ein Radsatz etwas verdreht ist und die Kuppelstange zu sehr gedehnt oder gestaucht wird.
Das habe ich behoben, jetzt sind sie hinreichend synchron.
("Hinreichend", weil bei einem Radsatz der 90-Grad-Winkel zwischen linkem und rechtem Rad nicht genau eingehalten wird. Ich möchte aber das Gestänge nicht demontieren, muss das also so lassen.)

Als das Problem weiter bestand, habe ich die Schraube gelockert, die das linke und das rechte Getriebeblech zusammenhält und gleichzeitig die Achse des ersten Zahnrads bildet.
Danach ließen sich die Kuppelräder drehen, es gab auch keine punktuellen Widerstände, wie sie bei mangelndem Synchronlauf auftreten.
Die Zahnräder habe ich bei der Gelegenheit sparsam gefettet.

Der ausgebaute Motor lief zunächst weiterhin nicht. Ich kann ihn an der Schnecke drehen, aber es scheint mir zu schwergängig.
Bei neuen Versuchen läuft er jetzt, aber nicht wirklich zuverlässig.
Das sieht für mich nach verharztem Lager aus, vielleicht auch Kollektor-Probleme. Allerdings ist meine Erfahrung mit Motor-Wartung begrenzt.

Bitte kommentiert das folgende Vorgehen:

  1. Federn anheben, Kohlebürsten herausnehmen und sichern.
  2. Schraube oben lösen, Motorschild mit Lager und Bürstenführungen abnehmen.
  3. Lager und Ende der Motorwelle reinigen: altes Öl entfernen, mit SR24 putzen, wiederholen bis sauber.
  4. Kollektor optisch kontrollieren, Nuten zwischen den Segmenten mit weichem Gegenstand (Zahnstocher, ...) putzen.
  5. Soweit möglich, auch das andere Lager mit SR24 reinigen (ich habe aber kein Gerät, um die Schnecke abzuziehen).
  6. Beide Lager sparsam ölen.
  7. Motorschild wieder anbauen, Bürsten einsetzen, testen.

Ist das so richtig, habe ich etwas vergessen?
Gibt es besondere Tricks für die Seite mit der Schnecke?

Wenn der Motor dann problemlos läuft, will ich ihn wieder einbauen, dabei Schnecke und Schneckenrad sparsam fetten. Fehlt noch etwas?
Dann der abschließende Zusammenbau ...

Danke für Tipps!
Jörg


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zuletzt bearbeitet 06.08.2024 | Top

RE: Piko BR 64 "will nicht" - Antriebshemmung

#2 von Häisbischer , 01.08.2024 17:58

Hallo Jörg,
die Bürsten und die Bürstenführungen würde ich auch noch in die Reinigung mit einbeziehen.
Grüße
Ernst


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RE: Piko BR 64 "will nicht" - Antriebshemmung

#3 von Stahlblauberlin , 01.08.2024 18:22

Der Anker lässt sich auch ganz ausbauen, dann kann man auch das vordere Lager gründlich reinigen. Die Schnecke ist nur mit einem Sprengring gesichert, den abnehmen und Schnecke abziehen. Vorsicht, das Mistding springt gerne mal weg..


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RE: Piko BR 64 "will nicht" - Antriebshemmung -> ruckeliger Lauf

#4 von Langsamfahrer , 04.08.2024 22:26

Hallo!

Danke für Eure Kommentare, vor allem @Stahlblauberlin für den Hinweis auf den Sprengring zur Demontage der Schnecke - auf den hatte ich vorher nicht geachtet.
Ich habe den Motor mit diesem Tipp komplett demontiert.

Der Kollektor war recht dunkel vom Abrieb der Kohlebürsten, das konnte ich mit SR24 schnell beheben.
Danach habe ich die Ritzen zwischen den Kollektor-Lamellen noch mit einem Zahnstocher geputzt, da war aber kaum etwas drin.
Dann habe ich mich an die Lager gemacht, also die Messingbuchsen im Motorschild bzw. im Topf mit den Stator-Magneten. Zu meiner Überraschung war da nichts drin, kein Öl, kein Dreck - anscheinend war der Motor völlig trocken.

Nach einigen Stunden Wartezeit habe ich ihn zusammengebaut, sparsam geölt und getestet - schnurrte sofort. Da scheint mir alles in Ordnung zu sein.

Nachdem ich ihn wieder eingebaut hatte und den Zahnrädern sowie der Schnecke etwas Fett gegeben hatte, fuhr die Lok - in beide Richtungen.
Rückwärts war alles in Ordnung, die üblichen Geräusche von drehenden Wellen, Zahnrädern und Schnecke waren zu hören, alles normal.
Aber vorwärts gibt es bei jeder Radumdrehung viermal ein "Klack", dessen Ursache mir völlig unklar ist.
An ein Problem mit falschem Radversatz und Kurbelstangen glaube ich nicht, weil es bei Rückwärtsfahrt nicht auftritt. Aber was dann? Habt Ihr Ideen?

Ich habe dann Vor- und Nachläufer wieder montiert, danach fuhr die Lok nur noch ruckelig. Ich habe gemerkt, dass das Problem nur auftritt, wenn ich deren Schrauben fest anziehe. Ich vermute, dass dann das Abdeckblech mit seinen nach oben gebogenen Längskanten gegen die Achsen drückt und so Schwergängigkeit bewirkt.
Kennt Ihr diesen Effekt? Was schlagt Ihr zur Abhilfe vor?
Die einfache Lösung, die Schrauben etwas locker zu lassen, lehne ich ab: Lockere Schrauben lösen sich im Betrieb weiter, die hier zeigen nach unten und fallen dann raus. Geht nicht. Nicht fest anziehen und mit Loctite oder ähnlichem sichern gefällt mir auch nicht, weil die Schrauben mit ihrem dickeren glatten Schaft ja den Drehpunkt für Vor- und Nachläufer bilden.

Ich habe drei Ideen:
Ich könnte zwischen den Chassis-Block und das Abdeckblech eine dünne Zwischenlage tun, Papier oder Klebeband, und so für etwas mehr Abstand sorgen. Das kann ich jederzeit rückgängig machen.
Oder ich könnte dort, wo die Achsen sind, etwas von den Blechkanten wegfeilen. Das ist natürlich dauerhaft.
Oder ich biege die Befestigungslaschen ein bisschen nach oben, so dass das Blech tiefer kommt.

Was meint Ihr?

Danke für Tipps!
Jörg


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RE: Piko BR 64 "will nicht" - Antriebshemmung -> ruckeliger Lauf

#5 von Stahlblauberlin , 04.08.2024 23:30

Ich würde die Blechlaschen nachbiegen. Die Gützold-64er habe ich nicht im Bestand um das im Detail nachvollziehen zu können, aber könnte es auch ein Montagefehler sein? Bei der Gützold 75er sind Vor- und Nachläufer samt Deichsel zwischen Bodenplatte und Rahmen verbaut und nicht darunter! Die Fahrwerke sind so ähnlich das ich kaum glaube das Gützold das bei der 64er anders gemacht hat.


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RE: Piko BR 64 "will nicht" - Antriebshemmung -> ruckeliger Lauf

#6 von Langsamfahrer , 05.08.2024 09:44

Hallo!

Aufschreiben hilft - jedenfalls manchmal bei mir: Ich denke dann etwas genauer über die Sache nach, und daraus kommt dann Einsicht.
Ich werde es zunächst mit einer dünnen Zwischenlage probieren, weil ich das komplett rückgängig machen kann.

Das obere Bild zeigt die fragliche BR 64. Der Vorläufer ist montiert, der Nachläufer nicht.
Das untere Bild zeigt von rechts nach links die fragliche BR 64 (ohne Nachläufer), eine komplette BR 64 und eine BR 75 (in grün, die Länderbahn-Variante).

Zur Baugleichheit: Ja, die BR 64 und die BR 75 von Piko/Gützold sind beide identisch aufgebaut. Zwei senkrechte Bleche bilden die Lager für die Kuppelachsen und das Getriebe. Sie sind durch Klötze verbunden, in die von unten vorn und hinten jeweils eine Schraube greift. Diese Schrauben haben einen verdickten glatten Hals, um den die Deichseln zur Vor- bzw. Nachlauf-Achse und zu den Kupplungen schwenken.
Gleichzeitig drückt dieser Hals den Blechstreifen, der das Getriebe abdeckt, gegen die Verbindungsklötze. Im Bild sollte es zu erkennen sein.

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #5
Bei der Gützold 75er sind Vor- und Nachläufer samt Deichsel zwischen Bodenplatte und Rahmen verbaut und nicht darunter! Die Fahrwerke sind so ähnlich das ich kaum glaube das Gützold das bei der 64er anders gemacht hat.

Ja, es ist bei beiden gleich - siehe oben. Nur bei der Anordnung scheint Deine Erinnerung zu trügen - von oben nach unten: Chassis mit Klotz, Lasche der Bodenplatte, Schwenkarm mit Kupplung bzw. Haken, Deichsel der Vor- bzw. Nachlauf-Achse, Schraubenkopf.

Aber bevor ich weiter an der Lok arbeite, muss ich einen Brombeer-Ausläufer roden. Nachher ist es noch wärmer ...

Viel Freude!
Jörg


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RE: Piko BR 64 "will nicht" - Antriebshemmung -> ruckeliger Lauf

#7 von Stahlblauberlin , 05.08.2024 10:08

Zitat von Langsamfahrer im Beitrag #6
Nur bei der Anordnung scheint Deine Erinnerung zu trügen - von oben nach unten: Chassis mit Klotz, Lasche der Bodenplatte, Schwenkarm mit Kupplung bzw. Haken, Deichsel der Vor- bzw. Nachlauf-Achse, Schraubenkopf.

Ich habe mich auf die Darstellung in der originalen Explosionszeichnung zur EM16 bezogen...


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RE: Piko BR 64 "will nicht" - Antriebshemmung -> ruckeliger Lauf

#8 von Langsamfahrer , 05.08.2024 14:53

Da hast Du mir etwas voraus - die kenne ich nicht. Vielleicht hat es ja auch im Lauf der Jahre Änderungen gegeben.

Die 64er und 75er, die ich hier habe, können gar nicht anders montiert werden: Es ist eine gemeinsame Schraube, die als Drehpunkt für Vor- bzw. Nachläufer dient und gleichzeitig das Abdeckblech befestigt. Diese Schraube hat unter dem Kopf zunächst einen dicken glatten Schaft, der die Drehachse bildet und gegen das Abdeckblech drückt, denn dessen Loch ist viel kleiner und reicht nur für das Gewinde, nicht für den Schaft.

So, jetzt ran ans Probieren ...

Jörg


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RE: Piko BR 64 "will nicht" - Antriebshemmung -> ruckeliger Lauf

#9 von Stahlblauberlin , 05.08.2024 15:13


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RE: Piko BR 64 "will nicht" - Antriebshemmung -> ruckeliger Lauf

#10 von Langsamfahrer , 05.08.2024 15:35

Nach dieser Zeichnung ist mir Deine Antwort völlig klar, die hätte ich auch so interpretiert.
Die Zeichnung ist in diesem Punkt leider falsch, siehe die Fotos.

Jörg


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RE: Piko BR 64 "will nicht" - Antriebshemmung -> ruckeliger Lauf

#11 von Stahlblauberlin , 05.08.2024 15:37

Ist sie

Zitat von Langsamfahrer im Beitrag #10
Die Zeichnung ist in diesem Punkt leider falsch, siehe die Fotos.

Ist sie definitiv, hab meine 75er gerade mal rausgekramt.


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RE: Piko BR 64 "will nicht" - Antriebshemmung -> Taumeln

#12 von Langsamfahrer , 06.08.2024 19:33

Hallo!

Ich bin Euch noch das Ergebnis schuldig:

Ich habe vorn und hinten zwischen die Getriebe-Abdeckung und die Strebe im Chassis je ein Stück Kunststoff-Isolierband geklebt, in das ich vorher für die Schraube noch ein Loch gestanzt hatte.
Dann habe ich jeweils den Schwenkarm mit der Vor- bzw. Nachläufer-Achse und den für die Kupplung angeschraubt.
Das Klemmen war jetzt beseitigt, der Motor läuft rund und bewegt die Radsätze, auch das Gestänge klemmt nicht mehr.

Allerdings taumelt die Lok, und zwar ungleich: Bei Vorwärtsfahrt stärker als bei Rückwärtsfahrt.
Wenn ich bei abgenommenem Gehäuse die Spannung mittels kleiner Kroko-Klemmen direkt am Motor anlege und dann entlang der Räder schaue, dann sehe ich auch Schwankungen - etwas Höhenschlag bei den Laufflächen, und etwas mehr Seitenschlag bei den Spurkränzen.
Ich sehe für mich keine Möglichkeit, diesen Radsatz zu richten - ich kann höchstens den ganzen Radsatz (mit Gestänge) gegen eine komplett rund und taumelfrei laufenden tauschen.

Im Vorrat ist sogar noch einer, allerdings von einer BR 75 in sächsischer Länderbahn-Ausführung, also mit grünen Zylinderblöchen. Dafür sehe ich drei Möglichkeiten:

  1. Die Zylinderblöche schwarz lackieren (mit Pinsel, Airbrush habe ich nicht).
  2. Die grünen (75er sächsisch) und die schwarzen (64er) Zylinderblöcke vom Halteblech und vom Gestänge abziehen und tauschen.
    Kann ich den Zylinderblock zerstörungsfrei vom Gestänge abziehen, oder sind Teile der Steuerung (Gleitbahn, ...) fest in den Zylinderblock eingegossen?
  3. Den Bolzen, der die Treibstange am mittleren Radsatz hält, ziehen und das 64er Gestänge (mit dem originalen Zylinderblock) mit der 75er Treibachse verbinden.
    Kann ich den Bolzen einfach aus dem Rad ziehen (oder treiben), oder beschädige ich damit die Kunststoff-Speichen?

Was meinen die Experten - sind das gangbare Wege? Was schlagt Ihr vor? Oder sollte ich mit dem Taumeln leben?
Ich bin gespannt auf Eure Kommentare.

Viele Grüße
Jörg


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RE: Piko BR 64 "will nicht" - Antriebshemmung -> Taumeln

#13 von Stahlblauberlin , 06.08.2024 21:05

Hast du beim Zusammenbau peinlich genau darauf geachtet das nicht eine der Achsen um einen Zahn verdreht eingesetzt ist? Dann muss die Lok taumeln. Sieht man am besten wenn man die Räder so stellen das alle Kurbelzapfen in 9 oder 15-Uhr-Position stehen und man längs drüber peilt. Auf einem der Bilder sieht es für mich anhand der Stellung der Gegengewichte so aus als ob da ein Versatz zwischen der Treib- und der hinteren Kuppelachse ist.


V-Lok hat sich bedankt!
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RE: Piko BR 64 "will nicht" - Antriebshemmung -> Taumeln

#14 von Langsamfahrer , 07.08.2024 12:29

Hallo!

Ich habe mir große Mühe gegeben. Mir ist klar, dass die Räder einer Seite alle in gleicher Stellung sein müssen, weil sonst die Kuppelstange klemmt.
Mein Eindruck ist, dass die Räder etwas ungenau gefertigt oder auf die Achse montiert wurden.
(Ja, das sieht so aus, als ob ich die Schuld auf andere schiebe, den Hersteller, aber so ist nun mal mein Eindruck.)

Du schreibst, ein verdrehter Radsatz müsse zum Taumeln führen. Das verstehe ich nicht. Liegt nicht Taumeln am Höhen- oder Seitenschlag der Räder?

Ich denke, ein verdrehter Radsatz führt (wegen der Verspannung im Gestänge) zu erhöhtem Widerstand an bestimmten Punkten der Drehung, also zu ungleichmäßigem Lauf oder gar zur völligen Blockade. Den Effekt hatte ich ja, als ich anfing, mich mit dieser Lok zu beschäftigen.

Aber ich nehme Deine Aussage als Anstoß, das nochmal zu prüfen: Zuerst Motor raus und prüfen, ob sich die Räder leicht gleichmäßig drehen lassen. Falls nicht, Bodenblech abnehmen, Achsen aus dem Rahmen heben und die korrekte Position suchen.

Danke!
Jörg


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RE: Piko BR 64 "will nicht" - Antriebshemmung -> Taumeln

#15 von Stahlblauberlin , 07.08.2024 15:04

Zitat von Langsamfahrer im Beitrag #14
Du schreibst, ein verdrehter Radsatz müsse zum Taumeln führen. Das verstehe ich nicht. Liegt nicht Taumeln am Höhen- oder Seitenschlag der Räder?

Ein verdrehter Radsatz führt auch zum Taumeln, durch das Lagerspiel wird der bzw. die Radsätze durch den Druck des verspannten Gestänges ja in alle mögliche Richtungen weggedrückt. Wenn du das Fahrwerk ohne Motor auf einem Stück Gleis schiebst lässt sich das schön sehen und fühlen. Wenn man dabei am mit einer Pinzette vorsichtig an der Kuppelstange wackelt und es Stellungen gibt bei denen kein Spiel mehr zu fühlen ist weiß man was Sache ist. Ohne jetzt das Spiel zu kennen würde ich dem Bild nach vermuten das die hintere Kuppelachse der Treibachse um einen Zahn voraus sein könnte.
Bei der Bauart der Räder ist es übrigens extrem unwahrscheinlich das sich ein Rad auf der Achse verdreht, höchstens das Zahnrad könnte sich bei reichlich Krafteinwirkung verdrehen oder es ist gerissen.


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RE: Piko BR 64 "will nicht" - Antriebshemmung -> Taumeln

#16 von Langsamfahrer , 10.08.2024 16:25

Hallo!

Dank an @Stahlblauberlin für die Erklärung zum Taumeln - und ja, der Tip war richtig:
Der letzte Radsatz war um einen Zahn verdreht. Das hat zwar nicht zum klemmenden Gestänge geführt (die Löcher in den Stangen bieten genug Reserve), aber nach korrektem Einsetzen läuft die Lok problemlos.

Lektion: die synchrone Stellung doppelt und dreifach prüfen, sobald es Laufprobleme gibt.

Gute Fahrt!
Jörg


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