Hallo Leute,
als ganz-knapp-unter-50-jähriger muß ich hier auch mal was loswerden.
Zum einen ist das biologische Alter tatsächlich nur nebensächlich, vor allem, was Hobbies betrifft. Ich selbst fühle mich nicht wie 49. Wenn mich jemand fragt "wie war deine Kindheit?" sage ich immer "bis jetzt ganz okay". Okay, mein Körper erinnert mich täglich daran, daß ich nicht mehr 20 bin. Aber im Kopf bin ich deutlich jünger. Und wenn ich mich meinen Hobbies widme, bin ich manchmal wieder das Kind, das einfach nur Spaß hat. Und ich denke, so geht es fast jedem hier.
Zum anderen sehe ich das "Problem" - sofern man es als solches bezeichnen will - des hohen Durchschnittsalters in der Nachwuchsförderung. Welche Eltern haben denn noch die Zeit und Geduld, ihre Kinder in ihren Interessen zu fördern und unterstützen? Heute, wo meist beide Elternteile berufstätig sind, ist es erheblich schwieriger, den Nachwuchs für "analoge" Hobbies zu begeistern. Da ist es meist leichter, dem Kind ein Smartphone oder Tablet in die Hand zu drücken und schon ist der Nachwuchs für die nächsten Stunden, Tage, Wochen beschäftigt.
Dazu kommt erschwerend, daß gerade die Modelleisenbahn heute deutlich teurer ist als in meiner Kindheit. Selbst eine vernünftige Startpackung in Spur H0 kostet von Märklin/Trix z.B. schon rund 200 € und mehr. Und ich rede dabei nicht von solchem Schrott wie den unsäglichen Märklin my world Packungen mit Kunststoffgleisen und Batteriebetrieb. Bei Fleischmann ist es auch nicht besser. Piko bietet deutlich günstigere Startpackungen an (ab etwa 100 €), allerdings ist da die Qualität der Modelle auch entsprechend unterirdisch.
In meiner Kindheit hat man für einen verhältnismäßig günstigen Preis ein gutes Startset bekommen mit Fahrzeugen in der gleichen Qualität, wie sie auch einzeln im Sortiment waren. Da war es in meinen Augen erheblich leichter, Kindern den Zugang zur Modelllbahn zu vermitteln, weil man mit dem gesamten Sortiment darauf aufbauen konnte.
Vielleicht sollten sich die Modellbahnhersteller wieder etwas mehr auf jüngere Kundschaft (und deren Geldbeutel) konzentrieren.
Gruß,
Franz