habe gebraucht eine Fleischmann 120 mit Appel LED Decoder erworben. Das Fahrverhalten war sehr ruckelig, deswegen habe ich den Decoder in eine alte Roco 110er die damit nun passabel läuft - störend nur noch, dass sich das Licht nicht runterdimmen lässt, ist extrem hell.
In die Fleischmann 120er habe ich nun den ESU Lokpilot5 rein und das Fahrverhalten passt nun auch, wenn da nicht die Kontaktschwierigkeiten wären. Mein Vorbesitzer hat beim Antriebsdrehgestell sämtliche Stromabnahme entfernt (vermutlich ging das nicht anders damit beim Motor kein Kurzschluss entsteht?) und so dient nur noch das zweite Drehgestell der Stromabnahme - Lok hat also Kontaktschwierigkeiten wie meine alte Roco KÖF
Falls niemand eine gute Idee hat, wie ich das Antriebsdrehgestell doch noch zur Stromabnahme heranziehen kann, wäre vermutlich der Einbau eines Kondensators hilfreich? Platz gibt es massig in der Lok. Nur habe ich weder eine Idee, wo an welche Drähte ich den anschließe, noch welches Kondensator-Modell geeignet wäre. Habt ihr eine Idee?
Bei den Bildern steht jeweils noch eine nicht digitalisierte „Original“ 120er dabei… (der Schleifer hier ist leider ohne Anschluss an den Decoder - würde aber auch nur die eine Hälfte verbessern...
Zitat von tomas3000 im Beitrag #1Nur habe ich weder eine Idee, wo an welche Drähte ich den anschließe, noch welches Kondensator-Modell geeignet wäre. Habt ihr eine Idee?
Ja.
Am einfachsten lesen du der Anleitung der Decoder. Da ist alles was du brauchen zu wissen…
Die Fleischmann-Motoren laufen auch mit den Appel-Dekodern hervorragend, man muss nur die Lastregelung korrekt einstellen. Ich muss die Werte mal auslesen, hab ich nicht mehr im Kopf. Das Lagerschild sieht soweit den Bildern nach zu erkennen schon so aus als ob die nötigen Stellen schon unterbrochen worden sind, bei dem Lagerschild ist das alles was von der linken Schraube zum linken Bürstenhalter geht. Den entfernten Radstromabnehmer kann man noch z.b. aus der Bucht angeln, würde ich wieder einbauen. Wenn sonst nichts verbastelt wurde ist der in Fahrtrichtung rechts (das Motorgestell ist hinten/Führerstand 2), also auf der Seite des Lagerschildes. Da kommt Rot Richtung Dekoder ran. Schwarz an die Leiterfläche unter der linken Schraube. Ein Elko mit 1000μF/25V samt 220Ohm Ladewiderstand und 1N4001-Diode zur Überbrückung beim Entladen beruhigt die Stromversorgung endgültig.
Ich bin mir nicht sicher ob das nur am vorletzten Bild täuscht aber dort sähe ich den Abstand des rechten Kohlebürstenhalters zum Rahmen als sehr gering an sodaß es dort bei ungünstiger Gleislage in einer Kurve möglicherweise zu einem Masseschluß kommen könnte.
Der Achsschleifer am Amtriebsdrehgestell braucht normalerweise keinen Kabelanschluß weil der Strom über die Metalldrehgestellaufhängung an den Lokrahmen weitergereicht wird.
@ Stahlblauberlin ; nachdem Du der absolute Spezialist für Appeldecoder bist wär es toll und für uns weniger erfahrene Anwender äußerst hilfreich, wenn Du bei Gelegenheit eine Auflistung der Motorparametereinstellungen für die wichtigsten Lokmotorfabrikate (so wie z. B. in der ESU - Anleitung) auslesen und bekanntgeben würdest... Das was Appel unter einer Betriebsanleitung versteht ist ehrlich gestanden das Papier nicht wert auf dem sie gedruckt ist...
Deine Empfehlungen für Fleischmänner sind übrigens hier zu finden:
Zitat von Petz1 im Beitrag #5Ich bin mir nicht sicher ob das nur am vorletzten Bild täuscht aber dort sähe ich den Abstand des rechten Kohlebürstenhalters zum Rahmen als sehr gering an sodaß es dort bei ungünstiger Gleislage in einer Kurve möglicherweise zu einem Masseschluß kommen könnte.
Ich habe zwei FLM 120er, selbst in 360er Radien gibt es keinen Kontakt zwischen Bürstenhalter und Rahmen.
Ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass bereits 2 Achsen bzw. 4 Räder eine ausreichende (ok, nicht sehr gute) Stromabnahme geben können.
Habe mir neulich zwei von den uralten (früher 70ern) 221er gekauft, weil deren Räder mir so viel besser gefallen als die der 80ern. Nachdem ich die Stromabnahme "überholt" habe (also Räder und Bleche gründlich gereinigt, ausreichende Federkraft der Bleche sowie seitliche Leichtgängigkeit der Achsen geprüft) sowie dem Motor eine guten Wartung (Kollektor und Kohlebürsten säubern - vor allem die Rillen zwischen den Pollen, Lager wohldosiert (!) geölt) fahren sie richtig gut, auch bei Weichenstraßen. Wie jede Lok mit Rundmotor im guten Zustand, halt. Ich denke immer wieder darüber nach, wie toll diese Fahreigenschaften für die 70ern waren. Die Stromabnahme ist eine ganze Sache für sich. Es ist aber erstaunlich, was man mit nur 4 Räder schaffen kann, wenn alles sauber, leichtgängig und gefedert ist. Eine geringe Stromaufnahme hilft auch um Funk zu vermeiden, der alles sehr schnell wieder schmutzig macht. Daher: Motor muss in "Soll" Zustand sein. Leichtgängig und sauber.
Ich würde also nochmal "daran". Reinigen, prüfen, wohldosiert ölen. Und dann natürlich auch den fehlenden Radstromabnehmer des Antriebs-Drehgestells einbauen, damit soll die Stromabnahme sehr gut sein.