RE: Kurze (?) Geschichte meiner Modellbahnen

#1 von Bimz ( gelöscht ) , 02.02.2009 14:24

Hallo zusammen,

zur Zeit baue ich an meiner achten Modellbahn.
Bevor ich Euch dieses Projekt vorstelle, möchte ich Euch an meinem Weg dahin teilhaben lassen.

Meine ersten eisenbahnerischen Schritte machte ich mit etwa 6 Jahren, als ich eine Legoeisenbahn
zu Weihnachten bekam. Zwei Loks und 5-6 Wagen sorgten für mehrere Jahre Begeisterung.

Irgendwann entdeckte ich dann die eingemottete Fleischmannbahn meines Vaters im Keller.
Der kleine Dreikuppler mit den Blechwagen, eine 74er von Gützold und eine 01 von Piko durften
ab da gelegentlich ihre Runden auf dem Pappschwellengleis auf dem Teppich drehen.

Weihnachten 1986 lag dann meine erster eigener Zug unter dem Christbaum:
eine rot-beige Fleischmann 120er mit zwei IC-Wagen.

Das war der eigentliche Startschuss für die Infektion mit dem Modellbahnvirus.
Die Gleise wurden auf einer 2m x 1m großen Platte mit Grasmatte aufgebaut und los ging’s.
Wenige Wochen später tauschte mein Vater dann die alten Gleise gegen das um Welten bessere
Profi-Gleis aus. Die Weichen und Gleise wurden ordentlich verkabelt und die ersten Gebäude fanden
ihren Weg auf die Platte.
Aus dem Erlös vom Verkauf alten Rollmaterials wurde eine rote 218 angeschafft und 1988 fand
ich das IC-Startset in orientrot unter dem Weihnachtsbaum.

Kurz danach muss dieses Bild entstanden sein:


Diese Eisenbahnplatte war bis etwa 1990 in Betrieb.
Bereits hier habe ich die ersten Erfahrungen für die Zukunft gesammelt:
- Gleise auf der Grasmatte liegen nicht stabil
- Neue Loks können so schnell fahren, dass sie aus der Kurve kippen und
wenn die Gleise zu nah am Rand liegen, fallen die Loks auch von der Platte.

Es folgte Modellbahn Nummer 2.


Die Kreise wurden in der Breite vergrößert, der Bahnhof erhielt ein drittes Gleis mit einer brauchbaren
Nutzlänge, schließlich waren die Züge auch etwas gewachsen.
Als Innovation hatte ich hier die Weichenantriebe unterflur verbaut, was sich aber nicht bewährt hat.
Die Landschaftsgestaltung kam allerdings nicht über aufgemalte Straßen und einen selbstgebastelten Bahnsteig hinaus.

Durch die neue Einrichtung für das Jugendzimmer wurde die Bahn in den Keller verdrängt.
Damit wurde es auch mal wieder Zeit, umzubauen, denn ich habe gelernt:
- immer im Kreis herum ist auf Dauer langweilig.

Mit der dritten MoBa entdeckte ich auch die dritte Dimension.
Hier vier Bilder von dieser Anlage:
In der Bauphase


Die Strecken sind befahrbar


Mittlerweile ist eine Montageschaumlandschaft entstanden


Ich habe dann noch erste Erfahrungen mit Oberleitungen von Sommerfeld
gesammelt, indem ich das Stumpfgleis im Bahnhof überspannte.
Das war es dann aber auch.
Das Todesurteil für diese Bahn wurde bereits am Beginn des Aufbaus unterschrieben:
Die Steigungen waren viel zu groß für die Loks.

Meine Lektionen:
- Dreidimensional ist viel interessanter
- Es muß nicht immer Holz sein (Unterbau der rechten Bahnhofsausfahrt liegt auf Metallprofilen auf)
- Oberleitung sieht ziemlich gut aus
- Weniger ist mehr, insbesondere bei Steigungen

Das war Teil eins; ich hoffe bis hier war es einigermaßen interessant.
Die Anlagen vier bis sieben und das aktuelle Projekt folgen demnächst.

Gruß
Bimz


Bimz

RE: Kurze (?) Geschichte meiner Modellbahnen

#2 von Simba ( gelöscht ) , 02.02.2009 15:03

Sehr nette Geschichte. Ich freue mich schon auf die hoffentlich baldige Fortsetzung

Grüße
Simba


Simba

RE: Kurze (?) Geschichte meiner Modellbahnen

#3 von rsto , 02.02.2009 15:32

.... interessant zu lesen.

Ich bin schon auf den zweiten Teil gespannt.


Gruss
Ruediger


Nächster Stammtisch am 09.02.2024.
siehe Webseite: http://www.mist-hi.de


 
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RE: Kurze (?) Geschichte meiner Modellbahnen

#4 von MadGod , 02.02.2009 20:21

wo sind bahn 5 bis 8 ?


Kleiner Kochtip: Spinat schmeckt wesentlich besser wenn man ihn kurz vor dem Verzehr gegen ein saftiges T-Bone Steak austauscht.


 
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RE: Kurze (?) Geschichte meiner Modellbahnen

#5 von Ricochet ( gelöscht ) , 02.02.2009 20:32

Schön!!!

Vor allem dass du den einen Zug bis heute auf deinen Gleisen hast


Ricochet

RE: Kurze (?) Geschichte meiner Modellbahnen

#6 von Xi20 ( gelöscht ) , 03.02.2009 16:09

Zitat von Ricochet
Schön!!!

Vor allem dass du den einen Zug bis heute auf deinen Gleisen hast



Einen Liebling muss man ja hegen, pflegen und von Moba zu Moba mitnehmen.
Bei mir ist das der Zikuszug... Der drehte auch schon auf der
allerersten Platte mitte der 80er seine Runden.

@Bimz:

Bin schon gepannt auf die Restlichen 4 alten Anlagen und
ganz besonders neugierig erwarte ich natürlich dein aktuelles Projekt...


Xi20

RE: Kurze (?) Geschichte meiner Modellbahnen

#7 von Bimz ( gelöscht ) , 04.02.2009 19:01

Vielen Dank für die positive Resonanz.
Weiter geht's in meiner Modellbahnhistorie:

Bei der Nummer vier habe ich dann nicht ganz so dick aufgetragen. Es gab nur zwei Ebenen,
so dass die Steigungen in einem erträglichen Rahmen blieben.
Die Innovationen für mich waren die diagonale Anordnung des Bahnhofs und der Einbau eines
Schattenbahnhofs. Der war zwar nur zweigleisig, aber immerhin hatte ich ihn mit einer aus
Flexgleisen gebauten Oberleitung überspannt.
Auch der Bahnhof erhielt zum größten Teil Oberleitung von Sommerfeld.

Die Bauarbeiten sind schon voran geschritten:


Das war der letzte Stand im Jahr 1998:


Bei der Landschaftsgestaltung betrat ich auch Neuland, in dem ich mit Gips modellierte.
Da ich als Schüler von einem Modellbahnbudget nur träumen konnte, habe ich mir angewöhnt,
möglichst viel aus der vorigen Anlage wieder zu verwenden. So befanden sich unter dem Gips
Reste der Bauschaumlandschaft aus Nummer drei. Das war eine leichte, stabile Basis, die gut zu bearbeiten war.

Leider habe ich es damals versäumt, Bilder vom Betrieb zu machen, da bleibt mir nur die Erinnerung.
Der Fuhrpark wuchs langsam, aber stetig.
Eine orientrote 111 ergänzte den mintgrünen Wendezug, der seit acht Jahren ersehnte IR von
Fleischmann hielt endlich Einzug und der Wehrsold finanzierte eine 181 und zwei 101er.
Eine Roco E10 mit Eilzugwagen musste auch noch her.

Jetzt stand ich vor einem Gewissensproblem: für vier Bahnhofs- und zwei Schattenbahnhofsgleise
waren das schon zu viele Loks. Und gab doch noch so viele schöne Fahrzeuge…

Aber wie vergrößert man den Fahrzeugbedarf?

Bei einem Kopfbahnhof braucht man gleich mal die doppelte Anzahl an Triebfahrzeugen.
Also wurde erneut umgebaut. Die fünfte Konstruktion hatte einen sechsgleisigen Kopfbahnhof,
der Schattenbahnhof mit drei Gleisen und später noch eine Drehscheibe.

Die erste Bauphase ist fast abgeschlossen.


Der Betrieb wurde aufgenommen


Blick auf den Einfahrbereich, an der Weiche ins Nichts folgte später die Zufahrt zur Drehscheibe


Leider habe ich bisher keine Bilder gefunden, wie die Anlage zum Schluss aussah.
Ich fürchte, dass es da keine von gibt.
Wie schon erwähnt, fand im vorderen Bereich neben der Rampe eine Drehscheibe ihren Platz.
Hinter dem Bahnhof gab es dann noch die Güter- und Abstellgleise in der von den bisherigen
Anlagen bekannten Form.

Wesentlicher Schwachpunkt diese Konstruktion war die eingleisige Paradestrecke. Nach
einer Fahrt durch den Schattenbahnhof, der im Prinzip eine Kehrschleife darstellte, konnte der
nächste Fahrtrichtungswechsel nur im Bahnhof stattfinden.
Bei den Reisezügen war das noch in Ordnung, aber meine „Güterzüge sind doof“-Phase war
irgendwann mal vorbei. Güterzüge mit Fahrtrichtungswechsel im Kopfbahnhof gibt es zwar
gelegentlich, aber irgendwie ist das seltsam.

Beruflich fehlte mir inzwischen die Zeit für einen erneuten Umbau und so folgte eine trostlose Zeit
mit einer in Schachteln verstauten Modellbahn…


Bimz

RE: Kurze (?) Geschichte meiner Modellbahnen

#8 von Bimz ( gelöscht ) , 25.09.2009 17:05

Hallo!
Nach über einem halben Jahr dachte ich, ich könnte hier mal weiter schreiben.

In der Zeit als Schachtelbahner gab es keine Grenzen mehr, was Zugauswahl und -länge anging. In dieser Zeit wuchs der Fahrzeugbestang, nicht zuletzt dank der Bucht, enorm an.
Da das Stapeln von Loks und Wagen auf dem Schrank nicht so befriedigend war und ich die Neuerwerbungen gerne mal fahren lassen wollte, bastelte ich mir einen Behelf: drei Ovale mit ein paar Abstellgleisen im Bettkasten, immerhin auf einer Fläche von 200 cm x 140 cm. Da dies lediglich ein Provisorium war, zähle ich es nicht als Modellbahn mit.

Die sechste Eisenbahnanlage entstand, nachdem ich berufsbedingt das Elternhaus verlassen hatte.
Da abzusehen war, dass ich die Wohnung nicht ewig bewohnen würde, entschloß ich mich, das Grundgestell aus mehr oder weniger transportablen Modulen aufzubauen.
Ausserdem bin ich davon ausgegangen, dass die Anlagenform in anderen Wohnungen so keinen Platz finden würde.
Die Bilder sind dank der „günstigen“ Digitalkamera von Aldi leider nicht so berauschend geworden, ich hoffe sie vermitteln trotzdem einen Eindruck:



Eine Gesamtlänge von 4,5 Metern ist nicht einfach unterzubringen.

Das Bauen zog sich etwas hin, aber zumindest hatte ich 80% der geplanten Gleisanlagen aufgebaut, als ich die Wohnung wechselte.

Ein paar Infos zum Gleisplan:
Auf der Ebene 0 befand sich ein viergleisiger Schattenbahnhof mit ca. 3 Meter langen Gleisen; die Einfahrt erfolgte direkt aus dem Gleiswendel an der Wandseite, die Ausfahrt führte über eine Wendeschleife auf die über 2 Meter lange, 2-gleisige Paradestrecke.



Die Ebene 1 stellte den Bahnhof mit 5 Gleisen dar, der über dem Sbf lag und auf der Wandseite über den Gleiswendel mit der Ebene 0 verbunden war.



Auf der Fensterseite führten zwei zweigleisige Strecken vom/zum Bahnhof. Eine Strecke schlängelte sich hinunter zur Ebene 0,


die andere Strecke stieg zur Ebene 3 an, wo zwei Schattenbahnhofsgleise den Wendepunkt bildeten.



An dem Stumpfgleis in Gleis 5 des Bahnhofs sollte einmal eine eingleisige Stadtbahnstrecke abzweigen, diese wurde aber nie realisiert.


Hier noch ein Blick auf das selbstgebaute Stellpult:


Abschließend eine Ansicht des Bahnhofs und des Schattenbahnhofs vom kleinen Sbf her gesehen:


Das war es dann auch schon mit der Nummer sechs. Beim Umzug erwies sich der Aufbau auf Modulen immerhin als ziemlich praktisch.
Die zerlegte Modellbahn konnte ich erstmal im neuen Zimmer aufstapeln und in Ruhe überlegen, wie die Anlage Nummer sieben aussehen sollte.
Da der Raum nicht mehr so lang war, verwarf ich den Gedanken an einen Hauptstreckenbahnhof bald wieder.
Ich entschied mich für eine zweigleisige Hauptstrecke, die in einem Einschnitt quer über die Anlage verlaufen sollte. Von dieser Strecke sollte ein Abzweig zu einem kleinen Nebenstreckenendbahnhof führen. Der Einfahrbereich hätte dann die Hauptbahn im Bereich des Einschnitts überquert. Am Kreuzungspunkt sollte dann noch ein Haltepunkt an der Hauptbahn entstehen.

Bei der Streckenführung folgte ich dem Hundeknochenprinzip. Die Hauptstrecke erhielt an beiden Enden einen Schattenbahnhof als Wendeschleife, einmal viergleisig, einmal zweigleisig, hier fanden Teile aus der vorherigen Anlage Verwendung.

Hier ist der kleine Sbf und die Steigungsstrecke zum Mittelteil der Hauptbahn zu sehen. Der Abzweig für die Nebenstrecke ist schon eingebaut.


Die andere Seite der Anlage mit dem großen Sbf und anschließendem Wendel. Durch den Höhengewinn auf dieser Seite wird die Hauptbahn ein Gefälle nach Links aufweisen.


Hier ist der Kreis inzwischen geschlossen, die ersten Probefahrten können stattfinden. Die Streckenhöhe hatte ich vorerst provisorisch mit Gewindestangen und Holzklötzen eingestellt.




Kaum war ich zu diesem Baustadium gelangt, stand der nächste Umzug an. Wieder bewährte sich die Unterkonstruktion in Modulform. Ich hätte gerne an dieser Version weiter gearbeitet, aber leider fehlten am neuen Standort 30 cm in der Länge. Nach einigem herumgeschiebe mit den Untergestellen fand ich eine Form, die mir zusagte.

Damit begann die Planung und der Bau meiner aktuellen Modellbahnanlage Nummer acht.
Hierüber werde ich demnächst berichten. Zuerst muss ich noch ein paar allgemeinverständliche Gleispläne basteln, die ich hier auch zeigen kann.

Viele Grüße vom Bimz


Bimz

RE: Kurze (?) Geschichte meiner Modellbahnen

#9 von AlwinS ( gelöscht ) , 25.09.2009 17:34

Hi echt spannend die Geschichte.

Freue mich schon auf die achte Anlage!

Alwin


AlwinS

RE: Kurze (?) Geschichte meiner Modellbahnen

#10 von Nico.K ( gelöscht ) , 25.09.2009 20:20

die geschichte ist echt spannend, mir gefällt sie.
Freue mich auf deine neue anlage

Mfg Nico


Nico.K

   


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