Hallo, im "Digital"-Thread habe ich schon von einem defekten Decoder meiner 37740 (BR216, Lollo) berichtet. Der in dieser Lok verbaute Motor, welcher von Märklin als Glockenanker-Bauweise beschrieben wird, produzierte intern Kurzschlüsse, die auch bei der CS3 zur Abschaltung führten. Allerdings hat's der Decoder nicht überlebt. Ich habe den Motor jetzt mal geöffnet :
Ich habe diese Lok gebraucht gekauft, in einem sehr guten optischen Zustand. Allerdings scheint diese wohl einige Betriebsstunden gelaufen zu sein. der starke Abrieb von den Bürsten hat wohl am Kollektor zu Kurzschlüssen geführt.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit diesen Motoren gemacht, oder kann man abschätzen wieviel Betriebsstunden dieser wohl gelaufen ist ?
Gibt es wetere Märklin Motoren welche man mit Vorsicht genießen sollte ?
Ich habe mir trotzdem erstmal einen neuen Motor gegönnt, und hoffe der hält bei mir ein paar Jahre.
Wie kommst Du darauf, dass 37740 einen Glockenankermotor besitzen soll? In der Produktbeschreibung steht davon nichts.Dort wird nur vom geregelten Hochleistungsmotor gesprochen.
Der Motor hat mit Sicherheit ein-zweihundert Betriebsstunden hinter sich. Einen offensichtlichen Grund für einen Kurzschluss kann ich nicht erkennen, Kollektor und Bürsten sehen, vom Bürstenabrieb abgesehen, ordentlich aus und die Kollektornuten wirken nicht zugekleistert. Einmal mit Reinigungsbenzin gründlich durchgespült und ein Tröpfchen Öl an die Lager hätte der bestimmt noch eine Weile gehalten. Ein Glockenanker ist das aber ganz bestimmt nicht, ganz klassischer China-Dreipoler der Mittelklasse, aus der Bucht angelt man sowas für 3-4,-€, in Stückzahlen unter 1,-€. Bei aktuellen Märklin-Modellen ist diese Motorenfamilie standard wie auch bei den meisten anderen Herstellern (PIKO, Roco...) Wenn die genaue Abmessungen erkennbar wären würde ich wetten das die Lok mit dem Motor einer Piko-Hobby-218er oder dem Taurus perfekt läuft. Schon nach Augenmaß bin ich mir da ziemlich sicher..
Nachdem auf dem Bild des Ankers die rechte etwas verdeckte Wicklung dunkler als die anderen zu sein scheint. tippe ich auf den typischen Überlastungstod der für große Loks von Tante Mä zu klein gewählten Motore. Der Motor ist ein typischer Mabuchiclon der Baureihe FK130. Z. B. die 12 V - Variante von dem hier wobei das längere Wellenende wahrscheinlich gekürzt werden muß:
Also, in der aktuellen Produktdatenbank Steht eindeutig "in kompakter Glockenanker-Bauart". wie auch immer, es ist kein Glockenankermotor, das weiß ich nun auch.
ich habe den Motor, noch vor der Öffnung, am Labornetzteil getestet, und ist dieser bei 5V immer wieder in die Strombegrenzung von 3A gelaufen und die Kollektornuten sind sehr wohl zugekleistert. Ich habe nochmals ein wenig reingezoomt:
also diesen Motor zu reinigen und wieder zusammen zu friemeln macht m.M. nach keinen Sinn. Hab ja schon einen neuen.
Meiner Einschätzung nach auch deshalb nicht weil auf Deinem Foto die Spalte zwischen den Kommutatorblechen wicklungsseitig sichtbar breiter werden. Das lässt auch drauf schließen das sie sich durch Überhitzung bewegt haben was in Folge auch zu dem starken Bürstenabrieb führt weil die Blechkanten nicht mehr in einer Ebene liegen.
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
Zitat von GDA im Beitrag #5Also, in der aktuellen Produktdatenbank Steht eindeutig "in kompakter Glockenanker-Bauart". wie auch immer, es ist kein Glockenankermotor, das weiß ich nun auch.
„BR 216, DB | Spur H0 - Art.Nr. 37740 Diesellokomotive.
Vorbild: Mehrzwecklokomotive in Vorserien-Ausführung als Baureihe 216 „Lollo“ der Deutschen Bundesbahn (DB). Regellackierung mit purpurrotem Lokkasten. Längsseitig jeweils vorbildgerecht unterschiedliche Lüfter- und Fensteranordnung. Betriebszustand um 1975.“
Und
„Produktbeschreibung Modell: Mit Digital-Decoder mfx und umfangreichen Geräuschfunktionen. Geregelter Hochleistungsantrieb mit Schwungmasse zentral eingebaut. Alle 4 Achsen über Kardan angetrieben. Haftreifen. Fahrtrichtungsabhängig wechselndes Dreilicht-Spitzensignal und 2 rote Schlusslichter konventionell in Betrieb, digital schaltbar. Beleuchtung mit wartungsfreien, warmweißen Leuchtdioden (LED). Seitlich und frontal angesetzte Griffstangen aus Metall. Detaillierte Pufferbohle. Ansteckbare Bremsschläuche liegen bei.“
Wenn ihr die Lok bei Märklin aufruft klickt bitte mal auf das Motor-Pictogramm. Da erscheint ein allgemeiner Text, der unter anderem auch die Verwendung eines Motors in "kompakter Glockenankerbauart" dem Pictogramm zuschreibt. Vielleicht ist das gemeint?
Zum reinigen muss man die Motoren nicht unbedingt zerlegen. In ein altes Filmdöschen, halb mit Reinigungsbenzin füllen, kräftig schütteln, Motor von Hand durchdrehen, nochmal schütteln, Motor raus und durch die wenigen Öffnungen mit Pressluft aus der Dose ausblasen. Trocknen lassen, Lager ölen, fertig.
Zitat von lokopa66 im Beitrag #9 Da erscheint ein allgemeiner Text, der unter anderem auch die Verwendung eines Motors in "kompakter Glockenankerbauart" dem Pictogramm zuschreibt. Vielleicht ist das gemeint?
„Spezialmotor mit elektronisch unterstütztem Lastausgleich oder in kompakter Glockenanker-Bauart.“
So, die Lollo läuft wieder. Ich habe mir jetzt doch einen hoffentlich guten Motor von "SB" gegönnt, und mit einem neuen Decoder msd3 läuft die Lok wirklich schön. Ich habe noch eine BR218 mit dem gleichen Problemmotor, und die Lok wird auch noch auf den "SB"-Motor umgebaut. vG, Gerd
ob Glockenanker oder nicht kann man leicht herausfinden, allerdings braucht man ein LCR-Meter (Z.B. 4080 von Voltcraft/Conrad) Motor von der Elektronik isolieren und Anschlussinduktivität messen. Bei Glockenanker < 1mH bei "normalem" Motor >1mH.
Die hier berichteten 40.bis 200 Betriebsstunden sind aber nicht getade vertrauensbildend für diese Antriebe.