RE: Wechselstrom für LED schädlich ?

#26 von H0! , 22.05.2009 22:20

Hallo!

Zitat von Rick
War es nicht so, das sich die Spannung erhöht bei Brückengleichrichter
und zus. C ? ( steht oben ja auch so in der Art )
Wie kann ich errechnen, was rauskommt?


Bei Wechselstrom wird die Effektivspannung angegeben.
Die Spitzenspannung ist 41% höher (genau: Faktor Wurzel 2).
Ein Kondensator wird auf diese Spitzenspannung geladen (ca. 22 Volt bei einem 16-Volt-Trafo).


Viele Grüße
Thomas


 
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RE: Wechselstrom für LED schädlich ?

#27 von est2fe , 22.05.2009 22:23

Hallo zusammen,

jetzt muss ich meinen Senf auch noch dazugeben.

1. LEDs gehen kaputt, wenn man sie zu hoher Sperrspannung aussetzt. Ich habe das schon hautnah erlebt. Ich habe einen Sensordimmer. Da bin ich mal auf die Idee gekommen, diesen Dimmer über eine vorher noch funktionierende LED mit einem Anschluss am Dimmer und mit dem anderen Anschluss in meiner Hand, zu steuern. (Ich wollte sehen, ob die Led dabei leuchtet). Ich selber habe nichts bemerkt und nichts leuchten gesehen. Ist ja auch klar, die 115V mit ein paar Megaohm dazwischen merkt man nicht. Die 10k Widerstand meines Körpers haben dazu geführt, dass fast alles der Spannung am Vorwiderstand des Dimmers abgefallen ist. Die LED hat aber auch nicht geleuchtet. ist auch klar, da fliessen keine XmA beim Betätigen des Dimmers, sondern ein paar µA! Aber, und das möchte ich hiermit sagen, die LED war danach einfach tot, obwohl sie nicht mal geleuchtet hatte! Ich konnte es zuerst nicht glauben. Dann habe ich das noch mal gemacht, um sicher zu gehen, dass ich da auch keine schon vorher defekte LED gehabt hatte und die LED vorher überprüft. Sie war gut. Nach dem Kontakt mit dem Dimmer war sie tot! Das dazu. Jetzt habt ihr den Beweis! In Sperrspannung hält so eine LED fast gar nichts aus, selbst wenn es nur µA sein sollten.

2. Die Antiparallelschaltung:
ja, das bringt was. Wie schon geschrieben, wenn die LEDs nahe beisammen sind, dann kann das Auge den Wechsel zwischen der einen und der anderen LED nicht mehr wahrnehmen. In einem Haus eingebaut, merkt man das dann nicht mehr, wenn die LEDs in gleiche Richtung abstrahlen, aber nur so lange, wie man da zentrisch drauf schaut.
Bei 50Hz Wechselstrom bleiben ja immer noch die Lücken des Sinus, bei denen die LEDs kurz ausschalten. in den Augenwinkeln merkt man das dann wieder, besonders wenn man mit dem Auge einen Zug verfolgt, dann flimmern die LED ganz leicht in den Augenwinkeln. Ein paar µF als Glättungskondensator reichen da dann aber völlig aus. Das müssen keine 100µF oder mehr sein!

3. @Martin:
Das mit dem genau draufschauen ist gerade andersrum, als du es beschrieben hast. Wenn man in die pulsierende Lichtquelle schaut, dann merkt man schon bei niedrigen Frequenzen kein Flackern mehr, weil die Sehnerven da drüberintegrieren. Sie sind da ja dann mehr oder weniger übersteuert, und folgen bei der starken Intensität dem Wechseln nicht mehr so schnell. Wenn man dann aber diese Flacker-Lichtquelle aus dem Augenwinkel anschaut, dann flackert sie doch noch recht stark, besonders wenn man den Kopf dabei noch bewegt. Das ist beim Menschen eben so. Die Bereiche der Augen, wo man nicht mehr scharf sieht, haben eben andere Wahrnehmungseigenschaften. In diesem Fall erkennen sie Bewegungen schneller, auch wenn die da fast nur noch schwarz/weiss sehen.

Aber Achtung:
Bei den antparallel geschalteten Dioden kann man nicht mit einem C glätten! Das geht nur bei einem Brückengleichrichter. Da genügt der kleinste den es gibt. Eine LED braucht ja in der Regel nicht mehr als 20mA. Also ein 100mA-Gleichrichter mit ca. 20V reicht da sogar für 4 LEDs parallel aus. Aber in allen Fällen den Vorwiderstand nicht vergessen.

Gruss

est2fe


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RE: Wechselstrom für LED schädlich ?

#28 von Ruhr-Sider , 23.05.2009 07:31

Zitat von Thorsten Tomczak
..... Was muss das denn für ein Brückengleichrichter sein. Ich meine jetzt nicht die Bauform sondern eher die Leistung (?) oder andere Werte?? ....



Hallo Thorsten,

für kleinere Leistungen (LEDs) reicht natürlich ein kleiner Gleichrichter.

So etwas wie meine LP14 reicht völlig. Die ist schön klein und passt fast überall hinein.


viele Grüße ... HGH
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RE: Wechselstrom für LED schädlich ?

#29 von Andreas85 , 31.05.2009 17:32

Also ich finde die Lösung mit den anti parallelen LEDs am elegantesten. Das geht halt, wo man die LED nicht direkt sieht, sondern nur das reflektierte Licht.

Aber bei Häusern versteckt man die Lampe ja

Die LEDs werden dann genau nach Datenblatt betrieben, weil die Spannung in Sperrichtung höchstens so groß werden kann, bis die andere LED durchläßt. Das ist meist bei 3.5V (je nach Farbe und Typ)

Übrigens sitzen bei meiner Weichenbeleuchtung genau 2 LEDs auf der Platine und ein Vorwiederstand und sonst nix.

Gruß
Andreas

P.S.
Ein Fachmann, der etwas davon verstehen sollte, hat mir mal erklärt, warum die LEDs meist nicht kaputtgehen, wenn sie entgegen der Spec betrieben werden. Er sagt, daß, die Daten für die Datenblätter der LEDs im Dunkeln gemessen werden. Die LEDs sind scheinbar selbst etwas lichtempfindlich, und ändern ihr Verhalten schon bei sehr geringem Lichteinfall. Sie sperren dann nicht mehr ganz so effektiv wie im Dunkeln. Dann fließt ein geringer Strom in Gegenrichtung. Das reicht aber, daß der Vorwiederstand die meiste Spannung dann auf sich zieht. Folge: Die LED lebt.

Also niemals in völliger Dunkelheit eine ungeschützte LED einschalten


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RE: Wechselstrom für LED schädlich ?

#30 von Martin Lutz , 31.05.2009 19:06

Zitat von est2fe
3. @Martin:
Das mit dem genau draufschauen ist gerade andersrum, als du es beschrieben hast. Wenn man in die pulsierende Lichtquelle schaut, dann merkt man schon bei niedrigen Frequenzen kein Flackern mehr, weil die Sehnerven da drüberintegrieren. Sie sind da ja dann mehr oder weniger übersteuert, und folgen bei der starken Intensität dem Wechseln nicht mehr so schnell. Wenn man dann aber diese Flacker-Lichtquelle aus dem Augenwinkel anschaut, dann flackert sie doch noch recht stark, besonders wenn man den Kopf dabei noch bewegt. Das ist beim Menschen eben so. Die Bereiche der Augen, wo man nicht mehr scharf sieht, haben eben andere Wahrnehmungseigenschaften. In diesem Fall erkennen sie Bewegungen schneller, auch wenn die da fast nur noch schwarz/weiss sehen.

Das ist genau der Effekt, der bei bewegten Objekten stört. Das ist übrigens genau das woran man LEDs bei Autorücklichter erkennen kann (bei Original, nicht Modell), Das Flacker von der Ansteuerung und das harte ein- und ausschalten (Blinker)


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RE: Wechselstrom für LED schädlich ?

#31 von Martin Lutz , 31.05.2009 19:13

Hallo Andreas,

Zitat von Andreas85
P.S.
Ein Fachmann, der etwas davon verstehen sollte, hat mir mal erklärt, warum die LEDs meist nicht kaputtgehen, wenn sie entgegen der Spec betrieben werden. Er sagt, daß, die Daten für die Datenblätter der LEDs im Dunkeln gemessen werden. Die LEDs sind scheinbar selbst etwas lichtempfindlich, und ändern ihr Verhalten schon bei sehr geringem Lichteinfall. Sie sperren dann nicht mehr ganz so effektiv wie im Dunkeln. Dann fließt ein geringer Strom in Gegenrichtung. Das reicht aber, daß der Vorwiederstand die meiste Spannung dann auf sich zieht. Folge: Die LED lebt.

Also niemals in völliger Dunkelheit eine ungeschützte LED einschalten

Selbst wenn das zutrifft, würde ich nicht empfehlen, die Grenzen der Angaben im Datenblatt zu überschreiten. Irgendwo ist dann eben doch eine Grenze. Wahrscheinlich nicht nur typenabhängig sondern auch innerhalb verschiedenen Produktionslosen der gleichen Typen wird es eine mehr oder weniger grosse Streuung geben in diesem Bereich. Die LEDs werden ganz einfach nicht für die Verwendung in Sperrichtung gebaut.


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