RE: Zugbeleuchtung digital schaltbar machen

#1 von cyberdwarf ( gelöscht ) , 06.02.2006 23:20

Hallo zusammen,

ich stehe vor folgendem Problem: Frau kommt ins Moba-Zimmer und wollte auch mal fahren. Dann stellt sie einen beleuchteten Zug ab und fragt: „Wo kann man denn die Beleuchtung abschalten?“ Oh, nein dachte ich. Das Problem bin ich doch schon vor einigen Wochen angegangen und hab es nicht hinbekommen. Es hat mich dann doch so sehr gewurmt, daß ich einen alten 60760 ausgegraben habe und noch mal versuchte die Beleuchtung schaltbar zu machen.
Wenn ich den Decoder an Bahnstrom und 0 über Schleifer und Radsatz anschließe, dann habe ich schon mal den Decoder versorgt. Danach nehme ich, weil mir F3 aus früheren Experimenten schon abgeraucht ist, einen Lichtfunktionsausgang. Diesen schließe ich an meine LED-Lichtleiste an. Und jetzt kommt das Problem! Da die anderen Wagen über stromführende Kupplungen versorgt werden und diese dann nur den Radsatz zur Versorgung haben, musste ich den Lichtfunktionsausgang gegen Schienenmasse schalten.
Dadurch entsteht ein sehr nerviges Pulsieren der LEDs.

Dann habe ich versucht die Sache mit einem Miniaturrelais zu lösen. Hat halt den Nachteil, daß bei kurzen Stromunterbrechungen das Relais wie blöd schaltet. Geht also auch nicht!
Dann habe ich es mit zwei Transistoren probiert, wobei ich feststellen musste, daß es wieder pulsiert. Gnarrrrr!

Wie löst ihr das Problem? Hat jemand Rat?

Gruß Torsten



cyberdwarf

RE: Zugbeleuchtung digital schaltbar machen

#2 von silz_essen , 07.02.2006 08:39

Hallo Thorsten,

nur so als Idee:
mit dem Decoder-Ausgang ein Minirelais schalten. Das Minirelais schaltet dann die eigentliche Beleuchtung (Schleifer-Relais-Beleuchtung-Schienenmasse). Falls die Beleuchtung immer noch flackern sollte, dann einfach einen kleinen Gleichrichter und einen Kondensator mit einbauen.

Gruß
Martin



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RE: Zugbeleuchtung digital schaltbar machen

#3 von cyberdwarf ( gelöscht ) , 07.02.2006 10:53

Hallo silz_essen,

ich zitiere mich mal selbst:

Zitat
Dann habe ich versucht die Sache mit einem Miniaturrelais zu lösen. Hat halt den Nachteil, daß bei kurzen Stromunterbrechungen das Relais wie blöd schaltet. Geht also auch nicht!


Meine LEDs sind mit einem Elko stabilisiert. Gleichgerichtet natürlich auch. Über ein Relais flackert es zwar nicht mehr, aber bei kurzen Stromunterbrechungen schaltet das Relais und somit auch die LEDs. Sieht dann so wie mit einer konventionellen Glühbirnchenbeleuchtung aus. Irgendwie muss man die Sache doch auch anders lösen können.

Gruß Torsten



cyberdwarf

RE: Zugbeleuchtung digital schaltbar machen

#4 von silz_essen , 07.02.2006 13:52

Hallo Thorsten,

sorry, da habe ich wohl Deine Anfrage nur diagonal gelesen. ops:

Aber wenn das Relais bei kurzen Stromunterbrechungen kurz "hustet", kann man natürlich auch da einen Kondensator dazuschalten.

Gruß
Martin



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RE: Zugbeleuchtung digital schaltbar machen

#5 von cyberdwarf ( gelöscht ) , 07.02.2006 16:36

Hallo zusammen,

@Martin
macht ja nichts

Das mit dem Elko habe ich schon probiert, leider hatte der Elko zu wenig Power. Wenn ich einen stärkeren Elko nehme, bekomme ich bestimmt Probleme ihn unterzubringen. Benutze das Minirelais von ESU. Hast du Erfahrung mit der Relaispufferung?

Wenn ich dieses Problem auf elektronischer Basis lösen könnte, wäre es mir am liebsten. Leider fehlt mir dazu die Kenntnis.

Gruß Torsten



cyberdwarf

RE: Zugbeleuchtung digital schaltbar machen

#6 von silz_essen , 07.02.2006 17:27

Hallo nochmal,

rein praktisch habe ich derzeit keine Erfahrungen, sondern ich sitze zurzeit mehr auf der "theoretischen Schiene". Also sollten wir überlegen, wie groß ein Kondensator sein muß, um eine bestimmte Zeit ein Relais zu halten.
In erster Näherung ist die Relais-Spule ein ohmscher Widerstand R, den man im Datenblatt nachschlagen kann. Weiter kann man die minimale Haltespannung U_min eines Relais ebenfalls im Datenblatt nachschlagen.
Wenn ein Kondensator (Kapazität C) an einer Spannung U_0 hängt und dann zum Zeitpunkt t = 0 von der Spannungsquelle getrennt und über einen Widerstand entladen wird, so wird die Spannung beschrieben durch
U(t) = U_0 * (1 - exp (-1/(RC) * t))
Daraus folgt für die Haltezeit des Relais (U(t) = U_min !)
t = RC ln (U_0/(U_0 - U_min))
Ich habe mal ganz spontan als Beispiel aus dem Conrad Katalog das Relais SY12W (Bestellnummer 502826) genommen. Ob das bautechnisch paßt, interessiert hier nicht, es geht nur um das Rechenbeispiel.
U_0 sei der Nominalwert des Relais (12V). Minimale Haltespannung ist laut Datenblatt 0,6V, Spulenwiderstand ist 960Ohm.
Daraus ergibt sich, wenn ich mich nicht verrechnet habe, für den Kondensator mit einer Kapazität von 2myFarad eine Haltezeit von etwa 0,1Sekunde und bei 20myFarad von etwa 1Sekunde. ==> Zwei kleine Tantalperlen (10myF (C-Nummer 481276)) sollten sich eigentlich überall einbauen lassen.

Gruß
Martin



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RE: Zugbeleuchtung digital schaltbar machen

#7 von ergsterbaer ( gelöscht ) , 08.02.2006 21:21

Hallo Torsten,
nur mal ein kleiner Gedanke:
Es gibt doch die Lux Beleuchtungen diese sind mit LED´s bestückt und flackerfrei. Wenn man jetzt den drei Funktionen eines Dekoders benutz, kann man zb. Einen kompletten Schnellzug beleuchten. (Mitte Speisewagen 1.Funktion 2. Zug nach vorne 3. Zug nach hinten.)
Das müßte doch funktionieren.
Gruß
Peter



ergsterbaer

RE: Zugbeleuchtung digital schaltbar machen

#8 von cyberdwarf ( gelöscht ) , 08.02.2006 22:11

Hallo Peter,

auf die Idee bin ich noch nicht gekommen. Das ist gar nicht schlecht! Aber das Problem liegt dann bestimmt wieder an der Rückführung der Spannung vom Funktionsausgang.
Muss ja dann wieder den Radsatz und nicht das orange Kabel nehmen. Vielleicht liegt es auch nur am 60760 und mit einem Tams wäre alles gut. Zum Fahren finde ich den 60760 grottenschlecht und habe ihn deshalb zweckentfremdet, bevor er blöd rumliegt und schimmelt.
Habe keine gekauften LEDs sondern habe sie mir halt selbst gebastelt. Funktioniert auch problemlos wenn sie dann ohne Decoder angeschlossen werden. Habe einen Gleichrichter und einen Elko auf der LED-Leiste im Einsatz.
Sobald ich aber die LEDs über den Funktionsausgang und der Schienenmasse schalte, fängt es an zu flackern.
Deine Idee könnte aber in soweit helfen, dass bei einer Lichtleiste (nicht ganz 40mA) das Flackern kaum zu sehen ist. Wenn sie also alle einzeln angesteuert werden, dann sieht man es wahrscheinlich kaum.
Mich hätte halt interessiert, ob einer dieses Problem schon wirklich über Elektronik gelöst hat. Mein MoBa-Händler wusste auch keinen Rat, aber als ich bei ihm war kam mir die Idee zwei Schleifer und 2 Massefedern im Decoderwagen zu benutzen.
Habe also gestern den Wagen damit ausgestattet und mein Relais wieder angeschlossen. Jetzt rollt der Wagen über schlanke Weichen ohne das der Decoder die Spannung verliert und das Relais ungewollt schaltet. Wo ich dann einmal dabei war habe ich gleich die Schlussleuchten schaltbar gemacht.

Wenn aber noch jemand Ideen hat, wäre ich brennend daran interessiert.
Ich hätte vielleicht doch Elektronik studieren sollen. Aber vielleicht kommen ja noch weitere Tipps.

Gruss Torsten



cyberdwarf

RE: Zugbeleuchtung digital schaltbar machen

#9 von Ruhr-Sider , 09.02.2006 07:29

Zitat von silz_essen
.... so wird die Spannung beschrieben durch
U(t) = U_0 * (1 - exp (-1/(RC) * t))
Daraus folgt für die Haltezeit des Relais (U(t) = U_min !)
t = RC ln (U_0/(U_0 - U_min))....



Hallo Martin,

glaubst Du nicht, dass diese Schreibweise mache unserer Mitleser doch "etwas" überfordert.



 
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RE: Zugbeleuchtung digital schaltbar machen

#10 von Ruhr-Sider , 09.02.2006 07:32

Zitat von ergsterbaer
Hallo Torsten,
nur mal ein kleiner Gedanke:
Es gibt doch die Lux Beleuchtungen diese sind mit LED´s bestückt und flackerfrei. Wenn man jetzt den drei Funktionen eines Dekoders benutz, kann man zb. Einen kompletten Schnellzug beleuchten. (Mitte Speisewagen 1.Funktion 2. Zug nach vorne 3. Zug nach hinten.)
Das müßte doch funktionieren.
Gruß
Peter



HAllo Peter,

ist zwar eine nette Spielrei, hat aber sicher nix mit der Realität zu tun.

Märklin hat soetwas auch mal - beim Kaiser-Wilhelm-Zug - gemacht.
War aber mehr zur Demo der Möglichkeiten der damals neuen Fx-Decoder gedacht.



 
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RE: Zugbeleuchtung digital schaltbar machen

#11 von silz_essen , 09.02.2006 08:31

Hallo zusammen,

Zitat
Hallo Martin,
glaubst Du nicht, dass diese Schreibweise manche unserer Mitleser doch "etwas" überfordert.


da ist wohl mein Physiker-Naturell mit mir durchgegangen...

Gruß
Martin



silz_essen  
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RE: Zugbeleuchtung digital schaltbar machen

#12 von Reinhard B. ( gelöscht ) , 09.02.2006 09:47

Zitat von cyberdwarf
Hallo zusammen,

ich stehe vor folgendem Problem: Frau kommt ins Moba-Zimmer und wollte auch mal fahren. Dann stellt sie einen beleuchteten Zug ab und fragt: „Wo kann man denn die Beleuchtung abschalten?“

Gruß Torsten



nebenbei bemerkt: wieso "Problem" ist doch 'ne absolut TOLLE FRAU

(meine ist auch SEEEEEHR tolerant gegenüber dem MoBa-Virus ... ops:)



Reinhard B.

RE: Zugbeleuchtung digital schaltbar machen

#13 von K.Wagner , 10.02.2006 12:29

Hallo Cyberdwarf,

aus dem Beitrag schließe ich, dass Du MM als Digitalsystem hast. Wenn Du das Relais an die Versorgungsspannung des Decoders hängst und nicht an die normale "Masse" (braun), dann dürfte das schon mal die halbe Miete sein. Ich persönlich fahre mit TAMS-Decodern, die die Versorgungsspannung direkt rausführen, aber auch bei den Märklin Decodern ist das kein Problem. Nach den Gleichrichterdioden kann man sie abgreifen - Du mußt nur den Plus-Pol erwischen (da, wo die Kathoden-Kennzeichnung der Dioden auf einen gemeinsamen Punkt geht, sprich Leiterbahnkupfer geht.)



 
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