Also heute habe ich mal ein Elektronikproblem für die Tüftler unter Euch. Ich habe mir das Wagenset 4228 von Märklin gekauft. Ein wunderbares Set und da es aus Blech ist, ein besonderer Leckerbissen für die damalige Zeit der Blechwagons. Diese Wagen haben eine Beleuchtung - für damals sehr fortschrittlich mit LED. Hierfür ist am letzten Wagon ein Schleifer für die Stromabnahme des Mittelleiters verbaut. Die Wägen sind mit den starren stromführenden Kupplungsbrücken verbunden. Alle Räder der Wagons sind über das Drehgestell mit der Masse verbunden.
Nach dem Erwerb also habe ich die Wagen auf meine moderne digitale Anlage gestellt (ESU Ecos) und siehe da: Ein wunderbares Bild mit einer perfekten flackerfreien Beleuchtung. Zeitgleich bekam ich Ärger mit einer Lok, die plötzlich die ABC-Bremsstrecke nicht mehr erkannte (ESU Loksound 5). Nach einigen Versuchen war klar, dass die Rheingold-Wagons die Ursache waren. Wenn man die Wagons von der Strecke nahm, war das Problem weg.
Nun bin ich auch nicht ganz doof und war mir klar, dass die elektronische Schaltung in den Wagons der Grund sein musste. Tasächlich ist in allen Wagons eine Elektronikplatine verbaut, die auf den analogen Anlagen die LEDs mit immer exakt 3,2 Volt versorgt. Im Wagen mit dem Schleifer ist außerdem ein Elko mit 220 microF verbaut. Aha, Übeltäter gefunden - dachte ich. Also habe ich den Wagon mit dem Schleifer zerlegt (Das ist Strafarbeit) und VOR die Stromversorgung die bekannte einfache Schaltung aus Gleichrichter und Elko vorgeschaltet. Mein Gedanke: Bei richtiger Polung muss es der Elektronik ja egal sein, ob sie Wechselstrom oder Gleichstrom bekommt und ich erreiche hierdurch eine „Entkopplung“ der schädlichen Rückwirkung auf die Digitaltechnik. Gesagt getan, den Wagen mit dem Schleifer alleine auf die Anlage gesetzt: Super! Beleuchtung da, keine Störungen mehr. Die Freude über meine Geniestreich wurde jä enttäuscht, als ich dann feststellte, dass auf der Kupplung zu den anderen Wägen kein Strom mehr ankam, der die nächsten Wagen zum Leuchten brachte. Meine weiteren Messungen ergeben folgendes Bild. In den Wagons besteht keine direkte Stromverbindung von der hinteren zur vorderen Kupplung. Im Betrieb liegt an der Kupplung eine Spannung von 3,2 Volt an. Verbinde ich eine Kupplung mit Digitalstrom 20 V brennen die LED wie sie sollen. Verbinde ich die Kupplung auf der anderen Seite mit 20 V brennen die LEDs auch wunderbar. Auf der gegnüberliegenden Kupplung kommt dann zwar eine Spannung von 3,2 V an, die sorgt aber nicht dafür, dass das Licht im dort angehängten Wagon auch tatsächlich brennt.
Nun ja. Jetzt könnte ich jeden Wagen umbauen und mit Gleichrichter und ELKO bestücken. Wenn ich die Kupplungen mit dem original-Digitalstrom versorge, dann funktioniert das schon, aber diese Arbeit will ich mir ehrlich gesagt nicht antun.
Hat jemand von Euch einen Gestesblitz, wie ich das Problem über einen Eingriff nur am Wagen mit dem Schleifer lösen kann!
Ich bin zu doof dafür, daher setzte ich auf Euch - Vielen Dank schon mal.