Mit den ersten Sonnenstrahlen Anfang 2025 erwachte auch wieder die Lust zum Modellbau - der Winterschlaf im "Aw Bonn" war vorbei. Als Freund der Baureihe 78.10 stiegt in mir der Gedanke auf, "was wäre wenn ..." Ende der 1940er Jahre nicht nur Krauss-Maffei mit dem Gedanken gespielt hätte den ÖPNV zu beschleunigen ...

Die Baureihe 78.15 der Deutschen Bundesbahn (DB) war eine Dampflokomotive mit der Achsfolge 2'C2', die versuchsweise aus einer Maschinen der Baureihe 38 (ehemalige preußische P 8) von Henschel in Kassel zusammen mit dem Aw Schwerte entwickelte wurde. Zeitgleich baute Krauss-Maffei in Allach gemeinsam mit dem Aw Minden zwei sehr ähnliche Maschinen, die als BR 78.10 eingereiht wurden.

Lauf- und Triebwerk sowie Kessel blieben bei der BR 78.15 nahezu unverändert, nur der Führerstand wurde umgestaltet. Hinzu kam eine Verlängerung des Lokomotiv-Rahmens zur Aufnahme eines 12 m³ Wasser fassenden Tanks sowie eines Kohlekasten für 4,5 t Kohle. Die Rahmenverlängerung sollte die Laufeigenschaften bei Rückwärtsfahrt verbessern. Aus der Schlepptenderlokomotive war nun eine reine Tenderlokomotive geworden.

Als Ausgangsbasis wählte Henschel eine, auf dem Werksgelände abgestellte, Lokomotive aus eigener Fertigung in relativ gutem Erhaltungszustand.Gefertigt wurde die Lok in Kassel unter den wachsamen Augen von Personal des Aw Schwerte. Die Lok 78 1501 wurde Ende 1950 fertiggestellt und dem Bw Hamm zugeordnet und lief zusammen mit der BR38.10-40 im Umlaufplan. Die beförderte Personen- und Eilzüge im Ruhrgebiet zwischen Köln/Duisburg und Hamm.

Ziel der Maßnahmen war es, die Beschleunigungswerte speziell für den Einsatz bei den Vorort- und S-Bahnen in Ballungsräumen zu verbessern. Die Einsätze in den Umlaufplänen der BR 38.10-40 zeigten schnell, dass die BR 78.15 besonders im südlichen Hügelland mit der BR 38.10-40 nicht mithalten konnte. Auch die Laufeigenschaften der Lokomotive erfüllten nicht völlig die Erwartungen, die man in sie gesteckt hatte. Die geringeren Vorräte an Wasser und Kohle schränkten den Einsatz im BR 38-Plan nochmals erheblich ein. Ihre letzten Monate fristete die Lok 78 1501 mit Aushilfeleistungen bei leichten Güterzügen (selten Personenzüge), vor Arbeits- und Bauzügen oder als Betriebsreserve.

Mit der Ausmusterung der meisten Kriegslokomotiven bis 1954 waren viele Wannentender frei geworden, mit denen eine BR 38.10-40 auch ohne Umbau durch einfachere Mittel wendezugfähig wurde mit einer Rückwärtsgeschwindigkeit von 85 km/h.

Der Henschel-Prototyp blieb der einzige seiner Art. Die Planeinsätze endeten zum Fahrplanwechsel im Dezember 1959. Die Lokomotive wurde Anfang 1960 ausgemustert und anschließend im Aw Schwerte verschrottet.

Nette Idee! Aber ein rückseitig geschlossenes (und etwas geräumigeres) Führerhaus hätte ich der Maschine nach Möglichkeit noch spendiert. Von den Vorräten her wäre sie ja der T 18 vergleichbar gewesen, nur mit den größeren Rädern vielleicht nicht so gut am Berg?

Martin

Zitat von jmh67 im Beitrag #2

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Aber ein rückseitig geschlossenes (und etwas geräumigeres) Führerhaus hätte ich der Maschine nach Möglichkeit noch spendiert.

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Ach ja, ausdenken und "konstruieren" ist das eine, bauen das andere, zumal wenn man zwei linke Pfoten hat ... und dann der lästige Zeitfaktor ... gerade deswegen freut es mich immer, wenn jemand so wie du immer mal "aus dem Nummernschema ausbricht" und etwas Interessantes auf die Räder stellt. Da dachte ich mir, du wärest einer ergänzenden Idee auch von einem Maßstabsfremden vielleicht nicht ganz abgeneigt.

Martin

Moin Wolfgang!

schick schick!

Frage aus reiner Neugier: wie hast du das mit den Fahrgestell gelöst? Vorlaufdrehgestell einfach drunter gedängelt weil deine Loks keinen Auslauf haben? Hast du vielleicht ein Bild von unten?

VG
Sascha

Zitat von d3lirium im Beitrag #5

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... wie hast du das mit den Fahrgestell gelöst? Vorlaufdrehgestell einfach drunter gedängelt weil deine Loks keinen Auslauf haben? ...

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Hallo Klaus,

wo hast Du denn die Informationen zur 78.15 her? In meinem Handbuch zu Dampflokomotiven ist nur die 78.10 gelistet. Auch im Internet finde ich dazu nichts.

Nachtrag:
wurde zwischenzeitlich geklärt. Ich hatte den Eingangsbeitrag wohl nicht richtig gelesen.

Grüße Thomas

Danke Wolfgang für den Blick unters Fahrgestell!

Zitat von blauer klaus im Beitrag #6

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Öööh Auslauf? Wie meinen? Im Sinne von a) Streckendienst [...]

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Zitat von d3lirium im Beitrag #8

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Jawoll!!! Den meinte ich Hatte irgendwo im Hinterkopf, dass du keine Anlage mehr hast...

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Zitat von d3lirium im Beitrag #8

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Danke Wolfgang für den Blick unters Fahrgestell!

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Zitat von d3lirium im Beitrag #10

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...das ist ein Fahrgestell von ner 62, oder?

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Moin!

Zitat von blauer klaus im Beitrag #11

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Material und Ideen ist genügend da, für die nächsten 30 Jahre .... mindestens.

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