Hallo liebe Stummis,
bin jetzt mit meinem Latein am Ende.
Habe in einen Märklin roten Pfeil einen ESU Lopi 5 Basic eingebaut. Hatte in einem vorigen Beitrag gefragt ob der 60760 Decoder gehen könnte. Aber das war wohl Unsinn. Habe alle Birnchen durch LEDs ersetzt und dann mit der CS3 getestet.
Front- und Rücklicht funktionieren, Innenbeleuchtung auch. Motor läuft gar nicht.
Habe leider viel zu wenig Ahnung von den CVs, die man wahrscheinlich richtig einstellen muss.
Der Motor scheint irgendeine Spannung zu bekommen, denn er lässt sich ein bisschen schwerer als sonst mit der Hand drehen.
Wenn ich statt des Motors ein Birnchen nehme, ist es bei Fahrtregler auf Null aus und ab der ersten kleinen Drehung am Fahrtregler geht es an und wird beim Steigern am Geschwindigkeitsregler nicht mehr heller. Entspricht auch der gemessenen Spannung am Motorausgang entweder O Volt oder sofort 16 Volt.
Der Motor läuft ganz normal an einer anderen Gleichspannungsquelle.
Ach so, noch was: Wenn ich in der Konfiguration der Lok auf eine CV Nummer klicke, ändert sich der Wert ohne mein Zutun. Ist das normal? Hatte übrigens vorher auf Auslesen der Lok geklickt.
Kann mir irgendjemand sagen, welche CV ich wie einstellen muss? Es ist wohl ein Bühler Motor. Hab ich in anderen Beiträgen gelernt….
Liebe Grüße und danke für jede Hilfe
Arno

Hallo Arno,

so ein paar Artikelnummern würden uns schon etwas weiterhelfen:
- welcher rote Pfeil?
- Dekoder-Art-Nummer?
- was hast du wie verkabelt? Hierbei helfen auch aussagekräftige (!!) Bilder manchmal mehr als 1000 Worte.

Gruß
Railstefan

Wenn Dekoder und Motor in Ordnung sind muss der Motor laufen. Ohne angepasste Lastregelung vielleicht etwas ruckelig, aber er muss laufen.
Ganz wichtig ist sicherzustellen das zwischen keinem der Motoranschlüsse und Lokmasse/einem der Gleisanschlüsse eine Verbindung besteht, unbedingt messen bevor man das Fahrzeug das erste Mal aufs Gleis stellt.
Der je nach genauer Version verbaute Bühler- Motor reagiert hochallergisch auf Verölung am Kollektor. Motor ausbauen und den Kollektorbereich gründlich mit Reinigungsbenzin (Isopropanol reicht hier nicht) durchspülen, dabei durchdrehen. Auspusten und das ganze mindestens zwei Mal. Dann Lager sparsamst ölen. Mit veröltem Kollektor ziehen die Motoren gerne mal so viel Strom das der LoPi abschaltet.

Hallo Railstafan und Stahlblauberlin,
erstmal vielen Dank.
Der rote Pfeil ist Märklin 3125. Decoder ESU 59020 Lokpilot 5 Basic.
Die Verkabelung ist ok. Hab ich alles schon sehr oft gemacht und bin auch nicht farbenblind. cool:
Den Motor hatte ich auch schon gereinigt. Allerdings nicht mit Waschbenzin. Das werde ich dann nochmal versuchen.
Aber er läuft mit der externen Gleichspannung schon prima bei ca 5 Volt….
Kontakt zum Gehäuse glaube ich erstmal auch nicht, weil das Birnchen ja brannte….
Melde mich dann demnächst nochmal.
LG
Arno

Der Bühler, baugleich in unzähligen Liliput- und diversen Fleischmann-Modellen verbaut läuft in einwandfreiem Zustand oft schon mit 1,5V, spätestens ab ca. 2,5V an. Meine Liliput-95er z.B. schleicht analog mit etwas über 2V an und bleibt mit 1,2 V in Fahrt. Digital sind 19s/Randumdrehung drin.. das ist dann schon meditativ..

Das Ganze macht mich langsam kirre.
Hab jetzt mal nen anderen kleinen Motor angeschlossen und der läuft.
Aber auch der eigentliche Bühlerläuft an 2 Volt an und ist dann prima regelbar mit meinem Netzteil.
Wer hat dazu noch eine Meinung???
LG
Arno

Jetzt hab ich einen 5 Ohm Widerstand vor den Motor gelötet und damit läuft er.
Die Ohmschen Widerstände der Motoren sind ja alle ganz schön abweichend.
Bühler ca 5 Ohm Märklin HLM ca. 18 Ohm….
Alles sehr seltsam.

5Ohm sind etwas wenig, da sitzen die Kollektorspalten zu. Diese Bauform hat so etwa 20-25Ohm. Mit einem 9V-Block zieht der Motor in gesundem Zustand etwa 90-120 mA.

Tja, ich befürchte auch sowas. Da werd ich ihn wohl mal richtig auseinander nehmen müssen.
Nochmal danke für den Tipp.
LG
Arno

Hallo Arno,

der Lopi 5 basic hat nur 900 mA Motorstrom, der Lopi 5 hat 1,5 A Motorstrom.
Dein Decoder geht einfach in Überlast, dafür spricht auch, das es läuft wenn du einen Widerstand vorschaltest. Dies reduziert den Strom der fließt, der Decoder schaltet nicht ab.


Gruß
Michael

Hallo Michael und die Anderen,
ich habe natürlich alles mögliche getestet und ausprobiert. Wenn ich den Motorausgang an einen Märklin HLM hänge und den Strom messe, läuft alles völlig normal und es ergibt sich ein Gleichstrom um die 250mA.
Wenn ich den Bühler an ein Netzteil oder einen 9 V Block hänge, messe ich seltsamerweise einen Gleichstrom gleich 0, obwohl der Motor dann läuft. Aus Verzweiflung hab ich dann mal das Messegerät auf Wechselstrommessung umgeschaltet. Und siehe da, jetzt ergibt sich ein Strom von knapp 100 mA an der Batterie und natürlich schwankend am regelbaren Netzteil.
Das ist jetzt der Punkt, an dem ich überhaupt nichts mehr verstehe.
Auch ein Freund mit Elektronikkenntnissen war ratlos.
Mit dem 5Ohm Widerstand läuft er zwar, aber völlig kraftlos.
Bin gespannt, ob hier noch jemand was zu dem Wechselstrom sagen kann……..
Übrigens laufen auch andere kleine Gleichstrommotoren ganz normal am Decoderausgang. Und alle zeigen brav Gleichstrom an.
LG
Arno

Entweder stimmt mit dem Messgerät etwas nicht, vielleicht zu kleiner/großer Messbereich, bei solchen Messungen zeigt sowohl mein 19,95-Multimeter als auch mein Fluke korrekte Werte an. Erst im 10A-Messbereich messen, wenn da kleiner als 200mA im 200mA-Bereich. Zumindest in meinen Geräte ist für den 200mA-Bereich (eigene Buchse) eine Feinsicherung eingebaut die ich auch schon ein paar Mal tauschen musste.
Oder der Motor produziert derartige Störungen (Bürstenfeuer heftig) das es das Multimeter verwirrt.
Das der Motor mit einem Vorwiderstand kraftlos ist ist auch normal, bei 5Ohm sollte das aber noch nicht sooo extrem sein.
Klemm mal das Multimeter an den Motor und dreh ihn von Rastpunkt zu Rastpunkt vorsichtig durch. Dabei den gemessenen Widerstand im Auge behalten. 17-20Ohm sollten es etwa sein. Gibt es dabei kräftige Abweichungen nach unten sitzen entweder die Kollektorspalten zu oder es gibt einen Windungsschluß. Im letzteren Fall ist der Motor fertig.
Ansonsten die Bürstenführung ausklipsen und den dann gut erreichbaren Kollektor reinigen. Mit einem Holzzahnstocher, niemals Metall, auch die Kollektorspalten reinigen. Mit Reinigungsbenzin abwischen. Die Bürsten selbst ohne Federn!!! mit einem geregelten Lötkolben auf z.b. einem Rest Pappelsperrholz auskochen, die saugen mächtig viel Öl auf das zusammen mit dem Abrieb den Kollektor sofort wieder verkleistert. Alternativ die Bürsten über Nacht in einem gut verschlossenen Gefäß in Bremsenreiniger einlegen. Beim Zusammenbau darauf achten das die Bürsten so eingesetzt werden das die konkav eingelaufenen Stirnseiten wieder richtig am Kollektor anliegen. Hab so schon bestimmt 20 angeblich defekte Bühler wieder reanimiert die von den Vorbesitzern in Öl eingelegt wurden. Die reagieren halt auf Öl im Kollektorbereich allergisch wie praktisch jeder Motor mit eher kleinen Trommelkollektoren.

Hi, klingt alles nach guten Tipps. Werde auch alles probieren. Hoffentlich krieg ich die Bürsten schadlos raus. Hab ich schon versucht, aber mich nicht wirklich getraut an den Laschen zu ziehen…..
Ich melde mich, wenn er kaputt ist oder funktioniert…..
Jedenfalls danke für die Schreibmühe und schönen Sonntag bei miesem Wetter
Arno

So, Kollektor gereinigt. Widerstand an den Motoranschlüssen in jeder Stellung 14-15 Ohm.
Habe allerdings festgestellt, dass eine der Andruckfedern wohl mal zu heiß geworden ist. Es war sogar eine Windung abgebrochen und fiel mir entgegen. Habe sie wieder etwas gedehnt.
Der Motor verhält sich aber leider immer noch exakt so wie vorher.
Das Messgerät ist übrigens völlig ok. Jede andere Messung mit Gleich- oder Wechselstrom oder Spannung funktioniert.
Es grüßt Rudi Ratlos…….