Hallo!
Ich kümmere mich gerade um eine Dampflok BR 64 von Piko / Gützold, die Konstruktion aus DDR-Zeiten mit zwei einzeln eingesetzten Glühlampen. Sie wurde mal gebraucht gekauft, die Vorgeschichte ist unbekannt.
Ursprüngliches Symptom: Bei Stromzufuhr leuchten die Lampen, aber der Motor dreht nicht.
Für eine genauere Diagnose habe ich die Lok geöffnet und den Motor entnommen (wegen der Hemmung der Schnecke).
Auch danach ließen die Räder sich nicht drehen, sie hatten nur etwas Spiel für ein kleines Hin und Her.
Als erstes hatte ich den Verdacht, dass ein Radsatz etwas verdreht ist und die Kuppelstange zu sehr gedehnt oder gestaucht wird.
Das habe ich behoben, jetzt sind sie hinreichend synchron.
("Hinreichend", weil bei einem Radsatz der 90-Grad-Winkel zwischen linkem und rechtem Rad nicht genau eingehalten wird. Ich möchte aber das Gestänge nicht demontieren, muss das also so lassen.)
Als das Problem weiter bestand, habe ich die Schraube gelockert, die das linke und das rechte Getriebeblech zusammenhält und gleichzeitig die Achse des ersten Zahnrads bildet.
Danach ließen sich die Kuppelräder drehen, es gab auch keine punktuellen Widerstände, wie sie bei mangelndem Synchronlauf auftreten.
Die Zahnräder habe ich bei der Gelegenheit sparsam gefettet.
Der ausgebaute Motor lief zunächst weiterhin nicht. Ich kann ihn an der Schnecke drehen, aber es scheint mir zu schwergängig.
Bei neuen Versuchen läuft er jetzt, aber nicht wirklich zuverlässig.
Das sieht für mich nach verharztem Lager aus, vielleicht auch Kollektor-Probleme. Allerdings ist meine Erfahrung mit Motor-Wartung begrenzt.
Bitte kommentiert das folgende Vorgehen:
- Federn anheben, Kohlebürsten herausnehmen und sichern.
- Schraube oben lösen, Motorschild mit Lager und Bürstenführungen abnehmen.
- Lager und Ende der Motorwelle reinigen: altes Öl entfernen, mit SR24 putzen, wiederholen bis sauber.
- Kollektor optisch kontrollieren, Nuten zwischen den Segmenten mit weichem Gegenstand (Zahnstocher, ...) putzen.
- Soweit möglich, auch das andere Lager mit SR24 reinigen (ich habe aber kein Gerät, um die Schnecke abzuziehen).
- Beide Lager sparsam ölen.
- Motorschild wieder anbauen, Bürsten einsetzen, testen.
Ist das so richtig, habe ich etwas vergessen?
Gibt es besondere Tricks für die Seite mit der Schnecke?
Wenn der Motor dann problemlos läuft, will ich ihn wieder einbauen, dabei Schnecke und Schneckenrad sparsam fetten. Fehlt noch etwas?
Dann der abschließende Zusammenbau ...
Danke für Tipps!
Jörg