? LGB Weichenantrieb 12010 welche Spannung ?

#1 von järnvägsfotograf , 14.03.2025 18:54

Guten Tag zusammen,

als eingefleischter Märklin HO Bahner hat mich nun auch noch das Spur G Virus erwischt. Das doch etwas andere Stromsystem hat mich schon vor ein paar Fragen gestellt. Zuerst die Stromversorgung selbst - da hat mein alter Trafo aus meiner Zeit als N-Bahn-Fahrer aber gute Dienste geleistet und der wird es mit Spannung und Stromstärke schon nicht übertreiben, dachte ich. Hat für den Anfang auch geklappt, bis ich dann einen 5A LGB Fahrregler mit Schaltnetzteil von Modelland/zombolo gekauft habe.
Jetzt aber das Thema Weichenantrieb.
In etlichen Foren hier und da habe ich mich schlau gemacht. Aber halbes Wissen ist gefährliches Wissen. Bisher habe ich erfahren, dass man Weichen mit Wechselstrom betreibt, wobei das gemeine Stellpult mittels Dioden aus dem Wechselstrom eine gleichgerichtete Halbwelle macht. Je nach Verpolung schaltet der Antrieb dann rechts oder links. Mit diesem Wissen ausgestattet habe ich mir beim Märklin-Fachhändler einen Weichenantrieb gekauft und zur Sicherheit mal nachgefragt. "Wie bei Märklin" war die Auskunft. Aha. Ich meinte dann aber bei Märklin sind es ja drei Kabel und bei LGB nur zwei ? "Die Rückführung/Masse erfolgt über das Gleis". An der Stelle habe ich nicht weiter nachgefragt, das schien mir sinnlos.
Zu Hause angekommen war ich ganz froh auf dem Antrieb die Prägung "Gleichstrom 14-20 V" zu finden. Gut, ich habe inzwischen einen alten ungeregelten LGB Trafo 5000 der 14V Gleichstrom von sich geben sollte. Mutig probiert: Es geht, wenngleich der Antrieb für mein Gefühl recht rabiat schaltet.
Hier endlich meine Frage: sind 14 V als Schaltimpuls vielleicht doch etwas viel? Denn Halbwelle wie vorgesehen reduziert ja eigentlich die Spannung? Aber wenn auf dem Antrieb 14V draufsteht, wär das ja o.k.? Die ganze blöde Fragerei kommt daher, dass ich wegen derzeit einer E-Weiche kein sündhaft teures LGB-Stellpult kaufen will. Mit Gleichstrom und einem zweipoligen Taster sollte das fürs Erste billiger gehen (Amazon hat da hübsche "Heschen Mini-Kipptaster").
Bitte überredet mich zu nichts Digitalem - ich bin Märklin-digital-geschädigt und werde bei LGB mit Sicherheit analog bleiben - das hab ich meiner inzwischen auf 6 Loks angewachsenen Truppe versprochen.

Danke im Voraus für Eure Meinung zur richtigen Spannung für Weichenantriebe.

Viele Grüße
Siegfried
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Viele Grüße
Siegfried


 
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RE: ? LGB Weichenantrieb 12010 welche Spannung ?

#2 von volkerS , 14.03.2025 19:08

Hallo Siegfried,
eine Möglichkeit ist, du besorgst dir einen Kipptaster (ein) - 0 - (ein). Die Lötkontakte der Ecken werden über Kreuz verbunden und gehen an die 14V Gleichspannungsquelle. die beiden inneren Anschlüsse des Tasters an den Weichenantrieb. Der Kipptaster hat Mittelstellung Aus. Die beiden Tastfunktionen schalten dann den ELP-Antrieb.
Alternativ, dann benötigst du aber einen Wechselspannungstrafo 16V (z.B. Märklin Trafo gelb / braun, 2 Taster und 2 Dioden 1N4001. Gelb an beide Taster, 2-ter Pol Taster eine Diode mit Kathode (Ring) , am zweien Taster umgekehrt, frei Enden Dioden verbinden und an Pol Weichenantrieb, zweiter Pol Weichenantrieb an braun Trafo.
Es gab am Anfang LGB-Weichenantriebe mit Doppelspulenantrieb (3 Drähte).
Volker


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RE: ? LGB Weichenantrieb 12010 welche Spannung ?

#3 von Pirat-Kapitan , 14.03.2025 19:38

Moin,
ich möchte Volkers Beitrag etwas ergänzen:
1. Kippschalter: die LGB EPL-Antriebe sind nicht dauerstromfest, der Kippschalter sollte bitte also nur als Taster eingesetzt werden. 14V Gleichspannung halte ich für ein bißchen viel, der übliche Halbwellenbetrieb bei Wechselstromversorgung liegt doch deutlich darunter.
2. Taster an Wechselstrom mit Diodenschaltung: so habe ich jahrelang meine Gartenbahnweichen analog geschaltet. Auch mir waren die originalen LGB Stellpulte immer zu teuer, ein selbstgebautes Stellpult tat es auch.
meine Stromversorgung war 16 bis 18 V Wechselstrom.

Schöne Grüße
Johannes


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RE: ? LGB Weichenantrieb 12010 welche Spannung ?

#4 von järnvägsfotograf , 14.03.2025 20:10

Hallo Volker
Hallo Johannes

danke Euch. Die Arbeit mit den Dioden wollte ich mir mit der reinen Gleichstromlösung sparen. Ich könnte ja die Gleichstromspannung auch generell reduzieren - da denke ich an einen der übrigen kleinen LGB-Fahrregler, die ich halt so weit aufdrehe, bis die Antriebe sauber schalten. Das sollten die doch leistungsmäßig hinkriegen. Und ja - es müssen Taster (Momentstrom) sein, das ist mir klar. Und Danke für die Anleitung zur Verdrahtung.


Viele Grüße
Siegfried


 
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RE: ? LGB Weichenantrieb 12010 welche Spannung ?

#5 von volkerS , 14.03.2025 21:03

Jallo Johannes,
ich hatte

Zitat von volkerS im Beitrag #2
Kipptaster (ein) - 0 - (ein)

geschrieben. Nach Nomenklautur heißt (ein) nur Kontakt wenn betätigt, also Taster. Kipptaster ist wohl eindeutig, geht immer zurück in 0-Stellung wenn man ihn loslässt. Geeignet z.B. die Type MS500-J
Volker


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RE: ? LGB Weichenantrieb 12010 welche Spannung ?

#6 von Stahlblauberlin , 15.03.2025 08:35

Zitat von järnvägsfotograf im Beitrag #1
Gut, ich habe inzwischen einen alten ungeregelten LGB Trafo 5000 der 14V Gleichstrom von sich geben sollte. Mutig probiert: Es geht, wenngleich der Antrieb für mein Gefühl recht rabiat schaltet.

Die LGB-Weichenantriebe müssen "rabiat" schalten, die sollen ja auch im Freilandbetrieb unter suboptimalen Bedingungen was Dreck etc. angeht sicher funktionieren.
14V Gleichspannung sind aber heftig, mit den vorgesehenen Schaltpulten mit Einweggleichrichtung sehen sie ja effektiv nur die Hälfte.
Die wenigen noch mit klassischen Antrieben ausgestatteten Weichen in der Freilandanlage meines Schwiegervaters werden mit einfachen Kipptastern 1x um geschaltet und das ganze wird von einem Roco-Trafo mit 16V Wechselspannung versorgt. Der Trafo war ursprünglich zur Versorgung eines 10764 Digitalverstärkers gedacht.
Schaltung: Ein Anschluss der Antriebe hängt direkt an einem der Trafo-Anschlüsse ("Masse"), der andere am mittleren Anschluss des jeweiligen Kipptasters. Der andere Anschluss des Trafos versorgt über je eine Diode 1N5004 (3A Standarddiode) die äußeren Anschlüsse der Kipptaster. Die Dioden sind dabei gegensinnig gepolt. Natürlich nicht für jeden Taster eine Diode, die äußeren Anschlüsse der Kipptaster sind auf einer Plus- bzw. Minusschiene zusammengefasst die über die Dioden mit Strom versorgt werden.
Die Versorgung mit 16V Wechselspannung reicht so gerade für einen zuverlässigen Betrieb, die Leerlaufspannung des Trafos liegt ja zum Glück bei fast 20V. Bei durchgängig LGB- Komponenten würde das ganze ja mit 24V Wechselspannung versorgt werden, macht effektiv 12V an den Antrieben.
Die sind übrigens ziemlich tolerant solange immer nur kurze Impulse anliegen passiert auch bei 20V Gleichspannung nichts, nur das Schalten wird noch rabiater.


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RE: ? LGB Weichenantrieb 12010 welche Spannung ?

#7 von Pirat-Kapitan , 15.03.2025 21:51

Zitat von volkerS im Beitrag #5
Jallo Johannes,
ich hatte
Zitat von volkerS im Beitrag #2
Kipptaster (ein) - 0 - (ein)

geschrieben. Nach Nomenklautur heißt (ein) nur Kontakt wenn betätigt, also Taster. Kipptaster ist wohl eindeutig, geht immer zurück in 0-Stellung wenn man ihn loslässt. Geeignet z.B. die Type MS500-J
Volker


Moin,
sorry, dire Nomenklatur hatte ich nicht im Kopf.
Für mich ist ein Kippschalter ein Schalter, dessen Schalthebel zur Betätigung gekippt wird und als Schalter in der betätigten Stellung einrastet. Ein Taster (auch ein Kipp-Taster) rastet hingegen in der Betätigungsstellung nicht ein.
Aber ich beuge mich gerne der verwiesenen Nomenklatur.

Schöne GRüße
Johannes


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RE: ? LGB Weichenantrieb 12010 welche Spannung ?

#8 von vikr , 17.03.2025 10:06

Hallo Johannes,

Zitat von Pirat-Kapitan im Beitrag #7
Ein Taster (auch ein Kipp-Taster) rastet hingegen in der Betätigungsstellung nicht ein.
im Modellbahnbereich sind Konstruktionen verbreitet, bei denen nur beim Kippen getastet wird, der Hebel danach , aber nicht ganz vollständig in die Neutralposition zurückspringt trotzdem aber kein Strom mehr fließt. Man kann dem Sschalter aber ansehen, welche Schaltfunktion zuletzt ausgeführt wurde.
Ansonsten geht es aber wohl um folgenden Decoder?
https://www.onlytrains.com/manuals/55025...LhNm1u-uKJulIcl

MfG

vik


im Übrigen - Märklin am liebsten ohne Pukos, z.B. als Trix


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RE: ? LGB Weichenantrieb 12010 welche Spannung ?

#9 von Pirat-Kapitan , 17.03.2025 13:05

Moin,
wenn ich den Eröffnungsbeitrag richtig verstanden habe, soll als Ergebnis ein analoges Stellpult, also kein Anschluss eines LGB Weichendecoders etc. stehen.
1. Einem digital betriebenen LGB Weichendecoder wie LGB 55025 ist die Dauer des Digitalimpulses, mit dem er zu einem Schaltvorgang angeregt wird, egal. Dieser Impuls dürfte nach meinem Verständnis von der Konstruktoin / den Einstellungen der Digitalzentrale bestimmt werden.
2. Der LGB Weichendecoder sendet zum Stellen der Weiche einen Schaltimpuls festgelegter Dauer aus, unabhängig von der Impulsdauer des Stellbefehls, den er von der Zentrale erhält.
3. Im analogen Betrieb wirkt die "Impulsdauer" des Stellmediums (Taster oder Schalter) "ungebremst" auf den EPL-Antrieb.
Ein Vergleich der Impulsdauer mit dem LGB Weichendecoder verweist auf eine "kurze" (Registerwert = 0) Impulsdauer.
Mit welchem Hilfsmittel dieser kurze Impuls letztendliche erzeugt wird (Schalter, Taster, sonstiges) ist zweitrangig, solange die Impulsdauer nicht überschritten wird.
4. Das Schaltprinzip bei Wechselstrom als Spannungsversorgung wurde bereits behandelt.

Schöne Grüße
Johannes


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RE: LGB Weichenantrieb 12010 - Spannungsversorgung

#10 von järnvägsfotograf , 26.03.2025 20:39

Hallo zusammen,

Nun habe ich das mal zusammengefummelt:
Frei nach Volkers Anleitung: Die Kontakte des zweipoligen Kipptasters über Kreuz verbunden und mit dem Fahrregler verbunden. Der liefert den Gleichstrom. Der Kipptaster hat Mittelstellung, Aus. Die zwei mittleren Anschlüsse gehen an den Weichenantrieb. Jetzt schalten die beiden Tastfunktionen den ELP-Antrieb rechts oder links. Der Antrieb schaltet ab Fahrstufe 1,5, also etwa ab einer Leerlaufspannung von etwa 8,5 V. Dabei hängt jetzt noch keine Weiche am Antrieb. Die Stromversorgung über den Fahrregler hat den Vorteil, dass ich im "Feldversuch" probieren kann, wie weit ich aufdrehen muss, damit die Weiche sauber schaltet - mehr aber auch nicht. Und von diesen 1 A Fahrreglern hat sich bei mir schon eine Menge angesammelt, sodass da einer übrig ist für die Stromversorgung der Weichen.

Der Testaufbau sieht zwar mehr nach einer Folge der Serie "Nicht Nachmachen" aus, aber es funktioniert perfekt. Der zweipolige Wechselschalter hat mich 4,20 € gekostet.


Viele Grüße
Siegfried


 
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