Ich habe hier im Thread in letzter Zeit immer wieder Anfragen bekommen, wie ich meine Whiskey-Waggons erstelle. Daher habe ich mich entschlossen, euch zu zeigen, wie so ein Waggon entsteht. Zumindest teilweise, ein klein wenig bleibt sozusagen "Betriebsgeheimnis".
Ich fange mal mit dem Ausgangsmodell an:
Zuerst entferne ich mit DLE-90 die Bedruckung, dann wird das Fahrgestell vom Gehäuse getrennt:
Die "neue Beschriftung" wird auf Decal-Folie gedruckt, sorgfältig ausgeschnitten (mache ich mittels Cuttermesser und Stahllineal):
Dann baue ich die "Wasserstraße" auf, sprich ein Wasserbad, ein Tuch zum Trocknen und ein Tuch zum Festdrücken:
Beim Aufbringen der Folie muss man eine ruhige Hand haben, gerade die transparente Folie ist saudünn und reißt leicht. Der Waggon wird grob mit einem Tuch abgetrocknet, dann drücke ich ihn auf das bereitgelegte Tuch und drücke von innen die Folie so fest an den Waggon. Anschließend mit dem Tuch noch vorsichtig abwischen und ggf. Bläschen rauswischen. Auch hier ist Vorsicht angesagt, sonst kann die Folie verrutschen oder reißen.
Dann lange trocknen lassen. Ich mach das mittlerweile tatsächlich mindestens 12 Stunden.
Dann geht es in die "Lackierkabine", wobei ich dies gerne auf dem Balkon mache, da bleibt der "feine Lackduft" draußen.
Auch den Lack gut trocknen lassen, dann kann der Waggon auch schon wieder zusammen gebaut werden:
So entsteht in ca. 2 Tagen ein neuer Waggon, wobei dies nur die reine Arbeitszeit beinhaltet. Vorher muss ich ja ein geeignetes Logo suchen, es "waggonfähig" machen, drucken, die Folie gegen Verwischen der Druckertinte sichern. Dies mache ich auch mit einer dünnen Schicht Klarlack. Bei der weißen Folie lackiere ich die ausgeschnittenen Motive noch ein zweites Mal, damit die Ränder möglichst auch gegen "Tintenverlust" gesichert sind. Gelingt leider nicht immer. Auch muss ich die Wartezeit mitrechnen, bis ich eine Folie drucke. Das mache ich erst, wenn der Bogen voll ist, alles andere wäre mir zu große Verschwendung.
So, nun wisst ihr, wie ich meine Waggons erstelle. In einzelnen Fällen wird der von der Bedruckung befreite Waggon noch lackiert, erst dann die (in den Fällen weiße) Folie aufgebracht.