Hallo! Hier wie versprochen die technischen Details.
Leider habe ich nicht von allen Schritten Fotos, aber im Zusammenhang mit den CAD-Screenshots sollte das meiste klar werden.
ACHTUNG: Die CAD-Bilder zeigen die Ansicht von hinten (im Gegensatz zu den Videos)
Grundlagen:
Zuerst wurde das Problem theoretisch betrachtet. Im Prinzip befinden sich Culemeyer und Waggon in einer linearen Bewegung entlang einer Achse. Da sollte ein Linearantrieb reichen.
Diese Linearbewegung gliedert sich in mehrere Phasen:
a. Antrieb, Culemeyer und Waggon bewegen sich gemeinsam (Anfahrt zur Laderampe)
b. Culemeyer bleibt an der Laderampe stehen, Antrieb und Waggon bewegen sich weiter (Abladevorgang)
c. Antrieb, Culemeyer stehen. Waggon wird vom Antrieb entkoppelt. Damit er von der Lok abgeholt werden kann.
Lösung:
Wie dies ohne komplizierte Mechanik gelöst wurde, zeigen diese Bilder.

Das Bild oben zeigt unten in Rot die IGUS-Linearschiene. In Blau den Schlitten mit beweglicher Halterung in Braun. Oberhalb der Waggon mit rotem Mitnehmerstift.
Nur die beiden dünnen Stifte sind oben auf der Platte zu sehen. Mit den beiden Stiften kann der Waggon in beide Richtungen bewegt werden. (Phase b)
An der Endposition dreht sich der linke Stift nach unten (Weil der Schlitz zu Ende ist.) und gibt den Waggon frei für die Abholung durch eine Lok. (Phase c)

Fehlt noch Phase a. Die wird dadurch gelöst, dass Waggon und Culemeyer mittels Magnet verbunden werden, sobald sich der Waggon auf dem Culemeyer befindet.
Damit der Culemeyer bei der ganzen Aktion in der Spur bleibt, erhält er an der Unterseite zwei Führungsbolzen, die dann in einer Nut gleiten.



Der Magnet dient dazu, den Culemeyer beim Andocken in Position zu halten. Magnete werden übrigens immer paarweise eingesetzt, da sie sich dann in allen 3 Achsen sauber ausrichten.
So nun der ganze Vorgang beim Abladen des Waggons:
- Culemeyer rollt Richtung Rampe. In Wirklichkeit wird nur der Waggon bewegt. Der Culemeyer ist per Magnet verbunden und rollt mit.
- Culemeyer erreicht die Rampe. Dockt mittels Magnet an.
- Stift bewegt den Waggon weiter (Magnetverbindung Culemeyer <-> Waggon löst sich).
- Am Ende des Schlitzes klapp der linke Stift nach unten weg und der Weg für die Lokabholung ist frei.
Beim Aufladen sinngemäß das Gleiche in rückwärts.
Hier noch ein paar weitere Bilder zur Orientierung:
Komplettansicht des CAD-Entwurfs mit Motor und Umlenkrolle

Hier der Schlitten/Gleiter. Der bewegliche Teil fällt nur durch sein Eigengewicht nach unten. Dann steht der Stift senkrecht.
Die seitlichen Ausbuchtungen dienen zur Aufnahme der Magnete für die Reedkontakte und für die Befestigung der Zugschnur.
Ich habe der Zugschnur, gegenüber einem Zahnriemen, den Vorzug gegeben, da sie Fehler verzeiht und einfach durchrutscht.
STL-Dateien für den Schlitten kann ich auf Wunsch auch bereitstellen.

Das Einzige, was man oben sieht, sind diese beiden Stifte, wenn sie nicht durch den Waggon verdeckt sind.

Sicher ist dies keine komplette Bauanleitung, aber das Prinzip sollte klar sein. Weitere Infos gerne auf Rückfrage.
Würde mich freuen, wenn es mal Jemand nachbaut
Jan