Nach einigen Jahren habe ich heute einen alten Gebrauchtkauf aus der Schublade geholt. Eine Märklin 3518, also eine 18.4 mit 5-Poler und el. Umschalter.
Da ich hautpsächlich digital fahre, wollte ich diese Lok digitalisieren.
Getreu dem Motto: erst muss alles anlog einwandfrei funktionieren, bevor umgebaut wird, durfte die Lok ein paar Proberunden absolvieren.
Leider hat sie dies nicht so gut gemacht wie gewünscht.
Nach einigen Runden wurde sie plötzlich für ein kurzes Stück langsamer, dann fuhr sie wieder die alte Geschwindigkeit, das hat sie dann alle paar Runden oder manchmal auch jede Runde gemacht. Rückwärts fuhr sie störungsfrei.
Mein erster Lösungsansatz war reinigen im Ultraschallbad. Es brachte aber leider gar nichts, das Fahrverhalten war unverändert.
Zweiter Lösungsansatz: Stummi-Forum durchsuchen. Ich fand die Threads mit den verdrehten Radsätzen. Also habe ich die Lok wieder demontiert und das Gestänge vom letzen Radsatz (der, welcher vom Motor angetrieben wird) beidseitig abgebaut.
Ergebnis: alle Räder sind fest auf der Achse, es ist nichts verdreht.
Jedoch kann man so das Problem auch von Hand nachvollziehen: Bei ausgebautem Anker(und ohne Gestänge) kann man den Radsatz "rückwärts" stets leicht drehen, vorwärts gibt es eine schwergängige Stelle. Da sich nur noch die Antriebsachse und die Zahnräder zum Anker im Gehäuse befanden, habe ich nun mit der Lupe alle diese Zahnräder auf Schmutz und Schäden untersucht. Ich habe nichts gefunden.
Da der Schleifer fast keine Spuren aufweist, gehe ich auch von einer geringen Laufleistung der Lok aus, jedoch kann ein Materialschaden trotzdem auftreten.
Danach habe die Zahnräder ausgebaut und einzeln begutachtet. Es fehlen keine Zähne. Ich konnte auch prüfen, das die Zahnräder nicht verbogen/verzogen sind (Zahnräder liegen eben auf Fläche auf) . Die Achsen, die die Zahnräder halten sind auch gerade.
Also alles nochmals ohne eingebaute Zahnräder gereinigt und wieder montiert, Zahnräder zuvor auch nochmal sep. gereinigt.
Der Fehler blieb leider.
Aus Frust habe ich alles (für meine Verhältnisse zu üppig) mit Getriebefett abgeschmiert. Ergebnis: Der Fehler tritt weniger auf, aber ist dennoch vorhanden. Nun fährt sie ohne Fehler halt ein paar Runden mehr.
Hat jemand eine Idee, was die Ursache sein kann? Vor allem, warum der Fehler richtungsabhängig mehr (vorwärts) oder weniger (rückwärts) auftritt? Nach meinem Verständnis müsste ein kaputtes Zahnrad sich bei einem so einfachen Getrieben in beiden Richtungen ähnlich bemerkbar machen. Ich bin etwas ratlos.
Hat jemand so etwas schon einmal erlebt? (nochmals: Gestänge ist zur Fehlersuche ab, ohne die innernen Zahnräder laufen auch alle Räder incl. Gestänge wie eine Eins!)
Was kann ich übersehen haben? Ich wäre für euren Input sehr dankbar!