eher zufällig - ich hatte das Lokgehäuse abgenommen, die Lok geschmiert und anschließend ohne Gehäuse kurz laufen lassen - ist mir ein merkwürdiges Phänomen aufgefallen: Die Drossel am Motor wird heiß - sehr schnell und ohne dass die Lok irgendwie "arbeiten" musste (und trotz bester Kühlung wegen "ohne Gehäuse").
Die Lok (Märklin 3040 - 140 210-6) hat einen 6090-HLA der 1. Generation (ohne "Gedächtnis" und f4). Und bei der fraglichen Drossel handelt es sich um das kleine braune Ding zwischen den Polen es Motorschilds mit der Aufschrift "102".
Meine Fragen: - Warum wird das Ding heiß? - Kann das - für Lok oder Decoder - gefährlich werden? Ich fahre gern lange Züge, und daher müssen meine Loks oft arbeiten. - Wie kann ich Abhilfe schaffen?
Danke und Gruß, Rainer
Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, war es noch nicht das Ende ..
ich bin auch nicht so der Elktronik-Experte, aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass das "kleine braune Ding" ein Kondensator ist.
Der Kondensator dürfte eigentlich nicht heiß werden, vermute er ist defekt. Wenn´s geht einfach austauschen. Ich glaube der Code 102 bedeutet 1nF (ohne Gewähr).
Grüße Reinhold
K-Gleis, Epoche III/IV, Digital, mit IB1 und SoftLok, MM und DCC.
Ich würde es mit simplen Reinigen des Motors probieren. Vor allen Dingen die Kolektorspalten mal mit einer Nadel ausziehen...
Gruß Y-Not
Davon sollte ein parallel geschalteter Kondensator nicht heiss werden. Ausser, wenn der Motor so richtig feuert. Das oben gesagte ist jedenfalls nicht falsch, dass man mal den Kollektor auf Verschmutzung und die Kohlen überprüfen sollte. Je stärker die Verschmutzung desto stärker auch das Feuer (womit wir wieder beim Thema Entstörung sind ) und desto stärker letztlich der Verschleiss.
Ausserdem ist es nicht nur eine Frage des kapazitätwertes, sondern eine Frage der maximalen Spannung, für die der Kondensator ausgelegt ist. Bitte das mal prüfen.
kann es nicht sein, daß der Kapazitätswert zu hoch ist, weil er ursprünglich für die analoge Lok ausgelegt war. Analog lagen nur die 50Hz Wechselspannung und die Kommutierungsfrequenz an und nun liegt die PWM des Dekoders an, die mit Sicherheit höher ist.
Gruß Udo Karl - Teppichbahner, analog und digital (MS2), C-Gleis, 49 Loks (überwiegend Märklin), 134 Wagen (überwiegend Blech, Märklin Serien 4000, 4100, 4600, 4700) -
Die Idee von Y-Not war goldrichtig: Habe den Motor zerlegt, war allerdings im ersten Moment enttäuscht - der Motorschild war kaum "verrusst", der Motorblock, das Feld und der Anker eigentlich gar nicht (da habe ich unter meinen Loks schon ganz andere "Dreckschleudern" gehabt). Aber dann: Alle Kollektorspalten waren total zugesetzt - das hatte ich bisher überhaupt noch nie! Habe sie freigekratzt, alles wieder zusammengebaut, und die Lok jetzt einige Minuten "volle Pulle" auf dem Rollenprüfstand laufen lassen - und der Kondensator wird nur noch "handwarm"!
@Martin: Wie kann man bei den Winz-Kondensatoren die max. Spannung erkennen - es steht doch nur "102" drauf?
Euch allen noch einen schönen Abend.
Gruß, Rainer
Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, war es noch nicht das Ende ..
die Kondensatoren an M* Motorschilden für SFCM, DCM, LFCM oder auch HLA haben zwischen den Motoranschlüssen schon seit mehr als 50 Jahren denselben Kondensator (1 nF) egal ob analog oder digital. Spannungsfest sind sie auch zur Genüge (50 Volt)
Ich würde mal sagen : Macht euch keine Gedanken um das Teil. Paßt schon.
Hallo, Kondensatoren haben bis auf wenige Ausnahmen eine Spannungsfestigkeit von 50 V. Anders sieht es bei Elkos (Elektrolithkondensatoren) aus, hier gibt es unterschiedliche Spannungswerte, da diese stark die Baugröße bestimmen. Gruß Holger
Tja, Kondensatoren gibt es leider in extrem vielen Varianten. Daher müsste ich auch etwa wissen wie er aussieht und wie gross er in etwa ist. Leider ist es tatsächlich so, dass die Spannung nicht immer draufsteht. Ob es sich wirklich um einen 50V Typ handelt kann man vielleicht sagen, wenn man weiss, dass es sich um einen Keramikkondensator handelt.
Bei bedrahteten Keramikkondensatoren von EPCOS die etwa so aussehen: gibt es tatsächlich nur 50 und 100V Typen.
Die Sache mit dem heißen Kondensator ist ja interessant. Ein guter Indikator für verschmutzte Kollektoren scheint mir Beim Schmieren der Motoren werde ich darauf in Zukunft achten, ist jedenfalls leichter, als den Motor "auf Verdacht" zu zerlegen...
Vielen Dank für das Interessante Thema, wieder was dazu gelernt!