Was lange währt, wird endlich gut - in diesem Fall das sehr aufwändige Projekt für Inneneinrichtungen der neuen Karwendel-Wagen von Märklin, # 40361.

Märklin liefert die Wieder- und Neuauflagen auf Basis der Wagens # 4037 bzw. der Primex-Wagen # 4192 und # 4193 prinzipiell ohne Inneneinrichtung aus - obwohl eine solche konstruktiv bereits vorhanden ist. In den 90er Jahren wurden - zugegebenermaßen fiktive - Varianten dieser Wagen in Farben der Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen angeboten. Diese wurden serienmäßig mit einer Inneinrichtung geliefert. Sie bildete klassische Einzelabteile nach, wie sie die Wagen der Bauartgruppen 28 und 36 besaßen. Daß Märklin die neu aufgelegten Wagen nicht serienmäßig damit ausstattet, ist zu bedauern - im Fall der Karwendel-Wagen jedoch von Vorteil. Denn die Vorbilder entsprachen im wagenbaulichen Teil zwar eher den Schnellzugwagen, waren jedoch mit einer Großraumbestuhlung ähnlich den Eilzugwagen ausgestattet

Mit der Konstruktion konnte zwar schon vor der Auslieferung begonnen werden, da die Fahrzeuge auf bekannten Modellen von Märklin / Primex basieren. Jedoch verzögerte sich das Projekt aus unterschiedlichen Gründen. Zudem erforderte die Vorgabe von Einrichtungen, die ohne Demontage der Wagenkästen montierbar sind, eine aufwändigere Bausatzlösung. Komponenten, die „am Stück“ einsetzbar wären, sind wegen der breiten Querstreben nicht möglich. Die Lösung bestand dann aus jeweils vier Bodenplatten, in welche dann jeweils acht Sitzgruppen separat in dafür vorgesehene Aussparungen eingesetzt werden. Beim Gepäckwagen treten an ihre Stelle dann Dienst- und Toilettenabteil, sowie eine Trennwand zwischen Einstiegs- und Gepäckraum. Die stellen Kompromißmodelle im verkürzten Längenmaßstab dar - weshalb auch bei der Einrichtung gewisse Kompromisse eingegangen werden mußten. So mußten beim B4ü Sitze an der mittleren Trennwand weggelassen werden, weil diese sonst die Durchgangstür "blockiert" hätten. Insgesamt dienten jedoch Skizzen, Bilder und Beschreibungen der einschlägigen Fachliteratur (Joachim Deppmeyer) als Vorlage. So erhielt der B4ü eine Nachbildung der Polsterbestuhlung - der C4ü eine der für die damalige 3. Klasse üblichen Holzbestuhlung. Konstruktiv mußten u.a. die in den Innenraum hineinragenden Schweißpunkte der Druckluftkessel und Batteriekästen, sowie Sützstreben bei der Konstruktion der Teile berücksichtigt werden. Gedruckt wurden die Teile dann in PLA, die Qualität fiel wirklich hervorragend aus.

Der Gepäckwagen:







Der Personenwagen 2. Klasse – B4ü – mit nachgebildeter Polsterbestuhlung:





Der Personenwagen 3. Klasse – C4ü – zweimal im Set vorhanden, mit jeweils unterschiedlichen Wagennummern:





Gruß
Florian