Inspiriert durch einige Threads hier möchte ich mich auch an den Umbau eines M* Schienenbusses 3016 wagen. Dazu habe ich aber gleich einige Fragen:
Ich würde gerne einen anderen Motor in den Schienenbus einbauen, der längs zur Fahrtrichtung liegt und somit nicht über die Fensterkannte in den Innenraum schaut. Die Kraftübertragung soll dann mittels Schneckengetriebe direkt auf die Antriebsachse gehn. Dazu muss die Achse ausgebaut werden um ein Zahnrad in der Mitte auf der Achse zu befestigen.
1. Wie zerlege ich die Achse? Als wie bekomme ich ein Rad von der Achse ab und später dann auch wieder drauf?
2. Als Motor habe ich mal bei LEMO SOLAR gesucht und viele Motoren gefunden. Wieviel Watt brauch ich denn ca? Ich habe was günstiges mit 0,75 Watt gefunden... sollte doch reichen oder?
3. Zahnräder / Schneckengetriebe: Da gibt es Modul 0,7 0,5 0,3 etc. etc. Was ist das schon wieder?
#2 von
Laenderbahner
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gelöscht
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, 17.08.2008 19:47
Hallo Daniel,
das läuft jetzt auf eine Feinmechanikerlehre auf einer DIN A4 - Seite hinaus. So, wie Du Dir das vorstellst, wird es nicht gehen, aber dazu später - erst mal ganz allgemein: Motor, Getriebe und Steuerungen bei Dampfloks sind mit Abstand das Schwierigste beim Eisenbahn-Fahrzeugbau insgesamt. Ohne Spezialwerkzeug wirst Du da keine professionellen Ergebnisse erzielen - gerade bei Getrieben liegen die einzuhaltenden Toreranzen unter 0.1 mm (besser bei 0.01mm)!
1. Achsen abziehen: Dazu gibt es bei Fohrmann Abziehvorichtungen. Zum rechtwinkligen Aufpressen gibt es eine Dornpresse oder Du nimmst am Besten Deine Drehbank. Bei Dampflokrädern auf den richtigen Versatz der Kurbelzapfen achten.
2. Motor: 0.75 Watt würden schon reichen - ja wenn das nicht nur die Leistungsaufnahme ist. Leider steht das manchmal nicht dabei, auch mußt Du die Nenndrehzahl kennen, danach berechnet sich nämlich das Getriebe! Manchmal muß Du sogar zur 18V Variante des Motors greifen um an die richtige Drehzahl zu kommen - eine niedrigere Motornennspannung als 12 Volt kannst Du i.A. gleich vergessen.
3. Gertriebe und Modul: Das Zahnradmodul ist - grob gesagt das Verhältnis zwischen Durchmesser (eigentl. Teilkreisdurchmesser) und Zähnezahl des Zahnrads. Es lassen sich nur Zahnräder mit gleichem Modul kombinieren. In der beigefügten pdf sind die wichtigsten Formeln mal zusammengefaßt.
Deine Idee, ein einstufiges Getriebe beim Schienenbus zu verwenden - wenn Du eine Rennmaus willst, dann mach nur, ansonsten gehts so:
Wunschmotor raussuchen - Getriebeübersetzunge berechnen - Zahrrad-Schnecken Kombination ermitteln - Mist Paßt nicht rein - nächste Möglichkeit testen. So nach vier bis fünf Versuchen solltest Du Dich einer realisierbaren Kombination nähern, wenn nicht hör auf oder erkundige Dich, wie genau der Umbau schon einmal durchgeführt wurde!
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@Railion: Ja deine Meinung kenn ich schon aber ich häng irgendwie an dem Altmetall (auch wenn es in diesem Fall eigentlich mehr Plastik ist).
@Laenderbahner: Danke für die Hilfe! Ich habe mal kurz nachgerechnet und komme auf eine Übersetzung von 1:30 (Motor hat 12500 Upm bei 12V Nennspannung, max Moment von 2,2 mNm) Mit einer Schnecke durchaus realistisch, überhaupt kein Problem. Dass das montieren und demontieren der Räder allerdings so aufwändig ist hatte ich nicht gedacht, naja kann man wohl nix machen...
#5 von
Laenderbahner
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gelöscht
)
, 18.08.2008 00:03
Hallo Daniel,
also: Untersetzung 1:30 - einstufiges Getriebe - da hat aber leider Dein Zahnrad schon einen Kopfkreis-Durchmesser von 9,6mm bei einem Radsatz-Durchmesser von 10,3 mm - und das bei Modul 0.3. Wetten Du setzt damit auf der ersten Weiche an den Pukos auf.
10,3 mm wären genau H0 aber Märklin gibt in der Explosionszeichnung D14 an, was denke ich 14mm Durchmesser bedeutet und sich hoffentlich auf das Rad und nicht auf den Spurkranz bezieht. Sonst müsste ich bissel runter, 1:28 wäre mit 9,0mm Zahnrad möglich, 1:25 mit 8,1mm Zahnrad. Mal genau messen wenn ich das Teil wieder vor mir habe. Was sind eigentlich die gröbsten Fehler an dem alten Modell? So auf den ersten Blick ist mir da nicht wirklich was aufgefallen.
Gruß Daniel
PS: Eine Schwungmasse wär noch ganz schön, aber bei LEMO hab ich da nichts gefunden. Wo bekomme ich denn sowas?
ähm das fragst Du doch jetzt nicht ernsthaft oder??
ich mein gugg die den aktuellen Schom von Märklin an (ok das issn 798!)
oder halt den 795 von Fleischmann...
der Märklin mag damals in den 50er Jahren ein Modell gewesen sein..
heute ist das Teil nichtmal eine Blutblase (auch wenn er rot is)
ok die gröbsten Fehler:
Unproportional, kaum ein Maß stimmt Fenster undurchsichtig und zu weit innen Fahrwerk mit Speichenrädern falschem Achsstand und auch sonst nix VT 95 like "Stummel"stoßbügel Lampen überdimensional Schraube im Dach
und als Krönung: MärklinZeichen anstatt der UerdingenRaute
dieser VT auf eine historischen M Gleis Anlage zb mit E41 oder V200 und Blechwagen... ja das hat seinen Reiz der gute alte Blechbahnflair.. oder simpel mit nem Decoder ausgerüstet damit er ab und an nochmal fahren kann auch ok..
aber so aufwendig den Antrieb umbauen... das ist dann weder historisch noch modern... das is irgendwie garnix... da kanni auch ne Pappschachtel drüberstülpen.....
sorry aber ich kanns so net nachvollziehen...ich geb zu ich bin Modellbahner und achte schon auf Details auch wenn ich Kompromisse eingehe.. darum käme das für mich nicht in Frage.. eben weil das Teil kein adequartes Modell ist....
das wäre irgendwie so als wollte ich innen 68er Käfer einen Audi Motor und Luftfederung einbauen... und dann vieleicht nochn H Kennzeichen beantragen...
Sorry wenn das jetz n bissel hart und überheblich klang...aber wenn Du solche Fähigkeiten an den Tag legst... vergeude sie nicht mit som Uraltgrumpen.. sondern lasse sie doch in ein wirklich interessantes Modell fliessen was es zb noch nicht gibt...
Im Prinzip hast du ja vielleicht Recht. Aber wenn du so argumentiertst dann kann ich gleich alles wegwerfen, oder zumindest nicht mehr fahren. Angefangen von M-Gleisen, der alten Metall-Brücke und natürlich sämtlichen viel zu kurzen 24cm Blechwagen, oder die noch viel kürzeren Schürzenwagen. Mir gefällt der ganze alte Kram und ich finde auch die Modelle habe ihren Scharm. Und ein Paar kleine Verbesserungen, in dem Fall vielleicht auch ein bisschen mehr, kann doch nicht schaden. Nicht zu verachten sind auch die Neupreise. Der Schienenbus von Fleischmann kostet mich mal mindestens 130Euro und dann ist noch kein Beiwagen dabei. So habe ich schon 2 Motorwagen und Beiwagen und kann dann sogar eine 3-teilige Einheit fahren lassen. Mit den meisten von dir aufgeführten Mängeln kann ich durchaus leben. Vielleicht liegt es ja auch daran dass ich die ganzen Loks nie im Original erlebt habe, also zumindest nicht im Regelbetrieb.
ich hab nicht gesagt das Du Deinen alten Kram wegwerfen sollst....
Wenn Du wie du sagst eben all die alten "Blechdinge" incl M Gleise hast..
dann hast Du da doch eine historische Grundlage... dann hast Du doch anscheinend so eine Anlage im 50er 60er Jahre stil... und hey das ist doch was das _hat Flair...
wenn Du nun die Fahrzeuge mit einem simplen Dekoder ausstattest um zb auchnoch das Licht schalten zu können hey dann tus...
nur wennu so wie Du es vorhast den Antrieb umbaust.. dann rasselt das nimmer so dann fehlt irgendwas davon *find*
Ne E41 und Blechwagen dahinter warum nicht hatten wir alle jahr(zehnte)lang.... nur halt nicht mitm Faulhaber
Habe mir nocheinmal über den Umbau Gedanken gemacht und nun einen etwas anderen Plan.
Der entsprechende Ausschnitt aus der Explosionszeichnung:
Das Getriebe soll nun 3 stufig werden, die Achse mit Zahrad ( und das erste Zahnrad (7) bleiben erhalten. Zahnrad 6 soll ausgebaut werden und ein neues Zahnrad (gleiche Zähnezahl und Modul) soll fest auf einer sich drehenden Achse angebracht werden. Diese Achse soll durch die vorhandenen Bohrungen des Bolzens gehen (siehe roter Punkt) Dort soll dann ein weiteres Zahnrad folgen das in das Schneckengetriebe des Motors greift.
Jetzt zu meinen eigentlichen Fragen: 1. Sollte ich die Welle irgenwie lagern? Oder reicht es eine entsprechend dünnere Welle zu nehmen die sich in den Löchern der Bolzen gut drehen kann? 2. Wie bekomme ich die Bolzen am besten raus? Gewalt? 3. Wo bekomme ich Wellen und eine Schwungmasse her? Im Shop von Lemo-Solar habe ich zwar alle benötigten Zahnräder/Schnecken und den Motor gefunden, den Rest aber leider nicht
Also eigentlich will ich schon ma n bissel Erfahrungen sammeln. Der Schienenbus ist da jetzt quasi mein Opfer. Das sich das alles nicht in 2 Stunden machen lässt ist mir dabei durch aus klar, aber sonst wärs ja auch langweilig. Ich werde dann wohl mal ein wenig experimentieren und selbst sehen was sich machen lässt und was eben nicht. Ist mein erster Umbau, und wird auch gleich mein erstes digitales Fahrzeug.
Ja, ich weiss, dass der Tread uralt ist, ... aber ich bin auch "gewagt" und moechte ein Getriebe bauen. Dazu habe ich aber noch eine Frage: Wie bestimmt man die Untersetzung von Zahnrad-Schnecke-Kombinationen, also wie kann man nun die geforderten Zaehnezahlen etc. errechnen? Ich habe das aus der PDF nicht herauslesen koennen.
Nun noch eine Frage: Wenn ein Zahnrad eine Bohrung von 2 mm hat, sitzt es dann fest auf einer 2 mm-Achse oder muss man dann einen größeren Achsdurchmesser von 2,05 mm oder sowas nehmen?
#19 von
Laenderbahner
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gelöscht
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, 23.07.2011 14:55
Hallo, Du wirst keine Achse mit 2,05 mm bekommen, die Bohrung muß also kleiner sein: 1,85mm bohren und auf 1,90-1,95mm aufreiben (Hängt vom Material des Zahnrads ab, die Achse dürfte ja wohl aus Silberstahl sein).
#21 von
Laenderbahner
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gelöscht
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, 23.07.2011 16:40
Hallo David, Bohrer gibt es in allen Größen - üblicherweise im 0.05mm Schritt. Damit wird aber gebohrt - was Du brauchst sind Reibahle - damit wird eine Bohrung auf ein exaktes Mass aufgerieben.
#24 von
Laenderbahner
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, 30.11.2011 23:26
Hallo David, keine Ahnung, was es vielleicht in Berlin noch an Läden gibt, bei mir gabs' diese Sachen noch nie. Meine ersten Werkzeuge und Bohrer habe ich mir (ist auch schon um die 15 Jahre her) auf Messen (Sinsheim war da die 1. Adresse) besorgt - inzwischen nur noch im Netz oder EBay. Rollgewalzte Bohrer gibt es z.B. hier, die Hartmetallbohrer findest Du immmer mal wieder auf EBay. Vorsicht: die Hartmetallbohrer sind nur im Bohr- oder Fräsständer zu gebrauchen, handgeführt gibt es sofort Bruch!
#25 von
ThomasausBerlin
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gelöscht
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, 01.12.2011 06:14
hallo David,
...bei CONRAD.... ausserdem gibt's in Neukölln in der Panierstrasse noch einen kleinen Werkzeugfuzzi - und der "A&T" am Anhalter Bahnhof. Bestellen kannst das auch bei dem "Wekzeug- und Baubedarfshandel" in der Stromstrasse, unmittelbar vor der Brücke in Fahrtrichtung "Wedding"/Amrumer Str.(falls der die Bohrer nicht vorrätig hat). Und dann - geh' mal zu "Micha's Bahnhof" in der Nürnberger Str. (Tauentziehn, zwischen Breitscheidplatz und Wittenberger Platz)....
"Micha's Bahnhof" hat auch noch Faulhabermotoren ohne Schwungmasse, aber mit integriertem 1:3 Planentengetriebe - auch was interessantes zum Umbau....