Hallo Mawi,
Zitat von TheMawiLP im Beitrag #8
Das blaue Kabel ist im ESU Handbuch als "Gleichgerichtete Decoderspannung U+ (Rückleiter für Funktionen)" Gekennzeichnet, teilweise jedoch auch als "U+ (+Pol)"
was korrekt ist.
Märklin - Anwender sind grundsätzlich mit einer "gemeinsamen Masse" als Rückleiter ("Märklin, weil das S6stem so einfach ist") für alles sozialisiert. Hinter einem Brückengleichrichter (oder einer H-Brücke) funktioniert das aber nicht mehr.
Bahner ohne Mittelleiter, die mit Wechselstrom schalten, aber mit umpolarisierbarem Gleichstrom fahren, ist dieser Unterschied von Kindesbeinen an vertraut, denn sie mußten schon immer peinlichst darauf achten, dass die Bahnstromkreise von den Schalt/Beleuchtungs-Stomkreisen getrennt bleiben.
Bei den ersten Decodern von Märklin konnte das Konzept noch einigermaßen durchgehalten werden, nur bei Decodern fur DC-Motoren nicht. Spätestens 1990 - mit Einfuhrung der C90 und den sogenannten Hochleistungsmotoren, wurde diese Einfachheit - sukzessive - zunehmed aufgegeben.
Die etwas sperrigen Bezeichnungen rühren daher, weil man bei DC-Loks wechselnde Stirnbeleuchtung mit Glühbirnchen über zwei Dioden direkt von den Gleisen mit dem Gleichstrom abnehmen kann. Die Birnchen hängen dabei mit einem Anschluss immer direkt- über das mit einer Räderseite verbundenen Fahrgestell - an der anderen Schiene.
Nach einer Digitalisierung liegt nun höher frequenter Digitalstrom (z.B. DCC) am Gleis und am Fahrgestell an. Das Birnchen leuchtet auch mit diesem hochfrequenten Wechselstrom, aber - weil durch den Brückengleichrichter im Decoder nur eine Halbwelle zum Birnchen gelangt - etwas dunkler (es wird ja nur in der Hälfte der Zeit vom Strom durchflossen). Diese Lösung benötigt also keine gesonderte zweite Leitung vom Birnchen zum Decoder.
Will man die volle Leuchtkraft des Birnchens haben, oder LEDs einsetzen, muss der Stromkreis - statt am Decoder vorbei über das Fahrgestell - zum anderen Decoderanschluss hinter dem Brückengleichrichter geschlossen werden. Dazu benötigt man für jedes Birnchen/LED einen Rückleiter. Da die Decoder traditionell nach Minus schalten, ist das für alle Birnchen das(Decoder-) Plus hinter den Dioden in Graetzschaltung.
Da man also besimmte Verbraucher in Loks mit Decoder (mit gewissen Einschränkungen) auch ohne zusätzlichen Rückleiter betreiben kann, was historisch insbesondere für sehr kleine beleuchtete Loks - mit wenig Platz (N! ) und sechspoligen Schnittstellen - erforderlich war, ist es zu dieser - etwas umständlichen - Terminologie gekommen.
MfG
vik
im Übrigen - Märklin am liebsten ohne Pukos, z.B. als Trix 