Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#1 von WolliR , 28.01.2025 18:59

Liebe Mobafreunde,

nachdem ich von einem Freund mit dem Modellbahnvirus infiziert wurde, plane und werke ich seit über 2 Jahren an meiner ersten Anlage. Technisch umgesetzt wird das Projekt als 2L-DC mit Rocogleisen in H0 und H0e. Das Konzept lehnt sich an die real existierende Siegtalstrecke an, was einen relativ übersichtlichen Gleisplan - zumindest im sichtbaren Bereich - zur Folge hat.

Inzwischen ist der Rohbau fertig und alle Gleise sind verlegt. Dafür grübele ich seit geraumer Zeit darüber nach, wie ich den Fahrbetrieb möglichst einfach steuern kann. Am liebsten wäre es mir, ohne PC-Steuerung auszukommen. Mir fehlt aber trotz intensiver Nachforschung immer noch eine schlüssige Lösung. Zum besseren Verständnis hänge ich den relevanten Teil des Gleisplans an.



Meine Vorstellung geht dahin, nur die Hauptstrecke automatisch zu betreiben, alles andere manuell - also die Bhf-Gleise A und B sowie die eingleisigen Strecken C und D incl. eine jeweiligen Kehrschleife. Könnte ich die gesamten Stecken C und D als jeweils einen Block betreiben und die Steuerung dann mit den Lenz-Modulen BM2 und BM3 realisieren, auch wenn dort mehrere Strecken abzweigen? Die sind alle hinter den Weichen getrennt. Ich habe zwar gelesen, dass in Blöcken keine Weichen sind sollen. Warum soll das nicht funktionieren?

Dann lese ich immer wieder über das realitätsnahe Anhalten der Triebfahrzeuge z.B. an roten Signalen. Mir fehlt im Augenblick die Fantasie zu verstehen, wie eine Lok nach einem Bhf-Halt wieder automatisch anfährt bzw. das Signal auf grün schaltet. Wie kann ich das steuern? Als Neuling in dem Thema fehlen mir trotz aller Recherchen wohl einfach die praktischen Erfahrungen bzw. deas Verständnis über die technischen Zusammenhänge. Vielleicht kann mir jemand von euch weiterhelfen.

Ganz herzlichen Dank
Wolfgang


 
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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#2 von Draisine , 28.01.2025 20:23

Hallo Wolfgang,

meine Idee zur Bahnsteuerung geht in eine ähnliche Richtung mit ABC-Technik. Vom Prinzip her recht simpel, doch die Tücke steckt im Detail.

Für jede ABC-Strecke wird ein Fahr- und Bremsbereich benötigt, in dem der Zug erkannt und abgebremst wird. Zum Beispiel vor einem roten Block- oder Einfahrtsignal. Damit der Zug auch sicher bremst ist es erforderlich, daß der gesamte Zug sich im Fahrbereich des ABC-Blocks befindet und nur durch diese Strecke mit Spannung versorgt wird. Kommt der Kopf des Zuges in den Bremsbereich, wird die gesamte Spannung im Block (Fahr- und Bremsbereich) auf Spannungsunsymmetrie umgestellt, womit der ABC-fähige Decoder den Haltbefehl erkennt. Der ganze Block deswegen, um auch bei geschobenen Zügen den richtigen Bremsweg einzuhalten. Bei gezogenen Zügen würde es grundsätzlich ausreichen nur die Spannung im Bremsbereich zu ändern. Sobald Du aber ein Zug mit durchgehender Stromversorgung aus den Schienen hast (z. B. manche Triebzüge oder auch selbst hergestellte durchgängige Radschleiferverbindungen zwischen den Wagen) funktioniert das so nicht mehr. Einige sagen auch, daß das System nur richtig funktioniert, sofern man Lampen separat über Decoder-Plus als Rückleiter anschließt, was ich so pauschal aber nicht bestätigen kann. Bei mir funktioniert das auch mit einseitigem Anschluß des Rückleiters an ein Gleis. Der Hintergrund der Überlegung dabei ist, daß bei Rückleitung über das Gleis auch eine Unsymmetrie in der Spannung auftritt, die u. U. zu einer Fehlfunktion des ABC führen kann. Wenn man sich allerdings überlegt, daß die durch ABC-Module erzeugte Unsymmetrie bei mindestens 3 x 0,7 V = 2,1 V liegt, bei mir sind es fast 3 V, muß da schon einiges an Lämpchen zusammenkommen, um diesen Spannungsfall in der DCC-Spannung zu generieren.

Hast Du Abzweige in der Strecke, so ist das grundsätzlich kein Problem, solange diese aus dem Block versorgt werden. Damit hast Du für diese Abzweige aber keine Blocksicherung mehr. Zumindest nicht mit den genannten Standardbausteinen.

So wie Du Deine Strecken C und D gekennzeichnet hast, stellen diese jeweils einen Block dar, wobei die Haltebereiche an den Einfahrtsignalen zum Bahnhof sind. Willst Du die Kehrschleifen noch in die Blocksteuerung mit einbeziehen, so benötigst Du zwei weitere Blockstrecken in der Kehrschleife. Ansonsten fahren sich die Züge in und vor der Kehrschleife fest.

Die beschriebenen Bausteine BM2 und BM3 und die gezeigte Verdrahtung gilt immer nur für den Einrichtungsbetrieb. Willst Du den ABC-Betrieb in beiden Richtungen realisieren, so mußt Du den Block in zwei räumlich getrennte Unterblöcke mit separaten ABC-Bausteinen unterteilen. Jeder Fahrbereich des Unterblocks muß dann mindestens so lange sein, wie der längste Zug der dort fahren soll. Diese Bereiche dürfen sich auch nicht überschneiden. Das gilt auch bei zweigleisig befahrbaren Bahnhofsgleisen. Im Prinzip sind das dann zwei ABC-Strecken für Vorwärts- und Rückwärtsfaht mit Erfassung der Spannungsunsymmetrie wahlweise auf rechter oder linker Schienenseite

Die ABC-Steuerung schaltet die Spannung im Gleis um. Ausgangspunkt hierfür ist die Signalstellung. HP0 = Anhalten (Spannungsunsymmetrie), HP1 = freie Fahrt (symmetrische Normalspannung) und HP2 = Langsamfahren (modifizierte symm./unsymm. Gleisspannung). Steht ein Zug vor einem roten Signal (HP0) und soll wieder losfahren, so muß dies auf HP1 oder HP2 geschaltet werden, womit gleichzeitig auch die Module über Anschlußkabel den Auftrag bekommen die Spannungsunsymmetrie im Gleis aufzuheben. Solange Spannungsunsymmetrie im Gleis besteht, stehen die Züge. Rückwärts vom Gleis weg zu fahren ist möglich.

Das BM3-Modul (Blocksteuerung) schaltet je nach Besetztzustand des nächsten Blocks die Signale automatisch auf rot oder grün(gelb). Steht ein Zug im Bahnhof, dessen Signale sinnvollerweise durch den Stellwärter freigegeben werden, ist halt zu überlegen, ob man das manuell freigibt oder hierzu sich eine übergeordnete Steuerung baut die das erledigt. Im einfachsten Fall über Kontaktgleise, Lichtschranken oder ähnliches an geeigneter Stelle. Ich möchte das über ein Stellpult realisieren, das bei der Ausfahrt auf der gewünschten Fahrstraße die Weichen und Signale selbsttätig stellt. Ist der Zug draußen geht das Signal automatisch wieder auf rot. Eine Bahnhofsdurchfahrt funktioniert dann ähnlich mit Startaste (am Einfahrtsignal) und Zieltaste (am Ausfahrtsignal). Daß mein Stellpult und die dahinter steckende Überwachung und Steuerung nicht von der Stange ist, ist auch klar.

Die Belegtmeldung in den Blöcken erfolgt über Stromsensoren, Kontaktgleise, Reed-Kontakte, Hallsensoren oder auch Lichtschranken. Je nach Gusto. Ich verwende Lichtschranken und zwar im Einfahrtbereich zum Block und am Beginn des Haltebereichs. Aber ich nutze auch Eigenentwicklungen für die ABC-Module mit einer etwas anderen Steuerung als von Lenz vorgesehen. Die ist allerdings erheblich aufwendiger als die Lenz-Module, dafür aber auch flexibler in der Anwendung (u. a. mit programmierbarem uC).

Wie gesagt, ABC ist schön und funktioniert auch recht gut, allerdings für Sonderfälle leider nicht ganz so trivial wie die Beschreibungen der Hersteller es einem oft vermitteln. Um es nochmal klar zu sagen, bei der ABC-Steuerung werden immer Gleisspannungen (unsymmetrisch/symmetrisch) umgeschaltet. Hier die richtigen Abschnitte zu erwischen erfordert zumindest bei komplizierteren Gleisanordnungen schon etwas Denk- und möglicherweise auch notwendigen Verdrahtungsaufwand. In Deinem Fall, nur je ein Zug in dem Block C oder D sollte das aber relativ einfach umzusetzen sein. Sollten die Bahnhofsgleise auch nur in einer Richtung befahrbar sein, so vereinfacht das die Sache nochmal.

Am Besten ist es, wenn Du Dir nochmal genau die Aufbau- und Anschlußbeispiele der BM1 - BM3 anschaust und versuchst es zu verstehen. Die Fa. Bogobit hat nach meinem Empfinden auch recht ordentliche Beschreibungen zu dem Thema. Nach meiner Einschätzung benötigst Du je ein BM3 für die Strecken C und D und zwei BM2 für den Bahnhof. Dazu zwei Einfahrsignale am Bahnhof (Strecke C und D), sowie zwei Ausfahrsignale im Bahnhof (Gleis A und B).
Die Module BM2 und BM3 lassen sich kombinieren (siehe Beschreibung Lenz).

Eine Sache noch zu den ABC-fähigen Decodern. Je nach Hersteller ist dies teilweise sehr unterschiedlich umgesetzt. Ich verwende ESU- und D&H-Decoder. Bei ESU LP/LS 4 und 5 funktioniert das Prinzip sehr gut mit Einstellung konstantem Bremsweg. Einmal eingestellt halten die Züge tatsächlich dort wo sie auch halten sollen, egal mit welcher Geschwindigkeit Du im Block unterwegs bist. Bei D&H ist die Einstellung etwas fummelig aber auch das geht, wenn auch nicht so schön wie bei ESU. Neuere Lenz-Decoder sollten verständlicherweise auch perfekt funktionieren. Zu anderen Decodern kann ich nichts sagen. Außer bei Trix mit Märklin-Decoder, diese unterstützen ABC grundsätzlich nicht. Und ESU-Standard-Decoder, diese unterstützen auch kein ABC!

Grüße Thomas


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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#3 von vikr , 28.01.2025 21:44

Hallo Wolfgang,

Zitat von WolliR im Beitrag #1
Meine Vorstellung geht dahin, nur die Hauptstrecke automatisch zu betreiben, alles andere manuell - also die Bhf-Gleise A und B sowie die eingleisigen Strecken C und D incl. eine jeweiligen Kehrschleife.
verstehe ich noch nicht ganz. Ein Zug startet aus A in Richtung Westen in C und kommt dann aus der Kehrschleife über C auf B? Ein zweiter Zug startet in B Richtung Osten nach D und kommt aus der anderen Kehrschleife über D nach A?
Zitat von WolliR im Beitrag #1
Mir fehlt im Augenblick die Fantasie zu verstehen, wie eine Lok nach einem Bhf-Halt wieder automatisch anfährt bzw. das Signal auf grün schaltet.
das muss entweder manuell erfolgen, oder per Schaltkontakt (ausgelöst durch ejinen anderen Zug, aberimmer nach Prüfung, ob zumindest der nächste Abschnitt frei ist und bleiben wird und ob sie Weichen korrekt gestellt sind. Diese Prüfung kann natürlich prinzipiell auch ohne einen PC erfolgen.

MfG

vik


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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#4 von WolliR , 29.01.2025 16:21

Hallo zusammen,
danke für eure Rückmeldungen!

Zitat von Draisine im Beitrag #2

So wie Du Deine Strecken C und D gekennzeichnet hast, stellen diese jeweils einen Block dar, wobei die Haltebereiche an den Einfahrtsignalen zum Bahnhof sind. Willst Du die Kehrschleifen noch in die Blocksteuerung mit einbeziehen, so benötigst Du zwei weitere Blockstrecken in der Kehrschleife. Ansonsten fahren sich die Züge in und vor der Kehrschleife fest.
Grüße Thomas

Was meinst du mit festfahren? Denkst du an das Umpolen durch das KS-Modul? Da habe ich auch schon drüber nachgedacht. Aber müsste es dann nicht auch im normalen Betrieb Probleme geben? Überigens besteht jede Strecke C und D aus 2 getrennten Abschnitten sowie zusätzlich der KS. Ich hatte mir vorgestellt, alle 3 Abschnitte zu einem Block zusammenzuschalten. Für eine Einfahrt in C oder D muss ja sichergestellt sein, dass alle Abschnitte frei sind und nicht nur der erste. Erst dann dürfen die Ausfahrtsignale auf Fahrt stellen.

Zitat von vikr im Beitrag #3

verstehe ich noch nicht ganz. Ein Zug startet aus A in Richtung Westen in C und kommt dann aus der Kehrschleife über C auf B? Ein zweiter Zug startet in B Richtung Osten nach D und kommt aus der anderen Kehrschleife über D nach A?
vik

Genau so hatte ich mir das vorgestellt. Mehr als 2 Züge werden sich auf dieser Strecke wohl nicht gleichzeitig betreiben lassen, oder?
Siehst du da auch ein Problem mit den KS? Falls ja, wie könnte deiner Meinung nach eine sichere Lösung aussehen? Falls es sich nicht anders realisieren ließe, würde ich zur Not auch eine PC-Steuerung akzeptieren. Ich will da von vorne herein nichts grundsätzlich ausschließen.

Viele Grüße
Wolfgang


 
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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#5 von vikr , 29.01.2025 17:16

Hallo Wolfgang,

Zitat von WolliR im Beitrag #4
Siehst du da auch ein Problem mit den KS? Falls ja, wie könnte deiner Meinung nach eine sichere Lösung aussehen?
Du benötigst für jede Kehrschleife eine eigenes Kehrschleifenmodul. Umgepolt wird nur die jeweilige Kehrschleife (falls notwendig, was aber regelhaft der Fall sein wird) wenn der Zug in die Kehrschleife einfahren will, sowie, wenn sich der gesamte Zug in der Kehrschleife befindet (ich gehe mal davon aus, dass die Kehrschleifen immer im selben Sinn - mit oder gegen den Uhrzeiger- befahren werden).
Zitat von WolliR im Beitrag #4
Mehr als 2 Züge werden sich auf dieser Strecke wohl nicht gleichzeitig betreiben lassen, oder?
Na ja, mit zusätzlichem Aufwand geht auch ohne PC noch einer mehr.
Wenn A und B gerade belegt sind kann sich ein weiterer Zug in einer von beiden Streckenabschnitten - C oder D - befinden. In den jeweils anderen - C oder D - kann dann ein Zug von A oder B losfahren und damit ein Bahnhofgleis für den dritten Zug frei machen.

MfG

vik


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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#6 von Draisine , 29.01.2025 17:30

Zitat von WolliR im Beitrag #4
Hallo zusammen,
danke für eure Rückmeldungen!

Zitat von Draisine im Beitrag #2

So wie Du Deine Strecken C und D gekennzeichnet hast, stellen diese jeweils einen Block dar, wobei die Haltebereiche an den Einfahrtsignalen zum Bahnhof sind. Willst Du die Kehrschleifen noch in die Blocksteuerung mit einbeziehen, so benötigst Du zwei weitere Blockstrecken in der Kehrschleife. Ansonsten fahren sich die Züge in und vor der Kehrschleife fest.
Grüße Thomas

Was meinst du mit festfahren? Denkst du an das Umpolen durch das KS-Modul? Da habe ich auch schon drüber nachgedacht. Aber müsste es dann nicht auch im normalen Betrieb Probleme geben? Überigens besteht jede Strecke C und D aus 2 getrennten Abschnitten sowie zusätzlich der KS. Ich hatte mir vorgestellt, alle 3 Abschnitte zu einem Block zusammenzuschalten. Für eine Einfahrt in C oder D muss ja sichergestellt sein, dass alle Abschnitte frei sind und nicht nur der erste. Erst dann dürfen die Ausfahrtsignale auf Fahrt stellen.


Nehmen wir mal an, Du würdest die Kehrschleife komplett als einen Block definieren. Der Zug in der Kehrschleife steht vor dem Signal an der Weiche und wartet auf den nächsten Zug, derb gerade den Block vom Bahnhof zur Kehrschleife befährt. Der muß vor der Weiche nun auch anhalten, weil der Block in der Kehrschleife besetzt ist. Der in der Kehrschleife kann aber nicht raus, da auf dem Block zur Kehrschleife ja der andere steht. Das meinte ich damit.

Des Rätsels Lösung ist ein zweiter freier Block in der Kehrschleife, so daß die Zufahrt zur Kehrschleife wieder frei wird. Die gewünschte Aufteilung der Strecken C und D in je zwei Blöcke ergibt somit nur dann Sinn, wenn auch die Kehrschleife in zwei Blöcke aufgeteilt ist. Die Strecke C oder D muß ja komplett frei sein, um einen Zug aus der Kehrschleife ausfahren zu lassen. Irgendwo muß der dort befindliche Zug ja hin. Und dafür bleibt halt nur die Kehrschleife übrig. Wenn die aber belegt ist funktioniert das nicht. Also zweiten Block in der Kehrschleife.

Oder Du schaffst auf den Strecken je ein Ausweichgleis. Was m. E. sogar die interessantere Lösung ist. Dann geht auch ein vierter Zug. Wobei die sich je nach Größe der Anlage oft blocken werden. Hier wäre dann sinnvollerweise noch ein drittes Bahnhofgleis sinnvoll. Die eingleisigen Strecken begrenzen die mögliche Zugfolge. Da hilft auch keine PC-Steuerung. Denke mal über ein Ausweichgleis nach. Das kann man ja landschaftlich durchaus als zusätzliche Strecke tarnen.

Die Kehrschleife mit mehreren Parallelgleisen als Schattenbahnhof auszuführen wäre auch eine Möglichkeit. Das ist dann allerdings schaltungstechnisch aufwendiger.

Grüße Thomas


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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#7 von WolliR , 29.01.2025 20:15

Hallo zusammen,

meine KS sind von der Länge her zu kurz, um dort zwei befahrbare Abschnitte einzurichten. Ich habe jeweils ein Littfinki KS-Modul verbaut, welches am Anfang und am Ende der KS je einen Schaltabschnitt braucht. Das Ganze funktioniert auf jeden Fall tadellos. Ich hatte mir zunächst ein Piko Startset gekauft und fahre damit erst einmal manuell.

Vielleicht ist es hilfreich, euch den gesamten Gleisplan zu zeigen, damit ihr die Situation besser einschätzen könnt:


Es gibt am C-Gleis ein Ausweichgleis (leider vergessen zu kennzeichnen, oben in der Mitte), das könnte ich als Wartegleis für eine dritte Zuggarnitur nutzen. Dort soll auch mein längster Zug geparkt werden, weil er nicht auf die anderen Abstellgleise passt.

Meine Frage ist nach wie vor, wie ich sicherstellen kann, dass die Gleise C bzw. D frei sind, wenn ein Zug den Bahnhof verlassen soll.

Zitat von Draisine im Beitrag #6

Nehmen wir mal an, Du würdest die Kehrschleife komplett als einen Block definieren. Der Zug in der Kehrschleife steht vor dem Signal an der Weiche und wartet auf den nächsten Zug, derb gerade den Block vom Bahnhof zur Kehrschleife befährt. Der muß vor der Weiche nun auch anhalten, weil der Block in der Kehrschleife besetzt ist. Der in der Kehrschleife kann aber nicht raus, da auf dem Block zur Kehrschleife ja der andere steht. Das meinte ich damit.


Genau das möchte ich ja vermeiden, indem ich die Streckengleise und die KS als einen Block definiere und mit dem BM3 überwachen kann. So langsam steigt in mir allerdings die Vermutung hoch, dass dies evtl. so nicht funktioniert. Ggf. müsste ich dann für jede Strecke drei BM3 einbauen. Das wäre aber - auch finanziell - ziemlich aufwendig. Wie seht ihr das? Welche andere Lösung könntet ihr euch vorstellen?

Viele Grüße
Wolfgang


 
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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#8 von vikr , 29.01.2025 21:10

Hallo Wolfgang,

Zitat von WolliR im Beitrag #7
Vielleicht ist es hilfreich, euch den gesamten Gleisplan zu zeigen, damit ihr die Situation besser einschätzen könnt:
ja, natürlich!

Im konkreten Fall ergeben sich aber m. E. keine Änderungen hinsichtlich der KS-Strategie. Voraussetzung für den automatischen Ablauf ist, dass alle Weichen korrekt gestellt sind und bleiben. Im Prinzip musst Du während des automatischen Abaufes gar keine Weiche stellen, falls Du das Aufschneiden erlaubst. Selbst, wenm Du im großen Gleisbild zusätzlich eröffnete Ausweichstelle vor C nutzt.
Meiner Einschätzung nach kannst Du die Kehrschleifenschaltung logisch völlig von den ABC-Blöcken trennen.
Vielleicht kannst Du mal förmlich die Signale einzeichnen, vor denen die Züge ggf. halten sollen und welchen Abschnitten welcher BM-Typ zugeordnet werden soll.

MfG

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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#9 von Draisine , 30.01.2025 10:51

Der Gleisplan sieht nun schon etwas komplizierter aus, insbesondere im Bahnhofsbereich. Jetzt kommen wir doch langsam in den Bereich einer PC-Steuerung. Muß aber nicht unbedingt sein.

Das bisher gesagte bleibt, sofern Du im Bahnhof nur Richtungsgleise nutzt und alle Abzweige auf den Strecken von der Hauptstrecke einseitig trennst. Hier wird dann halt nur rangiert. Zur Sicherung der Streckengleise benötigst Du noch Signale oder Sperrsignale, die immer dann auf Halt gehen, sobald die Strecke belegt ist. Fährst Du von einem Nebengleis auf die Strecke, gilt der normale Blockbetrieb, was die Ausfahrt aus dem Bahnhof verhindert.

Gleiches gilt auch für die Rangiergleise im Bahnhof. Wie bereits gesagt, trage mal Deine geplanten Signale und ABC-Bausteine ein. Dann schauen wir mal, ob das so funktionieren kann.

Das obere Parallelgleis bei C könntest Du als Ausweichgleis nutzen, sofern es für den Fahr- und Bremsbereich ausreichend lang ist. Je Gleis benötigst Du dann nochmal ein BM3-Modul, sowie davor und danach. In der Summe 4 Stck. Um die Schaltung einfach zu halten, sollte das Ausweichgleis ebenfalls als Richtungsgleis ausgeführt sein. Ansonsten mußt Du halt über eine Logik (diese kann durchaus auch nur aus Relais mit Belegtmeldererkennung bestehen), entscheiden auf welches Gleis Du einfährst und wie die Weichen/Signale zu schalten sind. Den Aufwand würde ich mit externer Analog-Hardware nicht betreiben.


Grüße Thomas


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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#10 von WolliR , 30.01.2025 11:31

Hallo zusammen,

danke für eure konstruktiven Antworten.
Eure Vorschläge erscheinen mir überaus sinnvoll. Ich werde daher überlegen, wo und wie Halteabschnitte und ABC-Bausteine eingebaut werden.

Vorab noch drei kurze Hinweise:
- Sowohl die Bhf-Gleise alsauch das obige Ausweichgleis an C sind nur einseitig befahrbar. Letztesres nur von Seite der KS (also von rechts).
- Fünf Weichen sind nur Gleisverbinder und werden nicht gestellt: die Bhf-Weichen, die KS-Weichen und die linke Ausfahrtweiche am Ausweichgleis C.
- Die obere Hälfte der Gleise (ab Gleis V und auch alle Abstellgleise) verlaufen im Schatten, sind also nicht sichtbar - bis auf das Rangiergleis rechts.

Beste Grüße und bis bald
Wolfgang


 
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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#11 von WolliR , 01.02.2025 10:23

Hallo zusammen,

so, nun habe ich noch einmal gründlich über mein geplantes Betriebskonzept nachgedacht. Mein Ziel war und ist es, den (technischen und finanziellen) Aufwand überschaubar zu halten. Selbst als gut versorgter Rentner muss man heutzutage die Finanzen genau im Blick behalten !

Euren Vorschlägen entsprechend habe ich die geplanten Signale (2x Einfahrt und 2x Ausfahrt) sowie Art und Plazierung der BM-Module in den Gleisplan eingetragen:


Ich habe mich letztlich dazu entschieden, nur die beiden Hauptstrecken bis zu den Kehrschleifen in die Steuerunug einzubeziehen. Alles andere wird mir zu kompliziert. Das Ausweich- und das Verbindungsgleis (V + V2) möchte ich für die automatische Steuerung - zumindest vorerst - ebenfalls außen vor lassen, weil der Finanzbedarf und die Komplexität dadurch noch einmal deutlich steigen. Überschlägig würden mich die oben verplanten BM-Module bereits ca 470€ kosten. Für den Betrag könnte ich auch eine PC-Steuerung installieren, zumal für das automatischen Wiederanfahren im Bhf nach vorgegebener Zeitspanne zusätzlich noch eine Timerschaltung (z.B. Tams MT-2) zwischen BM3 und BM2 notwendig wird. Einen guten gebrauchten Laptop kann ist sehr günstig von Bekannten bekommen. Und eine günstige Einsteigervariante der kostenpflichtigen Steuerungsprogramme wäre auch noch drin. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob damit schon ein punktgenauer Halt im Bhf möglich ist. Ebenso bin ich mir noch nicht darüber im Klaren was passiert, wenn ich bei einer teilweisen Automatisierung plötzlich manuell eine unbekannte Lok in den überwachten Bereich einfährt.

Meinen Gleisplan bzw. die Gleise habe ich übrigens bereits vollständig durch Trennstellen in Blöcke aufgeteilt, insgesamt sind es glaube ich ca. 25. Eine automatische Steuerung der Gesamtanlage wäre daher theoretisch ohne weiteren Eingriff möglich.

Ich bin im Augenblick sehr schwankend, für welche Variante ich mich entscheiden soll. Wichtig scheint mir aber, dass meine Eingangsbedenken, die der Auslöser für diesen Fred ware, anscheinend vom Tisch sind. So jedenfalls ist für mich das derzeitige Resümee.
Ich bin aber auf jeden Fall sehr auf eure Sichtweise gespannt und für weitere Anregungen und Hinweise dankbar.

Viele Grüße und schönes WE
Wolfgang


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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#12 von Pirat-Kapitan , 01.02.2025 11:43

Moin,
zur Kostenüberlegung:
Rocrail als Steuerungssoftware 12 EUR / Jahr, Testversion (die Deine Ansprüche voll erfüllt) ist kostenlos.
Rückmeldung via WIO (Teil von Rocrail) über PicoW ca. 10 EUR für 16 (Kontakt-)Eingänge. Stromfühler sind 4 Dioden, 1 Widerstand und 1 Optokoppler, also ca. 1 EUR je Kontakt.
Als Rechner verwende ich für Rocrail aus Preis- und Performancegründen einen Rasperry Pi (Betriebssystem PiOS, eine Linux-Variante), es geht natürlich auch ein Windows- oder Mac-Rechner.
Punktgenaues Anhalten im Block ist primär eine Frage der entsprechenden Platzierung der Kontakte / Sensoren (meine H0m-Loks halten 2 cm, nachdem das Drehgestell die Trennstelle passiert hat), es ist aber auch eine softwaremäßige, Timer-gesteuerte Verschiebung (Verlängerung) des Anhaltepunktes möglich.
Eine manuell gesteuerte Lok, die in den Automatik-Abschnitt einfährt, ist erst einmal ein Geisterzug. Ob beim Geisterzug der Betrieb gestoppt werden soll oder ob dieser Geisterzug keine Beachtung finden soll ist bei Rocrail Einstellungssache.
Ob und wie lange in einem Block (Bahnhof) gewartet werden soll, kann ebenfalls in Rocrail eingestellt werden. ABC-Bremssteine sind bei Rocrail unnötig, das lineare Abbremsen übernimmt "BBT".

Alles in Allem dürftest Du mit dieser PC-Steuerung deutlich billiger fahren als wenn Du Dir die einzelnen BM- und Timer-Module kaufst.
Für 470 EUR kaufe ich mir den RasPi (PC), 10 Jahre Rocrail Betrieb, 200 Rückmelder und habe immer noch etwas Geld für die anstehende Verkabelung übrig.

Schöne Grüße
Johannes


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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#13 von Langsamfahrer , 01.02.2025 11:55

Hallo Wolfgang, alle!

Ich verfolge diesen Thread sehr interessiert, weil ich eine ähnliche Planung habe:
Eingleisige Strecke, im sichtbaren Bereich ein Durchgangsbahnhof, die Strecken führen zu je einem Schattenbahnhof als Kehrschleife, dazu ein dritter Schattenbahnhof in Durchgangsform, der die beiden Enden verbindet.
So können Züge zwischen beiden Kehrschleifen-Schattenbahnhöfen verkehren (pendeln), es können aber auch Zug und Gegenzug in jeweils einer Richtung fahren (z.B. mit verschiedenen sichtbaren Ladegütern, O-Wagen mit Grubenholz hin und mit Kohle zurück).
Mindestens in den Schattenbahnhöfen, wahrscheinlich auch im sichtbaren Bahnhof und an dessen Einfahrsignalen will ich ABC-Bremsen benutzen.

Ich schreibe bewusst "Planung", weil ich noch im Theorie-Stadium bin.

Zunächst zur Grundsatzfrage ABC-Bremsen oder PC-Steuerung:
Ich will die Modellbahn nicht über einen Bildschirm steuern, sondern über physische Tasten (Gleisbildstellpult von s.e.s.) und Regler (mir gefällt die Märklin MS 2 mit den Lokkarten).
In jedem Bahnhof (sichtbar oder Sbf) will ich die Züge manuell starten und ihr Ziel (Bahnhof/Sbf und Gleis) wählen, dann sollen sie dort automatisch anhalten (ABC).
Mein bisheriger Eindruck ist, dass dieses Konzept schlecht zu einer PC-Steuerung passt, weil ich mir die Umsetzung von Stellpult-Tasten in Bildschirm-Klicks sehr schwierig vorstelle. Stattdessen will ich Mikrocontroller (Arduino oder ähnlich) einsetzen - ja, da kommt Eigenbau auf mich zu.
Ob Wolfgang eine Bildschirm-Bedienung mag oder nicht, muss er selbst entscheiden.

Zum technischen Aspekt von ABC-Bremsen auf eingleisigen Strecken:
Das Blockstrecken-Konzept von ABC-Bremsen mit BM3 ist elegant, ja. Es passt aber nicht direkt zu eingleisigen Strecken, die in beiden Richtungen befahren werden: Wenn ein Zug über mehrere Blöcke von A nach B fahren soll, dann dürfen die Signale in Gegenrichtung (von B nach A) keinesfalls "grün" zeigen, selbst wenn der direkte Folgeblock frei sein sollte.
Wenn man also eine längere eingleisige Strecke als Blockstrecke aufbauen will (gab es so etwas eigentlich im Großbetrieb?), dann muss man etliche Leitungen (Besetztmeldung, ...) über Relais führen und je nach Fahrtrichtung in die eine oder andere Richtung verbinden, oder selbst freie Blöcke als besetzt melden, oder irgendwie anders die Blockstrecken-Logik richtungsabhängig machen.
Oder aber man vermeidet das Problem und teilt eine eingleisige Strecke nicht in Blöcke ein - das ist vielleicht auch näher am Vorbild.

Wenn aber eine Strecke sich aufteilt (bei mir: zu verschiedenen Sbf'en; bei Wolfgang: Strecke D zur Kehrschleife D, zur Verbindung V oder zum Bergwerk BW), dann ist das in die eine Richtung (Aufteilung) relativ harmlos, aber in die Gegenrichtung (Zusammenführung) komplizierter: es darf höchstens ein Zug aus (Kehrschleife) D, V, und BW auf die Strecke D, und keinesfalls gleichzeitig mit einem Zug von den Bahnhofsgleisen A und B.
Entweder muss jede Zugfahrt auf das Streckengleis D manuell freigegeben werden, keine Automatik (Verantwortung beim Bediener), oder das Streckengleis D muss fiktiv als belegt gemeldet werden, so dass bei einem manuellen Start aus z.B. V nach D jeder automatische Start rechtzeitig verhindert wird.

Vorschlag für Wolfgang:
Du musst ja alle Triebfahrzeuge sowieso mit ABC-tauglichen Decodern versehen.
Dann setze vor jede Zusammenführung einen BM1 (den kannst Du ja selbst aus ein paar Dioden zusammenbauen, kostet kaum etwas) und sorge so dafür, dass kein Zug "einfach so" auf die gemeinsame Strecke fährt, weil sie ja frei erscheint.
Und dann rufe die Züge manuell ab, indem Du diesen BM1(-Nachbau) der Taste auf "grün" schaltest.

Ja - alles hängt mit allem zusammen, und die Planung ist nicht einfach.

Viel Freude!
Jörg


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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#14 von Draisine , 01.02.2025 13:54

Zitat von WolliR im Beitrag #11
Hallo zusammen,

so, nun habe ich noch einmal gründlich über mein geplantes Betriebskonzept nachgedacht. Mein Ziel war und ist es, den (technischen und finanziellen) Aufwand überschaubar zu halten. Selbst als gut versorgter Rentner muss man heutzutage die Finanzen genau im Blick behalten !

Euren Vorschlägen entsprechend habe ich die geplanten Signale (2x Einfahrt und 2x Ausfahrt) sowie Art und Plazierung der BM-Module in den Gleisplan eingetragen:


Ich habe mich letztlich dazu entschieden, nur die beiden Hauptstrecken bis zu den Kehrschleifen in die Steuerunug einzubeziehen. Alles andere wird mir zu kompliziert. Das Ausweich- und das Verbindungsgleis (V + V2) möchte ich für die automatische Steuerung - zumindest vorerst - ebenfalls außen vor lassen, weil der Finanzbedarf und die Komplexität dadurch noch einmal deutlich steigen. Überschlägig würden mich die oben verplanten BM-Module bereits ca 470€ kosten. Für den Betrag könnte ich auch eine PC-Steuerung installieren, zumal für das automatischen Wiederanfahren im Bhf nach vorgegebener Zeitspanne zusätzlich noch eine Timerschaltung (z.B. Tams MT-2) zwischen BM3 und BM2 notwendig wird. Einen guten gebrauchten Laptop kann ist sehr günstig von Bekannten bekommen. Und eine günstige Einsteigervariante der kostenpflichtigen Steuerungsprogramme wäre auch noch drin. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob damit schon ein punktgenauer Halt im Bhf möglich ist. Ebenso bin ich mir noch nicht darüber im Klaren was passiert, wenn ich bei einer teilweisen Automatisierung plötzlich manuell eine unbekannte Lok in den überwachten Bereich einfährt.

Meinen Gleisplan bzw. die Gleise habe ich übrigens bereits vollständig durch Trennstellen in Blöcke aufgeteilt, insgesamt sind es glaube ich ca. 25. Eine automatische Steuerung der Gesamtanlage wäre daher theoretisch ohne weiteren Eingriff möglich.

Ich bin im Augenblick sehr schwankend, für welche Variante ich mich entscheiden soll. Wichtig scheint mir aber, dass meine Eingangsbedenken, die der Auslöser für diesen Fred ware, anscheinend vom Tisch sind. So jedenfalls ist für mich das derzeitige Resümee.
Ich bin aber auf jeden Fall sehr auf eure Sichtweise gespannt und für weitere Anregungen und Hinweise dankbar.

Viele Grüße und schönes WE
Wolfgang



Das sieht doch schon mal ganz gut aus und sollte so auch funktionieren.

Was eine mögliche spätere Umstellung auf Steuerungssoftware anbelangt bitte folgendes beachten:
Je Gleis das überwacht werden soll, benötigst Du m. W. je nach Software 2 oder 3 einseitig getrennte Abschnitte mit entsprechend vielen Belegtmeldern. Je mehr, umso genauer funktioniert die Steuerung. Es gibt aber Mindestanforderungen. Deswegen mal bei den möglichen zukünftigen Steuerungen nachschauen.
Auch wenn das jetzt für Dich kein Thema ist, rate ich Dir dennoch die Trennungen im Aufbau jetzt schon vorzusehen und die Gleise mit Anschlußkabeln zu versehen. Du kannst die ja vorerst einfach nur verbinden und auf einen Belegtmelder je Strecke anschließen. Ich mache das bei meiner Anlage genauso, werde allerdings auch jetzt schon Belegtmelder für alle Abschnitte vorsehen, da ich die nach meinem ABC-Konzept die eh brauche, zumindest einen je Strecke.

Den Bahnhof, besser gesagt die Abfahrtsignale solltest Du manuell steuern, da Du dabei sicher gehst keine Kollisionen mit Deinen nicht überwachten Strecken zu riskieren, solltest Du mal aus den Nebenstrecken in die Haupstrecken einfahren. Für den Bahnhof reichen dann m. W. auch auch BM2-Module. Diesbezüglich aber sicherheitshalber bei Lenz nachschauen. Wenn Du BM3 verwendest wird Dein Bahnhof wie ein Block behandelt, d. h. der Zug fährt automatisch ab, sobald die Strecke frei ist. Ist die Strecke bereits vorher frei, fährt ggf. auch ein Zug ohne Halt durch den Bahnhof durch. Ich weiß nicht, ob das so von Dir gewollt ist. Besser wäre hier ein einfaches Stellpult, das bei deiner Gleistopologie auch aus einfachen Umschaltern oder Tastern bestehen könnte mit denen Du die Abfahrtsignale Signale stellst. Aber wie gesagt, diesbezüglich nochmal die Modulbeschreibungen lesen, ich kennen deren Funktionalitäten und Anschlüsse im Detail nicht.

Ansonsten viel Spaß und melde Dich falls es so funktioniert wie du es willst.

Grüße Thomas


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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#15 von Pirat-Kapitan , 01.02.2025 14:13

Zitat von Langsamfahrer im Beitrag #13

Zunächst zur Grundsatzfrage ABC-Bremsen oder PC-Steuerung:
Ich will die Modellbahn nicht über einen Bildschirm steuern, sondern über physische Tasten (Gleisbildstellpult von s.e.s.) und Regler (mir gefällt die Märklin MS 2 mit den Lokkarten).
In jedem Bahnhof (sichtbar oder Sbf) will ich die Züge manuell starten und ihr Ziel (Bahnhof/Sbf und Gleis) wählen, dann sollen sie dort automatisch anhalten (ABC).
Mein bisheriger Eindruck ist, dass dieses Konzept schlecht zu einer PC-Steuerung passt, weil ich mir die Umsetzung von Stellpult-Tasten in Bildschirm-Klicks sehr schwierig vorstelle. Stattdessen will ich Mikrocontroller (Arduino oder ähnlich) einsetzen - ja, da kommt Eigenbau auf mich zu.
Ob Wolfgang eine Bildschirm-Bedienung mag oder nicht, muss er selbst entscheiden.


Moin Jörg,
zumindest bei Rocrail ist so eine Taster (physisch) Steuerung kein Problem.
Im Rocrailforum gibt es dazu ein eigenes Unterthema incl. 3-D-Druck der Stellpultanzeigeelemente, das Forum ist aber nur nach Registrierung zugänglich.
Auf dem Bildschirm ist ist ein solcher "Taster" ein Symbol, das bei Betätigung eine Aktion auslöst. Ein physischer Taster würde z.B. (so mache ich es) an einen PicoW angeschlossen und aktiviert bei Tasterbetätigung den Eingang, der wie das Bildschirmsymbol eine bzw. die gleiche Aktion auslöst.
Man kann das Ganze natürlich auch über Arduino etc. lösen, aber warum soll ich das Rad neu erfinden, wenn Rocrail es schon hat?

Schöne Grüße
Johannes
PS: Ich fahre mit Rocrail als PC-Steuerung


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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#16 von Draisine , 01.02.2025 14:18

Zitat von Langsamfahrer im Beitrag #13

In jedem Bahnhof (sichtbar oder Sbf) will ich die Züge manuell starten und ihr Ziel (Bahnhof/Sbf und Gleis) wählen, dann sollen sie dort automatisch anhalten (ABC).
Mein bisheriger Eindruck ist, dass dieses Konzept schlecht zu einer PC-Steuerung passt, weil ich mir die Umsetzung von Stellpult-Tasten in Bildschirm-Klicks sehr schwierig vorstelle. Stattdessen will ich Mikrocontroller (Arduino oder ähnlich) einsetzen - ja, da kommt Eigenbau auf mich zu.
Ob Wolfgang eine Bildschirm-Bedienung mag oder nicht, muss er selbst entscheiden.


Das kommt darauf an, wie man sein Stellwerk aufbaut.

Ich habe mich bei meinen Teststellwerk für meine Testgleise bewußt dafür entschieden, die gesamte Kommunikation zwischen Stellwerk und Zentrale (Belegtmeldung und Schaltbefehhle aus Tastenbefehlen generiert über Loconet abzuwicken. Basis hierzu ist ein Arduino Mega (wegen des größeren Programmspeichers), I2C-Modulen als I/O-Expander und einer LN-Schnittstelle. Meine Zentrale ist multibusfähig. Somit sind alle Informationen überall verfügbar. Selbst wenn ich mit der Multimaus schalte wird auch die Anzeige im Stellpult aktualisiert und in einem Fram des Stellpults gespeichert. Damit habe ich nach Ausschalten auch den letzten Stand im Stellpult, selbst wenn ich zwischenzeitlich Weichen per Han umschalte. Das wird beim Einschalten halt zurückgesetzt. Hierzu gibt es auch ein Thema von mir im Forum.

Das Stellpult ist von der Programmierung und der benötigten Hardware etwas aufwendiger als handverdrahtet, dafür allerdings in der Verdrahtung übersichtlicher. Nach außen hin gibt es nur ein LN-Kabel.








Zitat von Langsamfahrer im Beitrag #13

Zum technischen Aspekt von ABC-Bremsen auf eingleisigen Strecken:
Das Blockstrecken-Konzept von ABC-Bremsen mit BM3 ist elegant, ja. Es passt aber nicht direkt zu eingleisigen Strecken, die in beiden Richtungen befahren werden: Wenn ein Zug über mehrere Blöcke von A nach B fahren soll, dann dürfen die Signale in Gegenrichtung (von B nach A) keinesfalls "grün" zeigen, selbst wenn der direkte Folgeblock frei sein sollte.
Wenn man also eine längere eingleisige Strecke als Blockstrecke aufbauen will (gab es so etwas eigentlich im Großbetrieb?), dann muss man etliche Leitungen (Besetztmeldung, ...) über Relais führen und je nach Fahrtrichtung in die eine oder andere Richtung verbinden, oder selbst freie Blöcke als besetzt melden, oder irgendwie anders die Blockstrecken-Logik richtungsabhängig machen.
Oder aber man vermeidet das Problem und teilt eine eingleisige Strecke nicht in Blöcke ein - das ist vielleicht auch näher am Vorbild.

Wenn aber eine Strecke sich aufteilt (bei mir: zu verschiedenen Sbf'en; bei Wolfgang: Strecke D zur Kehrschleife D, zur Verbindung V oder zum Bergwerk BW), dann ist das in die eine Richtung (Aufteilung) relativ harmlos, aber in die Gegenrichtung (Zusammenführung) komplizierter: es darf höchstens ein Zug aus (Kehrschleife) D, V, und BW auf die Strecke D, und keinesfalls gleichzeitig mit einem Zug von den Bahnhofsgleisen A und B.
Entweder muss jede Zugfahrt auf das Streckengleis D manuell freigegeben werden, keine Automatik (Verantwortung beim Bediener), oder das Streckengleis D muss fiktiv als belegt gemeldet werden, so dass bei einem manuellen Start aus z.B. V nach D jeder automatische Start rechtzeitig verhindert wird.


Das kann man m. E. dadurch umgehen, indem man BM3 in Vorwärst- und Rückwärtsrichtung einsetzt, die im vorliegenden Fall auch nur die jeweiligen Signale in Vorwäts- und Rückwärtsrichtung blocken. Deswegen mein ursprünglicher Vorschlag mit dem Ausweichgleis.

Oder den Bahnhof halt händisch steuern. Das halte ich ja auch für sinnvoller.

Grüße Thomas


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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#17 von Pirat-Kapitan , 01.02.2025 14:23

Zitat von Langsamfahrer im Beitrag #13

Zum technischen Aspekt von ABC-Bremsen auf eingleisigen Strecken:
Das Blockstrecken-Konzept von ABC-Bremsen mit BM3 ist elegant, ja. Es passt aber nicht direkt zu eingleisigen Strecken, die in beiden Richtungen befahren werden: Wenn ein Zug über mehrere Blöcke von A nach B fahren soll, dann dürfen die Signale in Gegenrichtung (von B nach A) keinesfalls "grün" zeigen, selbst wenn der direkte Folgeblock frei sein sollte.
Wenn man also eine längere eingleisige Strecke als Blockstrecke aufbauen will (gab es so etwas eigentlich im Großbetrieb?), dann muss man etliche Leitungen (Besetztmeldung, ...) über Relais führen und je nach Fahrtrichtung in die eine oder andere Richtung verbinden, oder selbst freie Blöcke als besetzt melden, oder irgendwie anders die Blockstrecken-Logik richtungsabhängig machen.
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Wenn aber eine Strecke sich aufteilt (bei mir: zu verschiedenen Sbf'en; bei Wolfgang: Strecke D zur Kehrschleife D, zur Verbindung V oder zum Bergwerk BW), dann ist das in die eine Richtung (Aufteilung) relativ harmlos, aber in die Gegenrichtung (Zusammenführung) komplizierter: es darf höchstens ein Zug aus (Kehrschleife) D, V, und BW auf die Strecke D, und keinesfalls gleichzeitig mit einem Zug von den Bahnhofsgleisen A und B.
Entweder muss jede Zugfahrt auf das Streckengleis D manuell freigegeben werden, keine Automatik (Verantwortung beim Bediener), oder das Streckengleis D muss fiktiv als belegt gemeldet werden, so dass bei einem manuellen Start aus z.B. V nach D jeder automatische Start rechtzeitig verhindert wird.


Moin,
diese ABC-Lösung erscheint mir doch sehr kompliziert im Vergleich zu einer PC-gestützten Modellbahnsteuerung:
Meine Dachboden-Testbahn für Rocrail in H0m
Das ist nur die Test-/Winterbetriebsanlage für meine Gartenbahn, eine eingleisige Gebirgshauptbahn.

Hier mein Gartenbahnplan mit eingezeichneten Kontakten (Knn-n).
Das Wenden von Triebwagen / Zügen mit Steuerwagen im Kopfbahnhof übernimmt die PC-Steuerung.

Schöne Grüße
Johannes


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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#18 von Draisine , 01.02.2025 14:46

Hallo Johannes,

eine Antwort wie die von Dir hatte ich eigentlich schon viel früher erwartet. Und prinzipiell hast Du ja auch recht.

Dennoch machen es einige halt anders. Aus verschiedenen Gründen heraus. Auch ich, wobei das zu 100 % noch nicht fest steht.

Ich wehre mich vehement dagegen, auch noch in der Modellbahn einen Computer einzusetzen. Dabei bin ich in keiner Weise computerfeindlich. Ich nutze das Teil redlich, um bestimmte Dinge umzusetzen. Für die Modellbahn hat es bei mir halt noch nicht gereicht. Wer weiß, vielleicht später. Oder überhaupt nicht.

Frage bitte nicht warum das so ist, es hat nichts mit Alter oder oldschool zu tun. Mein beruflicher Werdegang war durch Software-Anwendungen geprägt. Aber auch das ist nicht der Grund.

Vielleicht ist das ja bei anderen ähnlich.

Nix für ungut, das geht nicht gegen Modellbahnsoftware, mit der kann man wirklich viel und relativ einfach machen, vielleicht ist es die Herausforderung auch ohne klar zu kommen. Mir persönlich ist es halt ein Graus erst den PC anzuschmeißen, um Züge ihre Runden drehen zu lassen. Genauso wie über virtuelle Schieberegler in der Z21App Züge zu beschleunigen oder abzubremsen. Meine alte Multimaus mit Drehknopf ist mir dafür lieber. Oder auch die Tasten auf meinem Stellpult, bei denen man auch noch die Federkraft spürt. Nein, digital fahre ich schon. Das hat eindeutig vorteile, denen auch ich mich nicht verschleißen kann.

Ansonsten ein interessanter Gleisplan. Den schaue ich mir noch genauer an. Und das in Spur IIm. Respekt! Allein um die Größe des zugehörigen Gartens beneide ich dich.

Hast Du dazu auch ein paar Fotos oder einen Link? Bitte zeigen.

Grüße Thomas


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zuletzt bearbeitet 01.02.2025 | Top

RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#19 von Pirat-Kapitan , 01.02.2025 15:16

Moin Thomas,
wenn ein Modellbahner bei einem bestimmten Betrag für "analoge" (=ohne PC Steuerung) Bauteile jammert, fühle ich mich halt verpflichtet, ihm einen kostengünstigeren Weg aufzuzeigen. Deswegen habe ich mich ja auch auf den Aspekt "Finanzen" bezogen. Die anderen Aspekte wie Computer, schnurlose Handregler (gerade für mich als Gartenbahner ein sehr wichtiges Thema) etc. habe ich bewußt außen vor gelassen, soweit diese nicht Teil meiner Lösung sind.
Ich habe bei einer IIm Anlage auch schon eine pneumatische Weichensteuerung gesehen; es gibt also alles, man muss nur danach suchen.

Zu meinem Gartenbahnplan: die Quadrate haben eine Kantenlänge von 1m, von unten bis oben habe ich ca. 90cm Steigung, von rechts nach links sind es 21cm. Meine Kehrschleifen erlauben 10m lange Züge, bis auf die Zufahrt zum Kopfbahnhof, die nur 5m lang ist, wobei das dazugehörende Kopfbahnhofgleis nur 2,5m lange Züge aufnehmen kann.
Im Automatikbetrieb kann ich bis zu 8 Züge fahren, für einen flüssigen Betriebsablauf sollten nicht mehr als 6 Züge eingesetzt sein.
Die Beschreibung meiner Gartenbahn incl. Historie ist im (anmeldepflichtigen) Spassbahnforum zu finden, einem Gartenbahnforum, Steuerungsaspekte auch im Rocrailforum.

Schöne grüße
Johannes


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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#20 von Draisine , 01.02.2025 15:44

Geil, 10 m lange Züge in IIm.

Ich frage mal meinen Sohn (Tobias), der hat IIm. Ich digitalisiere und repariere die nur für ihn. Der kennt die Anlage möglicherweise auch.

Grüße Thomas


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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#21 von vikr , 01.02.2025 15:51

Hallo Wolfgang,

Zitat von WolliR im Beitrag #11
was passiert, wenn ich bei einer teilweisen Automatisierung plötzlich manuell eine unbekannte Lok in den überwachten Bereich einfährt.
das ist in jedem Falle die Kür!
Im Falle der Verwendung von ABC-Bausteinen ist die Reaktion zwar noch einigermaßen übersichtlich, aber insbesondere bei eingleisig befahrbaren Abschnitten schwierig zu managen, schließlich bekommt die Zentrale ja nichts davon mit, sondern kann ggf. nur explizit durch zusätzliche Melder informiert werden ert werden.
Bei einem Modellbahn-Steuerprogramm müssen alle möglichen spontanen manuellen Fahrten im Prinzip eingeplant werden und festgelegt werden, dass sich das Programm dann aus den betroffenen Abschnitten vollkommen raushält, in diesen Bereich hinein auch keine Fahrten veranlass! Oder das Programm stellt auf Deine Veranlassung jewils einen konkreten Fahrweg, den Du auch nicht verlassen darfst, in dem Du aber die Triebfahrzeugsteuerung manuell wahrnehmen kannst.

Eine Kombination von ABC-Bausteinen mit einem Modellbahn-Steuerprogramm ist eine ganz besondere Herausforderung.

Es werden noch einige Jahre ins Land gehen, bis die KI so verbreitet und erschwinglich ist, dass man eines der gängigen Modellbahn-Steuerprogramme wie einen besonders erfahrenen Modellbahnkumpel einsetzen kann, mit dem man sich einen abwechslungsreichen Betrieb der Anlage teilen kann, der aber gleichzeitig die Übersicht behält, keinen Crash zulässt und trotzdem jederzeit geduldig auf alle spontanen Wünsche der Mitspieler eingehpen kann.

MfG

vik


im Übrigen - Märklin am liebsten ohne Pukos, z.B. als Trix


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zuletzt bearbeitet 01.02.2025 | Top

RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#22 von Draisine , 01.02.2025 17:22

Deswegen ja auch mein Hinweis, daß man die Bahnhofssteuerung manuell gestalten muß. Wobei ich voraussetze, daß man vorher überprüft, ob die Strecke auch frei ist.

Oder wie weiter vorne von mir angedeutet, daß man auch die anderen Streckenteile so überwachen muß, daß diese automatisch erkennen, daß frei ist. Dann wird es aber eben auch wiederum aufwendiger.

Ich denke das vorgesehene Betriebskonzept mit maximal einem Zug auf den Strecken und manueller Überwachung des Bahnhofs ist ok. Da hat man wenigstens auch selbst noch einiges zu tun.

Grüße Thomas


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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#23 von Pirat-Kapitan , 01.02.2025 19:13

Zitat von vikr im Beitrag #21
Hallo Wolfgang,
Zitat von WolliR im Beitrag #11
was passiert, wenn ich bei einer teilweisen Automatisierung plötzlich manuell eine unbekannte Lok in den überwachten Bereich einfährt.
das ist in jedem Falle die Kür!
Im Falle der Verwendung von ABC-Bausteinen ist die Reaktion zwar noch einigermaßen übersichtlich, aber insbesondere bei eingleisig befahrbaren Abschnitten schwierig zu managen, schließlich bekommt die Zentrale ja nichts davon mit, sondern kann ggf. nur explizit durch zusätzliche Melder informiert werden ert werden.
Bei einem Modellbahn-Steuerprogramm müssen alle möglichen spontanen manuellen Fahrten im Prinzip eingeplant werden und festgelegt werden, dass sich das Programm dann aus den betroffenen Abschnitten vollkommen raushält, in diesen Bereich hinein auch keine Fahrten veranlass! Oder das Programm stellt auf Deine Veranlassung jewils einen konkreten Fahrweg, den Du auch nicht verlassen darfst, in dem Du aber die Triebfahrzeugsteuerung manuell wahrnehmen kannst.

Eine Kombination von ABC-Bausteinen mit einem Modellbahn-Steuerprogramm ist eine ganz besondere Herausforderung.

Es werden noch einige Jahre ins Land gehen, bis die KI so verbreitet und erschwinglich ist, dass man eines der gängigen Modellbahn-Steuerprogramme wie einen besonders erfahrenen Modellbahnkumpel einsetzen kann, mit dem man sich einen abwechslungsreichen Betrieb der Anlage teilen kann, der aber gleichzeitig die Übersicht behält, keinen Crash zulässt und trotzdem jederzeit geduldig auf alle spontanen Wünsche der Mitspieler eingehpen kann.

MfG

vik

Moin,
ganz so schlimm sehe ich das nicht.
1. Natürlich muss in dem Bereich, in den die manuelle Lok einfahren soll, die Geisterzugerkennung ausgeschaltet sein. Das gilt, wenn die Lok komplett manuell, d.h. ohne drag&drop gefahren wird.
2. Bei drag&drop plottet die Automatik die Lokbewegung mit, aber das ist in meinen Augen kein manuelles Fahren mehr.
3. Für die Fahrt einer manuell gesteuerten Lok müssen Weichen passen gestellt werden, also eine Fahrstraße gelegt werden. Wird diese auch verriegelt, kann die Automatik die darin enthaltenen Weichen nicht mehr umstellen und eine Kollision durch einen per Automatik gesteuerten Zug wird zuverlässig verhindert. Natürlich muss nach Ankunft der Lok diese Fahrstraße wieder entriegelt werden. Der Zielblock der manuellen Fahrt sollte als "belegt" oder "außer Betrieb" deklariert werden, das geht aber schon im Verbund mit dem Stellen und Verriegeln der entsprechenden Fahrstraße. Das Ganze kann man individuell für jede beliebige Fahrstraße einrichten (vorkonfigurieren), so dass im Betrieb nur noch die passende Fahrstraße durch "Tastendruck" (Mausklick) ausgewählt werden muss.
4. Nicht vergessen sollte mann, dass, wenn der gewünschte Fahrweg bereits durch die Automatik reserviert ist (auch wenn nur gekreuzt), die manuelle Fahrstraße nicht gestellt werden kann. Das ergibt zusätzliche Sicherheit gegenüber einem rein manuellen Stellen jeder Einzelweiche des manuellen Fahrweges.

Schöne Grüße
Johannes


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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#24 von Pirat-Kapitan , 01.02.2025 22:21

Moin,
sorry, noch einmal der Aspekt Finanzen:
ich habe meine Gartenbahn 2011 mit Lenz LR101 Rückmeldemodulen ausgestattet, aktueller Preis dieser Bausteine derzeit über 60 EUR. Ein PicoW kostet unter 10 EUR. (Die Reedkontakte lasse ich in dieser Betrachtung weg, ich brauche diese bei beiden Versionen.) Das macht 50 EUR Ersparnis bei jedem verbauten Rückmeldemodul. Und ich habe 13 Stück davon verbaut. Die Konsequenz könnt Ihr Euch selber ausrechnen, wenn ich erst heute automatisieren würde.

Schöne Grüße
Johannes


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RE: Blocksteuerung trotz Weichen mit ABC-Bausteinen

#25 von WolliR , 05.02.2025 19:38

Hallo zusammen,

in den letzten Tagen habe ich sehr intensiv über das für mich geeignetste Konzept der Moba-Steuerung nachgedacht und auch sehr viel bei verschiedenen Hardware-Herstellern recherchiert. Dabei ist mir auch noch einmal deutlich geworden, dass ich noch viel mehr als bisher verschiedene Ansätze bzw. Techniken erst einmal praktisch ausprobieren sollte, bevor ich mich endgültig für eine Variante entscheide. Als Konsequenz habe ich mir jetzt doch noch ein Testbrett zusammengestellt, mit dem ich die unterschiedlichen Bausteine praktisch testen und Erfahrung damit sammeln kann. So steht zurzeit auch noch eine Entscheidung bezüglich Weichenantriebe sowie deren Ansteuerung/Bedienung an.

Was die ursprüngliche Fragestellung hier betrifft, sehe ich inzwischen dank eurer Hilfe deutlich klarer. Herzlichen Dank an alle!

Viele Grüße
Wolfgang


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