Zitat von Elokfahrer160 im Beitrag #10
Moin,
die Schweizer Bürger haben halt eine andere Einstellung zu " ihrer Bahn ". Somit kommt es in Sachen " Bahn- und Netzausbau " zu diesen finanziellen Entscheidungen im Parlament. Wenn ich mir unsere Schweizer Verwandschaft einmal ansehe, da haben von 10 Erwachsenen Familienmitgliedern - insgesamt 9 Leute ein SBB General Abo.
Meine Verwandschaft hat gar keine PKW`s mehr, diese wurden abgeschafft, man fährt dort Bus / Bahn ............ und zwar das ganze Jahr. Allerdings wohnen diese Verwandten alle im Raum Bern und Thun und sie geniessen dort die ganz hervorragende Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Wenn wir dort auf Urlaub sind, nutzen wir ebenfalls nur die Bahn und den ÖPNV. So geht`s halt auch, wenn man keine Auto Lobby in seinem Land hat.
Gruss - Elokfahrer160/Rainer
Ja, aber das kommt nicht von Umgefär:
Ausgangslage war bei beiden Ländern gleich. In der Schweiz der Bericht 77 der SBB, die den ganzen Nebenbahnklumpatsch abschaffen wollte.
Sehr schön in der Dissertation Hürlimann nachvollzogen:
https://www.tg.ethz.ch/fileadmin/redakti...n_Eisenbahn.pdfAb Kapitel 6 ist der Werdegang gut beschrieben.
Mit dem Waldsterben und der Abkehr von den Neuen Haupttansversalen zugunsten eines schnellen Netzes mit optimierten Umsteigezeiten, das fast jedem nützt, vulgo Bahn 2'000, konnte der Niedergang gestoppt werden.
Dazu beigetragen hat aber auch der Taktfahrplan ab 1982, der den Weg beim Pendler für ein "ja" ebnete.
Die Vorlage wurde eher knapp angenommen, mit lediglich 57% Ja:
https://www.bk.admin.ch/ch/d/pore/va/19871206/index.htmlUnter Erläuterungen kann man das Bundesbüchlein runterladen, das dem Abstimmungsmaterial beilag.
Man hat übrigens, ganz im Gegensatz zum Deutschlandtakt, explizit auch den Busverkehr erwähnt:
Zitat
Mehr Bahn- und Busverbindungen
Ein gut ausgebautes Schienennetz und ein dichtes Angebot von BUSlinien sollen die Regionen mit besseren Verbindungen bedienen. In das
Konzept BAHN 2000 sind daher neben den SBB auch die Privatbahnen.
die Postautos und die konzessionierten Busbetriebe einbezogen. BAHN
2000 nutzt also nicht nur den Zentren, sondern auch den abseits gelegenen Randregionen und rückt diese naher zusammen
Nun gibt es ein Aber:
Durch das, dass die Versprechungen im Grossen Ganzen eingehalten wurden, die Züge und Busse überwiegend verlässlich und pünktlich fahren, hat sich das für die weiteren Abstimmungen positiv ausgewirkt!
Die Fabi Vorlage, wo wir Steuerzahler direkt betroffen sind, weil man nur noch 3'000 Franken bei der Bundessteuer als Weggeld geltend machen kann, wurde mit 62% Ja angenommen.
https://www.bk.admin.ch/ch/d/pore/va/20140209/index.html
Meiner Meinung nach ist Verlässlichkeit und Pünktlichkeit zentral:
Wer mehrmals pro Woche Anschlüsse verpasst, Züge nicht kommen und zuwenig Platz bieten, dann muss man sich nicht wundern, wenn der Pendler wegbleibt!
Und da hapert es gewaltig in Deutschland!
Ausserhalb des Sperrgürtels der Städte ist Matthäi am Letzten!
Wenn ich den Fahrplan anschaue, im Ort der Preiserwerke:

ansehe, dann kommen wir die Tränen!
Da ist Juf noch besser dran:
https://www.oev-info.ch/sites/default/fi.../pdf/90.552.pdf
Das ist wirklich abgelegen:https://youtu.be/qjks9xmEAQk
Und das mit einem ähnlich gelagerten Ort im Gögellland vergleiche, Helsighausen zum Beispel:
https://www.oev-info.ch/sites/default/fi.../pdf/80.833.pdf
Dann weiss ich schon, warum die Parkplätze bei Preiser so gut belegt sind!
Solange keine Verlässlichkeit da ist, wird sich der Verkehr sicher nicht auf den OeV verlagern!
Solche Reisen, die in der Schweiz kein Problem sind und pünktlich ablaufen, lassen einem in Deutschland ganz schön zittern:
https://www.flickr.com/gp/r_walther/015i3841qk
Fahrplan am Schluss.
Obwohl die Broyetallinie grösstenteils Einspurig ist
Gruss Heinz