Hallo Roman
Mit regem Interesse habe ich diesen Beitrag gefolgt.
Deine Einführungen (Epoche II -> gute Wahl ) und möglichst originalgetreuer Betrieb versprechen eine interessante Diskussion.
Allerdings frage ich mich. passt das überhaupt zusammen möglichst originalgetreuer Betrieb und ein Fantasiebahnhofsgebilde?
Warum suchst Du Dir nicht ein Originalplan und setzt dann diesen um?
Und quälst dich mit Zweifeln ob das nun so oder so besser ist?
Da du in der Epoche II dich aufhalten möchtest, stehen Dir eine Vielzahl von Bahnhöfen zur Verfügung die heute noch "besichtigt"(ehemals deutsche Gebiete, Oberschlesien, Ostpreußen, später das Sudetenland) werden können.
Sollte es EPIIb oder spätere Epoche sein, kommen viele weitere Bahnhöfe dazu die in das Netz der Großdt. Bahn eingegliedert wurden. Damit könntest Du Dich an ein Vorbild anlehnen und dessen Grundprinzip übernehmen. Recherchen über verschiedene Maps Seiten und Archive bringen hochinteressantes Material ans Tageslicht!
Ein Beispiel: Ich habe jede Bahnhofsanlage der Tschechei als Excel Schema Plan. Diese Zeichnungen tschechischer Eisenbahnbegeisterter sind eine Wucht. Wobei die Bahnhofsanlagen noch zurück auf ihre österreichische Ursprünge aufbauen.
Mittels einer tschechischen Google Maps Satelliten Variante ist es mir möglich, jeden Bahnhof auszumessen, die Grundzüge anhand der Exceldatei festzulegen und mich sozusagen virtuell auf den Gleisanlagen von oben umsehen.
Ich baue lieber eine Bahnhofsanlage nach, die zumindest angelehnt (wer hat schon genügend Platz und Geld, dem sei es gegönnt) der Originalen Situation nachempfunden ist, als einen Selbstentwurf, der nur aus Kompromissen und Unwägbarkeiten besteht.
So entsteht bei mir der der kleine Endbahnhof Würbenthal auf einer Länge von über gut 6 m. Angelehnt an den Schemaplan und von Satelliten Bilder. Wobei der Originalplan endlich aufgespürt wurde, in einem tschechischen Eisenbahnarchiv. Ist nur noch eine Frage der Zeit wenn ich den Originalplan von 1890 als Kopie in den Händen halte.
Allein die Recherche, was denn nun auf dieser einen Bahnstrecke in Ep IIc ab 1938 gefahren ist, kann schon ganze Kapitel füllen. Und man bekommt ein Gefühl was ein "möglichst originalgetreuer Betrieb" eigentlich bedeutet! Das Ermitteln der Industrie und dessen Bedarf ist (zumindest für mich) eine spannende Sache. Und dabei können Fantasiezusammenstellungen eindeutig vermieden werden.
Nicht falsch verstehen. Ich möchte niemanden hier den Spaß am planen nehmen. Ich spreche nur für mich selber, ich kann keine Pläne aus dem Gedächtnis zeichnen, da fehlt mir irgendwie die Begabung. Aber ich bin der Meinung man tut sich viel leichter, wenn man ein Vorbild hat, welches man zumindest in den Grundzügen „nachahmen“ kann. Und man kommt dem Vorsatz möglichst originalgetreuer Betrieb nachzubilden ein beträchtliches Stück näher.
Allerdings gibt es auch einen Nachteil dieser Ansicht. Die Zeit.
Zeit spielt bei solchen Nachforschungen eine gewichtige Rolle. Du kommst schneller zum Ziel wenn du einen Bahnhof Deiner eigenen Planung ersinnst, aber Du wirst immer Zweifel haben, ob das nun so oder so stimmig ist. Gibt es was schlimmeres, als eine Anlage die man dann wieder abreißt, weil „es nicht stimmt“ was man selbst geplant hat?
Dann lieber gleich richtig und dafür möglichst originalgetreuer Betrieb
In meinem Fall recherchiere ich nun seit 4 Jahren, und kann endlich (nach 2 Jahren Bauzeit) aus meinem technischen „Keller“ (2 übereinander geordnete Schattenbahnhöfe a 15 Gleise mit 4m Nutzlänge) auf die sichtbare Strecke losgehen die in dann im Bahnhof Würbenthal endet.
Vielleicht für Dich eine Anregung deine Vorstellung von möglichst originalgetreuer Betrieb zu überdenken?
Bei Interesse kann ich Dir eine Fülle von interessanten Bahnanlagen aus dem tschechischen Fundus geben. Bedenkt man, erst waren es österreichische Privatbahnen EPI, dann Staatsbahn Österreich, dann tschechische Verwaltung, dann deutsche Verwaltung, dann wieder tschechische Verwaltung, ergeben sich viele Möglichkeiten einen Bahnhof epochengerecht nachzubauen.
Gruß BME