Hallo liebe Modellbahnbegeisterten!
Vielleicht denkt der eine oder andere, der den LagoMaggioreExpress bereits kennt, dass ich mir hier ins falsche Unterforum verirrt habe - dem ist aber nicht so .
Vielmehr ist es so, dass die Modellbahnanlage LagoMaggioreExpress mit der Fertigstellung des Endbahnhofes Alpe Bianco soweit fertig und betriebsfähig ist. Das Segment mit der Haltestelle Santa Maggiore wurde jedoch völlig neu konzipiert und wird nun komplett neu gebaut. Da ich hieran fast alle Schritte eine Modellbahnanlagenbaus in äußerst komprimierter Form zeigen kann, habe ich mich dazu entschlossen, den Bau in diesem Unterforum darzustellen, um auch Mitlesende anzusprechen, die im Forumsbereich Anlagenvorstellung seltener unterwegs sind oder schlichtweg keine Lust und keine Zeit haben, sich durch einen mittlerweile 56 Seiten langen Thread mit derzeit 1.381 Beiträgen zu klicken.
Bevor es richtig losgeht noch eine kurze Einordnung:
Der LagoMaggioreExpress (LMEx) ist sowohl der Name der fiktiven privaten Bahngesellschaft als auch des Starzuges auf der Strecke. Das Anlagenthema spielt am Nordufer des Lago Maggiore im Schweizer Kanton Ticino. Dargestellt wird eine meterspurige Bahnstrecke, die ausgehend vom Oberzentrum Lacorno zunächst am Ufer des Lago Maggiore entlangführt und danach ins Valle del Castagno abbiegt. Das Tal hat seinen Namen von hunderten in Herbstfarben leuchtenden Kastanienbäumen. Nach Santa Maggiore verschwindet die Strecke hinter der Kulisse, um bei Alpe Bianco im Hochgebirge der Alpensüdseite wieder aufzutauchen. Hier oben liegt schon der erste Schnee des nahenden Winters.
Die Ähnlichkeit mit der Centovallibahn, der Maggia-Talbahn oder der projektierten, aber nie gebauten Schmalspurbahn von Locarno über Ascona am Westufer des Lago Maggiore entlang nach Italien ist beabsichtigt. Mir ging es allerdings nicht darum ein Teilstück oder einen Bahnhof 1:1 nachzubauen. Vielmehr sollten die typischen Merkmale sowohl des mediterranen Seeufers, als auch der schroffen Seitentäler dargestellt werden. Den Fahrgästen bieten sich abwechslungsreiche und spektakuläre Ausblicke auf die Palmen am See, auf die endlosen Wälder des Valle del Castagno und auf die atemberaubend schöne Hochgebirgslandschaft der Alpensüdseite, auf der jetzt im Herbst bereits der erste Schnee gefallen ist.
Modellbahn auf der Platte. Da die Bahnstrecke auf dem Segment Santa Maggiore keinerlei Steigung aufweisen soll, bietet sich als Untergrund - wie bei vielen, die mit der Modellbahn starten - eine einfach Platte an. Ich habe 10mm starkes Pappelsperrholz verwendet, das ich mit Dachlatten an der Unterseite verstärkt habe.
Hier eine grobe Handskizze. Ich plane immer sehr großzügig und nicht auf Kante, so dass ich viele Details erst beim Bau festlege. Man erkennt lediglich das Segment Santa Maggiore. Das Streckengleis kommt von oben. Der Bahnhof selbst liegt in einem engen 180°-Gleisbogen. Die Strecke verschwindet rechts oben wieder im Tunnel und führt dann durch einen nicht gestalteten Anlagenabschnitt nach Alpe Bianco. Auf dem Bahnhofsgelände ist auch der Bahndienst angesiedelt. Hier ist noch eine Drehscheibe vorhanden, die früher genutzt wurde die Schneeräumgeräte in Arbeitsrichtung zu drehen, was bei modernen Geräten heutzutage entfällt.
Erstes Auslegen der Flexgleise und Weichen der englischen Firma Peco. Die Gleisenden sind nicht mit Schienenverbindern versehen.
Die ersten Verbinder sind schnell gesetzt. Nun müssen die Schwellen im Zusammenlauf der beiden Gleise angepasst werden. Ein scharfes Bastelmesser hilft.
Der Zusammenlauf der beiden Gleise ist fast fertig. Die Gleise werden bis zum Schottern mit kleinen Schrauben, die zwischen die Schwellen geschraubt werden, an Ort und Stelle gehalten. Das jeweils innenliegende Gleis ist am Übergang zur Weiche mit einem Isolierschienenverbinder versehen worden, damit das Herzstück der Weiche später problemlos polarisiert werden kann. Die hässliche Lücke im Schwellenband wird später noch mit einzelnen Schwellen geschlossen.
Ziemlich schnell ist man beim Bau mit Flexgleisen gezwungen, die Gleise entsprechend zu kürzen. Durch die Lage in einem engen Bogen steht das kurveninnere Gleis deutlich über. Zunächst schneide ich jedoch mit einem Bastelmesser die beiden letzten Schwellen vom Schwellenrost ab.
Zum anschließenden Ablängen der Schienenprofile verwende ich einen wirklich guten und scharfen Seitenschneider, um ein möglich sauberes Schnittbild zu erhalten.
Mit einer Bastelfeile versäubere ich überstehende Grate sorgfältig. Wer hier nicht sauber arbeitet, wird den Metallschienenverbinder nachher nicht leicht aufgeschoben bekommen!
Das anschließende Gleis wird mit den kleinen Schrauben ebenfalls an Ort und Stelle gehalten. Die fehlende Schwelle wird schon mal provisorisch in die entstandene Lücke eingefügt. Das finale Verkleben der Schwellen erledige ich aber erst kurz vor dem Schottern, falls die Gleislage noch angepasst werden muss. Durch die Verwendung der kleinen Schrauben ist eine Korrektur der Gleislage während des Baus problemlos möglich.
Grobe Übersicht über das Segment. Ein Regionalzug steht schon am künftigen Mittelbahnsteig. Die Gleise, die in das Baudienstareal führen, liegen nur provisorisch.
Draufsicht des Segments Santa Maggiore. Die wichtigsten Gebäude zeigen die Platzverhältnisse an.
So, dass ist erstmal das Ergebnis wochenlanger Überlegungen, ca. zweistündiger Bauzeit und einer Stunde Beitrag schreiben. Ich hoffe es gefällt, hilft aber auch dem einen oder anderem weiter, der gerade selber mitten in der Bauphase steckt. Wie immer freue ich mich über Kommentare, Fragen, Anregungen und euren Besuch im Hauptthread, auf Instagram oder meiner Website.
Beste Grüße
Dominik