CH Parlament gibt für`s eidgen. Schienennetz 16,4 Mrd. frei

#1 von Elokfahrer160 , 07.12.2024 08:48

Moin,

gute Neuigkeiten für die Nutzer des Schweizer Schienennetzes, das Schweizer Parlament hat am 05.12.2024 die benötigten Mittel in Höhe von 16,4 Mrd. Franken für`s Schienennetz freigegeben:

https://www.bahnonline.ch/72273/parlamen...er-bahnbetrieb/

Viel Spass beim Lesen - Elokfahrer160/Rainer


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RE: CH Parlament gibt für`s eidgen. Schienennetz 16,4 Mrd. frei

#2 von sbbfan , 07.12.2024 08:57

Moinsen Rainer,
da können wir mal wieder nur neidisch übern Zaun schauen und verblüfft zugucken wie Eisenbahn im 21Jahrhundert funktioniert...

Gruß Uwe


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RE: CH Parlament gibt für`s eidgen. Schienennetz 16,4 Mrd. frei

#3 von drum58 , 07.12.2024 10:15

Hallo Uwe und Rainer,

unter den Bedingungen in der Schweiz, besonders mit den Finanzen, könnte auch die DB ganz anders agieren. Aber im Autoland Deutschland werden die Prioritäten anders gesetzt.

Gruß
Werner


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RE: CH Parlament gibt für`s eidgen. Schienennetz 16,4 Mrd. frei

#4 von Klaus3 , 07.12.2024 10:22

Moin,

dann wartet Mal ab, was unsere nächste Regierung mit der Bahn macht😀 in der letzten hat die FDP quasi allein durch den Finanzkomiker die Bahn weiter zerstört. Mit der CDU wird es die Bahn nun final zerlegen.

Lustig, daß bei uns immer nur zwischen Sparen und Schuldenmachen unterschieden wird. Mal die Einnahmen zu erhöhen, scheint völlig aus dem Blick gefallen zu sein

Die Schweiz könnte sich die Bahn auch nicht leisten, wenn sie nicht über entsprechende Steuereinnahmen verfügen würde.

Aber wir subventionieren ja lieber Kernkraft, Autos und Flugzeuge, die konventionelle Landwirtschaft und all die anderen totbringenden Dinge. Ja Kernkraft wird bei uns immer noch massiv subventioniert! Endlagersuche und möglicher Bau der Endlager geht voll aus Steuergeld. Auch der Rückbau wird zu riesigen Teilen aus Steuermitteln finanziert, denn die Firmen haben ihre Altlasten schon lange ausgegliedert. Die jetzigen Eigentümer, also die Abwicklungsfirmen sind finanziell so schwach ausgestattet, dass die die Aufgabe niemals erfüllen werden.

Aber die CDU wird uns ja vielleicht sogar noch neue AKWs bescheren.

Ich hab vor der nächsten, vermutlich letzten demokratischen, Legislaturperiode wirklich Angst!

Allein das meine Rente unwiederbringlich bei Black Rock landet... Aber Merz wird kommen. Und das war es dann für die meisten.

Allein die geplante Rücknahme aller Gesetze, die man für die Reduzierung der Klimakrise verabschiedet hat, ist völlig irre. Also weiter Kohle, Öl, Gas und Atom. Nach uns die Sintflut. Aber die wartet nicht mehr auf das "nach uns", wie man bemerken könnte.

Wie Leute mit Kindern CDU wählen können, bleibt mir ein Rätsel.

Gruß
Klaus


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RE: CH Parlament gibt für`s eidgen. Schienennetz 16,4 Mrd. frei

#5 von sbbfan , 07.12.2024 11:16

... es ist in der bunten Republik Deutschland ja nicht nur ein Problem der Finanzmittel!
Nein viele bereitgestellten Budgets werden nicht mal abgerufen weil die Deppen an der Front keine oder falsche Entscheidungen treffen!
Wie war das nochmal mit den Milliarden für den digitalen Bahnknoten S21?
Die Bundesmittel verfallen zum Jahresende und sind dann ... futsch, für die Bahn!

Politik hin Politik her, jede Coleur hat in den letzten 40 Jahren die Sargnägel für die Bahn geschmiedet!
Die Ampelianer hatten sich zwar immerhin vorgenommen an dem Desaster zu arbeiten aber rausgekommen ist halt wie bei den meisten Themen wo die Herrschaften angehen wollten: NIX!

Es ist nicht so einfach und vermutlich auch nicht ganz fair SBB und DB zu vergleichen.
Eine BaWü-Bahn ließe sich auch anders aufstellen... es sind bei der DB AG einfach auch ganz andere Dimensionen. Und 40 Jahre gegen die Wand fahren lässt sich in 10 Jahren auch nicht wieder reparieren!
Die Privatisierung ist doch auch so eine Mogelpackung gewesen! Die Strippen werden doch auch heute noch von der Politik gezogen, also absolutem Fachpersonal🙈...
Warten wir ab wie es wird wenn der Wieselski auf den Thron gestreikt hat...


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#6 von Sinerb , 07.12.2024 11:51

Grüß Euch

wenn man bedenkt das es in den 60er mal den sogenannten Leber-Plan gab.
Leber ein SPD Verkehrsminister hatte die Idee den Güterverkehr und Personenverkehr zu trennen,
dazu sollten die Strecken 4 Gleisig ausgebaut werden, je Richtung je eins für Personen und Güter.
Leider blieb es bei einigen wenigen Test ausbauen. Hätte man diesen Plan durchgezogen wie schön hätte man jetzt den Deutschlandtakt umsetzen können.
Aber dafür haben wir 4 Spurige Autobahnen die am Limit sind und mit LKWs verstopft, Brücken die unter der Last marode geworden sind.
Leider sieht es bei den Strecken der Bahn nicht besser aus. Jeder zehnte ICE wird wegen massiver Verspätungen gar nicht erst in die Schweiz
einfahren gelassen, Güterzüge werden durch Frankreich geleitet weil die DB es nicht schafft, die Züge zu übernehmen, Lok und Personalmangel, gesperrte Strecken
Ausfall von Signaltechnik verärgern Speditionen die ihre Waren Pünktlich abliefern müssen. Demnächst wird DE wieder Vertragsstrafen an Österreich und der Schweiz zahlen müssen,
da DE den Vertraglichen festgelegten Streckenausbau nicht schafft. Dafür müßte man Geld in die Hand nehmen und kräftig in die Zukunft investieren, würde die Bauwirtschaft puschen
die Pünktlichkeit langsam verbessern, statt dessen tanzt man um die Schuldenbremse, wie um das goldene Kalb, klopft sich wegen der Schwarzen Null ständig auf die Schulter
während die Infrastruktur den Bach runter geht. Dabei bräuchte man nicht mal Schulden machen, in Brüssel schlafen noch Milliarden die DE noch nicht abgerufen hat,
Geld das aus der Corona-Hilfe stammt.Aber dafür müßte man es einfach beantragen. Und noch ein Beispiel: China. Dort baut man ein Hochgeschwindigkeitsnetz, und auch gleichzeitig
baut man das Streckennetz des Transrapids aus, ja man entwickelt die Transrapidzüge weiter, Ziel 600 km/h, hier stellt man den Transrapid ins Museum. DE braucht mal wieder Macher
und keine Krämer. Jeder nicht investierter Euro wird später dreifach Ausgegeben werden müssen, nur um es halbwegs am laufen zu halten. Komischer Weise investiert die DB ständig in
Ausländischen Bahnen, zuletzt in Ägypten, dafür scheint immer Geld da zu sein.

Schönen 2. Advent
Sinerb


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RE: CH Parlament gibt für`s eidgen. Schienennetz 16,4 Mrd. frei

#7 von Brillenhuber , 03.03.2025 11:35

Zitat von Klaus3 im Beitrag #4
Moin,

dann wartet Mal ab, was unsere nächste Regierung mit der Bahn macht😀 in der letzten hat die FDP quasi allein durch den Finanzkomiker die Bahn weiter zerstört. Mit der CDU wird es die Bahn nun final zerlegen.

Lustig, daß bei uns immer nur zwischen Sparen und Schuldenmachen unterschieden wird. Mal die Einnahmen zu erhöhen, scheint völlig aus dem Blick gefallen zu sein

Die Schweiz könnte sich die Bahn auch nicht leisten, wenn sie nicht über entsprechende Steuereinnahmen verfügen würde.

Wie Leute mit Kindern CDU wählen können, bleibt mir ein Rätsel.

Gruß
Klaus

Na ja die Schweiz hat die Schuldenbremse seit 2001:
https://www.efv.admin.ch/efv/de/home/the...en%20angenommen.

Zitat
Die Schuldenbremse ist in Artikel 126 der Bundesverfassung festgeschrieben. Die Details sind im Finanzhaushaltgesetz geregelt (Artikel 13–18 FHG; SR 611.0). Der Verfassungsartikel wurde in der Volksabstimmung vom 2. Dezember 2001 mit 85 Prozent Ja-Stimmen angenommen.



Darum hat man auch das nötige Kleingeld zur Verfügung.
Aber man man hat auch den Mut, das mitunter zu überprüfen:
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokume...-id-103943.html
Gruss Heinz


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RE: CH Parlament gibt für`s eidgen. Schienennetz 16,4 Mrd. frei

#8 von Krokodil , 04.03.2025 06:59

Zitat von Klaus3 im Beitrag #4
Moin,

dann wartet Mal ab, was unsere nächste Regierung mit der Bahn macht😀 in der letzten hat die FDP quasi allein durch den Finanzkomiker die Bahn weiter zerstört. Mit der CDU wird es die Bahn nun final zerlegen.

Lustig, daß bei uns immer nur zwischen Sparen und Schuldenmachen unterschieden wird. Mal die Einnahmen zu erhöhen, scheint völlig aus dem Blick gefallen zu sein

Die Schweiz könnte sich die Bahn auch nicht leisten, wenn sie nicht über entsprechende Steuereinnahmen verfügen würde.

Aber wir subventionieren ja lieber Kernkraft, Autos und Flugzeuge, die konventionelle Landwirtschaft und all die anderen totbringenden Dinge. Ja Kernkraft wird bei uns immer noch massiv subventioniert! Endlagersuche und möglicher Bau der Endlager geht voll aus Steuergeld. Auch der Rückbau wird zu riesigen Teilen aus Steuermitteln finanziert, denn die Firmen haben ihre Altlasten schon lange ausgegliedert. Die jetzigen Eigentümer, also die Abwicklungsfirmen sind finanziell so schwach ausgestattet, dass die die Aufgabe niemals erfüllen werden.

Aber die CDU wird uns ja vielleicht sogar noch neue AKWs bescheren.

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Allein die geplante Rücknahme aller Gesetze, die man für die Reduzierung der Klimakrise verabschiedet hat, ist völlig irre. Also weiter Kohle, Öl, Gas und Atom. Nach uns die Sintflut. Aber die wartet nicht mehr auf das "nach uns", wie man bemerken könnte.

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Gruß
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Mal von dem ganzen OT abgesehen, dem ich grundsätzlich nicht zustimme, muss man genau das Gegenteil fragen, nämlich wie man was anderes als CDU wählen kann. Die anderen sind noch viel schlimmer, was sie ja nun 3 Jahre lang gezeigt haben.
Leider scheint dir nicht klar zu sein, dass mit dem netten Herrn Klingbeil von der SPD einer der größten Bahngegner nun sehr viel zu sagen hat. Das ist der, der die wichtigste Neubaustrecke in Deutschland verhindert, weil sie durch seinen Wahlkreis geht.

Noch eins: wir haben in Deutschland Rekordsteuereinnahmen. Das Problem liegt auf ser Ausgabenseite, nicht auf der Einnhamenseite.


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RE: CH Parlament gibt für`s eidgen. Schienennetz 16,4 Mrd. frei

#9 von Petz1 , 04.03.2025 09:27

Zitat von Brillenhuber im Beitrag #7
Darum hat man auch das nötige Kleingeld zur Verfügung.
Wobei noch anzumerken wäre das Bau-, und Unterhaltskosten pro Streckenkilometer in der Schweiz auch aufgrund des größeren Anteils an bergiger Topographie sicherlich höher als in DE sind.


Grüße von Markus

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RE: CH Parlament gibt für`s eidgen. Schienennetz 16,4 Mrd. frei

#10 von Elokfahrer160 , 04.03.2025 11:03

Moin,

die Schweizer Bürger haben halt eine andere Einstellung zu " ihrer Bahn ". Somit kommt es in Sachen " Bahn- und Netzausbau " zu diesen finanziellen Entscheidungen im Parlament. Wenn ich mir unsere Schweizer Verwandschaft einmal ansehe, da haben von 10 Erwachsenen Familienmitgliedern - insgesamt 9 Leute ein SBB General Abo.

Meine Verwandschaft hat gar keine PKW`s mehr, diese wurden abgeschafft, man fährt dort Bus / Bahn ............ und zwar das ganze Jahr. Allerdings wohnen diese Verwandten alle im Raum Bern und Thun und sie geniessen dort die ganz hervorragende Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Wenn wir dort auf Urlaub sind, nutzen wir ebenfalls nur die Bahn und den ÖPNV. So geht`s halt auch, wenn man keine Auto Lobby in seinem Land hat.

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#11 von Petz1 , 04.03.2025 11:41

Zitat von Elokfahrer160 im Beitrag #10
Meine Verwandschaft hat gar keine PKW`s mehr, diese wurden abgeschafft, man fährt dort Bus / Bahn ............ und zwar das ganze Jahr.
Einer meiner Kunden der, nachdem er in DE die Ausbildung zum Seilbahntechniker absolvierte hatte, als er vor zwei Jahren zwecks Arbeit in die Schweiz übersiedelte (Aletscharena), sein Auto vorher verkauft und bis heute keine Ambitionen wieder eines anzuschaffen...


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RE: CH Parlament gibt für`s eidgen. Schienennetz 16,4 Mrd. frei

#12 von Draisine , 04.03.2025 12:11

Die Schweiz ist halt ein Bahnland, Deutschland ein Autoland. Womit letztlich auch ein Großteil unseres BIP von ca. 4500 Mrd USD erzielt wird. Nicht nur durch die Produktion von Fahrzeugen sondern auch damit.

Zudem ist Deutschland ein Flächenland mit ca. 40 tkm Bahnstrecken, die dabei sogar nur bedingt die Bedürfnisse der ländlichen Bevölkerung decken.

Bezüglich der Bahnnutzung sieht Deutschland, entgegen oft lautenden Vermutungen , im europaweiten Vergleich gar nicht so schlecht aus:
https://de.euronews.com/next/2023/09/22/...dem-zug-gereist

Natürlich weit hinter der Schweiz, aber nur weniger weit hinter unseren unmittelbaren Nachbarn.

Die Netto-Finanzschulden der DB lagen 2021 bei ca. 30 Mrd. Euro. Wie hoch war nochmal das freigegeben Investitionsvolumen der Schweiz?

Über den jährlichen Bundeshaushalt von Deutschland einschließlich der Aufteilung der verschiedenen Ressorts kann sich jeder selbst an den entsprechenden Stellen im Internet informieren. Und sich selbst überlegen, wo man dort für die Verbesserung der Bahninfrastruktur einsparen könnte ohne gleichzeitig den KFZ-Verkehr zu verdammen, der, wie bereits gesagt, essentiell für unseren Wohlstand ist. Auch wenn einige meinen, daß grüne, autofreie Städte, Lastenfahrräder (auch für Handwerksbetriebe) und am Besten noch kostenfreie Bahnbenutzung das richtige Ziel wären. Irgendwo muß das Geld dafür auch herkommen. Und nicht jeder Handwerke möchte oder kann zu seinen Kunden strampeln, um dort bspw. eine Heizungsinstallation durchzuführen oder das Wärmedämmverbundsystem anzuliefern.

Mit Ländervergleichen wäre ich immer etwas vorsichtig, insbesondere wenn man die Schweiz als Beispiel nimmt. Dort herrschen ganz andere Rahmenbedingungen. Aus aktuellem Anlaß erinnere ich nur mal an die Höhe des momentan in der Diskussion befindlichen Sondervermögens, wovon in etwa die Hälfte sich aus der Einbindung Deutschland in Nato und EU ergeben.

Was bei mir allerdings wirklich nur Kopfschütteln verursacht, sind die wahrlich schleppenden Genehmigungsverfahren, wenn es z. B. um die Anschlußstrecken zum Gotthard und zum Brenner geht. Das ist schon fast zum Fremdschämen geeignet. Allerdings muß man dabei auch die hießige Rechtslage berücksichtigen, die viele der Entscheidungen in dem Zusammenhang behindern. M. E. unnötigerweise.

Und ja, ich weiß, das Geld für die sogenannte "Ausländermaut", die wohl ein Nachbrenner für den Bayerischen Wahlkampf der CSU war, hätte man auch sinnvoller verwenden können.

Ich bin jedenfalls froh darüber in diesem Land noch selbst darüber entscheiden zu können ob und wann ich welches Verkehrsmittel nutze.

Grüße Thomas


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RE: CH Parlament gibt für`s eidgen. Schienennetz 16,4 Mrd. frei

#13 von Petz1 , 04.03.2025 16:22

Zitat von Draisine im Beitrag #12
Zudem ist Deutschland ein Flächenland mit ca. 40 tkm Bahnstrecken, die dabei sogar nur bedingt die Bedürfnisse der ländlichen Bevölkerung decken.
Genau in Letzterem hinkt DE der Schweiz hinterher weil eine funktionierende Vernetzung mit Anschlußbussen zur zeitnahen Bedienung der Fläche größtenteils fehlt. Ich denke viel mehr Menschen würden die Bahn nutzen wenn der lokale Zubringerverkehr abgestimmt zum Bahnfahrplan ohne lange Wartezeiten funktionieren würde.


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#14 von ThN , 04.03.2025 16:28

Zitat von Draisine im Beitrag #12

Ich bin jedenfalls froh darüber in diesem Land noch selbst darüber entscheiden zu können ob und wann ich welches Verkehrsmittel nutze.

Grüße Thomas



Werden die Schweizer "gezwungen" die Bahn zu nehmen, oder wird es ihnen nur viel einfacher gemacht, ein umweltfreundliches Verkehrsmittel nutzen?


Gruß Thomas

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RE: CH Parlament gibt für`s eidgen. Schienennetz 16,4 Mrd. frei

#15 von Draisine , 04.03.2025 16:48

Dabei habe ich nicht die Schweizer und deren Politik im Sinn.

Grüße Thomas


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#16 von Krokodil , 04.03.2025 17:17

Ich sag es mal provokant: Ein Elektroauto ist doch auch umweltfreundlich. Warum soll man also mit der unzuverlässigen Bahn fahren? Zumal in Deutschland das Schienennetz und die Bedienungshäufigkeit im ÖPNV wesentlich niedriger ist als in CH.

Vielleicht sollten unsere Regierungen endlich mal etwas für den Schienengütervèrkehr tun statt ständig zu versuchen gegen Autofahrer zu argumentieren und zu handeln. Würde m. M . wesentlich mehr bringen. Aber mit der LKW Lobby legt sich niemand an.


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RE: CH Parlament gibt für`s eidgen. Schienennetz 16,4 Mrd. frei

#17 von Petz1 , 04.03.2025 18:07

Zitat von Krokodil im Beitrag #16
Aber mit der LKW Lobby legt sich niemand an.
Ich denke weniger mit der LKW - Lobby als vor allem mit Industrie und Gewerbe allgemein. Aufgrund des Umstiegs zu überaus bequemen und für Unternehmen auch kostensparenden Just in Time - Lieferungen per LKW hat man die Vorlagerkapazitäten extrem reduziert bzw. komplett abgebaut. Diese auch nur teilweise wieder einzurichten haben nichtmal Corona-, und Suezkanalblockadebedingte Lieferkettenprobleme geschafft...


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#18 von Brillenhuber , 12.03.2025 11:54

Zitat von Elokfahrer160 im Beitrag #10
Moin,

die Schweizer Bürger haben halt eine andere Einstellung zu " ihrer Bahn ". Somit kommt es in Sachen " Bahn- und Netzausbau " zu diesen finanziellen Entscheidungen im Parlament. Wenn ich mir unsere Schweizer Verwandschaft einmal ansehe, da haben von 10 Erwachsenen Familienmitgliedern - insgesamt 9 Leute ein SBB General Abo.

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Ja, aber das kommt nicht von Umgefär:
Ausgangslage war bei beiden Ländern gleich. In der Schweiz der Bericht 77 der SBB, die den ganzen Nebenbahnklumpatsch abschaffen wollte.
Sehr schön in der Dissertation Hürlimann nachvollzogen:
https://www.tg.ethz.ch/fileadmin/redakti...n_Eisenbahn.pdf

Ab Kapitel 6 ist der Werdegang gut beschrieben.
Mit dem Waldsterben und der Abkehr von den Neuen Haupttansversalen zugunsten eines schnellen Netzes mit optimierten Umsteigezeiten, das fast jedem nützt, vulgo Bahn 2'000, konnte der Niedergang gestoppt werden.
Dazu beigetragen hat aber auch der Taktfahrplan ab 1982, der den Weg beim Pendler für ein "ja" ebnete.
Die Vorlage wurde eher knapp angenommen, mit lediglich 57% Ja:
https://www.bk.admin.ch/ch/d/pore/va/19871206/index.html

Unter Erläuterungen kann man das Bundesbüchlein runterladen, das dem Abstimmungsmaterial beilag.
Man hat übrigens, ganz im Gegensatz zum Deutschlandtakt, explizit auch den Busverkehr erwähnt:

Zitat
Mehr Bahn- und Busverbindungen
Ein gut ausgebautes Schienennetz und ein dichtes Angebot von BUSlinien sollen die Regionen mit besseren Verbindungen bedienen. In das
Konzept BAHN 2000 sind daher neben den SBB auch die Privatbahnen.
die Postautos und die konzessionierten Busbetriebe einbezogen. BAHN
2000 nutzt also nicht nur den Zentren, sondern auch den abseits gelegenen Randregionen und rückt diese naher zusammen



Nun gibt es ein Aber:
Durch das, dass die Versprechungen im Grossen Ganzen eingehalten wurden, die Züge und Busse überwiegend verlässlich und pünktlich fahren, hat sich das für die weiteren Abstimmungen positiv ausgewirkt!
Die Fabi Vorlage, wo wir Steuerzahler direkt betroffen sind, weil man nur noch 3'000 Franken bei der Bundessteuer als Weggeld geltend machen kann, wurde mit 62% Ja angenommen.
https://www.bk.admin.ch/ch/d/pore/va/20140209/index.html

Meiner Meinung nach ist Verlässlichkeit und Pünktlichkeit zentral:
Wer mehrmals pro Woche Anschlüsse verpasst, Züge nicht kommen und zuwenig Platz bieten, dann muss man sich nicht wundern, wenn der Pendler wegbleibt!
Und da hapert es gewaltig in Deutschland!

Ausserhalb des Sperrgürtels der Städte ist Matthäi am Letzten!
Wenn ich den Fahrplan anschaue, im Ort der Preiserwerke:

ansehe, dann kommen wir die Tränen!

Da ist Juf noch besser dran:
https://www.oev-info.ch/sites/default/fi.../pdf/90.552.pdf
Das ist wirklich abgelegen:https://youtu.be/qjks9xmEAQk

Und das mit einem ähnlich gelagerten Ort im Gögellland vergleiche, Helsighausen zum Beispel:
https://www.oev-info.ch/sites/default/fi.../pdf/80.833.pdf
Dann weiss ich schon, warum die Parkplätze bei Preiser so gut belegt sind!

Solange keine Verlässlichkeit da ist, wird sich der Verkehr sicher nicht auf den OeV verlagern!

Solche Reisen, die in der Schweiz kein Problem sind und pünktlich ablaufen, lassen einem in Deutschland ganz schön zittern:
https://www.flickr.com/gp/r_walther/015i3841qk
Fahrplan am Schluss.
Obwohl die Broyetallinie grösstenteils Einspurig ist
Gruss Heinz


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zuletzt bearbeitet 13.03.2025 14:08 | Top

   

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